Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Der Alltag unter der Coronavirus-Epidemie in Österreich. Foto: epa/Christian Bruna
Der Alltag unter der Coronavirus-Epidemie in Österreich. Foto: epa/Christian Bruna

Österreichs Regierung protestiert gegen deutsche Grenzkontrollen

WIEN: Österreich hat die neuen deutschen Einreisebeschränkungen scharf kritisiert. Außenminister Alexander Schallenberg warnte am Sonntag vor «überschießenden Schritten, die mehr schaden als nützen.» Das habe der konservative Minister seinem Berliner Kollegen Heiko Maas mitgeteilt. Außerdem werde der deutsche Botschafter Ralf Beste, am Sonntag zu einem Gespräch im Wiener Außenministerium erwartet, berichtete die Nachrichtenagentur APA.

Wiens Innenminister Karl Nehammer beschwerte sich, dass die Reisebeschränkungen für Tirol den innerösterreichischen Verkehr zwischen Tirol und dem Osten Österreichs behinderten, weil die Strecke über das sogenannte Deutsche Eck in Bayern de facto gesperrt sei. Dies sei «inakzeptabel». «Diese Maßnahme von Bayern ist unausgegoren und löst nur Chaos aus», sagte der konservative Politiker.

Ziel der Grenzkontrollen ist, das Einschleppen von ansteckenderen Varianten des Coronavirus einzudämmen. Sowohl in Tschechien als auch in Tirol sind diese Varianten stärker verbreitet als in Deutschland. Deshalb dürfen aus den betroffenen Gebieten derzeit nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gab es zunächst für medizinisches Personal, Lastwagenfahrer und landwirtschaftliche Saisonkräfte.


Partystimmung in polnischem Wintersportzentrum trotz Corona

WARSCHAU: Eine probeweise Lockerung der Corona-Maßnahmen in Polen hat am Wochenende eine ausufernde Partystimmung in der Hohen Tatra ausgelöst. Wie örtliche Medien berichteten, musste vor allem im Wintersportzentrum Zakopane immer wieder die Polizei einschreiten. Nach Informationen des TV-Nachrichtensenders TVN24 hatten die Polizisten in der Stadt allein in der Nacht von Samstag auf Sonntag 137 Einsätze wegen Konflikten unter Alkoholeinfluss und verschiedenen Verstößen gegen Corona-Beschränkungen.

TV-Bilder und Internetvideos zeigten dicht gedrängte Gruppen von Feiernden, die tanzend und singend durch die Einkaufs- und Vergnügungsstraße Krupowki im Zentrum von Zakopane zogen. «Wir haben an die Menschen appelliert, soziale Distanz einzuhalten und Mund-Nasen-Schutz zu tragen, aber manche haben darauf zunehmend aggressiv und vulgär reagiert», kritisierte ein Polizeisprecher gegenüber TVN24.

Sieben Personen wurden in der Nacht auf Sonntag festgenommen. Für die Nacht auf Montag rechnete die Polizei auch wegen der abschreckenden Wirkung von zahlreichen in der Nacht davor verhängten Geldstrafen mit weniger Zwischenfällen.

Die Regierung in Warschau hatte eine Woche zuvor beschlossen, ab dem 12. Februar Hotels, Kinos und Theater sowie Sportanlagen unter freiem Himmel und Schwimmbäder für eine Testphase von zwei Wochen zu öffnen. Das hatte schon ab Freitag einen Ansturm auf die Wintersportzentren ausgelöst. Am Wochenende waren die Hotels und Pensionen bis zur maximal erlaubten Kapazität von 50 Prozent ausgebucht. Das Wintersportzentrum Zakopane war auch deshalb das wichtigste Ziel der Vergnügungswilligen, weil dort am Valentinstag auch ein Weltcup-Skispringen stattfand.


Experten kritisieren geplante Öffnung der Skigebiete

ROM: Kurz vor der geplanten Öffnung vieler Skiregionen in Italien mehren sich die Warnungen der Virologen wegen steigender Corona-Zahlen. Die Experten des wissenschaftlichen Komitees CTS, das die Regierung in Rom berät, hätten dagegen votiert, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag. Hintergrund sei das Risiko der schnellen Ausbreitung von neuen Virus-Varianten. Der Berater des Gesundheitsministeriums, Walter Ricciardi, halte das Anfahren der Lifte für «nicht vereinbar» mit den Corona-Zahlen, die sich zuletzt verschlechtert hatten. Bisher ist geplant, dass die Wintersportgebiete in mehreren Regionen am Montag loslegen dürfen.

Bei Seilbahn-Betreibern und anderen Unternehmen in den betroffenen Alpen-Zonen liefen die Vorbereitungen für den Start. Von ihnen kam am Sonntag umgehend Protest gegen die Einschätzung der Experten. Entscheiden muss ohnehin die Politik, und allen voran die Regierung in Rom. Die hatte festgelegt, dass der Skibetrieb in den sogenannten Gelben Zonen des Landes, wo das Corona-Risiko als mäßig gilt, ab dem 15. Februar wieder losgehen darf. Gelb sind unter anderem die Lombardei, das Aosta-Tal und Venetien.

In Roten und Orangen Zonen müssen die Lifte weiter stillstehen. Dazu gehören Ligurien, das Trentino und Südtirol. Italiens Skigebiete hatten Anfang des Winters zum Schutz vor dem Coronavirus gar nicht öffnen dürfen. Wo der Wintersport jetzt starten könnte, soll es nur eine begrenzte Anzahl von Skipässen geben. Die Lifte sollen mit 30 Prozent ihrer stündlichen Kapazität fahren.

Die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land zählten bisher mehr als 2,7 Millionen Corona-Infizierte. Sonntag kamen über 11.000 Fälle in 24 Stunden hinzu. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) lag zuletzt bei über 130 (1. Februar - 7. Februar).


Tschechien verhängt für 14 Tage neuen Corona-Notstand

PRAG: Tschechien verhängt wegen der dramatisch hohen Corona-Infektionszahlen nun doch erneut einen Notstand. Er gelte von Montag an für 14 Tage, teilte die Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Andrej Babis am Sonntag mit. Man entspreche damit einer Bitte der Vertreter aller 14 Verwaltungsregionen einschließlich der Hauptstadt Prag. Seit Beginn der Pandemie gab es in dem Land mit gut zehn Millionen Einwohnern mehr als eine Million bestätigte Corona-Infektionen und 18.143 Todesfälle.

Der Corona-bedingte Ausnahmezustand sollte eigentlich in der Nacht zum Montag auslaufen. Mit ihrer Entscheidung stellt sich die Regierung gegen den Willen des Parlaments, das eine Verlängerung des seit Oktober geltenden Notstands am Donnerstag abgelehnt hatte. Die Entscheidung könnte vor dem Verfassungsgericht landen. Der Präsident des Senats, Milos Vystrcil, hatte ausdrücklich davor gewarnt, «die Kontrolltätigkeit des Parlaments auszuhöhlen».

An den aktuellen Notstand sind zahlreiche Maßnahmen geknüpft wie Ausgangsbeschränkungen. Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs, Restaurants und Hotels sind geschlossen. Für Ausländer gilt ein weitgehender Einreisestopp. Drei Corona-Hotspots im Westen und Norden Tschechiens sind von der Außenwelt isoliert.

Sorgen bereitet den Behörden die ansteckendere britische Virusvariante. Deutschland hat Tschechien zum sogenannten Virusvariantengebiet erklärt und vorübergehend stationäre Grenzkontrollen wieder eingeführt.


Johnson: Großbritannien hat 15 Millionen Menschen geimpft

LONDON: Die britische Regierung hat ihr selbst gestecktes Ziel erreicht, bis Mitte Februar mindestens 15 Millionen Einwohner gegen Corona zu impfen. Premierminister Boris Johnson sprach am Sonntag von einem «Meilenstein». «Dieses Land hat eine außerordentliche Leistung erbracht», twitterte der Regierungschef am Sonntag. Der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi twitterte: «15.000 000! Großartiges Team.»

Johnson hatte diese Zahl zu Jahresbeginn als Etappenziel für den 15. Februar ausgegeben. Nach offiziellen Angaben haben - Stand Freitag - mehr als 14,56 Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten. Da jeden Tag mehrere Hunderttausend Impfungen verabreicht werden, ist es aber naheliegend, dass mittlerweile die Schwelle von 15 Millionen überschritten wurde. Die Einhaltung des Ziels gilt als erster echter Erfolg von Johnsons Regierung in der Corona-Pandemie.

Großbritannien hatte am 8. Dezember mit der Massenimpfung begonnen. Mittlerweile werden drei Vakzine eingesetzt. Allerdings haben erst etwa 535.000 Menschen eine zweite Dosis erhalten, die nach Ansicht von Experten erst den vollen Schutz ermöglicht.

Das Vereinigte Königreich ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Mittlerweile sind nach offiziellen Angaben mehr als 115.000 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben. Zur Eindämmung gilt seit Wochen erneut ein Lockdown mit weitreichenden Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen.


Tui: Urlauber nutzen überwiegend Flextarife für Sommerurlaub

HANNOVER: Der weltgrößte Touristikkonzern Tui stellt sich auf eine rasche Erholung des in der Corona-Krise eingebrochenen Reisegeschäfts ein. «Der Wunsch, spätestens im Sommer zu reisen, ist groß. Mit dem europaweiten Hochfahren der Impfungen wächst die Zuversicht, dass Reisen schon bald wieder möglich sind», sagte Marek Andryszak, Vorsitzender der Tui Deutschland Geschäftsführung, laut einer Mitteilung am Sonntag.

Während in der Vergangenheit die Kunden vor allem auf das Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet hätten, stehe nun Flexibilität an erster Stelle. Laut Andryszak sind zwei Drittel aller Neubuchungen aktuell so genannte Flexbuchungen. Urlauber hätten damit die Möglichkeit, bis 14 Tage vor Anreise Flugpauschalreisen oder Unterkunftsbuchungen gebührenfrei umzubuchen oder zu stornieren.

Die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie haben Tui auch Ende 2020 tief in die roten Zahlen gerissen. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember stand unter dem Strich ein Verlust von rund 803 Millionen Euro. Der deutsche Staat hat Tui seit dem Frühjahr 2020 mit Milliardensummen vor dem wirtschaftlichen Untergang bewahrt.


Japan genehmigt Biontech-Impfstoff

TOKIO: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Japan am Sonntag dem Impfstoff des US-Konzerns Pfizer und seines deutschen Partners Biontech die Zulassung erteilt. Weniger als sechs Monate vor Beginn der Olympischen Spiele sollen die Impfungen voraussichtlich am Mittwoch beginnen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete.

Zunächst würden 20.000 Ärzte und Pfleger geimpft, die sich bereiterklärt hatten, an einer Studie über mögliche Nebenwirkungen teilzunehmen. Weitere 3,7 Millionen Mitarbeiter im Gesundheitswesen sollen die Impfung im März erhalten. Von April an kommen rund 36 Millionen Bürgern über 65 Jahre an die Reihe.

Japan hatte am Freitag eine Ladung von 400.000 Impfdosen aus der Pfizer-Fabrik in Belgien erhalten. Ein Regierungssprecher versicherte am Sonntag, dass die Lieferung von den Stromausfällen als Folge des jüngsten Erdbebens im Nordosten des Landes nicht betroffen sei. In Japan hatte es zuletzt massive Kritik am Krisenmanagement des Ministerpräsidenten Yoshihide Suga in der Corona-Pandemie gegeben.


Macron will sich bei G7 für Afrika stark machen

PARIS: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will sich beim Online-Treffen der G7-Länder dafür einsetzen, afrikanische Länder beim Verteilen von Corona-Impfstoffen angemessen zu berücksichtigen. Das bestätigten Kreise des Präsidialamts am Sonntag in Paris. Das Videotreffen von sieben führenden Wirtschaftsmächten (G7) ist für Freitag geplant, der britische Premierminister Boris Johnson wird die Debatte leiten.

«Die afrikanischen Länder stellen uns berechtigterweise Fragen zum Impfstoff-Zugang, sagte Macron der Wochenzeitung «Le Journal du Dimanche». Das Projekt ACT Accelerator (ACT-A) der Weltgesundheitsorganisation WHO erlaube es, zwei Milliarden Dosen zu einem vergleichsweise günstigen Preis zu sichern. Es müsse aber schneller vorangehen, forderte Macron.

Macron sprach mit Blick auf das Vorgehen gegen die Covid-19-Pandemie von einem «Weltkrieg». Nötig sei ein rasches gemeinsames Handeln auf internationaler Ebene. Der Kampf gegen Virus-Mutationen sei ein «Wettlauf mit der Zeit». Johnson will nach britischen Regierungsangaben die anderen Staats- und Regierungschefs zu engerer Zusammenarbeit bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen aufrufen. Zur G7 gehören die USA und Kanada, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien sowie Japan.


Steigende Corona-Werte : Verschärfungen in einigen Regionen

ROM: Wegen steigender Corona-Zahlen hat Italien in mehreren Regionen die Bewegungsfreiheit stärker als bisher eingeschränkt, etwa in der Toskana und in Ligurien. Außerdem betroffen sind die Region Abruzzen in Mittelitalien und die Alpenprovinz Trentino. Die verschärften Regeln gelten seit Sonntag. Im Anti-Corona-Kampf hat die Regierung in Rom schon vor Monaten eine Einteilung des Landes in Risikozonen eingeführt mit unterschiedlich strengen Sperren.

In den vier jetzt zu sogenannten Orangen Zonen hochgestuften Gebieten mussten Restaurants und Bars wieder für Gäste schließen. Nur Außer-Haus-Verkauf ist erlaubt. Außerdem sollen die Bürger dort in der Regel ihre Städte und Gemeinden nicht verlassen. Die Verschärfung gilt zunächst für 15 Tage, wie das Gesundheitsministerium in Rom am Samstag mitgeteilt hatte.

Der große Teil des 60-Millionen-Einwohner-Landes gehört weiter zu den Gelben Zonen mit moderaten Beschränkungen. Dabei herrscht in ganz Italien eine nächtliche Ausgangssperre ab 22.00 Uhr. Ein Reiseverbot über Regionalgrenzen hinweg hatte die Regierung kürzlich bis 25. Februar verlängert. Ausnahmen gelten für die Arbeit und in Notfällen.

In Italien zählten die Behörden bisher mehr als 2,7 Millionen Corona-Infizierte seit etwa einem Jahr. Samstag kamen offiziell über 13.500 neue Fälle in 24 Stunden hinzu. In Italien lag die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) zuletzt bei über 130 (1. Februar - 7. Februar) - und damit höher als in Deutschland.


Wahl in Katalonien trotz Corona planmäßig angelaufen

BARCELONA: In der von Spanien losstrebenden Region Katalonien ist die Wahl eines neuen Parlaments trotz hoher Corona-Zahlen am Sonntag planmäßig angelaufen. Befürchtungen, dass viele Wahllokale wegen nicht erschienener Wahlhelfer nicht rechtzeitig bis 10.00 Uhr würden öffnen können, bestätigten sich nicht. Mehr als 99 Prozent der Wahllokale seien ordnungsgemäß eingerichtet, teilten die Behörden am Sonntagvormittag mit. Trotz kühlen Winterwetters mit gelegentlichen Schauern mussten die Wähler vor den Wahllokalen warten, um einzeln eingelassen zu werden. Es wurde eine niedrige Wahlbeteiligung erwartet.

Bis 12.00 Uhr sollten zunächst ältere Bürger und Menschen mit Vorerkrankungen wählen. Anschließend können bis 19.00 Uhr alle anderen ihre Stimme abgeben. Erst in der letzten Stunde vor 20.00 Uhr sollen Menschen, die sich in Quarantäne befinden oder mit dem Coronavirus infiziert sind, wählen. Dann sollen sich die Wahlhelfer Schutzanzüge überziehen.

Umfragen zufolge wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern einer Abspaltung der wirtschaftsstarken Region mit eigener Sprache und Kultur von Spanien erwartet. Die Regierungsbildung könnte schwierig und langwierig werden.


Wahl in spanischer Konfliktregion Katalonien begonnen

BARCELONA: In der von Spanien abtrünnigen Region Katalonien hat am Sonntag trotz hoher Corona-Zahlen die Wahl eines neuen Parlaments begonnen. Wegen der Pandemie wurde mit einer niedrigen Wahlbeteiligung gerechnet. Sogar Menschen in Quarantäne und mit dem Coronavirus Infizierte können wählen gehen. Ihnen soll die letzte Stunde der Wahl zwischen 19.00 und 20.00 Uhr vorbehalten bleiben. Viele stimmten auch bereits per Briefwahl ab.

Umfragen zufolge könnten Befürworter und Gegner einer Abspaltung von Spanien in etwa gleich stark werden. Weil Stimmen in ländlichen Gebieten, wo Separatisten größeren Rückhalt haben, mehr zählen als in großen Städten wie Barcelona, wurde eine Parlamentsmehrheit der separatistischen Parteien für möglich gehalten.

Allerdings sind sie uneins, ob erneut versucht werden soll, die Unabhängigkeit gegen den Willen der Zentralregierung zu erreichen. Der letzte Versuch dieser Art scheiterte 2017. Die Anführer wurden zu langen Haftstrafen verurteilt und die Region unter Zwangsverwaltung gestellt. Die kompromissbereiteren Sozialisten, die inzwischen in Madrid regieren, können mit ihrem Spitzenkandidaten und bisherigen Gesundheitsminister Salvador Illa auf Stimmengewinne hoffen. Er setzt sich für Verhandlungen über den Status Kataloniens ein.

Mit ersten Prognosen wird kurz nach Schließung der Wahllokale ab 20.00 Uhr gerechnet.


Rom erlässt bei Einreisen aus Österreich Mehrfachtests und Quarantäne

ROM: Im Kampf gegen neue Varianten des Coronavirus erlässt Italien für Einreisende aus Österreich verschärfte Regeln mit Mehrfach-Tests und Quarantäne. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Samstag in Rom mit. Damit wolle Italien sich besonders gegen südafrikanische Virusmutanten schützen, die in Österreich zirkulierten, schrieb der Politiker auf Facebook. Die Verschärfung trete ab Sonntag in Kraft.

Das Dekret des Ministers schreibt vor, dass Menschen, die mehr als zwölf Stunden in Österreich waren - auch Durchreisende - einen negativen Corona-Test an der Grenze vorlegen müssen. Er darf nicht älter als 48 Stunden sein. Im Land angekommen, sind ein Test und eine zweiwöchige Quarantäne Pflicht. Nach dem Ende dieser Phase muss den Behörden ein neuer, negativer Test vorgelegt werden. Einige Virus-Varianten gelten als besonders ansteckend. Auch in Italien wurden schon Mutanten festgestellt, besonders die britische Variante kursiert laut einer Studie schon recht häufig.


EU-Kommissarin trotzt Kritik: Europäische Impfstrategie ein Erfolg

BERLIN: EU-Kommissarin Stella Kyriakides weist die andauernde Kritik an der Impfstoffbeschaffung durch die Europäische Union als unberechtigt zurück. «Die europäische Impfstrategie ist ein Erfolg», sagte die christdemokratische Politikerin aus Zypern der «Augsburger Allgemeinen» (Montag). Vor zehn Monaten habe niemand geglaubt, dass so schnell wirksame und sichere Impfstoffe zur Verfügung stünden. «Es ist also falsch zu behaupten, dass wir nur Fehler gemacht hätten.» Weiter sagte sie, ohne die EU hätten die Bürger in allen 27 Mitgliedstaaten unabhängig von Größe und Wirtschaftskraft wahrscheinlich keinen Zugang zu Impfstoffen bekommen.

Kyriakides kündigte außerdem ein Schnellverfahren an für Fälle, in denen zugelassene Impfstoffe an Virusvarianten angepasst werden müssen. Nachgebesserte Impfstoffe müssten so nicht mehr den ganzen Zulassungsprozess durchlaufen. «Es wird also schneller gehen, geeignete Impfstoffe verfügbar zu haben, ohne bei der Sicherheit Abstriche zu machen.»

Kyriakides kündigte an, dass bis Ende Juni 300 Millionen Dosen der bislang drei zugelassenen Impfstoffe für mehr als ein Drittel der EU-Bürger zur Verfügung stünden. «Diese Zahl könnte sich sogar noch erhöhen, wenn der Impfstoff von Johnson&Johnson hinzukommt.» Sie bilanzierte: «Wir haben trotz aller Hindernisse keine Zeit vergeudet.»

Vor allem in Deutschland, aber auch in anderen EU-Staaten hatte es in den vergangenen Wochen Kritik am schleppenden Impfstart sowie den Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller gegeben. Diese Woche räumte die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wegen des Mangels an Corona-Impfstoff erneut Versäumnisse ein und kündigte Korrekturen an. So will sie die Zulassung von Impfstoffen beschleunigen und die Produktion in Europa ausbauen.


New York Fashion Week in Corona-Pandemie ins Internet verlagert

NEW YORK: Die New Yorker Fashion Week ist wegen der Corona-Pandemie für die Zuschauer weitgehend ins Internet verlagert worden.

Zum Auftakt der Modewoche wollten am Sonntag Star-Designer wie Jason Wu und Prabal Gurung ihre Entwürfe zeigen, bis Donnerstag sind dann auch noch unter anderem Rebecca Minkoff oder Proenza Schouler dran. Zwischen den Modenschauen, die im Internet angesehen werden können, sind auch immer wieder Diskussionsrunden mit Designern und Mode-Experten geplant. Zahlreiche große Namen der Mode-Branche, wie beispielsweise Ralph Lauren oder Marc Jacobs, sind bei der abgewandelten Version der New Yorker Modewoche allerdings nicht dabei.


700.000 britische Selbstständige geben in Lockdown auf

LONDON: Wegen des derzeitigen Lockdowns haben in Großbritannien einer Studie zufolge etwa 700.000 Selbstständige aufgegeben. Das entspreche etwa jedem Siebten und sei ein Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zum ersten Lockdown im Frühling, teilte die Denkfabrik Resolution Foundation am Sonntag mit. Die Corona-Pandemie habe die Lebensstandards stark beeinträchtigt: Mehr als zwei von fünf Selbstständigen hätten Einnahmeeinbußen von mehr als 25 Prozent zu verzeichnen, Hilfsmaßnahmen der Regierung erreichten viele nicht.

«Die Regierung sollte die Zulassungskriterien für die Unterstützung erweitern, um denjenigen zu helfen, die bisher ausgeschlossen wurden», forderte die Finanzexpertin des Thinktanks, Hannah Slaughter. Zur Gegenfinanzierung könne die Regierung unter anderem zu hohe Zuschüsse für Arbeitnehmer in der Pandemie zurückfordern.

Resolution Foundation setzt sich vor allem für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen ein. Seit Wochen gilt in Großbritannien zum wiederholten Mal ein Lockdown mit weitreichenenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen.

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