Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Foto: Pixabay/Mohamed Hassan
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Litauens Präsident würdigt Wahlbeteiligung während Corona-Pandemie

VILNIUS: Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat die Wahlbeteiligung bei der zweiten Runde der Parlamentswahl in dem baltischen EU-Land gewürdigt. Trotz der Corona-Pandemie seien bei der «wahrscheinlich schwierigsten Parlamentswahl in der Geschichte des wieder unabhängigen Litauens» mehr Bürger zur Abstimmung gegangen als noch vor vier Jahren. «Dies zeigt deutlich, dass besondere Umstände uns alle noch mehr vereinen», schrieb Nauseda nach Schließung der Wahllokale auf Facebook.

Litauen hat inmitten stark steigender Corona-Zahlen am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Knapp 2,5 Millionen Wähler waren aufgerufen, über 68 Direktmandate in der 141 Sitze zählenden Volksvertretung Seimas in Vilnius zu entscheiden. Nach Angaben der Wahlkommission in Vilnius gaben 39,7 Prozent davon ihre Stimme ab - rund zwei Prozent mehr als bei der vorherigen Wahl 2016.

Bei der Wahl galten strenge Corona-Schutzmaßnahmen. In den Tagen vor der Abstimmung und am Wahltag erreichte die Zahl der Neuinfektionen in Litauen ein Rekordniveau. Der Umgang mit der Pandemie und ihren Folgen hatte auch den Wahlkampf geprägt, der von wirtschafts- und sozialpolitischen Themen bestimmt war.


Litauen vermeldet erneut Rekordwert bei Corona-Neuinfektionen

VILNIUS: Neuer Höchststand am Tag der zweiten Runde der Parlamentswahl: In Litauen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen erneut einen Rekordwert erreicht. In dem baltischen EU-Land wurden am Sonntag 603 positive Tests innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie die nationale Gesundheitsbehörde in Vilnius mitteilte. Dies ist der höchste Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 424 und wurde am Freitag registriert.

Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern verzeichnete insgesamt bislang 10.184 bestätigte Infektionen und 134 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Der Ostseestaat wählte am Sonntag ein neues Parlament - dabei galten strenge Corona-Schutzmaßnahmen. So mussten die Wähler Mund und Nase bedecken und sollten ihre eigenen Stifte mitbringen, um die Stimmzettel auszufüllen.

Nach Angaben der EU-Behörde ECDC von Sonntag lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen in Litauen zuletzt bei 129,4 - und damit etwas über dem entsprechenden deutschen Wert von 128,1.


Kampf gegen Corona: Viele EU-Staaten setzen neue Auflagen in Kraft

BRÜSSEL: Im Kampf gegen die zweite Corona-Welle treten am Montag vielerorts in Europa neue Beschränkungen in Kraft. So müssen in Italien landesweit künftig alle Restaurants und Bars um 18.00 Uhr für Gäste schließen. Auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen dürfen nicht mehr öffnen. Ein Großteil der italienischen Gymnasialschüler wird vorerst online unterrichtet. Auch in der Slowakei müssen Schüler ab der fünften Schulstufe auf Online-Unterricht umsteigen.

In Dänemark dürfen sich von Montag an nicht mehr als zehn Personen an einem Ort versammeln. Kioske und Supermärkte dürfen nach 22.00 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen. In der belgischen Hauptstadt Brüssel und Umgebung gilt wieder überall Maskenpflicht, die nächtliche Ausgangssperre beginnt dort bereits um 22.00 Uhr statt um Mitternacht. Schwimmbäder, Sportclubs und Fitnessstudios müssen schließen, ebenso Theater, Kinos und Museen.

Am Wochenende hatten mehrere EU-Staaten Rekordwerte bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, darunter Frankreich, Dänemark, Belgien und Tschechien.


Coronavirus trifft die Sprecher von Mattarella und Conte

ROM: In Italien haben sich sowohl der Sprecher von Staatspräsident Sergio Mattarella als auch Ministerpräsident Giuseppe Conte mit dem Coronavirus angesteckt. Mattarellas Sprecher Giovanni Grasso sagte am Sonntag, er habe sich am Samstag testen lassen, nachdem er am Freitag eine hohe Temperatur festgestellt hatte. Am Sonntag habe er dann das positive Testergebnis erhalten, fühle sich aber relativ gut, schrieb Grasso auf Twitter. Nach einem negativen Test vom Mittwoch habe er keinen direkten Kontakt mehr zum Präsidenten gehabt.

Conte-Sprecher Rocco Casalino sagte in einer Erklärung, er habe am späten Samstagabend von seinem positiven Corona-Testergebnis erfahren. Zuvor habe er «leichte Symptome» des Coronavirus verspürt. Am Dienstag sei er zum letzten Mal im Büro des Regierungschefs gewesen - mit Maske und Abstand zu anderen Menschen. Zuletzt sei er am Mittwoch negativ auf das Coronavirus getestet worden.

Conte selbst hatte angesichts der wieder stark anziehenden Corona-Neuinfektionen in Italien am Sonntag neue Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie erlassen.


Bulgariens Regierungschef Borissow positiv auf Coronavirus getestet

SOFIA: Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow ist nach zwei negativen Coronavirus-Tests nun positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Das teilte er am Sonntag auf Facebook mit. Erst am Samstag war Borissows Quarantäne wegen Kontakten zu einem coronainfizierten Vizeminister aufgehoben worden. Borissow schrieb, er habe bereits am Freitag alle Treffen und öffentliche Auftritte für die kommenden Tage aufgeschoben. Er beklagte ein «allgemeines Unwohlsein», will aber «vorerst in Heimgenesung» bleiben. Borissow führte auch am Sonntagabend seine Amtsgeschäfte weiter, wie das Regierungspresseamt in Sofia mitteilte. Er sei im ständigen Kontakt zu den Ministern.

Auch in dem südöstlichen EU-Land Bulgarien steigen die Corona-Fallzahlen schnell. Derzeit sind bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen aktuell 18.246 mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie haben sich in dem Balkanland insgesamt 37.562 Menschen angesteckt, 1084 Infizierte starben.

In Bulgariens Hauptstadt Sofia wurden ab Sonntag alle Nachtlokale wie etwa Diskos, Bars und Clubs vorerst bis zum 8. November geschlossen, da dort der nötige Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden könne. Zudem rief die Bürgermeisterin von Sofia, Jordanka Fandakowa, die Arbeitgeber auf, nach Möglichkeit ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken. Die bulgarische Regierung will so einen zweiten landesweiten Lockdown vermeiden.


Corona-Neuinfektionen in den USA bleiben nahe Rekordniveau

WASHINGTON: Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA sind am Wochenende in Nähe des jüngst erreichten Rekordniveaus geblieben. Am Samstag steckten sich erneut rund 83.700 Menschen an, wie aus Zahlen der Universität Johns Hopkins von Sonntag hervorgeht. Am Freitag hatten die USA die bisher höchste Zahl mit 83.757 bestätigten Infektionen an einem Tag verzeichnet. Rund 900 Menschen starben. Insgesamt kostete die Pandemie damit rund 225.000 Amerikaner das Leben. Rund 8,6 Millionen infizierten sich bisher.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert


Positiver Corona-Test bei Stabschef von US-Vizepräsident Pence

WASHINGTON: Der Stabschef von US-Vizepräsident Mike Pence ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Test bei Pence selbst sei negativ ausgefallen und er wolle an seinem Programm unter anderem mit Wahlkampfauftritten festhalten, teilte Pence' Sprecher in der Nacht zum Sonntag mit. Sein Stabschef Marc Short sei jetzt in Quarantäne.

Es ist bereits das zweite Mal, dass die US-Regierungsspitze direkt von der Pandemie getroffen wird. Erst Anfang des Monats waren Präsident Donald Trump und diverse Mitarbeiter des Weißen Hauses positiv getestet worden. Trump erholte sich von seiner Covid-19-Erkrankung, nachdem er unter anderem mit einem noch experimentellen Antikörper-Mittel behandelt worden war.

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