Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Foto: Pixabay/Mohamed Hassan
Foto: Pixabay/Mohamed Hassan

Drei-Stufen-System in England soll Virus unter Kontrolle bringen

LONDON: Mit einem dreistufigen Alarmsystem will der britische Premierminister Boris Johnson die rapide steigenden Corona-Fallzahlen in England unter Kontrolle bringen. Je nach Risikograd - mittel, hoch oder sehr hoch - sollen ab Mittwoch verschärfte Maßnahmen gelten, wie Johnson am Montag im Londoner Parlament erklärte. Die Abgeordneten müssen am Dienstag noch zustimmen.

In der Region rund um die nordenglische Stadt Liverpool, für die Johnson die höchste Risikostufe erklärte, müssen Pubs und Fitnessstudios bis auf Weiteres schließen. Außerdem dürfen sich Angehörige verschiedener Haushalte in diesen Regionen nicht mehr miteinander treffen, weder drinnen noch draußen. In Regionen mit der zweithöchsten Warnstufe gilt dieses Verbot auch für Innenräume, allerdings sollen noch sogenannte «Support Bubbles», also kleine Unterstützungsgruppen, und Treffen draußen erlaubt sein.

Insbesondere der Norden Großbritanniens ist massiv von der Ausbreitung des Virus betroffen. Während sich im Spätsommer vor allem jüngere Menschen infizierten, nehmen die Fallzahlen nun auch bei Älteren wieder zu - und damit auch die schweren Verläufe. Großbritannien mit seinen knapp 67 Millionen Einwohnern ist das am schwersten von der Pandemie getroffene Land in Europa: Der Statistikbehörde zufolge gibt es etwa 58.000 Todesfälle, bei denen Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt wurde.


UN-Generalsekretär Guterres ruft zu weltweiter Waffenruhe auf

NEW YORK: UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der Corona-Krise erneut zu einer weltweiten Waffenruhe aufgerufen. «Der einzige Gewinner durch einen Konflikt während einer Pandemie ist das Covid-19-Virus selbst», schrieb Guterres am Sonntag auf Twitter. «Ich habe bis Ende des Jahres zu neuen Anstrengungen für eine weltweite Waffenruhe aufgerufen. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Anstrengungen für Frieden und Wiedergutmachung zu erhöhen.»

Im März hatte sich Guterres ähnlich geäußert. Überall müssten Konfliktparteien ihre Feindseligkeiten einstellen und ihr Misstrauen voreinander überwinden, hatte er damals erklärt: «Bringt die Waffen zum Schweigen, stoppt die Artillerie, beendet die Luftangriffe.»


Slowakei verschärft Corona-Regeln - Maskenpflicht im Freien

BRATISLAVA: Die Slowakei verschärft ihre Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Im Freien muss ab Donnerstag eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, wie der Krisenstab in Bratislava bekanntgab. Man ziehe die Notbremse, sagte Regierungschef Igor Matovic nach Angaben der Agentur TASR am Sonntag. Restaurants dürfen ab Donnerstag nur noch Speisen zum Mitnehmen verkaufen, Fitnessstudios, Schwimmbäder und Saunen werden ganz geschlossen. Lebensmittelgeschäfte und Drogerien müssen einen Teil ihrer Öffnungszeiten für Senioren reservieren. Alle Großveranstaltungen werden untersagt. Die Wettkämpfe der Profi-Sportligen dürfen nur ohne Publikum ausgetragen werden. Diskutiert wird noch über ein Versammlungsverbot für mehr als sechs Personen.

Die Slowakei war bisher glimpflich durch die Corona-Krise gekommen, kämpft aber mit steigenden Infektionszahlen. Seit Beginn der Pandemie wurden rund 19.850 Corona-Fälle registriert, es gab 61 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Das Land hat knapp 5,5 Millionen Einwohner.


Atomchef coronainfiziert - Über eine halbe Million Infektionen

TEHERAN: Der iranische Atomchef Ali-Akbar Salehi hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte die iranische Atomorganisation (AEOI) am Sonntag, dass ein Corona-Test bei Salehi in der vergangenen Woche positiv ausgefallen war. Der Atomchef und Vizepräsident sei seitdem in häuslicher Quarantäne, aber es gehe ihm gut, hieß es in der AEOI-Erklärung. Salehi ist bereits der zweite Stellvertreter von Präsident Hassan Ruhani, der sich mit dem Virus infiziert hat. Am Samstagabend hatte auch Mohammed Bagher Nobacht seinen positiven Corona-Test bekanntgegeben.

Im Iran wurde am Sonntag die Marke von einer halben Million Corona-Infektionen überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen eines Tages 3822 Neuinfektionen verzeichnet. Damit stieg die Gesamtzahl der landesweit registrierten Infektionen auf 500.075. Die Zahl der Corona-Toren seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar liege aktuell bei 28.544, so Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Binnen 24 Stunden gab es nach Angaben von Lari erstmals mehr als 250 Tote.


Irans Atomchef mit Coronavirus infiziert

TEHERAN: Der iranische Atomchef Ali-Akbar Salehi hat sich mit dem Coronavirus infiziert.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte die iranische Atomorganisation (AEOI) am Sonntag, dass ein Corona-Test bei Salehi in der vergangenen Woche positiv ausgefallen war. Der Atomchef und Vizepräsident sei seitdem in häuslicher Quarantäne, aber es gehe ihm gut, hieß es in der AEOI-Erklärung. Salehi ist bereits der zweite Stellvertreter von Präsident Hassan Ruhani, der sich mit dem Virus infiziert hat. Am Samstagabend hatte auch Mohammed Bagher Nobacht seinen positiven Corona-Test bekanntgegeben.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.