Corona-Überblick: Meldungen am Samstag

Eine Nahaufnahme zeigt die deutsche 'Corona Warn-App' auf einem Smartphone in Köln. Foto: Epa/Sascha Steinbach
Eine Nahaufnahme zeigt die deutsche 'Corona Warn-App' auf einem Smartphone in Köln. Foto: Epa/Sascha Steinbach

Frankreich rüstet sich für erneute Corona-Massenproteste

PARIS: Das dritte Wochenende in Folge werden in Frankreich Großdemonstrationen gegen eine Verschärfung der Corona-Regeln erwartet. Die Behörden rechnen für Samstagnachmittag erneut mit etwa 160.000 Demonstrierenden im ganzen Land, wie französische Medien mit Verweis auf Polizeikreise berichteten. Bereits am vergangenen Samstag waren in Frankreich so viele Menschen auf die Straße gegangen, um ihren Unmut über eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal und eine Ausweitung des sogenannten Gesundheitspasses kund zu tun. Als Gesundheitspass wird in Frankreich der Nachweis über einen negativen Corona-Test, eine Genesung oder eine vollständige Impfung bezeichnet.

Angesichts eines Aufflammens der Coronavirus-Pandemie hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Mitte Juli die neuen strengeren Hygienevorschriften angekündigt. Nach langen Debatten billigte Frankreichs Parlament die umstrittenen Neuerungen Anfang der Woche. Die letzte Hürde muss das neue Gesetz am Donnerstag nehmen, wenn der von Premierminister Jean Castex ob der heftigen Kritik einberufene Verfassungsrat dazu Stellung bezieht.

Frankreich kämpft momentan gegen eine vierte Corona-Welle. Pro 100.000 Menschen infizierten sich zuletzt innerhalb einer Woche landesweit etwa 214 Menschen neu. Nach der Ankündigung Macrons stiegen die Impfanmeldungen und auch die täglich gespritzten Dosen in Frankreich wieder deutlich an. Mittlerweile sind knapp 62 Prozent mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.

Bei den Corona-Demonstrationen waren zuletzt Menschen aus verschiedensten Strömungen mitgelaufen. Diese Heterogenität und die Größe der landesweiten Proteste schüren in Frankreich auch Ängste vor einer neuen «Gelbwesten»-Bewegung. Die Proteste der «Gilets Jaunes» («Gelbe Westen») richteten sich ab 2018 gegen die Reformpolitik der Mitte-Regierung und des Präsidenten Macron. Bei den Demonstrationen war es immer wieder zu Verwüstung und Gewalt gekommen.


Corona-Neuinfektionen in den USA deutlich gestiegen

BALTIMORE: Die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen ist in den USA deutlich gestiegen. Die Behörden meldeten für Freitag 194.608 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MESZ) hervorging. Eine Woche zuvor waren es 118.797. Auch die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion stieg im Wochenvergleich von 532 auf 891.

Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.462 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4460 Toten verzeichnet. Der allergrößte Teil der erfassten Infektionen im Land sind nach Schätzungen der Gesundheitsbehörde CDC auf die besonders ansteckende Delta-Variante zurückzuführen. Diese ist nach CDC-Einschätzung so ansteckend wie Windpocken. Bislang haben in den USA nach CDC-Daten 57,2 Prozent der Menschen mindestens eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten, 49,4 Prozent sind vollständig geimpft.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang gut 34,9 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 613.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Umgerechnet auf die Bevölkerung rangieren die USA derzeit mit 186,49 Toten pro 100.000 Einwohner laut JHU auf Rang 22 weltweit.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

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