Corona-Überblick: Meldungen am Samstag

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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Deutsche Corona-Hilfe angekommen

NEU DELHI: Ein Flieger der Luftwaffe hat Hilfsmaterial aus Deutschland in das derzeit schwer von der Pandemie getroffene Indien gebracht. An Bord der Maschine, die sonst auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Mitglieder der Regierung fliegt, waren 120 Beatmungsgeräte sowie 13 Sanitätssoldatinnen und Sanitätssoldaten. Sie kam am Samstagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Neu Delhi an, wie ein Sprecher der Luftwaffe mitteilte.

Den Krankenhäusern in Indien geht wegen der steigenden Zahl an Corona-Patienten der medizinische Sauerstoff aus. Die Soldatinnen und Soldaten sollen eine mobile Sauerstoffgewinnungsanlage der Bundeswehr in Indien aufbauen, Personal des örtlichen Roten Kreuzes einweisen und dazu 14 Tage im Land bleiben, sagte ein Luftwaffensprecher. Die sehr große Sauerstoffgewinnungsanlage soll am Mittwoch und Donnerstag mit zwei Transportflugzeugen geliefert werden.

Die Anlage macht Außenluft zu medizinischem, hochprozentigem Sauerstoff, der anschließend abgefüllt werden kann. Die gewöhnliche Atemluft bestehe zu 78 Prozent aus Stickstoff, zu 21 Prozent aus Sauerstoff und zum Rest aus Kohlendioxid und Edelgasen, heißt es auf der Internetseite der Bundeswehr zur Anlage. Die Anlage könne eine Sauerstoffkonzentration von rund 93 Prozent erreichen.

Zuletzt wurden in Indien mehr als 400.000 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden registriert - ein weltweiter Höchstwert in dem Riesenland mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Krankenhäuser sind überlastet, sie müssen immer wieder Kranke abweisen. Angehörige suchen selbst verzweifelt Sauerstoffflaschen. Inzwischen haben nach indischen Angaben mehr als 40 Länder Hilfslieferungen zugesichert.


Wieder illegales Massentreffen in Brüsseler Stadtpark eskaliert

BRÜSSEL: In der belgischen Hauptstadt Brüssel ist erneut ein illegales Massentreffen eskaliert. Zahlreiche Menschen bewarfen die Polizei am Samstagnachmittag unter anderem mit Böllern und Flaschen, als die Einsatzkräfte mit der Räumung des Stadtparks Bois de la Cambre begannen. Wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete, waren Hunderte Polizisten sowie mehrere Wasserwerfer und Polizeipferde im Einsatz. Um die Menschen aus dem Park zu vertreiben, setze die Polizei zudem Tränengas ein. Ein Hubschrauber kreiste über dem Park. Die Veranstaltung «La Boum 2» war auf Facebook angekündigt, aber von den Behörden verboten worden.

Belgische Medien berichteten von 600 oder 700 Polizeikräften und mehreren Tausend Teilnehmern. Unter ihnen waren viele junge Menschen, aber auch etliche Kritiker der Corona-Maßnahmen. Medienberichten zufolge waren auch Corona-Leugner und Impfgegner sowie Fußball-Hooligans in den Park gekommen. Corona-Regeln wie Abstands- und Maskenpflicht wurden weitgehend ignoriert.

Eine Person habe durch eine Kollission mit einem Wasserwerfer kurzzeitig das Bewusstsein verloren, berichteten mehrere Medien. Die Brüsseler Polizei schrieb auf Twitter, dass es sich ihren Informationen zufolge nicht um einen Zusammenstoß gehandelt habe, sondern die Person vom Strahl des Wasserwerfers getroffen worden sei.

Bereits Anfang April war in dem beliebten Stadtpark ein ähnliches illegales Massentreffen eskaliert. Damals trafen sich nach einem Aufruf im Internet Tausende Menschen und feierten unter Missachtung der Corona-Regeln. Die Polizei löste die Veranstaltung auf. Auch damals kam es zu heftigen Auseinandersetzungen.


Kubaner feiern Tag der Arbeit in der Corona-Krise zu Hause

HAVANNA: Wegen der weiterhin grassierenden Corona-Pandemie haben die Kubaner den Tag der Arbeit erneut in den eigenen vier Wänden gefeiert. Zur offiziellen Feierstunde auf dem Platz der Revolution in Havanna kamen am Samstag lediglich ausgewählte Vertreter der obersten Regierungs- und Parteispitze zusammen. «Uns Arbeitern ist bewusst, dass wir uns in einer komplexen und herausfordernden Lage befinden», sagte der Generalsekretär der Zentralgewerkschaft der Arbeiter Kubas (CTC), Ulises Guilarte de Nacimiento. «Aber nur, wer kämpft, Widerstand leistet und nicht aufgibt, hat das Recht zu triumphieren.»

Üblicherweise marschieren am wichtigsten Feiertag der sozialistischen Karibikinsel rund eine Million Arbeiter über den Platz der Revolution in der kubanischen Hauptstadt. Diesmal rief die Regierung des autoritär regierten Landes die Bürger zu einer virtuellen Feier auf. Unter dem Motto «Mein Haus ist mein Platz» veröffentlichten viele Menschen Fotos im Internet.

In Kuba haben sich bislang mehr als 100.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 644 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Derzeit arbeiten Wissenschaftler in Kuba an der Entwicklung von fünf Impfstoffen. In der letzten Testphase vor der Zulassung sollen in den kommenden Wochen bereits die rund 1,7 Millionen Bewohner der Hauptstadt Havanna mit den Vakzinen Soberana 02 und Abdala geimpft werden.


Corona-Impfungen in Syriens letztem großen Rebellengebiet gestartet

IDLIB: In Syriens letztem großen Rebellengebiet Idlib hat am Samstag eine Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. Geimpft würden in der Region im Nordwesten des Bürgerkriegslandes zunächst Mitarbeiter des Gesundheitswesens, wie die lokale Gesundheitsbehörde meldete. Danach sollen Ältere und chronisch Kranke an der Reihe sein.

Bereits vor mehr als einer Woche waren in dem Gebiet nach Angaben der Gesundheitsbehörde Idlibs rund 54.000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca eingetroffen. Sie stammen aus der Covax-Initiative, die ärmeren Ländern den Zugang zu Impfstoffen ermöglichen soll.

In dem Rebellengebiet um die Stadt Idlib leben nach UN-Angaben rund vier Millionen Menschen, mehr als die Hälfte davon sind Vertriebene. Viele von ihnen sind in überfüllten Lagern untergekommen. Die lokale Gesundheitsbehörde hat bisher rund 22.000 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.


Festnahme nach Brandsatzwurf auf Impfzentrum

ROM: Nach einem Anschlag mit zwei Molotow-Cocktails auf ein Impfzentrum in der norditalienischen Stadt Brescia Anfang April hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Wie italienische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die Polizei berichteten, soll es sich bei den beiden um Impfgegner Anfang 50 handeln. Ihnen werde Terrorismus vorgeworfen, sagte ein Staatsanwalt am Samstag der Nachrichtenagentur Ansa.

Die zwei Brandsätze wurden am 3. April frühmorgens gegen ein Zelt geworfen und hatten Schaden an dem Corona-Impfzentrum angerichtet. In dem Zelt waren auch Corona-Impfdosen gelagert worden. Auf Fotos war ein großer Brandfleck zu sehen. Es wurde niemand verletzt.


Dutzende Festnahmen in der Türkei am 1. Mai

ISTANBUL: Türkische Behörden haben Medienberichten zufolge Dutzende Demonstranten am 1. Mai festgenommen. Diese waren trotz eines landesweiten Lockdowns auf die Straßen gegangen. Wie «Cumhuriyet» und andere Zeitungen berichteten, riegelte die Polizei in der Metropole Istanbul Straßen, die zum zentralen Taksim-Platz führen, mit gepanzerten Fahrzeugen ab. Als Demonstranten dennoch versuchten, zum Platz zu marschieren, sei es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Rund 100 Menschen seien festgenommen worden, berichtete das Blatt. Die regierungskritische Anwaltsvereinigung CHD sprach von mehr als 230 Festnahmen in Istanbul.

Nach Angabe der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu hatte die Polizei zuvor Gewerkschaftsvertretern und Oppositionspolitikern gestattet, mit Masken und Transparenten am Taksim-Platz zusammenzukommen, Erklärungen abzugeben und begleitet von einer starken Polizeipräsenz einen Kranz niederzulegen. Der Platz hat für die 1.-Mai-Feierlichkeiten in der Türkei eine besondere Bedeutung. Im Jahr 1977 eröffneten dort Heckenschützen am 1. Mai das Feuer auf eine Demonstration mit rund 500.000 Teilnehmern. Mindestens 34 Menschen starben. Bis heute ist unklar, wer die Täter waren.

In Ankara und anderen Städten habe die Polizei einige Journalisten daran gehindert, Proteste zu filmen, berichtete der Fernsehsender Yol TV und die Dachorganisation linker Arbeitergewerkschaften Disk auf Twitter. Zur Eindämmung der hohen Corona-Fallzahlen hatte in der Türkei am Donnerstag ein landesweiter Lockdown begonnen. Die Menschen dürfen bis zum 17. Mai nur noch aus triftigen Gründen wie etwa zum Einkaufen auf die Straße.


Polizei löst illegale Rave-Party mit 500 Teilnehmern auf

RENNES: Die französische Polizei hat in der Nacht auf Samstag eine illegale Rave-Party mit 500 Teilnehmern in der Bretagne aufgelöst. Die Sicherheitsbehörden seien gegen ein Uhr morgens auf einem Feld bei Haut-Corlay im Departement Côtes-d'Armor gegen die Veranstaltung vorgegangen, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstag mit Bezug auf die dortige Präfektur. Gegen rund 300 Personen sei Strafanzeige wegen Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung gestellt worden. Außerdem stellte die Polizei vier Drogendelikte und zwei Fälle von Fahren unter Drogeneinfluss fest.

Zuletzt hatte die Region Anfang Januar für Schlagzeilen gesorgt. Am Silvesterabend trafen sich in einer leerstehenden Lagerhalle in Lieuron südlich von Rennes rund 2500 Menschen zu einer illegalen Party.


Russland hilft Indien mit Corona-Impfstoff Sputnik V

MOSKAU/NEU DELHI: Im Kampf gegen die rasante Ausbreitung des Coronavirus in Indien hat Russland seinen Impfstoff Sputnik V geliefert. Die erste Charge sei am Samstag in der Stadt Hyderabad eingetroffen, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF bei Twitter mit. Angaben zur Menge wurden zunächst nicht gemacht. «Wir müssen diese Epidemie gemeinsam besiegen», hieß es. Russland hatte bereits Beatmungsgeräte, Anlagen zur Erzeugung von Sauerstoff und Medikamente nach Indien geflogen.

Dem indischen Gesundheitsministerium zufolge gab es am Samstag insgesamt 401.993 Neuinfektionen mit dem Coronavirus - das ist der weltweit höchste Tageswert. Mit insgesamt 211.853 Toten liegt Indien hinter den USA, Brasilien und Mexiko auf dem vierten Platz weltweit. Die Regierung will nun alle Erwachsenen Impfungen anbieten. Bislang sind erst etwa zwei Prozent vollständig geimpft.


Italien will Impfkampagne mit Hilfe von Firmen beschleunigen

ROM: Italiens Corona-Kommissar will mit Impfungen in Firmen und Touristen-Orten die Kampagne beschleunigen. Es gebe 730 Firmen-Impfstellen, zuvor müssten jedoch die über 65-Jährigen immunisiert sein, sagte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, im Interview der Zeitung «La Repubblica» (Samstag). «Wir hoffen, bis Ende Mai dieses Ziel zu erreichen», erklärte der Armee-General weiter.

Mit Blick auf die nahende Ferienzeit und die Möglichkeit, dass Menschen für ihren Impftermin nicht zuhause, sondern verreist sind, stellte Figliuolo Impfungen in Urlaubszentren in den Berg- und Sommerferienregionen in Aussicht. Darüber werde derzeit beraten.

Figliuolo behält zudem die Entwicklung durch Menschen im Auge, die sich nicht impfen lassen wollen. Diese in Italien als «No-Vax» bezeichnete Gruppe von Leuten mache im Nordosten des Landes teilweise bis zu 18 Prozent aus, sagte der 59-Jährige. In anderen Regionen seien es zwischen 10 und 12 Prozent. «Das Phänomen ist dann statistisch relevant, wenn es über 5 Prozent steigt», sagte er. Dies könne zwar kompensiert werden, jedoch befürchte er, dass in der wärmeren Jahreszeit einige denken könnten, sie blieben von dem Risiko verschont und ließen sich deshalb nicht mehr impfen.

Italien hatte am Donnerstag sein für Ende April veranschlagtes Ziel von 500.000 verabreichten Impf-Dosen am Tag erreicht. Dem Plan der Regierung zufolge sollen sich Menschen auch bei Haus- und Zahnärzten sowie Apotheken impfen lassen können. In der Impfkampagne wurden bislang knapp 20 Millionen Vakzin-Dosen gespritzt.


Niederlande verschieben weitere Lockerung von Corona-Maßnahmen

DEN HAAG: Die Niederlande haben angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen geplante Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen vorerst ausgesetzt. Die im Rahmen eines Öffnungsplans ab 11. Mai vorgesehenen Erleichterungen für Freiluftbereiche - darunter Zoos, Vergnügungsparks und Sporteinrichtungen - werden verschoben, beschloss die Regierung am Samstag. Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete, soll geprüft werden, ob sie ab dem 18. Mai möglich sind.

Die Regierung folgte damit dem Rat von Experten, die auf eine Zunahme der Corona-Patientenzahlen in den Krankenhäusern verwiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in den Niederlanden zuletzt deutlich über 300 und war damit etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.

Die Niederlande haben Mitte der Woche die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown vom Dezember gelockert. Unter anderem wurde die abendliche Ausgangssperre abgeschafft, Geschäfte dürfen wieder Kunden ohne Termin empfangen und Gaststätten im Außenbereich dürfen unter Auflagen wieder Gäste bedienen.


Pinault-Museum in Paris soll am 22. Mai öffnen

PARIS: Das Pariser Museum des französischen Modemilliardärs François Pinault wird voraussichtlich am 22. Mai öffnen. Der Eintritt sei bis zum 24. Mai kostenlos, teilte die verantwortliche Pressestelle mit. Die Eröffnung des Kunsttempels, der in der für rund 160 Millionen Euro umgebauten Bourse de Commerce (Handelsbörse) inmitten der Hauptstadt seinen Betrieb aufnehmen soll, war wegen der coronabedingten Schließung der Kulturstätten mehrmals verschoben worden.

Es ist das dritte Museum des 84-Jährigen, der einst an der Spitze eines gewaltigen Luxus- und Modeimperiums mit Marken wie Gucci, Yves Saint Laurent und Balenciaga stand. Das Palazzo Grassi und die Punta della Dogana in Venedig wurden 2006 und 2009 eröffnet. Pinaults Sammlung gehört mit rund 5000 Werken zu den bedeutendsten für zeitgenössische Kunst.

Angesichts der Corona-Krise ist der Eintritt in das Pinault-Museum nur mit einem im Vorfeld reservierten Online-Ticket möglich. Der Neustart für Frankreichs Kultur nach mehrmonatigem Lockdown ist unter strengen Auflagen für den 19. Mai geplant.


Statistik: Weniger Corona-Tote im März

MOSKAU: In Russland ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus im März laut offizieller Statistik zurückgegangen. 23.715 Menschen seien mit oder an dem Virus gestorben und damit etwa 650 weniger als noch im Februar, teilte die Statistikbehörde Rosstat in der Nacht zum Samstag mit. Allerdings lag die Sterbefallzahl insgesamt im flächenmäßig größten Land der Erde mit 191.000 deutlich über dem Vorjahreswert, als die Pandemie begann.

Den Rosstat-Zahlen zufolge sind seither fast 250.000 Menschen mit dem Virus gestorben. Diese Zahl ist deutlich mehr als doppelt so hoch wie die in der offiziellen Corona-Statistik der Regierung. Dort war am Samstag von rund 110.500 Corona-Toten die Rede. Sie listet lediglich Fälle auf, bei denen Covid-19 als Todesursache bestätigt wurde. Diese Zählweise wurde immer wieder kritisiert.

Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa sagte am Freitagabend im Staatsfernsehen, es gebe keinen deutlichen Anstieg neuer Infektionen. Nach ihren Angaben treten vergleichsweise wenige Erkrankungen mit der britischen oder südafrikanischen Mutante des Coronavirus auf. Kremlchef Wladimir Putin hatte zuletzt an seine Landsleute angesichts verbreiteter Impfmüdigkeit appelliert, sich impfen zu lassen.


Neuer Höchstwert: Mehr als 400.000 Corona-Neuinfektionen

NEU DELHI: Indien hat weltweit als erstes Land an einem Tag mehr als 400.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Im selben Zeitraum starben 3523 Menschen in Verbindung mit Covid-19, wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Samstag hervorgeht. Krankenhäuser und Krematorien sind in dem südasiatischen Land mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern seit Tagen überfüllt.

Dem Ministerium zufolge gab es insgesamt 401.993 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit erreichte Indien den neunten Tag in Folge einen Höchstwert. Seit Beginn der Pandemie steckten sich 19 Millionen Menschen in dem Land an. Mit insgesamt 211.853 Toten liegt Indien hinter den USA, Brasilien und Mexiko auf dem vierten Platz weltweit.

Nach einem Plan der Regierung sollen sich von diesem Samstag an eigentlich alle Erwachsenen impfen lassen können. Mehrere indische Bundesstaaten berichteten aber, dass ihnen die Impfdosen ausgingen oder bereits ausgegangen seien. Bislang erhielten weniger als zehn Prozent der Menschen in Indien mindestens eine Impfdosis. Etwa zwei Prozent sind vollständig geimpft.


USA kündigen Einreisebeschränkungen für Indien an

WASHINGTON: Die US-Regierung will wegen der verheerenden Corona-Krise in Indien Reisen aus dem südasiatischen Land von kommender Woche an einschränken. Auf Anraten der US-Gesundheitsbehörde CDC werde die Regierung ab kommendem Dienstag entsprechende Maßnahmen umsetzen, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Freitag mit. Sie machte keine Angaben dazu, welche Einschränkungen dann genau in Kraft treten sollen. Die bisher in der Pandemie erlassenen US-Einreisebeschränkungen gelten für Ausländer, die aus bestimmten Staaten kommen.

Psaki begründete den Schritt mit «außerordentlich hohen Fallzahlen» und mit dem Zirkulieren mehrerer Varianten des Coronavirus in Indien. Weiterhin gilt in den USA wegen der Pandemie prinzipiell ein Einreisestopp für Ausländer aus dem europäischen Schengen-Raum, aus Großbritannien, Irland, China, Brasilien, Südafrika und dem Iran. Eine Einreise aus diesen Staaten ist für Ausländer nur mit einer Ausnahmegenehmigung («National Interest Exception») möglich.

Die Corona-Lage in Indien ist verheerend. In dem Land wurde nach Angaben vom Freitag ein weltweiter Höchstwert an neuen Infektionen binnen eines einzigen Tages erfasst. Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 386.000 Ansteckungen registriert, wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Im selben Zeitraum starben weitere 3498 Menschen mit oder an dem Virus. In dem südasiatischen Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern sind Krankenhäuser und Krematorien überfüllt. Medizinischer Sauerstoff ist knapp.

Das US-Außenministerium hatte amerikanischen Staatsbürgern am Donnerstag die Ausreise aus dem Land nahegelegt. Zugleich wurde die freiwillige Ausreise von Familienmitgliedern amerikanischer Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen in Indien genehmigt.


Disneyland in Kalifornien nach langer Corona-Pause wieder geöffnet

LOS ANGELES: 13 Monate lang war Disneyland wegen der Corona-Pandemie stillgelegt, nun hat der beliebte Freizeitpark in Kalifornien wieder auf. Mit dem Slogan «Der Zauber ist zurück» hieß der Disney-Konzern am Freitag die ersten Besucher willkommen. Auch der benachbarte Vergnügungspark, Disney California Adventure Park, ist wieder in Betrieb.

Nach großen Impf-Fortschritten in dem Westküstenstaat sind in den letzten Wochen viele Corona-Beschränkungen gelockert worden. Disneyland-Besucher sind aber angewiesen, Schutzmasken zu tragen und Abstandsregeln zu befolgen. Derzeit ist eine Auslastung von 25 Prozent erlaubt, zunächst haben aber nur Besucher mit Wohnsitz in Kalifornien Zugang. Eine Reservierung ist erforderlich.

Der Freizeitpark hatte im März vorigen Jahres den Betrieb eingestellt. Die geplante Wiedereröffnung im Juli musste nach den strikten Pandemie-Auflagen in Kalifornien abgesagt werden.

Die Attraktionen auf dem Gelände in Anaheim vor den Toren von Los Angeles sind ein großer Touristenmagnet. In der 66-jährigen Geschichte von Disneyland kam es nur wenige Mal zu eintägigen Schließungen, etwa 1963 nach der Ermordung von Präsident John F. Kennedy, 1994 nach dem Northridge-Erdbeben bei Los Angeles und zuletzt nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001.

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