Corona-Überblick: Meldungen am Samstag

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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Papst erinnert zu Ostern: Hoffnung in Corona-Zeiten nicht verlieren

ROM: Papst Franziskus hat in der Osternacht am Karsamstag die Gläubigen aufgerufen, in der langwierigen Corona-Krise die Hoffnung nicht zu verlieren. «In diesen dunklen Monaten der Pandemie hören wir den auferstandenen Herren, der uns einlädt, neu anzufangen und niemals die Hoffnung zu verlieren», sagte das 84 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche im Petersdom. Eine Botschaft des Osterfests sei, dass es immer möglich ist, neu anzufangen. Auch aus dem Scherbenhaufen der Menschheitsgeschichte habe Gott etwas Neues entstehen lassen.

Den Gottesdienst feierten etwa 200 Gläubige und Geistliche mit. Aus Vorsicht vor Ansteckungen mit dem Coronavirus war nur eine begrenzte Zahl an Menschen zugelassen. Dabei gedenken Christen der Auferstehung Jesu. Zu Beginn trug der Pontifex die Osterkerze - das Licht Christi - in den dunklen Petersdom. Für gläubige Christen ist Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr.


Verband beklagt Angriffe auf Journalisten bei «Querdenker»-Demo

STUTTGART: Bei der Demonstration in Stuttgart gegen die Corona-Politik sind nach Angaben des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) am Samstag mehrere Journalisten angegriffen worden. Der SWR beispielsweise berichtete online, dass ein ARD-Fernsehteam auf dem Cannstatter Wasen bedrängt worden sei und ein Live-Schaltgespräch zum Sender Tagesschau24 unterbrochen habe. Eine Sprecherin der Polizei sagte am Abend, die Beamten ermittelten noch, welche Angriffe es auf Medienvertreter gegeben habe. An der Demo der «Querdenken»-Bewegung gegen die Corona-Politik hatten mehr als 10.000 Menschen - größtenteils ohne Masken und Abstand - teilgenommen.

Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall erklärte, wieder einmal hätten die selbsternannten Querdenker keine Hemmungen, Berichterstatter als Ziel ihrer Wut anzugreifen. «Wütend macht mich die offensichtliche Untätigkeit der Polizeibeamten, die nichts für den Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen unternehmen.» Der Verband wolle wissen, warum Journalisten nicht ausreichend geschützt würden. «Was muss eigentlich noch passieren, bis die Sicherheitskräfte erkennen, dass Journalistinnen und Journalisten in Deutschland nicht mehr frei berichten können?»


Polizei: Über 10.000 Teilnehmer bei «Querdenker»-Demo in Stuttgart

STUTTGART: Mehr als 10.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei an der Kundgebung der «Querdenken»-Bewegung in Stuttgart gegen die Corona-Politik teilgenommen.

Die meisten hätten keine Masken über Mund und Nase getragen sowie Abstände nicht eingehalten, sagte ein Polizeisprecher am Samstagabend. Die Polizei sei aber in das an sich friedliche Geschehen nicht eingeschritten, damit sich nicht noch mehr Menschen auf dem Gelände am Cannstatter Wasen drängten. Gegen 18.00 Uhr hätten mehrere Tausend Menschen den Platz schon wieder verlassen, sagte der Sprecher. Einige Tausend demonstrierten aber noch vor Ort.


Brandsätze beschädigen Impfzentrum im norditalienischen Brescia

ROM: In der norditalienischen Stadt Brescia haben zwei Brandsätze Schaden an einem Corona-Impfzentrum angerichtet. Wie die Zeitung «Corriere della Sera» berichtete, gab es bei dem Angriff am frühen Samstagmorgen keine Verletzten, die Schadenshöhe stand zunächst nicht fest. Die Impfungen sollen dem Blatt zufolge weiter gehen. Die beiden Molotow-Cocktails seien unter anderem an der Wand eines Zeltes zerplatzt. Auf Fotos war dort ein großer Brandfleck zu sehen.

Die Polizei sichtete Medienberichten zufolge die Bilder der umliegenden Überwachungskameras. Zu der Tat bekannt hatte sich zunächst niemand. Der Präsident der Region Lombardei, in der Brescia liegt, äußerte sich auf Facebook und sprach von einem «niederträchtigen Angriff». Vor rund zwei Wochen wurde in der Hauptstadt Rom die Eingangstür des Obersten Gesundheitsinstituts in Brand gesteckt, das etwa maßgeblich an den Analysen rund um das Coronavirus beteiligt ist. Der genaue Grund dafür war nicht bekannt.


Polizei löst Karfreitags-Gottesdienst im Süden Londons auf

LONDON: Die Polizei hat in einer Gemeinde im Süden von London einen Karfreitags-Gottesdienst aufgelöst. Auf einem am Samstag von «Sky News» veröffentlichten Video ist zu sehen, wie zwei Polizisten vor mehreren Geistlichen und anderen Anwesenden im Altarraum stehen. «Meine Damen und Herren, diese Versammlung ist leider illegal unter den aktuellen Corona-Beschränkungen», sagte der Polizist von der Kanzel aus zur Gemeinde und rief die Anwesenden auf, umgehend nach Hause zu gehen. Andernfalls drohe jedem eine Strafe von 200 Pfund (umgerechnet rund 235 Euro). Die Kirche kritisierte die Polizei für die Unterbrechung.

Gottesdienste und Andachten sind in England über die Feiertage zwar nicht komplett verboten - allerdings müssen Gemeinden gewährleisten, dass Besucher genügend Abstand halten können und Masken tragen. Beides soll dem Bericht zufolge bei der Versammlung am Karfreitag in London nicht ausreichend der Fall gewesen sein.


Bulgarien wählt ein neues Parlament

SOFIA: In Bulgarien wird inmitten der dritten Corona-Welle an diesem Sonntag ein neues Parlament gewählt. Die überwiegend orthodoxen Bulgaren feiern Ostern in diesem Jahr erst am 2. Mai. Die 6,7 Millionen Stimmberechtigten werden entscheiden, ob die proeuropäische bürgerliche Partei GERB von Ministerpräsident Boiko Borissow das ärmste EU-Land weiter regiert. Im Sommer 2020 gab es Proteste mit Korruptionsvorwürfen gegen die Koalitionsregierung der GERB mit Nationalisten als Juniorpartner.

Die GERB hat Meinungsumfragen zufolge gute Chancen, die Wahl zu gewinnen, dürfte aber die absolute Mehrheit verfehlen. Bis zu sieben Parteien und Koalitionen könnten demnach die Vier-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament schaffen.

Die Wahllokale sind von 6.00 bis 19.00 Uhr MESZ geöffnet. Nach ihrer Schließung dürfen Prognosen auf der Basis von Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe veröffentlicht werden. Mit offiziellen Endergebnissen ist in bis zu vier Tagen nach der Wahl zu rechnen.


Papst Franziskus feiert Messe zum Ostersonntag

ROM: Papst Franziskus wird am Ostersonntag im Petersdom den Gottesdienst zur Auferstehung Jesu Christi feiern und den Segen «Urbi et Orbi» spenden. Die Feierlichkeiten werden wegen der geltenden Corona-Beschränkungen und aus Vorsicht vor Ansteckungen in kleinerem Kreise abgehalten. Vor der Pandemie fand die Ostermesse meist auf dem Petersplatz vor Zehntausenden Pilgern statt. Mit der morgendlichen Messe am Sonntag (10.00 Uhr) muss Franziskus wie schon im Vorjahr wieder im Petersdom feiern. Ostern zählt für gläubige Christen zu den wichtigsten Festen.

Bereits an den vorangegangenen Tagen wurden zu den Gottesdiensten nur zwischen 100 und 200 Gläubige zugelassen. Mit dem Segen «Urbi et orbi» (Für die Stadt und den Erdkreis) erlässt der Papst den Gläubigen die Strafen für ihre Sünden, wenn sie diese schon zuvor beispielsweise in der Beichte oder durch Gebete getilgt haben. Der Segen wird in der Regel an Ostern und Weihnachten gespendet und dann, wenn ein Papst neu gewählt wurde.


Bangladesch geht am Montag in siebentägigen Lockdown

DHAKA: Angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen hat die Regierung von Bangladesch einen siebentägigen landesweiten Lockdown beschlossen. Ausgenommen von der am Montag in Kraft tretenden Schließung seien Rettungsdienste, Mühlen und Fabriken, solange sie die Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einhielten, sagte Farhad Hossain, der Staatsminister für öffentliche Verwaltung, am Samstag in der Hauptstadt Dhaka.

Das südasiatische Land verzeichnete am Freitag mit 6830 Fällen den bisher höchsten Anstieg an Infektionen an einem Tag seit dem Auftreten des ersten Falles dort im März 2020. Bereits in den Vortagen hatte es täglich mehr als 5000 Neuinfektionen gegeben. Am Donnerstag verhängte die Regierung ein zweiwöchiges Einreiseverbot für Flugreisende aus Europa und zwölf anderen Ländern. Außerdem wurden wichtige Reiseziele geschlossen.

Bisher hat das Land mit seinen 163 Millionen Einwohnern 624.596 Infektionsfälle und 9155 Tote im Zusammenhang mit dem Corona-Virus registriert. Die geltenden Corona-Regeln werden von vielen ignoriert.


Iran plant Corona-Massenimpfungen ab September 2021

TEHERAN: Der Iran plant Massenimpfungen gegen das Coronavirus ab September. «Die US-Sanktionen haben zwar unsere Planungen zurückgeworfen, aber trotzdem rechnen wir bis Ende September mit dem Start der Corona-Massenimpfungen», sagte der wissenschaftliche Leiter des nationalen Coronas-Stabs, Mostafa Ghanei, am Samstag. Bis dahin seien auch Testphasen der iranischen Impfstoffe beendet und auch sie könnten landesweit eingesetzt werden.

Das Gesundheitsministerium hatte gehofft, dass bis August 2021 alle 83 Millionen Iraner mit einheimischen und ausländischen Vakzinen gratis geimpft werden könnten. Doch der Plan ging wegen der US-Sanktionen und der damit verbundenen Einschränkungen bei Geldtransaktionen nicht auf. Daher wurden auch Privatunternehmen gestattet, die vom Gesundheitsministerium bewilligten Vakzine einzuführen.

Privatunternehmen sind zwar auch von den Sanktionen betroffen, aber sie hoffen auf eine politische Einigung bei Gesprächen zwischen der Führung in Teheran und der US-Regierung. Viele Iraner haben wegen der politische Querelen ihre Hoffnung auf eine schnelle Impfung im Land aufgegeben und planen, sich im Ausland impfen zu lassen.

Der Iran konnte bislang ungefähr zwei Millionen Impfdosen aus Russland, China und Indien einführen. Daher konnten bis jetzt auch nur Ärzte, Pflegepersonal, Menschen in einigen Seniorenheimen sowie ein Teil des Müllabfuhr-Personals geimpft werden. Wegen der vielen Reisen während der zweiwöchigen persischen Neujahrsferien sind die Infektionszahlen von 7000 bis auf über 11.000 am Tag gestiegen. Insgesamt wurden im Iran seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar 2020 fast 63.000 Todesfälle und über 1,9 Millionen Infektionen erfasst.


Knapp 70.000 Corona-Neuinfektionen in den USA binnen 24 Stunden

BALTIMORE: In den USA haben die Behörden am Freitag 69.822 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden im selben Zeitraum von 24 Stunden 967 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Samstagvormittag (MEZ) hervorging. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.295 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4476 Toten verzeichnet.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang 30,6 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 554.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen - aber nicht relativ zur Bevölkerung - sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Bislang haben landesweit knapp 102 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten, fast 58 Millionen haben den vollen Impfschutz, wie aus Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC am Samstag hervorging.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.


Italien erwartet halbe Million Impfungen am Tag bis Ende April

ROM: Italien will in der Corona-Impfkampe bis Ende April eine halbe Million Dosen pro Tag spritzen. In der letzten Aprilwoche solle es so weit sein, sagte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, im Interview der Zeitung «Corriere della Sera» (Samstag). Im April würden stetig Impfstoff-Lieferungen erwartet. Wenn das Halbe-Million-Ziel bis Ende des Monats erreicht würde, könne die Impfkampagne im September abgeschlossen werden, erklärte der Armee-General weiter.

Italien will außerdem die Unternehmen in den Impfplan mit einbeziehen. Laut Figliuolo habe man bereits 420 Produktionsstätten gezählt, die Teil der Kampagne werden könnten. Viele Unternehmen wollen demnach ihre Arbeiter immunisieren. Gegen Ende Mai soll damit begonnen werden, wie der 59-Jährige weiter sagte.

Italien hatte zuletzt die Marke von 280.000 Corona-Impfungen am Tag erreicht. Seit Pandemiebeginn starben mehr als 110.300 Menschen mit Sars-CoV-2. Am Freitag registrierten die Behörden knapp 22.000 Neuinfektionen und etwa 480 Corona-Tote.


Astrazeneca: Britische Behörde meldet sieben Tote nach Blutgerinnseln

LONDON: Nach mehr als 18 Millionen Impfungen mit Astrazeneca hat es in Großbritannien nach Angaben der Arzneimittelbehörde sieben Todesfälle wegen seltener Blutgerinnsel gegeben. Es sei jedoch nicht klar, ob diese Nebenwirkungen des Impfstoffs oder durch Zufall zeitnah aufgetreten seien, sagte die Chefin der britischen Behörde, June Raine, der BBC. «Die Vorteile, eine Covid-19-Infektion und ihre Komplikationen zu verhindern, überwiegen weiterhin jegliche Risiken und jeder sollte sich impfen lassen, wenn er eingeladen wird.»

Zuvor hatte die Behörde bei denn 30 Fälle seltener Blutgerinnseln bei den 18,1 Millionen Astrazeneca-Impfungen (Stand: 24. März) gemeldet. Es seien 22 Fälle der auch in Deutschland aufgetretenen Hirnvenenthrombosen und acht andere Arten von Thrombosen gemeldet worden. Auch hierbei sei jedoch der Zusammenhang unklar.

In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Dienstag beschlossen, dass das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch Menschen ab 60 gespritzt werden soll - außer jüngere wollen es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko. Hierzulande waren bis Anfang der Woche 31 Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung gemeldet worden, wie das Paul-Ehrlich-Institut kürzlich berichtete. Bislang haben rund drei Millionen Menschen eine erste Dosis des Mittels bekommen. Das bedeutet, dass es in Deutschland bezogen auf eine Million Geimpfte wesentlich häufiger einen Verdacht auf Hirnvenenthrombose gab als in Großbritannien. Über die Gründe dafür kann nur spekuliert werden.

In Großbritannien sind insgesamt bereits mehr als 31 Millionen Menschen erstgeimpft worden, mehr als die Hälfte davon mit Astrazeneca. Die Infektionslage im Land hat sich seither deutlich verbessert, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 55 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Auch die Zahl der neuen täglichen Todesfälle ist massiv gesunken.


Argentiniens Präsident trotz Impfung positiv auf Corona getestet

BUENOS AIRES: Argentiniens Präsident Alberto Fernández ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden, obwohl ihm bereits vor Wochen der russische Impfstoff Sputnik V gespritzt wurde. Der ernüchternde Testbefund habe ihn ausgerechnet an seinem 62. Geburtstag ereilt, schrieb der Staatschef in der Nacht zu Samstag auf Twitter. Aufgrund seiner Kopfschmerzen und erhöhten Temperatur von 37,3 Grad habe er sich zunächst einem Antigen-Test unterzogen und nach dem positiven Ergebnis in Quarantäne begeben. Zur Bestätigung habe er einen genaueren PCR-Test vornehmen lassen, dessen Resultat noch ausstehe.

Fernández war nach Angaben seines Büros Anfang des Jahres in einer Klinik in Buenos Aires mit dem russischen Corona-Vakzin Sputnik V geimpft worden. Das Präparat ist in Deutschland und der Europäischen Union bislang nicht zugelassen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit einen Antrag auf Zulassung in der EU.

Das staatliche russische Gamaleja-Forschungsinstitut, das Sputnik V entwickelt hat, wünschte Fernández gute Besserung. Sputnik habe eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent, schütze aber in allen Fällen vor einem schweren Krankheitsverlauf, schrieb das Institut in einer Antwort auf Twitter. «Wenn die Infektion tatsächlich bestätigt ist und auftritt, stellt die Impfung eine schnelle Genesung ohne schwere Symptome sicher.»

In Argentinien haben sich bislang gut 2,3 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 56.000 sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Angesichts des nahenden Herbstes auf der Südhalbkugel wappnen sich die Behörden des Landes für die nächste Corona-Welle.


Corona: Bislang kaum Erfolge bei Suche nach Medikamenten

MÜNCHEN: Wissenschaftler dämpfen die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch bei der Suche nach Medikamenten gegen das Coronavirus. Man dürfe nicht sehr optimistisch sein, dass Arzneimittel in Kürze die Sterblichkeit bei intensivmedizinisch behandelten Patienten drastisch senken könnten, sagt Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Im Laufe der Pandemie habe es immer wieder Glauben und Hoffen gegeben - doch 95 oder eher sogar 99 Prozent der Medikamente seien in Studien durchgefallen, sagte Kluge, der Koordinator der Behandlungsleitlinien der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist.

Bisher werden vor allem Mittel eingesetzt, um Symptome zu lindern. So kommt bei Klinik-Patienten vor allem das entzündungshemmende und lange bekannte Dexamethason zum Einsatz. Es soll eine überschießende Immunreaktion bremsen, die bei Covid häufig auftritt. Dexamethason gehört zu den laut nationaler Leitlinie empfohlenen Medikamenten.

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