Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
Foto: Pixabay/Gerd Altmann

EU-Kommission genehmigt Beihilfe für Messe-Ausfälle in Deutschland

BRÜSSEL: Veranstalter von Messen und Ausstellungen dürfen nach einer Entscheidung der EU-Kommission wegen der Corona-Krise mit weiteren Geldern unterstützt werden. Die Brüsseler Behörde genehmigte am Montag eine entsprechende Hilfsmaßnahme aus Deutschland. Mit dem Geld sollen Kosten, die bei der Organisation von Veranstaltungen entstanden sind, ausgeglichen werden, wenn diese wegen Corona-Maßnahmen abgesagt wurden. Konkret geht es um Ereignisse, die zwischen dem 1. Oktober 2021 und dem 30. September 2022 geplant waren.

«Die Maßnahme steht Organisatoren aller Größen offen, die in Deutschland tätig sind», hieß es. Da nicht mehr als der tatsächliche Verlust kompensiert werde und nur Schäden ausgeglichen würden, die in Zusammenhang mit Hygienebeschränkungen stünden, sehe die Kommission keine Gefahr, dass der Wettbewerb verzerrt werde.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten bereits Anfang des Jahres einen 642-Millionen-Rettungsschirm für die deutsche Messe- und Kongressbranche genehmigt. Sie ist von der Pandemie besonders hart getroffen worden.


Putin hustet - und weist Sorgen um seine Gesundheit zurück

MOSKAU: Russlands Präsident Wladimir Putin ist Sorgen wegen seines Hustens entgegengetreten. «Es war einfach kühl an der Luft, ich habe mich aktiver bewegt, es ist nichts Schlimmes», sagte Putin in einer Videokonferenz, die am Montagabend im Staatsfernsehen gezeigt wurde. «Machen Sie sich keine Sorgen, alles ist gut», erklärte er der Vorsitzenden des russischen Föderationsrats, Valentina Matwijenko, die sich angesichts des hustenden Präsidenten besorgt gezeigt hatte.

Er werde praktisch täglich getestet, versicherte Putin - «nicht nur auf Covid-19, sondern auch auf andere Infektionen». Der Kremlchef hatte sich erst Ende September wegen mehrerer Corona-Fälle in seinem direkten Umfeld für mehr als zwei Wochen in Selbstisolation begeben.

Putin hüstelt immer wieder bei öffentlichen Auftritten - das ist schon seit längerem ein Thema in Russland. Putin und der Kreml haben Spekulationen über mögliche Krankheiten des Präsidenten aber stets strikt zurückgewiesen.


Italiens Justiz ermittelt nach Corona-Randalen

ROM: Nach den Ausschreitungen bei Corona-Demonstrationen in Rom am vergangenen Wochenende ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Justiz habe zwei Verfahren gegen mehrere Personen eröffnet, die unter anderem bei dem Angriff auf den Sitz des Gewerkschaftsbundes CGIL am Samstag dabei gewesen sein sollen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Montag.

Ministerpräsident Mario Draghi besuchte dort am Montagmittag CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini. Anhänger der rechtsradikalen und neofaschistischen Partei Forza Nuova (Neue Kraft) hatten den Sitz am Samstag am Rande von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung angegriffen. Die Stippvisite des Regierungschefs sei eine «wichtige Botschaft» für die Demokratie und gegen «eine Rückkehr in die Vergangenheit, die verhindert werden muss», sagte Landini.

Bei dem etwa dreißigminütigen Treffen hätten die beiden auch über die Forderung nach einer Auflösung von faschistischen Parteien wie der Forza Nuova gesprochen, sagte Landini nach dem Treffen von Journalisten. Ein solcher Schritt wird von Politikern schon seit Samstag diskutiert. Die sozialdemokratische Partei PD brachte am Montag einen Antrag in den Senat ein, der die Regierung auffordert, die Zerschlagung von Forza Nuova und anderer faschistischer Parteien anzugehen. Andere Senatoren brachten ähnliche Vorschläge ein.

Insgesamt wurden bei den Ausschreitungen nach Medienberichten rund 40 Menschen verletzt. Die Randalierer hatten am Samstagabend auch ein Krankenhaus ins Visier genommen. Hintergrund der Demonstrationen ist, dass ab dem 15. Oktober auch in der Arbeitswelt ein Corona-Impfnachweis, ein negativer Test auf das Virus oder die bescheinigte Genesung von der Krankheit Pflicht werden soll. In Italien werden diese Nachweise als «Grüner Pass» bezeichnet.


Astrazeneca: Gute Test-Resultate bei Covid-19-Antikörperbehandlung

LONDON: Der Pharmakonzern Astrazeneca hat nach eigenen Angaben mit einem Antikörper-Präparat gute Resultate bei der Behandlung von Corona-Erkrankten erzielt. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, reduzierte das Mittel AZD7442 die Fälle von schwerer Erkrankung und Tod bei Covid-19-Erkrankten um die Hälfte, wenn es innerhalb von sieben Tagen nach Beginn der Symptome verabreicht wurde. Wurde das Mittel innerhalb von fünf Tagen gespritzt, war die Zahl der schwer Erkrankten oder Gestorbenen sogar um 67 Prozent niedriger als in der Vergleichsgruppe, die ein Placebo-Mittel erhielt.

Durchgeführt wurde die Phase-III-Studie an rund 900 erwachsenen Patienten mit leichten bis mittelschweren Covid-19-Symptomen, die nicht im Krankenhaus waren. Ein großer Teil der Teilnehmer (90 Prozent) gehörte aber zu Risikogruppen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf, beispielsweise durch Vorerkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen.

Das Präparat könne sowohl als Prophylaxe wie auch als Mittel zur Therapie eingesetzt werden, sagte Mene Pangalos, der bei Astrazeneca für den Bereich der Bio-Pharmazeutika zuständig ist, der Mitteilung zufolge.


Besuch von Nachtclubs und Großevents in Wales nur noch mit Impfpass

CARDIFF: In Wales gilt für den Besuch von Nachtclubs und Großveranstaltungen seit Montag die Pflicht zur Vorlage eines Impfpasses oder des Nachweises eines negativen Corona-Tests. Der Bildungsminister des britischen Landesteils, Jeremy Miles, sagte am Montag der BBC, die Regelung werde dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und den Gesundheitsdienst im bevorstehenden Winter zu entlasten. Die Nachweise sind verpflichtend für über 18-Jährige.

Im Vereinigten Königreich sind alle Landesteile selbst für ihre Gesundheitspolitik verantwortlich. Mit der Maßnahme geht die Regierung von Wales weiter als die Zentralregierung in London, die für den größten Landesteil England zuständig ist. Dort lehnt eine Mehrheit in der regierenden Konservativen Partei die Einführung von Impfpässen bislang ab.

Das Parlament in Cardiff hatte am vergangenen Dienstag mit hauchdünner Mehrheit für die Einführung gestimmt. Der Pass muss vorgezeigt werden für Discos und Nachtclubs, bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mindestens 500 und im Freien mit mindestens 4000 Teilnehmern sowie grundsätzlich bei Events mit mindestens 10.000 Menschen. Die Regierung will die Fälschung negativer Tests unter Strafe stellen.


Schulen und Universitäten wieder im Normalbetrieb

ISLAMABAD: Nach mehr als eineinhalb Jahren pandemiebedingter Unterbrechungen haben Zehntausende Bildungseinrichtungen in Pakistan am Montag wieder den Normalbetrieb aufgenommen. Das südasiatische Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern hatte im Februar 2020 die Schließung von Schulen und Universitäten angeordnet, als die ersten Coronavirus-Infektionen gemeldet worden waren. Zuletzt durften die Klassen mit 50 Prozent besetzt werden.

Die Entscheidung, «normalen» Unterricht zuzulassen, sei aufgrund einer geringeren Ausbreitung des Coronavirus und des Starts des Schulimpfprogrammes getroffen worden, erklärte der für die Pandemiebekämpfung zuständige Minister Asad Umar auf Twitter. Zuletzt war die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in dem Land stark zurückgegangen.

Bislang wurden in Pakistan mehr als 1,2 Millionen Infektionen und mehr als 28.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus offiziell nachgewiesen. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind.

Behörden haben mittlerweile die Impfung auch für Kinder ab 12 Jahren erlaubt und begonnen. Es wurden starke Beschränkungen für Menschen ohne Impfung eingeführt. Sie dürfen nicht mehr mit dem Zug fahren, Inlandsflüge nutzen oder in Einkaufszentren oder Restaurants. Bisher haben laut Gesundheitsministerium mehr als 89 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Damit liegt Islamabad unter dem Ziel, bis Ende des Jahres 80 Millionen Bürger vollständig geimpft zu haben.


Lockdown im Großraum Sydney nach über drei Monaten beendet

SYDNEY: Im australischen Bundesstaat New South Wales und seiner Hauptstadt Sydney ist am Montag der Lockdown nach 106 Tagen beendet worden. Insgesamt 63.000 Corona-Infektionen und über 430 Todesfälle wurden in dieser Zeit gezählt. Der Lockdown wurde beendet, nachdem in der Vorwoche über 70 Prozent der Bevölkerung ihre zweite Schutzimpfung erhalten hatten. Landesweit liegt die Impfquote in Australien aktuell bei knapp 62 Prozent.

Mit dem Ende des strengen Lockdowns in Sydney werden auch zahlreiche Einschränkungen aufgehoben. Unter anderem dürfen sich vollständig geimpfte Personen nunmehr in Gruppen von bis zu 30 Menschen treffen. Friseure dürfen wieder Kunden empfangen, allerdings nur unter Einhaltung der Distanzregeln, was auch für Museen, Fitnessstudios oder Kinos gilt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.