Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Foto: Freepik
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Biden bekommt Corona-Auffrischungsimpfung vor laufender Kamera

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat seine dritte Corona-Impfung bekommen. «Ich weiß, ich sehe nicht so aus, aber ich bin über 65 Jahre alt», scherzte der 78-Jährige am Montag im Weißen Haus, während er sich vor laufender Kamera impfen ließ. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer für ältere Menschen und Risikogruppen in der vergangenen Woche genehmigt. Die zweite Impfung muss mindestens sechs Monate her sein.

Biden ließ sich auch die ersten beiden Impfungen öffentlich verabreichen. Auch seine 70 Jahre alte Ehefrau Jill werde die dritte Spritze bekommen, sagte Biden. «Ich möchte klarstellen, dass Auffrischungsimpfungen wichtig sind, aber das Wichtigste ist, dass mehr Menschen geimpft werden», sagte Biden weiter. Die Impfkampagne in den USA hat in den vergangenen Monaten deutlich an Fahrt verloren. Bislang sind dort 55,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft.


EU-Arzneimittelbehörde prüft dritte Dosis von Moderna-Impfstoff

AMSTERDAM: Die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft einen Antrag des Impfstoffherstellers Moderna auf Zulassung einer dritten Dosis. Die vorgelegten Daten sollten nach einem beschleunigten Verfahren bewertet werden, teilte die EMA am Montag in Amsterdam mit. Der sogenannte Booster könnte Menschen ab zwölf Jahren mindestens sechs Monate nach der zweiten Impfdosis gespritzt werden, um den Schutz vor einer Corona-Infektion zu erhöhen. Bisher werden diese Booster in einigen Ländern bereits Menschen mit einem geschwächten Immunsystem angeboten.

Die EMA erklärte erneut, dass im Prinzip eine dritte Impfdosis als Schutz vor einer Infektion nicht notwendig sei. Die Entscheidung, ob zusätzliche Impfdosen angeboten werden sollen, würde auch nicht die EMA treffen, sondern sei Sache der EU-Mitgliedsstaaten.


«Maskenball» in Mallorcas Discos: Tanzflächen dürfen wieder öffnen

PALMA: Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor eineinhalb Jahren dürfen Clubs, Discos und Nachtlokale auf Mallorca und den anderen Baleareninseln ab dem 8. Oktober wieder ihre Tanzflächen öffnen. Das kündigte der regionale Tourismusminister Iago Negueruela am Montag angesichts niedriger Corona-Zahlen an. «Die Balearen kehren praktisch zur Normalität zurück», sagte er. So ganz normal wird es aber dann doch noch nicht zugehen, denn wer tanzen will, muss dabei eine Maske tragen. Wer nicht tanzt, sondern am Getränk nippt, muss sitzen. Um 05.00 Uhr morgens ist Schluss.

Bars und Kneipen durften zwar auch während der Pandemie unter wechselnden Auflagen Kunden bedienen, die Tanzflächen waren jedoch tabu. Die Justiz muss den Plänen der Politiker noch zustimmen. Diese sehen vor, dass beim Einlass per Covid-Pass nachgewiesen werden muss, dass man geimpft, genesen oder getestet ist. Voraussichtlich werden die Lokale auch nur 75 Prozent ihrer eigentlich zulässigen Gästezahl einlassen dürfen.

Auf die Playa de Palma dürfte die Regeländerung kaum Auswirkungen haben, da viele der dortigen Lokale wegen des nahenden Saisonendes bald schließen werden. Die Nachtclubbetreiber in Palma dürften jedoch aufatmen. Die Branche hat seit dem Ausbruch der Pandemie kaum einen Cent verdient. Wer nicht das Handtuch geworfen hat, überlebte nur dank staatlicher Hilfen. Immer wieder gab es auch schwarze Schafe, die auf die Regeln pfiffen. So schloss die Polizei erst vergangene Woche ein Café im Palma, das zu einer illegalen Diskothek umfunktioniert worden war.

Die Corona-Lage auf Mallorca ist wie im Rest Spaniens entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort derzeit bei nur 37. Auch die Lage in den Krankenhäusern hat sich sehr entspannt.


Nach zwei Wochen Selbstisolation: Putin trifft Erdogan persönlich

MOSKAU: Nach zwei Wochen in Corona-Selbstisolation wird Russlands Präsident Wladimir Putin Kremlangaben zufolge in dieser Woche den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan persönlich empfangen. Den Großteil seiner weiteren Termine werde Putin aber auch künftig per Video wahrnehmen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut Agentur Interfax in Moskau.

Der 68 Jahre alte Kremlchef hatte sich vor rund zwei Wochen wegen mehrerer Corona-Fälle in seiner Umgebung in Selbstisolation begeben. Anschließend betonte der Kreml mehrfach, dass es dem mit dem russischen Impfstoff Sputnik V geimpften Präsidenten gut gehe. Dass Putin weiterhin kaum persönliche Treffen plane, sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte Peskow.

Mit Erdogan wolle Putin neben den russisch-türkischen Beziehungen auch die Situation in Afghanistan sowie die Lage in Syrien besprechen. Medien zufolge ist das Treffen am Mittwoch in Sotschi am Schwarzen Meer geplant.


Portugals Sozialisten gewinnen Kommunalwahl und verlieren Lissabon

LISSABON: Die in Portugal regierenden Sozialisten sind aus der Kommunalwahl am Sonntag mit landesweit 34,34 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervorgegangen. Das war ein Minus von 3,5 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl von 2017, wie die Nationale Wahlkommission mitteilte. Es war die dritte Kommunalwahl in Folge, die die Sozialisten gewonnen haben.

In der Hauptstadt Lissabon, die seit 14 Jahren in der Hand der Sozialisten war, siegte jedoch überraschend der sozialdemokratische Kandidat und ehemalige EU-Kommissar Carlos Moedas. Der sozialistische Amtsinhaber Fernando Medina räumte die Niederlage ein. Der sozialistische Regierungschef Portugals, António Costa, sagte am Montag: «Ich bin frustriert, das ist unbestreitbar.» In Porto, der zweitgrößten Stadt des Landes, wurde der unabhängige Kandidat Rui Moreira wiedergewählt.

Landesweit waren am Sonntag rund 9,3 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, Stadt- und Gemeindeparlamente neu zu bestimmen. Costa und andere Politiker hatten die Menschen aufgerufen, angesichts der nach Corona wiedergewonnenen Bewegungsfreiheit von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Wahlkommission mit 53,69 Prozent nur leicht unter der Marke von 2017.

Portugal hat eine der höchsten Impfquoten weltweit. Fast 85 Prozent sind vollständig gegen Corona geimpft. Am kommenden Freitag fallen die meisten Corona-Beschränkungen weg.

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Leserkommentare

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