Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Republikanischer Senator aus South Carolina Lindsey Graham. Foto: epa/Shawn Thew
Republikanischer Senator aus South Carolina Lindsey Graham. Foto: epa/Shawn Thew

US-Senator Graham trotz Impfung an Covid-19 erkrankt

WASHINGTON: Der prominente US-Senator Lindsey Graham ist trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das schrieb der Republikaner am Montag auf Twitter. Am Samstagabend habe er grippe-ähnliche Symptome bekommen und sei daraufhin am Montagmorgen zum Arzt gegangen. Er werde sich nun für zehn Tage in Quarantäne begeben. Seine Symptome seien mild, betonte Graham. «Ich bin sehr froh, dass ich geimpft wurde, denn ohne Impfung würde ich mich sicher nicht so gut fühlen wie ich es jetzt tue.»

Graham hatte in der Amtszeit von Donald Trump an Bekanntheit und politischem Gewicht gewonnen - als enger Vertrauter des damaligen Präsidenten. Erst zum Schluss von Trumps Zeit im Weißen Haus ging Graham auf Distanz zu seinem Parteikollegen.

Unter republikanischen Anhängern ist Impfskepsis in den USA besonders verbreitet. Angesichts der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante hatten zuletzt auch hochrangige republikanische Politiker und konservative Kommentatoren vermehrt für eine Impfung gegen das Coronavirus geworben.


Später als geplant - 70 Prozent der Erwachsenen geimpft

WASHINGTON: Mit rund einem Monat Verspätung haben die USA ein von US-Präsident Joe Biden ausgerufenes Impfziel erreicht. Mit Stand Montag haben 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht. Eigentlich sollte diese Marke bereits am Unabhängigkeitstag am 4. Juli erreicht werden. Das Ziel wurde damals jedoch trotz zahlreicher Impfanreize und eines großen Vorrats an Impfstoffen verfehlt.

Cyrus Shahpar, der im Weißen Haus für die Corona-Daten zuständig ist, schrieb auf Twitter von einem «Meilenstein». In den USA sind bislang fast 50 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft, rund 58 Prozent haben mindestens die erste Spritze bekommen.

Angesichts der rasch steigenden Zahl neuer Corona-Infektionen haben sich in den USA zuletzt wieder deutlich mehr Menschen impfen lassen. Die Impfkampagne war seit Juni ins Stocken geraten, mit zuletzt nur rund einer halben Million verabreichten Spritzen pro Tag. Der Trend kehrte sich nun jedoch angesichts der neuen Corona-Welle, die auf die besonders ansteckende Delta-Variante zurückgeführt wird, wieder um.


Impf-Angebote für Kinder ab 12 Jahren in allen Ländern geplant

BERLIN: Als Corona-Schutz zum Schulstart nach den Sommerferien sollen zusätzliche Impfgelegenheiten für Kinder und Jugendliche kommen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen am Montag, dass nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige auch in Impfzentren oder auf andere niedrigschwellige Weise anbieten wollen. Dabei sei entsprechende ärztliche Aufklärung erforderlich. Zudem sollten Kinder und Jugendliche auch durch Kinder- und Hausärzte sowie im Rahmen von Impfungen für Angehörige von Beschäftigten in Firmen geimpft werden können. Für Jugendliche und junge Erwachsene in Universitäten und Berufsschulen sind ebenfalls Impf-Angebote geplant.

Bundesminister Jens Spahn (CDU) sagte: «Jeder, der will, kann im Sommer geimpft werden. Wir haben genügend Impfstoff für alle Altersgruppen.» Auch 12- bis 17-Jährige, die sich nach ärztlicher Aufklärung für eine Impfung entscheiden, könnten sich und andere schützen. Mit der Möglichkeit einer Auffrischimpfung im September sollten zudem besonders gefährdete Gruppen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt werden. «Denn für sie ist das Risiko eines nachlassenden Impfschutzes am größten.» Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte: «Wir gehen vorbereitet in den Herbst.»


Zu viele Briten in Quarantäne: Regierung schraubt an Corona-App

LONDON: Um die Anzahl der Beschäftigten zu senken, die wegen Kontakts mit Corona-Infizierten in Quarantäne sind, hat die britische Regierung die Einstellungen der Corona-App ändern lassen. Künftig schlägt die Anwendung nur noch an, wenn es in den vergangenen zwei Tagen einen Corona-Kontakt gab, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Bisher ging die Suche fünf Tage zurück. Das Ministerium betonte, das Update beeinfluss weder die Empfindlichkeit der App noch ändere es die Risikoschwelle.

Zuletzt waren wöchentlich Hunderttausende in England und Wales aufgefordert worden, sich wegen engen Kontakts mit Menschen, die später positiv auf das Virus getestet wurden, in Selbstisolation zu begeben. Die Regelung hatte schwere Auswirkungen auf die Wirtschaft: Pubs und Gaststätten blieben geschlossen, Lebensmittelregale leer, Bahnen und Busse blieben stehen. Medien nennen das Phänomen «Pingdemie» - nach dem «ping», das Anwender über einen Corona-Kontakt informiert.

«Dieses Update der App wird dazu beitragen, dass wir die richtige Balance finden», sagte Gesundheitsminister Sajid Javid. «Wir wollen die Störungen reduzieren, die die Selbstisolation für Menschen und Unternehmen verursachen kann, und gleichzeitig sicherstellen, dass wir die am stärksten gefährdeten Personen vor diesem Virus schützen.»

Wirtschaftsvertreter und konservative Politiker begrüßten die Änderungen. Der Sender Sky News berichtete unter Berufung auf Regierungsbeamte, die App habe in den ersten drei Juli-Wochen dazu beigetragen, mehr als 50.000 Neuinfektionen und 1600 Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.


New York: Impfung oder Tests für Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe

NEW YORK: Nach dem medizinischen Personal und den städtischen Mitarbeitern müssen in New York ab Anfang September auch alle Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe entweder einen Impfnachweis vorlegen oder sich regelmäßig testen lassen. Das gelte für die rund 68.000 Mitarbeiter der Nahverkehrsbehörde MTA, die unter anderem für U-Bahnen und Busse zuständig ist, sowie für die Mitarbeiter der Port Authority, die die Flughäfen betreibt, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Montag mit.

Zuvor waren ähnliche Regelungen für das städtische Personal der Millionenmetropole, darunter auch Polizisten und Lehrpersonal, sowie medizinisches Personal angekündigt worden. Bürgermeister Bill de Blasio kündigte am Montag zudem an, dass künftig nur noch bereits geimpfte Menschen von der Stadt neu eingestellt würden. Zusätzlich empfahl er allen Menschen, auch bereits geimpften, in öffentlichen Innenräumen wieder Masken anzuziehen - ordnete dies aber nicht offiziell an.

Die Maßnahmen, die auch andernorts in den USA eingeführt wurden, sind eine Reaktion auf die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus, die in den USA mittlerweile dominant ist und für steigende Infektionszahlen vor allem bei Ungeimpften sorgt.


Papst nimmt Generalaudienzen nach Sommerpause wieder auf

ROM: Papst Franziskus nimmt die Generalaudienzen nach der Sommerpause im Vatikan wieder auf. Das teilte der Heilige Stuhl am Montag mit. Bei dem Empfang wird unter anderem eine Stelle in der Bibel interpretiert. Für diesen Mittwoch ist die wöchentliche Audienz in der vatikanischen Audienzhalle geplant. Dorthin wurde sie laut Medienberichten auch in den vergangenen Jahren teilweise verlegt, wenn es sehr heiß war.

Vor der Sommerpause hielt der 84-Jährige die Empfänge im Damaskushof ab. Dort konnten auch wieder Gläubige mit dabei sein. Zuvor hatte der Vatikan die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie ohne Gläubige und nur per Video übertragen. Vor Corona waren die Generalaudienzen überwiegend auf dem Petersplatz. Dem Medienportal «Vatican News» zufolge macht Papst Franziskus meist keinen Urlaub, der mit einem Ortswechsel verbunden ist. Auch im Sommer bleibe er im Vatikan.


Iran steht wegen Delta-Variante vor erneutem Corona-Lockdown

TEHERAN: Angesichts der stark steigenden Corona- Infektionszahlen und Todesopfer wegen der Delta-Variante müssen sich die Menschen in Iran auf eine erneute Verschärfung des Lockdowns einstellen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA wurde der Eilantrag von Gesundheitsminister Said Namaki am Montag auf einen zweiwöchigen Lockdown direkt an den Corona-Krisenstab weitergeleitet. Der soll dann am Dienstag umgehend überprüft und umgesetzt werden. Nach Medienberichten wurden in den vergangenen Tagen im Durchschnitt alle vier Minuten ein Corona-Todesfall und alle vier Sekunden eine Neuinfektion registriert.

Die Delta-Variante hat die Corona-Krise im Iran noch mehr verschärft. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hat das Land am Montag mit 37.189 Neuinfektionen an einem Tag einen neuen Höchstwert erreicht. Im selben Zeitraum starben 411 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus, mehr als dreimal so viele wie vor der Delta-Welle. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen im Iran liegt nun bei fast 4 Millionen, die der Corona-Toten bei über 90.000.

Außerdem hat die Delta-Variante Krankenhäuser und Pflegepersonal an ihre Grenzen gebracht. In vielen Städten sind die Intensivstationen und Notaufnahmen mit neuen Corona-Patienten überfüllt. Dies beeinträchtigt nach Medienberichten auch die medizinischen Dienste.

Der Iran ist von der Corona-Pandemie besonders hart betroffen, auch weil US-Sanktionen die Wirtschaftskrise verschärft und die Einfuhr von Impfstoffen erheblich erschwert haben. Die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Menschen kommt daher auch nur schleppend voran. Bislang sind weniger als vier Prozent der Iraner doppelt geimpft.


Mittlerweile 60 Millionen nachgewiesene Corona-Fälle in Europa

KOPENHAGEN: Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind in Europa mittlerweile mehr als 60 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Damit entfallen rund 30 Prozent aller weltweit bisher gemeldeten Corona-Fälle auf die europäische Region, wie am Montag aus den aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO hervorging.

Das WHO-Regionalbüro Europa rief in dem Zuge zu mehr Bemühungen auf, beim Impfen gegen Covid-19 schneller und ausgewogener voranzukommen. Die Impffortschritte variierten unter den Staaten stark, die Impfrate sei bei Prioritätsgruppen wie Älteren, Mitarbeitern des Gesundheitswesens, Betreuten in Langzeitpflege und Vorerkrankten in einigen Ländern noch immer niedrig, erklärte die regionale WHO-Notfalldirektorin Dorit Nitzan.

Es sei wichtig, dass sich die Länder weiter darum bemühten, die am stärksten gefährdeten Menschen und Risikogruppen zu schützen, forderte Nitzan. Traurigerweise gebe es nunmehr mehr als 1,2 Millionen Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 in der Region. Weltweit sind es bisher 4,2 Millionen Todesfälle.

Die WHO rechnet insgesamt mehr als 50 Länder zur Region Europa, darunter neben der Europäischen Union auch östlich davon gelegene Länder wie Russland, die Ukraine, die Türkei und weitere Staaten. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hat bislang für die 27 EU-Mitgliedstaaten und ihre im Europäischen Wirtschaftsraum verknüpften Partnerländer Norwegen, Island und Liechtenstein rund 34,4 Millionen Infektionen sowie mehr als 740.000 Todesfälle erfasst.


Mafiosi im Gesundheitswesen - Verdächtige festgenommen

REGGIO CALABRIA: Italienische Ermittler haben landesweit mehrere Haftbefehle gegen die kalabrische Mafia 'Ndrangheta vollstreckt. Grund für den Einsatz in den frühen Morgenstunden sei die Infiltrierung des Gesundheitsbereichs gewesen, wie aus der Mitteilung der Finanzpolizei am Montag in Reggio Calabria an der italienischen Stiefelspitze hervorging. Insgesamt habe sie 17 Verdächtige festgenommen, von denen neun im Gefängnis landeten. Zudem seien Firmen mit einem Gesamtwert von etwa zwölf Millionen Euro konfisziert worden. Den Verdächtigen werden unter anderem Mafia-Vereinigung, Korruption und Erpressung vorgeworfen.

Die Einsätze liefen den Angaben zufolge unter anderem in den Provinzen Reggio Calabria, Rom und Mailand. Die Mafia soll die Vergabeverfahren der Gesundheitsbehörde in Reggio Calabria beeinflusst haben und so an den Auftrag für die Reinigungsdienste in Krankenhäusern und Verwaltungseinrichtungen gekommen sein. Die Verdächtigen sollen sich in der Corona-Pandemie außerdem früher als für sie vorgesehen gegen Covid-19 haben impfen lassen. Die Ermittler stellten unter anderem einen Regionalrat wegen Korruption unter Hausarrest. Der Politiker wurde der Nachrichtenagentur Ansa zufolge im vergangenen Jahr erst gewählt.


Deal soll «Zoombombing»-Klage mit Millionenzahlung beenden

SAN FRANCISCO: Als in der Corona-Pandemie Zoom schlagartig populär wurde, gab es immer wieder Ärger mit Störenfrieden, die in fremde Videokonferenzen platzten. US-Nutzer zogen deswegen vor Gericht, jetzt will Zoom ihre Sammelklage mit einer Zahlung von bis zu 85 Millionen Dollar (rund 71,5 Mio Euro) aus der Welt schaffen. Der Vergleich mit den Klägern muss allerdings noch von der zuständigen Richterin in Kalifornien abgesegnet werden.

Die Vereinbarung mit den Klägern sieht auch verbesserte Sicherheitsmaßnahmen von Zoom vor, wie aus am Wochenende eingereichten Gerichtsdokumenten hervorgeht. Der Dienst hatte bereits im vergangenen Jahr unter anderem mit dem breiteren Einsatz von Passcodes dafür gesorgt, dass es schwieriger wurde, nur mit einem zufälligen Zoom-Link in eine fremde Videokonferenz reinzukommen. Bei diesen Übergriffen mit dem Namen «Zoombombing» wurden Teilnehmer zum Teil von Unbekannten übel beschimpft.

Zoom war ursprünglich für den Einsatz in Unternehmen gedacht. Mit dem Arbeiten und Lernen von Zuhause in der Corona-Krise wurde der Service aber auf einmal auch von Verbrauchern genutzt, zum Beispiel etwa für Familien-Zusammenkünfte und Yoga-Stunden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren allerdings nicht für eine solche breite Nutzung ausgelegt, wie Zoom damals einräumte.


61,7 Prozent einmal geimpft - Impftempo aber sehr gering

BERLIN: Das Tempo bei den Erstimpfungen gegen das Coronavirus in Deutschland ist so gering wie seit Monaten nicht.

Mittlerweile haben zwar 61,7 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine Impfdosis bekommen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten) vom Montag hervorgeht. Das sind gut 51,3 Millionen Menschen.

«Allerdings ist Zahl der Erstimpfungen so niedrig wie zuletzt im Februar», schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter. «Damals hatten wir nicht genug Impfstoff, das ist heute anders: bitte impfen lassen!»

Vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind mittlerweile 52,3 Prozent der Bevölkerung - also knapp 43,5 der rund 83 Millionen Menschen im Land.


Keine Quarantäne mehr für geimpfte Reisende

LONDON: Vollständig geimpfte Reisende und Minderjährige aus Deutschland, fast allen EU-Staaten und den USA müssen nach ihrer Ankunft in Großbritannien nicht mehr in Corona-Quarantäne. Nötig ist seit Montag noch ein Corona-Test spätestens am zweiten Tag nach der Einreise. Die Buchungen für Flüge in die USA seien trotz der dortigen Restriktionen seit der Ankündigung um 300 Prozent gestiegen, sagte der Chef des Verbands Airlines UK, Tim Alderslade, dem Sender Times Radio. Er forderte aber zugleich die Regierung auf, mehr Länder auf die «grüne Liste» zu setzen. Wer von dort nach Großbritannien einreist, muss nicht in Quarantäne, auch wenn er nicht geimpft ist.

Allerdings plant die Regierung nach Informationen verschiedener Medien eine Änderung des Ampelsystems, mit dem die Reiseregeln für Länder angezeigt werden. Demnach gibt es Überlegungen, eine Zusatzkategorie zu schaffen, die anzeigt, welche Länder wegen der dortigen Corona-Lage Gefahr laufen, auf die «rote Liste» zu rutschen. Das würde bedeuten, dass Reisende nach ihrer Rückkehr verpflichtend in Hotel-Quarantäne und dafür bis zu 1750 Pfund (2050 Euro) pro Person bezahlen müssen. Auch beliebte Reiseländer wie Spanien, Italien und Griechenland seien Kandidaten für diese Kategorie.

«Die gelbe Kategorie ist schon jetzt ein rotes Tuch für Reisende», sagte Alderslade. Dies reiche als «unübersehbares Warnzeichen» völlig aus. Gegen die Pläne gibt es zudem Widerstand in der Regierung sowie in der Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson. Finanzminister Rishi Sunak soll den Regierungschef in einem formalen Brief dazu gedrängt haben, die neue Kategorie nicht umzusetzen. Ein solcher Schritt würde die britische Wirtschaft treffen und das Land im Wettbewerb um Touristen zurückfallen lassen. Die Opposition wirft der Regierung vor, ein Reise- und Grenzchaos zu verursachen.


Australierin vergisst Lottoschein im Lockdown: Millionengewinn

SYDNEY: Wegen des Corona-Lockdowns in Sydney hat eine Australierin erst nach zwei Wochen bemerkt, dass sie Lotto-Millionärin geworden ist. Die Gewinnzahlen wurden bereits am 21. Juli gezogen, «aber wegen dieses ganzen Lockdowns hier, hatte ich den Lottoschein gar nicht kontrolliert», zitierte der australische Sender 9News am Montag die Frau aus dem Vorort Fairfield. «Ich hatte Tausend andere Sachen im Kopf.»

Als sie sich schließlich an den Schein erinnerte und ihn checkte, stellte sie ungläubig fest, dass sie eine Million australische Dollar (618.000 Euro) gewonnen hatte. «Ich kann es nicht glauben. Das macht alles so viel besser», erklärte die überglückliche Frau. Zunächst werde sie nun ihr Haus abbezahlen. «Und wenn der Lockdown vorbei ist, werde ich definitiv einen Urlaub planen.»

In Sydney und anderen Teilen des Bundestaats New South Wales herrschen wegen der Ausbreitung der Delta-Variante schon seit Wochen strikte Beschränkungen. Sie sollen bis mindestens Ende August gelten.


Delta-Variante: Lockdown im australischen Queensland verlängert

BRISBANE: Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Australien gilt jetzt auch im nordöstlichen Bundesstaat Queensland ein strikter Lockdown. Die Maßnahmen waren am Wochenende zunächst für drei Tage verhängt worden, sollen nun aber bis mindestens nächsten Sonntag verlängert werden, wie die Gesundheitsbehörden am Montag mitteilten. Im Süden der Region ist die Zahl der Infektionen mittlerweile auf 31 gestiegen. Sie hängen alle mit einem positiv getesteten 17-jährigen Schüler zusammen.

Unter den betroffenen Gebieten sind auch die Metropole Brisbane und die beliebte Urlaubsregion Gold Coast. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Das tropische Queensland grenzt an den Bundesstaat New South Wales mit der Millionenstadt Sydney, die schon seit Wochen im Lockdown ist. Die Einschränkungen wurden hier zuletzt bereits bis Ende August verlängert.

Das 25-Millionen-Einwohner-Land hatte gleich zu Beginn der Pandemie extrem strikte Regeln eingeführt und verhängt schon bei wenigen Dutzend Fällen verschärfte Regeln. Seit der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich aber die Lockdowns. Landesweit wurden rund 34.000 Fälle verzeichnet. Mehr als 920 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen, viele Australier hängen seither im Ausland fest.


Impf-Nachfrage in den USA steigt mitten in neuer Corona-Welle wieder

WASHINGTON: Angesichts der rasch steigenden Zahl neuer Corona-Infektionen haben sich in den USA zuletzt wieder deutlich mehr Menschen impfen lassen. Die Impfkampagne war seit Juni ins Stocken geraten, mit zuletzt nur rund einer halben Million verabreichten Spritzen pro Tag. Der Trend kehrte sich nun jedoch angesichts der neuen Corona-Welle, die auf die besonders ansteckende Delta-Variante zurückgeführt wird, wieder um. Am Sonntag (Ortszeit) wurden 816.000 Impfungen verabreicht, darunter 517.000 Erstimpfungen, wie ein leitender Beamter des Weißen Hause auf Twitter schrieb. Die jüngsten Daten zeigten einen «steten Anstieg», erklärte Cyrus Shahpar.

Dem Beamten zufolge lagen auch die Impfzahlen der vergangenen Tage deutlich über jenen der Vorwoche. Am Samstag etwa seien es 712.000 Dosen gewesen, ein Anstieg um 77 Prozent gegenüber der Vorwoche (403.000). Am Freitag habe es ein Plus von 43 Prozent gegeben. Im April waren täglich noch gut drei Millionen Dosen verabreicht worden.

Die Zahl der im Wochendurschnitt pro Tag registrierten Neuinfektionen, die im Juni zeitweise auf 11.000 gefallen war, liegt inzwischen wieder bei 72.000. Die Zahl der Neuinfektionen steigt landesweit an, aber besonders betroffen sind Bundesstaaten mit geringerer Impfquote, darunter zum Beispiel Louisiana und Florida.

In den USA sind bislang fast 50 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft, rund 58 Prozent haben mindestens die erste Spritze bekommen. US-Präsident Joe Biden hatte im Frühjahr das Ziel ausgegeben, dass bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli 70 Prozent der Erwachsenen mindestens die erste Impfung erhalten haben sollten. Das Ziel wurde trotz reichlicher Vorräte und Impfanreizen verfehlt, es wurden nur 67 Prozent. Nun, etwa einen Monat später, sollte es bald soweit sein: der jüngste Anstieg ließ die Quote unter Erwachsenen bis Sonntag auf 69,9 Prozent steigen.

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