Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Foto: Freepik
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Blinken: USA wollen globale Impfanstrengungen stärker unterstützen

WASHINGTON: US-Außenminister Antony Blinken hat eine stärkere Unterstützung der USA für die globalen Impfanstrengungen in Aussicht gestellt. Angesichts der Fortschritte der amerikanischen Impfkampagne prüfe die Regierung Optionen, wie die USA künftig mehr Ressourcen mit anderen Ländern teilen könnten, sagte Blinken am Montag in Washington.

«Wir glauben, dass wir in der Lage sein werden, an dieser Front viel mehr zu tun», sagte Blinken. «Ich weiß, dass viele Länder von den Vereinigten Staaten fordern, mehr zu tun - einige mit wachsender Verzweiflung wegen des Umfangs und Ausmaßes ihrer Corona-Notsituation. Wir hören Sie. Und ich verspreche Ihnen, dass wir so schnell wie möglich handeln werden.»

Die US-Regierung hat es zur Priorität erklärt, zunächst die eigene Bevölkerung zu impfen. Gegen US-Präsident Joe Biden wurde daher schon der Vorwurf erhoben, die «America First»-Doktrin von seinem Vorgänger Donald Trump fortzusetzen und es insbesondere armen Ländern zu erschweren, an Impfstoffe zu kommen.

In den USA wurden bereits mehr als 167 Millionen Impfdosen verabreicht - nach Angaben des Weißen Hauses waren es am Wochenende allein an einem Tag mehr als 4 Millionen. 32,4 Prozent der Gesamtbevölkerung hat bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Blinken machte deutlich, dass sich die Regierung im Klaren darüber sei, dass es mit dem Erfolg im eigenen Land nicht getan ist. «Diese Pandemie wird zu Hause nicht enden, bevor sie nicht weltweit endet.»


Nordmazedonien und Kosovo verschärfen Maßnahmen - Serbien lockert

SKOPJE/PRISTINA/BELGRAD: In den stark von der Pandemie betroffenen Ländern Nordmazedonien und Kosovo gelten ab Dienstag härtere Corona-Beschränkungen. In den beiden Ländern mit derzeit stark wachsenden Inzidenzwerten werden Restaurants, Einkaufszentren und Schulen geschlossen. Die Maskenpflicht wird auch auf Fußgänger unter freiem Himmel ausgedehnt, die nächtliche Ausgangsfreiheit wird eingeschränkt, ebenso die Zahl der Teilnehmer von Versammlungen.

Hingegen hat Serbien mit Wirkung vom Montag seine Corona-Maßnahmen gelockert und Außengastronomie erlaubt. Die Inzidenz der Neuansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 war hier am Montag immer noch die höchste auf dem Balkan, jedoch leicht niedriger als in der Woche zuvor.

In Nordmazedonien und Kosovo wird derzeit nur wenig gegen Corona geimpft. Die verfügbaren Impfdosen stammen vorwiegend aus internationalen Spenden. In Nordmazedonien lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei 380,6 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Im Kosovo lag dieser Wert bei 357,4, in Serbien bei 472.


Biden spricht Amerikanern zu Ostern in Corona-Krise Mut zu

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat den Amerikanern zu Ostern mit Blick auf die andauernde Corona-Krise Mut zugesprochen. «Wir werden unsere Nation wieder aufbauen», sagte Biden am Montag in Washington. Mit Glauben, Hoffnung und Liebe sei alles möglich. Zum zweiten Mal in Folge müssten die meisten Menschen das Osterfest zwar ohne Familie und Freunde verbringen. Der Präsident äußerte jedoch die Hoffnung auf etwas mehr Normalität im kommenden Jahr.

Dann werde das Weiße Haus hoffentlich auch wieder das traditionelle Ostereier-Rollen (Easter Egg Roll) im Garten der Regierungszentrale veranstalten können, sagte Biden. Das Ostereier-Rollen wurde im Garten des Weißen Hauses erstmals 1878 unter dem damaligen Präsidenten Rutherford Hayes veranstaltet und gilt seitdem als Institution im Kalender der US-Regierungszentrale. Angesichts der Corona-Pandemie fiel die Veranstaltung in diesem Jahr aus.

Biden trat für seine Osterbotschaft auf dem Südbalkon des Weißen Hauses auf - gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill und einem mannshohen Osterhasen, der jedes Jahr gemeinsam mit dem Präsidenten dort zu sehen ist. In diesem Jahr trug der Osterhase eine Schutzmaske, ebenso wie der Präsident und die First Lady.


Boris Johnson will am 12. April erstes Bier im Biergarten trinken

LONDON: Der britische Premier Boris Johnson hat die für England geplanten Corona-Lockerungen ab dem 12.

April offiziell bestätigt. «Am Montag, den 12., werde ich selbst zu einem Pub gehen und vorsichtig, aber unwiderruflich, ein Bier an meine Lippen führen», sagte Johnson am Ostermontag in London. Ab der kommenden Woche dürfen in England Pubs ihre Biergärten und Restaurants ihre Außenbereiche wieder öffnen - das gleiche gilt auch für Zoos, Fitnessstudios, Friseure und nicht-essenzielle Geschäfte. Die anderen britischen Landesteile legen ihre eigenen Corona-Regeln fest. Die Infektionslage in Großbritannien hat sich in den vergangenen Wochen deutlich entspannt - die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 44 Fällen pro 100.000 Einwohner.


Bundesregierung stuft Niederlande als Hochinzidenzgebiet ein

BERLIN: Die Bundesregierung stuft die Niederlande von Dienstag an als Corona-Hochinzidenzgebiet ein und verschärft damit die Regeln für Einreisende aus dem Nachbarland. Wer von dort über die deutsche Grenze kommt, muss einen negativen Corona-Test vorweisen können, wie das Robert Koch-Institut bekanntgab. Die Quarantänepflicht von zehn Tagen mit der Möglichkeit, sich nach fünf Tagen mit einem zweiten Test davon zu befreien, bleibt unverändert. Für Pendler gibt es Ausnahmeregelungen.

Nach Tschechien, Polen und Frankreich sind die an Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen grenzenden Niederlande das vierte Nachbarland, das als Hochinzidenzgebiet mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen eingestuft wird. Die Niederlande mit rund 17 Millionen Einwohnern befinden sich seit Mitte Dezember in einem Lockdown, seit Ende Januar gilt auch eine abendliche Ausgangssperre. Dennoch steigen die Infektionszahlen weiter.


Papst Franziskus erinnert am Ostermontag an Menschen in Pflegeheimen

ROM: Papst Franziskus hat sein öffentliches Mittagsgebet am Ostermontag besonders den alten und kranken Menschen sowie den Bewohnern von Pflegeheimen gewidmet. Gerade diesen Menschen wolle er ein Zeichen der Hoffnung und Ermutigung senden, sagte er. Im Vatikan klangen mit dem sogenannten Regina-Caeli-Gebet am Montag die Zeremonien zum Osterfest aus. Es war das zweite Mal nach 2020, dass das katholische Kirchenoberhaupt die Auferstehungsfeiern mit starken Corona-Einschränkungen begehen musste.

Der 84-jährige Papst sprach sein Gebet an einem Pult stehend aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes. Es wurde unter anderem im Internet übertragen. Wegen der strengen Corona-Schutzmaßnahmen waren so gut wie keine Pilger in Rom. Der riesige Petersplatz blieb auch am Montag fast leer.

In seiner Osterbotschaft am Sonntag hatte Franziskus vor wenigen Zuhörern im Petersdom mehr Anti-Corona-Impfungen für ärmere Länder gefordert. Außerdem warnte der Argentinier vor Kriegen und Wettrüsten in der Welt.


Polizei in England löst mehrere illegale Raves am Osterwochenende auf

ESSEX: In England sind am Osterwochenende mehrere illegale Raves von der Polizei aufgelöst worden. In der Grafschaft Essex hatten sich rund 100 Feiernde versammelt, wie die Polizei mitteilte. Auch in den West Midlands löste die Polizei laut Nachrichtenagentur PA eine größere Veranstaltung in der Nacht zum Ostermontag auf und nahm einige Beteiligte fest. Einen geplanten Rave im südenglischen Kent verhinderte die Polizei, indem sie vorab Ausrüstung beschlagnahmte und die Veranstalter nach Hause schickte.

«Wir möchten, dass Menschen Spaß haben, aber nicht auf Kosten Anderer in der Gesellschaft», sagte ein Sprecher der Polizei in Kent. Unter den aktuellen Corona-Beschränkungen dürfen sich in England maximal sechs Menschen draußen treffen, Großveranstaltungen sind bislang nicht erlaubt. Veranstaltern drohen Strafen von 10.000 Pfund (umgerechnet rund 11.800 Euro).


Corona-Lockerungen : Cafés und Restaurants dürfen öffnen

LISSABON: Im Zuge sinkender Neuinfektionen hat der frühere Corona-Hotspot Portugal Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie weiter gelockert. Seit Montag dürfen Gastronomiebetriebe wie Cafés, Kneipen und Restaurants erstmals nach gut zweieinhalb Monaten wieder Gäste empfangen. Allerdings nur in den Außenbereichen und nur bis 22.30 Uhr an Werktagen sowie bis 13 Uhr an Wochenenden und Feiertagen. Zudem dürfen die rund 10,3 Millionen Bürger des Landes den jeweiligen Wohnbezirk wieder verlassen, ohne einen «triftigen Grund» dafür angeben zu müssen.

Auch Museen und Galerien, Läden mit einer Verkaufsfläche von höchstens 200 Quadratmetern, Fitnesszentren sowie Straßenmärkte dürfen nun unter strengen Auflagen wieder öffnen. Für Schüler mehrerer Jahrgänge gibt es wieder Präsenzunterricht. Bereits vor drei Wochen waren erste Lockerung gestattet worden, unter anderem für Friseure und Buchläden.

Portugal hatte im Januar bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Der seit dem 13. Januar herrschende strenge Lockdown mit Ausgehbeschränkungen und Zwangsschließungen zahlte sich aber offenbar aus: Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich binnen 14 Tagen nur noch 60,25 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Im Januar hatte diese Inzidenz in Portugal noch bei deutlich über 1600 gelegen.


Erneut mehr als 40.000 Corona-Neuinfektionen

ISTANBUL: Das türkische Gesundheitsministerium hat rund 43.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Die Zahl lag damit am Montag den vierten Tag in Folge über der Marke von 40.000. Zudem wurden 193 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit Covid-19 registriert, wie das Ministerium mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist besonders in der Millionenmetropole Istanbul hoch. Sie lag zuletzt bei rund 590 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche.

Das Land mit rund 84 Millionen Einwohnern hatte die Corona-Beschränkungen Anfang März teilweise aufgehoben - seitdem steigen die Fallzahlen rapide. Inzwischen gelten wieder strengere Maßnahmen in bestimmten Regionen, wie Ausgangssperren am Wochenende. Restaurants und Cafés sollen aber erst zu Beginn des Fastenmonats Ramadan Mitte April wieder geschlossen werden.

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