Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Foto: Pixabay/Alexandra Koch
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Erstmals mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen

KOPENHAGEN: Dänemark hat erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 1000 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag verzeichnet. Wie am Montag aus Zahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts SSI hervorging, wurden seit Sonntag 1056 neue Corona-Fälle registriert. SSI-Direktor Kåre Mølbak wies aber darauf hin, dass diese Zahl wegen technischer Probleme diesmal 28 statt 24 Stunden umfasse und das Niveau somit in etwa bei dem vom Sonntag liege.

Am Sonntag hatten die Dänen mit 945 Neuinfektionen einen Höchststand vermeldet. Dänemark testet allerdings viel mehr als im Frühjahr, weshalb sich die Zahlen nur bedingt mit denjenigen aus dem März oder April vergleichen lassen.

Die Entwicklung wird im nördlichen deutschen Nachbarland mit Sorge beobachtet. Mittlerweile liegen 145 Menschen wegen einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus, das ist der höchste Stand seit Mitte Mai. Auch sechs Todesfälle kamen am Montag hinzu. Damit sind in Dänemark bislang mehr als 41.400 Fälle bestätigt worden, 708 Menschen mit Corona-Infektion sind bislang gestorben. Auf die Bevölkerung von rund 5,8 Millionen Menschen gerechnet liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus traten am Montag in Dänemark weitere Beschränkungen in Kraft. Von nun an dürfen sich nicht mehr als zehn Personen an einem Ort versammeln. Die meisten Menschen aus Deutschland dürfen seit Samstag nur noch mit einem triftigen Grund ins Land einreisen. Ab Donnerstag wird die Maskenpflicht zudem vom öffentlichen Nahverkehr auf alle öffentlichen Räume wie etwa Supermärkte ausgeweitet.


Slowakei will fast das ganze Volk in vier Tagen auf Corona testen

BRATISLAVA: An den beiden kommenden Wochenenden will die slowakische Regierung fast die gesamte Bevölkerung des Landes auf das Coronavirus testen. Der nationale Corona-Krisenstab habe den Plan abgesegnet, nachdem eine Pilotphase am vergangenen Wochenende erfolgreich verlaufen sei, teilte Regierungschef Igor Matovic am Montagabend mit. Der Gründer der populistisch-konservativen Wahlplattform Gewöhnliche Leute OLaNO hatte das Vorhaben erst vor einer Woche angekündigt. Vom vergangenen Freitag bis Sonntag waren zunächst vier besonders stark von der Pandemie betroffene Bezirken an der polnischen Grenze getestet worden.

In den beiden nächsten Phasen sollen binnen vier Tagen, jeweils samstags und sonntags, alle über zehn Jahre alten Einwohner im Rest des Landes einem Antigen-Schnelltest unterzogen werden. Dass die zunächst ebenfalls vorgesehenen Freitage gestrichen wurden, hängt offensichtlich mit einer Personalknappheit zusammen, vor der Gesundheitsexperten gewarnt hatten. An den beiden arbeitsfreien Tagen sei es leichter, genügend Helfer zu finden als am Freitag, erklärte Gesundheitsminister Marek Krajci vor Journalisten.

Noch am Sonntag hatte der für die Organisation verantwortliche Verteidigungsminister Jaroslav Nad nicht ausgeschlossen, dass die Tests von fast fünf Millionen Menschen wegen Personalmangels doch noch abgesagt werden müssten. Matovic erwartete, dass das Projekt beispielgebend für ganz Europa sein könnte. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich im Gespräch mit ihm sehr interessiert gezeigt, berichtete der Regierungschef.


Tschechien verhängt nächtliche Ausgangssperre

PRAG: Angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen hat die Regierung in Tschechien eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Von Mittwoch an dürfen die Menschen zwischen 21.00 Uhr und 4.59 Uhr ihre Häuser nicht mehr verlassen, wie der demnächst aus dem Amt scheidende Gesundheitsminister Roman Prymula nach der Kabinettssitzung am Montagabend bekanntgab. Die bisherigen Maßnahmen hätten nur wenig Wirkung gezeigt, sagte der 56-Jährige. Seit Beginn der Pandemie wurden in Tschechien insgesamt 263.572 Corona-Infektionen und 2337 Todesfälle registriert.

Eine weitere Maßnahme sieht vor, dass die noch geöffneten Geschäfte wie Supermärkte sonntags schließen müssen. Bereits seit anderthalb Wochen sind die Menschen aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Es gibt aber zahlreiche Ausnahmen von den Ausgangsbeschränkungen wie den Weg zur Arbeit, Sport und Einkaufen. In Tschechien gilt seit Anfang Oktober der Notstand. Er ermöglicht es der Regierung, die Bürgerrechte einzuschränken.

Tschechien mit seinen knapp 10,7 Millionen Einwohnern ist aktuell besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Innerhalb von 14 Tagen steckten sich nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC 1284,4 Menschen je 100.000 Einwohner an. Das war der höchste Wert unter allen EU-Mitgliedstaaten. Im gleichen Zeitraum starben 10,2 Menschen je 100.000 Einwohner (Belgien: 4,9; Deutschland: 0,5).


Regierung stellt acht weitere Kommunen unter Quarantäne

VILNIUS: Angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen stellt Litauen die drei größten Städten Vilnius, Kaunas und Klaipeda (Memel) sowie fünf weiteren Selbstverwaltungen unter Quarantäne. Hier gelten von Mittwoch bis zum 11. November Schutzvorschriften wie eine Maskenpflicht in nahezu allen öffentlichen Räumen sowie strengere Einschränkungen in Kultur-, Freizeit-, Unterhaltungs- und Sportstätten.

Insgesamt wurden damit 21 der 60 Kommunen des baltischen EU-Landes unter lokale Quarantäne gestellt. Ausschlaggebend dafür ist die Infektionslage. Am Montag wurden 766 positive Tests binnen 24 Stunden registriert, ein Rekordwert für das Land mit knapp drei Millionen Einwohnern. Gesundheitsminister Aurelijus Veryga will dem Kabinett bald vorschlagen, Veranstaltungen und Versammlungen in geschlossenen und offenen Räumen zu untersagen. Professionelle Sportwettkämpfe sollen dann nur noch ohne Zuschauer stattfinden dürfen.


OECD-Chef fordert Länder zur Zusammenarbeit auf

PARIS: Der Chef der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Ángel Gurría, hat die Industrieländer in der Corona-Krise zur stärkeren Zusammenarbeit aufgefordert. Zwar hätten die OECD-Länder für sich genommen schon zahlreiche Krisenmaßnahmen ergriffen und hohe Investitionen in Zukunftsbereiche wie Digitalisierung oder umweltfreundliche «grüne» Projekte angekündigt. Dies sei aber nicht genug, sagte Gurría am Montag zur Eröffnung einer mehrtägigen Diskussionsrunde hochrangiger Politiker. Es sei eine multilaterale Antwort erforderlich.

Gurría bezeichnete die Corona-Pandemie als die schlimmste Gesundheitskrise der jüngeren Zeit. Kein Land sei verschont geblieben, kein Land könne sie alleine bezwingen. Für das laufende Jahr sei mit einer um 4,5 Prozent schrumpfenden Weltwirtschaft zu rechnen, bekräftigte Gurría die aktuelle Prognose der OECD. Es handele sich dabei um die schlimmste Rezession in der Geschichte der OECD. Ihr Vorkrisenniveau werde die globale Wirtschaft voraussichtlich erst im Jahr 2022 wieder erreichen.

Gurría forderte die Staaten auf, ihren fiskalischen Spielraum zu nutzen, um die konjunkturelle Entwicklung zu stützen. Schon jetzt haben viele Staaten, so auch Deutschland, ihre Neuverschuldung stark ausgeweitet, um Unternehmen und Arbeitnehmer in der Krise zu unterstützen.


ECDC: Corona-Impfstoffstrategien müssen laufend angepasst werden

STOCKHOLM: Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mahnt Anpassungsfähigkeit auf dem Weg zu möglichen Corona-Impfungen in Europa an. Es fehle derzeit an Gewissheiten und Wissen über die Eigenschaften von Impfstoffen, die im Europäischen Wirtschaftsraum verfügbar werden könnten, teilte die in Stockholm ansässige EU-Agentur am Montag in einem neuen Bericht mit. Auch bestehende Wissenslücken über das Coronavirus und die Covid-19-Erkrankung müssten noch geschlossen werden. Impfpläne und -strategien müssten deshalb angepasst werden, sobald es weitere Informationen gebe.

Stehe ein Impfstoff zur Verfügung, dürfte das Angebot zumindest anfänglich begrenzt sein, so das ECDC. Die Verteilung müsse deshalb an die jeweiligen Lieferkapazitäten angepasst werden. Dabei müsse sichergestellt werden, dass die Impfung diejenigen erreiche, die sie am dringendsten benötigten.

Aufgrund der erwarteten anfänglichen Engpässe müssten die Länder Prioritätsgruppen für die Impfung identifizieren. Wer in diese Gruppen falle, hänge von verschiedenen Faktoren ab, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Dazu zählen laut ECDC unter anderem die aktuelle epidemiologische Lage zum Zeitpunkt der Impfstoffverteilung, das Risiko schwerer Erkrankungen und das Aufrechterhalten wichtiger gesellschaftlicher Dienste und Grundsätze. Mathematische Modelle spielten dabei eine wichtige Rolle. Auch aus den Erfahrungen aus der Schweinegrippe-(H1N1)-Pandemie 2009 sollten Schlüsse gezogen werden.


China meldet weitere 26 Corona-Infizierte in Xinjiang

PEKING: Nach einem neuen Ausbruch des Coronavirus in der westchinesischen Region Xinjiang haben die Behörden weitere Infektionen gemeldet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, wurde das Virus bei 26 weiteren Menschen in der Stadt Kashgar nachgewiesen. Keine der positiv getesteten Personen habe Symptome wie Husten oder Fieber.

Die Behörden in Xinjiang hatten am Sonntag, die höchste Alarmstufe im öffentlichen Gesundheitswesen ausgerufen, nachdem zunächst 137 Menschen ohne Symptome positiv auf Corona getestet worden waren. Sämtliche Bewohner der Millionenstadt Kasghar sollten getestet werden.

Mit strengen Maßnahmen wie der Abriegelung von Millionenstädten, strikter Isolation und Einreisesperren hat China das Virus bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle. Es gab lediglich vereinzelt lokal begrenzte Ausbrüche, die schnell wieder eingedämmt wurden. So testete vor einigen Wochen auch die Küstenstadt Qingdao im Osten des Landes nach einem Ausbruch die gesamte Bevölkerung von knapp zehn Millionen Einwohnern.


Lockdown im australischen Corona-Hotspot Victoria endet am Mittwoch

MELBOURNE: Der Bundesstaat Victoria im Südosten Australiens hebt nach Monaten seinen strikten Corona-Lockdown auf. Ab Mittwoch dürften in der Hauptstadt Melbourne und den anderen Teilen der Region Geschäfte, Bars, Cafés und Restaurants wieder öffnen, teilte Regionalregierungschef Daniel Andrews mit. Auch dürfen die Bürger wieder uneingeschränkt ihre Häuser verlassen.

Die strengen Auflagen galten seit Anfang August. Jedoch dürfen sich die 4,9 Millionen Einwohner Victorias weiterhin nur maximal 25 Kilometer von ihren Häusern entfernen - diese Regel wird erst am 8. November aufgehoben. Am Montag hatte der Bundesstaat zum ersten Mal seit dem 9. Juni keine Neuinfektion registriert.

Die Zentralregierung in Canberra hatte die extrem strengen Regeln zuvor scharf kritisiert. So galt zwei Monate lang ein nächtliches Ausgehverbot. Erste Ende vergangener Woche hatten Hunderte Menschen in Melbourne gegen die Einschränkungen protestiert. Dabei kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.


Kleine Roboter helfen bei Corona-Einsamkeit

TOKIO: Kleine Roboter erfreuen sich in Japan während der Corona-Pandemie wachsender Nachfrage als Ersatz für zwischenmenschlichen Kontakt. So kauften immer mehr Japaner für ihre oft weit entfernt in der Provinz lebenden Eltern, die sie aus Sorge vor einem Ansteckungsrisiko derzeit nicht besuchen könnten, mechanisches Spielzeug wie Sonys Roboterhund Aibo, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Montag. Dank der Spielzeuge könnten sie sicherstellen, dass die Eltern wohlauf seien. So hatte Sony die neueste Version von Aibo so konzipiert, dass der Roboterhund im Haushalt auf Patrouille gehen kann. Besitzer können Bereiche im Haus festlegen, auf die Aibo zu bestimmten Zeiten aufpassen soll.

Roboter wie dieser hätten in Corona-Zeiten auch eine gewisse «heilende» Funktion, so Kyodo. So nimmt Aibo ein Lächeln oder lobende Worte und dank Sensoren auch Streicheln an Kopf oder Rücken wahr. Zudem kann der Mini-Roboter dank künstlicher Intelligenz sein Verhalten an die Reaktionen der Menschen anpassen. Mit Hilfe eingebauter Kameras und Mikrofone kann sich das mechanische Spielzeug zudem bis zu zehn Gesichter merken. Auch andere Roboter wie Qoobo der Firma Yukai Engineering Inc, ein flauschiges Kissen, das dem Benutzer Herzenswärme vermitteln soll und das mit einem Schwanz wedeln kann, erfreuten sich derzeit deutlich steigender Verkaufszahlen, so Kyodo.


Maduro: 100-prozentig wirksames Corona-Mittel in Venezuela entdeckt

CARACAS: In Venezuela ist angeblich ein hochwirksames Mittel gegen das Coronavirus entdeckt worden. Ein Molekül namens DR-10 vernichte Covid-19 zu hundert Prozent, ohne Nebenwirkungen zu verursachen, verkündete der autoritäre Staatspräsident Nicolás Maduro am Sonntag (Ortszeit) in einer Ansprache. Das habe eine sechsmonatige Studie des staatlichen Forschungsinstituts IVIC ergeben. Sowohl er als auch das IVIC per Twitter bezeichneten Covid-19 fälschlicherweise als Virus - vermutlich meinten sie das Coronavirus, das die Krankheit Covid-19 auslöst.

Das Molekül sei bereits zur Behandlung von Hepatitis C, humanen Papillomviren und Ebola genutzt worden, sagte Maduro weiter. Der Prozess der Zulassung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), um der Welt diese Behandlung anzubieten, habe schon begonnen.

Die WHO hatte vor Kurzem mitgeteilt, dass mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Corona-Medikamente wenig oder keinen Nutzen gezeigt hätten. Darunter war auch Remdesivir, das die US-Arzneimittelbehörde FDA vergangene Woche zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen zuließ. Die Daten der von der WHO koordinierten Solidaritätsstudie waren allerdings noch in keinem begutachteten Fachjournal erschienen und von Wissenschaftlern geprüft worden.


Neue Corona-Beschränkungen

OSLO: Die Norweger sollen wegen der auch bei ihnen steigenden Corona-Zahlen ab Mittwoch nicht mehr als fünf Gäste in ihren eigenen vier Wänden begrüßen. Das teilte die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg am Montag auf einer Pressekonferenz in Oslo mit. Private Zusammenkünfte an öffentlichen Orten werden zugleich landesweit auf maximal 50 Teilnehmer begrenzt; bislang lag die Grenze bei 200.

Darüber hinaus werden Arbeitskräfte aus Ländern, die die EU als Risikogebiete bezeichnet, ab Samstag nicht wie bisher von der obligatorischen Zehn-Tages-Quarantäne ausgenommen. Dazu zählen laut Solberg unter anderem Polen, Frankreich und Großbritannien.

Die Infektionszahlen stiegen und stiegen, unter anderem auch unter den Älteren der Gesellschaft, sagte Solberg. Es müsse deshalb mehr getan werden, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Je mehr Einsatz man jetzt zeige, umso größer sei die Chance, normale Weihnachtsfeiertage im größeren Familienkreis verbringen zu können, sagte Solberg. Ziel sei es letztlich, noch strengere Maßnahmen zu vermeiden. Bildungsministerin Guri Melby unterstrich, dass alles dafür getan werden solle, Kindergärten und Schulen offen zu behalten.

Norwegen ist im Europa-Vergleich bislang mit knapp 18.000 gemeldeten Fällen und 279 Toten in Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen relativ gut durch die Pandemie gekommen. In den vergangenen 14 Tagen haben die Norweger auf die Bevölkerung gerechnet nur ein Viertel so viele Neuinfektionen verzeichnet wie Deutschland. Verglichen mit dem Rest des Europäischen Wirtschaftsraums ist die Infektionszahl in dem Zeitraum in Norwegen so niedrig gewesen wie in keinem anderen Land.


Litauens Präsident ruft Regierungsparteien zur Corona-Bekämpfung auf

VILNIUS: Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat nach dem Wahlsieg der oppositionellen Konservativen die Regierungsparteien dazu aufgerufen, in ihrem Kampf gegen das Corona-Pandemie nicht nachzulassen. Die Verantwortung für das Krisenmanagement müsse bis zum letzten Arbeitstag sichergestellt werden, sagte Nauseda nach einem Treffen mit Regierungschef Saulius Skvernelis und dem Chef des Bundes der Bauern und Grünen, Ramunas Karbauskis.

«Wir sehen heute wirklich alarmierende Zahlen und Statistiken über die Ausbreitung des Coronavirus, und es gibt noch Arbeit, die wir bald erledigen müssen», sagte Nauseda der Agentur BNS zufolge. In Litauen hatten die Neuinfektionen zuletzt deutlich zugenommen - es werden nahezu täglich Rekordwerte verzeichnet. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem EU-Land mit knapp drei Millionen Einwohnern aktuell schlechter als in Deutschland.

Das Regierungsbündnis unter Ministerpräsident Saulius Skvernelis musste bei der Wahl am Sonntag eine Niederlage einstecken. Neben dem Bund der Bauern und Grünen sind daran noch drei kleinere Parteien beteiligt. Als Sieger aus der Abstimmung ging die konservative Oppositionspartei Vaterlandsunion hervor - sie will eine Mitte-Rechts-Regierung mit zwei liberalen Kräften bilden.

Das Dreierbündnis kommt im neu gewählten Parlament auf eine knappe Mehrheit von 74 der 141 Sitze. Neue Regierungschefin soll die parteilose Vaterlandsunion-Spitzenkandidatin Ingrida Simonyte werden. Nauseda zeigte sich bereit, die ehemalige Finanzministerin als Ministerpräsidentin vorzuschlagen. Simonyte trat bereits bei der Präsidentenwahl 2019 an, unterlag aber in der Stichwahl Nauseda.

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