Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Leute stehen Schlange, um sich im Fira-Pavillon in Barcelona gegen Covid19 impfen zu lassen. Foto: epa/Alejandro Garcia
Leute stehen Schlange, um sich im Fira-Pavillon in Barcelona gegen Covid19 impfen zu lassen. Foto: epa/Alejandro Garcia

Spanien setzt gegen Omikron auf Impfungen und mehr Personal

MADRID: Spanien will die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus mit verhältnismäßig milden Maßnahmen wie mehr Impfungen, mehr medizinischem Personal sowie einer Maskenpflicht auch im Freien bekämpfen. Das teilte die Regierung am Mittwoch nach einer Video-Krisensitzung von Ministerpräsident Pedro Sánchez mit den Regional-Regierungschefs mit, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Viele tragen heute schon freiwillig Masken auch im Freien.

Katalonien konnte sich mit der Forderung nach landesweit strengeren Einschränkungen nicht durchsetzen. Die Region mit der Touristenmetropole Barcelona hatte am Dienstag unter anderem die Schließung von Clubs, Bars und Discos sowie Ausgehbeschränkungen von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr und die Begrenzung der Auslastung von Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen angekündigt. Diese Maßnahmen sollen am Freitag für zunächst 15 Tage in Kraft treten.

In Spanien schnellte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder in die Höhe. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Mittwoch auf 486 und war damit weit höher als in Deutschland. Allerdings weisen viele Erkrankte wegen der hohen Impfquote von rund 80 Prozent keine oder nur milde Symptome auf. Die Lage auf den Intensivstationen ist im Vergleich zu Deutschland entspannter.


Putin gibt Pressekonferenz zum Jahresabschluss

MOSKAU: Russlands Staatschef Wladimir Putin gibt am Donnerstag (10.00 Uhr MEZ) in Moskau seine traditionelle Jahrespressekonferenz. Anders als vor einem Jahr werden diesmal dem Kreml zufolge wieder bis zu 500 Journalisten aus dem In- und Ausland anwesend sein. 2020 waren wegen Corona-Einschränkungen nur handverlesene Reporter zugelassen. Viele Fragen wurden damals online gestellt.

Vor dem Hintergrund der neuen Spannungen im Ukraine-Konflikt wird damit gerechnet, dass sich Putin bei der auf mehrere Stunden angesetzten Veranstaltung zu den russischen Vorschlägen für verbindliche Sicherheitsgarantien äußern wird. Russland hatte zuletzt der Nato, den USA und ihren Verbündeten den Entwurf einer entsprechenden Vereinbarung übergeben.

Traditionell drehen sich die Fragen um die Innenpolitik, die Wirtschaft und die Außenpolitik. Auch die angespannte Corona-Lage im flächenmäßig größten Land der Erde dürfte wieder Thema werden.


Baerbock und Asselborn erwarten keine Grenzschließungen wegen Omikron

BERLIN: Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihr luxemburgischer Amtskollege Jean Asselborn erwarten trotz der aktuellen Corona-Welle keine erneuten Grenzschließungen in der Europäischen Union (EU).

Man arbeite in Deutschland mit Hochdruck daran, «die jetzige Situation so unter Kontrolle zu bringen, dass wir nicht nur alle ein friedliches und gesundes Weihnachtsfest haben, sondern auch alle gemeinsam als Europäerinnen und Europäer diese Weihnachten zum Teil mit Familien, mit Freunden grenzüberschreitend feiern können», sagte Baerbock am Mittwoch nach einem Treffen mit Asselborn in Berlin.

In der Pandemie habe man gesehen, dass man gerade im Gesundheitsbereich und bei der Infrastruktur besser werden könne, sagte die Grünen-Politikerin. Corona habe aber auch gezeigt, wie wichtig es für die Bürgerinnen und Bürger sei, «dass wir die Grundlage dafür schaffen, auch in Krisenzeiten ihr Leben als Europäerinnen und Europäer so zu gewährleisten». Baerbock erwähnte in diesem Zusammenhang Dokumente, die in allen Ländern anerkannt würden, wie ein gemeinsames Impfzertifikat, «was deutlich macht, dass wir ein gemeinsames Europa sind».

Asselborn sagte, Bilder wie am 18. März 2020, als Deutschland wegen Corona seine EU-Binnengrenzen geschlossen hatte, werde er nie vergessen. Zugleich betonte er: «Diese Lektion haben wir gelernt.» 30 Prozent der Bürger Europas lebten in Grenzgebieten. Asselborn rief die Menschen in Europa auf, sich ein drittes Mal gegen Corona impfen zu lassen. Dies solle dann «ein Freifahrtschein sein und bleiben, dass man in Europa reisen könne. «Das, glaube ich, muss das Ziel sein. Wenn wir das nicht tun, dann nehmen wir ja auch die Motivation weg bei denen, die sich nicht impfen lassen wollen.»


US-Regierung will internationale Hilfen nach Afghanistan erleichtern

WASHINGTON: Trotz Sanktionen gegen die Taliban-Regierung soll die afghanische Bevölkerung nach dem Willen der US-Regierung weiter humanitäre Hilfen bekommen. Dazu würden weitere Sonderlizenzen für Nichtregierungsorganisationen, internationalen Organisationen und der US-Regierung ausgestellt, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Die afghanische Wirtschaft stehe vor großen Herausforderungen, die durch die lange Abhängigkeit des Landes von ausländischer Hilfe, Dürre oder Corona noch verschärft würden.

Die US-Regierung hat die afghanischen Taliban und das mit ihnen verbundene Hakkani-Netzwerk als Terrororganisationen eingestuft und mit Sanktionen belegt. Die Herausforderung besteht nun darin, Hilfe zu leisten, ohne die Taliban finanziell zu unterstützen.

Über das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgegründete Programm Covax, das überwiegend ärmere Länder versorgt, wollen die USA Afghanistan außerdem eine Million Corona-Impfdosen zur Verfügung stellen - damit erhöht sich die Gesamtzahl der US-Spenden für Afghanistan auf 4,3 Millionen Dosen. Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban ist die Lage für viele Menschen dem Land mit knapp 40 Millionen Einwohnern katastrophal. Der Großteil der Hilfen für das Land wurde eingestellt und Reserven der Zentralbank des Landes eingefroren. Die bereits zuvor angeschlagene Wirtschaft befindet sich seither im freien Fall.


Covid : Studie belegt milde Krankheitsverläufe

JOHANNESBURG: In Südafrika bestätigt eine neue Studie den eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron. Nach Auswertung von bis Ende November vorliegenden Daten ergibt sich laut den Autoren eine bis zu 80 Prozent geringere Chance, zur Behandlung ins Krankenhaus zu müssen. «Die sehr ermutigenden Daten deuten stark auf eine geringere Schwere der Omikron-Infektionswelle hin», sagte am Mittwoch Cheryl Cohen von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD). Sie warnte jedoch, dass es sich noch um frühe Daten handelt und weitere Studien nötig seien. Die geimpften Omikron-Patienten hätten zudem eine 70-prozentige Chance, einer Behandlung auf der Intensivstationen zu entgehen.

Mit Einsetzen der Sommerferien in Südafrika verbreitet sich die neue Coronavirus-Variante Omikron nun zwar landesweit - scheint aber im bisherigen Epizentrum rund um die Städte Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz) an Dynamik zu verlieren. «Ja, die Fallzahlen in der Gauteng-Provinz sinken seit über einer Woche - ich denke daher, dass wir dort den Höhepunkt der vierten Welle hinter uns haben», sagte Cohen. Es sei aber noch zu früh, um von einem landesweiten Erreichen des Höhepunkts der vierten Infektionswelle zu sprechen.

In Südafrika dominiert die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen. Der Großraum um die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria hatte bei den täglichen Neuinfektionen landesweit zeitweise einen Anteil von bis zu 80 Prozent gehabt. Allerdings liegt die Zahl der Krankenhauseinweisungen deutlich unter denen vorangegangener Infektionswellen. Auch die Zahl der Aufenthalte im Hospital sank deutlich auf im Schnitt drei bis vier Tage, so die Studie.


Corona-Einschränkung: Geisterspiele auch

BRÜSSEL: Noch bevor es in Deutschland so weit ist, werden Fußballspiele in Belgien als Geisterspiele ausgetragen. Der kommende Spieltag der Ersten Liga des Landes am Sonn- und Montag wird in leeren Stadien stattfinden, wie aus einer Regierungsentscheidung von Mittwochabend hervorgeht. Hintergrund sind Sorgen wegen der Ausbreitung der Corona-Variante Omikron. Sportwettkämpfe müssen ab dem 26. Dezember ohne Publikum stattfinden, sagte Premierminister Alexander De Croo. Dies gelte auch für Trainings sowohl drinnen als auch draußen.

In Deutschland hatten sich Bund und Länder am Dienstag darauf geeinigt, wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante vom 28. Dezember an bei allen Großveranstaltungen - einschließlich des Sports - keine Zuschauer mehr zuzulassen.


Kontrollen in Italiens Gesundheitsbereich: Mehr als 130 Anzeigen

ROM: Die italienische Polizei hat in landesweiten Kontrollen im Gesundheitsbereich mehr als 300 Angestellte bei der Arbeit aufgespürt, die gegen die Impfpflicht verstießen. Davon hätten die Ermittler 135 Ärzte, Apotheker und Bedienstete in der Pflege bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, die trotz bestehender Verbote zur Arbeit kamen, teilten die Carabinieri am Mittwoch in Rom mit. Die Polizei habe außerdem sechs Praxen und zwei Apotheken geschlossen, in denen noch gearbeitet wurde, obwohl das zuvor schon wegen Verstößen untersagt worden war. Die Überprüfungen liefen seit November. In dieser Zeit untersuchte die Polizei nach eigenen Angaben rund 6600 Stellen.

Italiens Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi hatte bereits im April eine Impfpflicht für die Angestellten im Gesundheitsbereich eingeführt. Ende November erweiterte sie diese auch auf die Mitarbeiter der Verwaltung in den Gesundheitseinrichtungen. Seit dem 15. Dezember braucht das Personal außerdem die Auffrischungsimpfung. Wer ungeimpft zur Arbeit kommt, riskiert Geldstrafen. Wer die nötige Impfung nicht vorweisen kann, darf zunächst nicht mehr zur Arbeit kommen und riskiert, kein Gehalt zu bekommen.


Frankreich weitet Kinderimpfung gegen Covid aus

PARIS: In Frankreich können künftig alle Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung erhalten. Gesundheitsminister Olivier Véran kündigte am Mittwoch im Sender BFMTV an, dass Termine nun buchbar seien. Die Dosen würden in Impfzentren, in der Apotheke sowie in Arztpraxen gespritzt. Bisher hatte Frankreich Corona-Impfungen in dieser Altersgruppe nur für Kinder mit Vorerkrankungen und solche, die mit besonders gefährdeten Menschen zusammenleben, erlaubt.

Véran sagte, dass zuletzt 145 Kinder nach einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus sind, 27 befänden sich auf der Intensivstation. Der Virus zirkuliere unter Kindern am meisten. Eins von fünf Kindern teste positiv auf das Virus. Auf welche Altersgruppe sich die Zahlen bezögen, präzisierte Véran nicht.

Die Infektionszahlen stiegen in Frankreich in den vergangenen Wochen stark an. Zuletzt steckten sich auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche landesweit circa 545 an. Angesichts dessen plant die Regierung im neuen Jahr strengere Regeln für den Besuch von Gastronomie und Kulturstätten.


Mehr als 100.000 Corona-Infektionen an einem Tag

LONDON: In Großbritannien sind erstmals mehr als 100.000 Infektionen mit dem Coronavirus an einem einzigen Tag verzeichnet worden. Das Land, das mit einer massiven Omikron-Welle konfrontiert ist, verzeichnete am Mittwoch laut Regierungswebseite 106.122 Neuinfektionen.

Trotz der beunruhigenden Entwicklung hatte Premierminister Boris Johnson am Dienstag eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen für den größten Landesteil England für die Festtage ausgeschlossen. Die Regierung will abwarten, bis es eine klare Datenlage dazu gibt, ob mit dem starken Anstieg der Infektionen auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt.

Experten warnen jedoch, dass es zu spät sein könnte, wenn die Datenlage klar sei. Zudem bereiten Personalmängel in Krankenhäusern und im öffentlichen Verkehr zunehmend Schwierigkeiten, weil viele Mitarbeiter sich infizieren und in Selbstisolation gehen. Die Regierung kündigte daher am Mittwoch an, die Dauer der Isolation von zehn auf sieben Tage zu verkürzen.

Die Regionalregierungen in Schottland und Wales hatten hingegen weitere Einschränkungen angekündigt. So gelten für Schottland vom zweiten Weihnachtsfeiertag an Obergrenzen bei Besucherzahlen für Sportveranstaltungen. Für Wales kündigte die Regierung eine Obergrenze von 30 Personen für Veranstaltungen in Innenräumen und 50 Personen im Freien an.


Omikron: Industrie sorgt sich um internationalen Warenaustausch

BERLIN: Angesichts der Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron sorgt sich die deutsche Industrie um den internationalen Warenaustausch. Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte am Mittwoch in Berlin: «Den Unternehmen bereitet Sorge, dass die sich verschärfende Corona-Lage erneut zu Einschränkungen in der internationalen Logistik und den grenzüberschreitenden Lieferketten führen könnte.» Die Bundesregierung müsse dafür einstehen, dass der internationale Warenaustausch mit EU-Risikogebieten und wichtigen internationalen Handelspartnern intakt bleibe. Die EU sollte die Grenzen im Binnenmarkt offen halten.

Russwurm sagte weiter, Bund und Länder müssten die kommenden Wochen mit gezielten Eindämmungsmaßnahmen nutzen, um lang anhaltende und irreparable Schäden für Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland zu vermeiden. Bund und Länder hatten am Dienstag Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen. Sie sollen aber erst nach Weihnachten gelten.

Die Wirtschaft sehe eine allgemeine Impfpflicht weiterhin als Ultima Ratio zur Pandemiebekämpfung an, so Russwurm. «Ziel muss sein, durch eine hohe Impfquote weiteren Corona-Wellen bestmöglich vorzubeugen. In der Zwischenzeit darf eine kleine Gruppe von Impfverweigerern nicht eine Gesellschaft mit mehrheitlich Geimpften lähmen. Es gilt, weitere unnötige Schäden und Opfer zu vermeiden.»


Etliche Züge fallen wegen Corona-Infektionen aus

LONDON: Die Folgen der raschen Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron zeigen sich in Großbritannien im Zugverkehr. In der vergangenen Woche fielen nach Angaben der Rail Delivery Group 5,2 Prozent der Züge aus, wie die BBC am Mittwoch berichtete - der Durchschnitt liegt bei knapp 3 Prozent. 8,7 Prozent der Belegschaft ihrer Mitgliedsunternehmen seien krankgemeldet - unter anderem wegen Covid-19, heißt es von dem Branchenverband.

Die Omikron-Variante, die in England und Schottland bereits vorherrschend ist, hat die Fallzahlen in ungekannte Höhen schnellen lassen. Zuletzt wurden in Großbritannien rund 90.000 Corona-Fälle pro Tag gemeldet. Die Bahngewerkschaft RMT, die zusätzlich an einigen Tagen für bessere Arbeitsbedingungen zum Streik aufgerufen hat, rechnet mit schwerwiegenden Störungen im Bahnverkehr.

Auch an den Weihnachtstagen müssen sich Fahrgäste darauf einstellen, dass ihre Zugreisen nicht wie geplant verlaufen. Der Zugbetreiber LNER, der Verbindungen an der Ostküste der Insel betreibt, verringerte die Zahl seiner Verbindungen «wegen einer Zunahme der Beschäftigten in Corona-Quarantäne». Von anderen Zugunternehmen gibt es ähnliche Meldungen. Passagiere werden aufgerufen, umzubuchen und ihre Reisen möglichst frühzeitig anzutreten.


Zahlreiche Corona-Infektionen in zyprischem Migrantenlager

NIKOSIA: Nachdem Dutzende Migranten Corona-positiv getestet worden sind, haben die zyprischen Gesundheitsbehörden Hunderte Menschen aus dem größten Registrierlager der Mittelmeerinsel geholt. Wie der zyprische Staatsrundfunk (RIK) am Mittwochmorgen weiter berichtete, seien am Vortag im völlig überfüllten Registrierlager Pournara wenige Kilometer westlich der Hauptstadt Nikosia zunächst 82 Menschen Corona-positiv getestet worden. Daraufhin wurden sie sowie auch ihre Kontakte - insgesamt 585 Menschen - mit Lastwagen der zyprischen Nationalgarde in ein Camp gebracht, das als Isolierstation dienen soll. Die Gesundheitsbehörden setzten am Mittwoch die Tests im Lager Pournara fort, hieß es.

Das Flüchtlingslager Pournara mit einer Aufnahmekapazität für 1200 Menschen sei so überfüllt, das mittlerweile Hunderte Migranten außerhalb des Lagers in Zelten ausharren müssten, berichteten zyprische Medien übereinstimmend. Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße gingen laut EU-Statistik 2020 die meisten Asylanträge in der EU in Zypern ein.


England verkürzt Quarantäne für Infizierte von zehn auf sieben Tage

LONDON: Corona-Infizierte können in England künftig bereits nach sieben statt nach zehn Tagen ihre Quarantäne verlassen. Voraussetzung dafür ist, dass Schnelltests an Tag sechs und sieben negativ ausfallen, wie die britische Regierung am Mittwoch mitteilte. Damit sollen Ausfälle im Gesundheitssystem und anderen systemrelevanten Branchen reduziert werden. Die neue Regelung solle «die Störungen im Alltag der Menschen reduzieren», sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Es sei wichtig, dass alle sich regelmäßig testeten und sich bei positivem Ergebnis isolierten.

In London, wo die Omikron-Variante besonders rasant um sich greift, sind bereits in etlichen Krankenhäusern und Rettungsdiensten viele Beschäftigte gleichzeitig ausgefallen.

Der britischen Gesundheitsbehörde UKHSA zufolge soll diese Regelung einen ähnlichen Schutzeffekt haben wie die standardmäßige zehntägige Quarantäne. Betroffenen wird empfohlen, trotzdem auch nach Tag sieben weiter ihre Kontakte zu reduzieren und wenn möglich von zuhause aus zu arbeiten.

Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Maßnahmen und haben noch nicht bekanntgegeben, ob sie sich der Regelung anschließen.


Corona-Inzidenz wieder unter 300

BERLIN: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 289,0 an. Zuletzt hatte er Mitte November unter 300 gelegen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.659 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 51.301 Ansteckungen.

Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit rund drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 510 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die insgesamt an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 109.324.


Auch Portugal schränkt das öffentliche Leben weiter ein

LISSABON: Angesichts der auch in Portugal stark steigenden Corona-Zahlen hat die Regierung für Silvester geplante Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorgezogen. Ab dem 25. Dezember werde die Arbeit von zuhause überall dort wo möglich Pflicht, und Diskotheken und Bars müssten schließen, kündigte Regierungschef António Costa am Dienstag an. Dies sei notwendig wegen des Risikos, dass sich die Lage wegen der hochansteckenden Omikron-Variante weiter zuspitze.

Zudem werde die Testpflicht beim Betreten öffentlicher Innenräume unter anderem auch auf Hotels und Pensionen ausgeweitet. Zu Silvester dürften sich auch im Freien höchsten zehn Personen versammeln und dabei keinen Alkohol konsumieren. Auch der Schulunterricht werde nach Neujahr später als sonst erst am 10. Januar wieder beginnen.

Trotz einer hohen Impfquote von rund 90 Prozent der Bevölkerung ist die Sieben-Tage-Inzidenz in dem beliebten Urlaubsland auf über 300 gestiegen.


Sieben-Tage-Inzidenz schnellt auf 424 hoch

MADRID: In Spanien ist die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages um fast 50.000 gestiegen und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Sieben-Tage-Inzidenz sprang auf 424 nach 377 am Vortag, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Dienstag mitteilte. 94 weitere Menschen seien im Zusammenhang mit Corona gestorben. Die neue Omikron-Variante mache in Madrid schon 80 Prozent aller Neuinfektionen aus, schrieb die Zeitung «El País».

Fast so hoch wie jetzt waren die Ansteckungszahlen zuletzt im Januar. Der große Unterschied zur damaligen Situation ist, dass seither mehr als 80 Prozent der Menschen in Spanien eine Grundimmunisierung erhalten hätten, indem sie zweimal geimpft wurden oder einmal mit Johnson&Johnson. Die meisten der Infizierten weisen deshalb keine oder nur leichte Krankheitssymptome auf. Die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten wurde mit 1472 angegeben, 30 mehr als am Vortag. Sie belegten damit 15,77 Prozent aller Kapazitäten in diesem Bereich.

Die meisten spanischen autonomen Gemeinschaften, die in etwa deutschen Bundesländern entsprechen, und die Zentralregierung sträuben sich gegen eine deutliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Nur Katalonien kündigte die Schließung des Nachtlebens, nächtliche Ausgangsbeschränkungen sowie Einschränkungen der Auslastung von Gaststätten und Freizeiteinrichtungen und der Teilnehmerzahl von Treffen im privaten Bereich an. Die muss jedoch noch von der Justiz bestätigt werden.

Ministerpräsident Pedro Sánchez will am Mittwochnachmittag bei einer Videokonferenz mit den Präsidenten der autonomen Gemeinschaften über Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sprechen.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.