Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Foto: Pixabay/Peter Foley
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Staat New York verlangt von medizinischem Personal künftig Impfungen

NEW YORK: Im Kampf gegen die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus werden Impfungen im Bundesstaat New York für Teile des medizinischen Personals künftig Pflicht. «Der Staat New York verlangt, dass sich Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit Patientenkontakt in staatlichen Krankenhäusern impfen lassen, um die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern zu gewährleisten», schrieb Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch bei Twitter. Alle anderen Beamten in allen Bereichen müssten entweder geimpft sein oder regelmäßig einen Covid-Test vorlegen. Diese Regelung werde am 6. September zum Labour Day in Kraft treten.

Die hochansteckende Delta-Variante übt zunehmend Druck auf den Öffnungskurs der USA aus. Knapp 50 Prozent aller Amerikaner - 163 Millionen Menschen - sind vollständig geimpft. Das ist deutlich weniger, als die Regierung für diesen Zeitpunkt angepeilt hatte. Unterdessen steigt die Zahl der Neuinfektionen deutlich und liegt ein Vielfaches über dem niedrigen Wert von Anfang Juni. Auch die Zahl der Todesopfer pro Tag war zuletzt wieder nach oben gegangen und lag am Dienstag bei 533 - in Spitzenzeiten waren mehr als 4000 Menschen pro Tag gestorben.

Die US-Politik hat vor allem in südlichen Problemstaaten wie Florida, Missouri oder Arkansas mit niedrigen Impfquoten zu kämpfen. Doch auch in anderen Teilen des Landes wird nach Ansicht von Experten eine größere Bereitschaft für die Vakzine benötigt. Die Stadt New York bietet Impfwilligen als Anreiz deswegen ab Freitag 100 Dollar.

Auch auf Bundesebene erwägt die Regierung von US-Präsident Joe Biden Maßnahmen und prüft eine Corona-Impfpflicht für ihre mehr als zwei Millionen Mitarbeiter. Der Demokrat hat sich gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Politisch könnte aber selbst eine auf die Angestellten der Regierung begrenzte Impfpflicht heikel werden, weil viele Menschen dies als Eingriff in die individuelle Freiheit begreifen könnten - die Impfkampagne droht zum politischen Zankapfel zu werden.


Tansania besiegelt neue Corona-Politik durch landesweite Impfaktion

DARESSALAM: Mit einem Impfstart im Regierungssitz in der Hauptstadt Daressalam hat Tansania als einer der letzten Staaten in Afrika eine landesweite Corona-Impfaktion ausgerollt. Sie besiegelt nach dem umstrittenen Krisenmanagement des gestorbenen Ex-Präsidenten John Magufuli eine durch seine Nachfolgerin Samia Suluhu Hassan angekündigte Kehrtwende in der Corona-Politik. Ihr Vorgänger Magufuli hatte lange die Existenz von Covid-19 in seinem Land dementiert und Gebete, Kräuter und Dampfbäder empfohlen. Damit haben nun in Afrika nur noch die Staaten Burundi und Eritrea noch keine landesweiten Impfaktionen gestartet.

Das ostafrikanische Land Tansania mit rund 58 Millionen Einwohnern hat seit Mai 2020 keine Neuinfektionszahlen mehr veröffentlicht. Anders als in vielen anderen Ländern des Kontinents, wo sich per Flugzeug einreisende ausländische Urlauber im Vorjahr in mehrtägige Quarantäne begeben mussten, gab es in Tansania kaum Einschränkungen für Touristen.


Tschechien plant freie Tage für geimpfte Staatsbeamte

PRAG: Tschechien plant eine Belohnung für die Corona-Impfung: Alle Staatsbediensteten, die die Spritze erhalten haben, sollen zwei zusätzliche bezahlte Urlaubstage erhalten. Das kündigte Ministerpräsident Andrej Babis am Mittwoch bei Twitter an. «Es ist wahr, dass manche von ihnen eine stärkere Impfreaktion hatten», räumte der Gründer der populistischen Partei ANO ein.

Man wolle mit dem Schritt noch mehr Menschen zur Impfung motivieren, fügte der 66 Jahre alte Multimilliardär hinzu. In Tschechien mit seinen rund 10,7 Millionen Einwohnern gelten bisher 4,6 Millionen Menschen als vollständig geschützt. Das Kabinett soll über den Vorstoß bereits am Freitag entscheiden.

In Tschechien stehen Anfang Oktober Parlamentswahlen bevor. Nach einer aktuellen Umfrage der Meinungsforschungsagentur STEM würde die ANO von Babis mit 26,7 Prozent auf die meisten Stimmen kommen. Auf dem zweiten Platz würde ein Oppositionsbündnis aus Bürgermeisterpartei und Piratenpartei mit 24,1 Prozent landen.


Ausweitung der Testpflicht wohl ab zweiter Augustwoche

PARIS: Frankreichs Regierung plant die Ausweitung der Nachweispflicht über einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder eine Genesung nun erst zum 9. August. Das gab Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris bekannt. Ursprünglich war die Verschärfung der Hygienevorschriften für den Besuch von Bars, Cafés und Restaurants sowie Fahrten mit Fernzügen und Reisebussen zum Monatsanfang vorgesehen gewesen. Der von Premierminister Jean Castex eingeschaltete Verfassungsrat will sich jedoch erst am 5. August zu den beschlossenen Regelungen äußern.

Die von Staatschef Emmanuel Macron angekündigten strengeren Corona-Regeln sind in Frankreich umstritten. Landesweit mehr als 160.000 Menschen gingen am vergangenen Wochenende inmitten der Urlaubssaison dagegen auf die Straße. Die Mobilisierung für erneute Proteste am kommenden Samstag läuft. Erst zu Beginn der Woche hatte das französische Parlament das Gesetz gebilligt, das die Ausweitung der Nachweispflicht sowie eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal festschreibt.

Frankreich kämpft derzeit gegen eine vierte Corona-Welle. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche kletterte in einzelnen Gegenden auf mehr als 400, wie Attal sagte. In den französischen Überseegebieten Guadeloupe, Saint-Martin und Saint-Barthélemy soll ab Donnerstag der Gesundheitsnotstand gelten.

Dank der Impfung könnte man eine schlimme Welle der Krankenhauseinlieferungen dennoch verhindern, sagte Attal, wenn der jetzige Rhythmus beibehalten werde. Derzeit gebe es infolge von Macrons Ankündigungen einen «Impfboom». Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Frankreichs vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Mehr als 60 Prozent erhielten mindestens eine Impfdosis.


Türkei nimmt Migranten nicht zurück - Athen bittet EU um Hilfe

ATHEN: Griechenland hat die EU-Kommission aufgefordert, die Türkei zur Rücknahme von abgewiesenen Asylbewerbern zu bewegen. Mittlerweile gebe es auf den griechischen Inseln 1908 Migranten, deren Asylanträge abgelehnt worden seien, teilte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Mittwoch zu einem Schreiben an die Brüsseler Behörde mit. Laut dem Flüchtlingsabkommen zwischen der Türkei und der EU von 2016 ist die Türkei verpflichtet, diese Menschen von Griechenland zurückzunehmen. Ankara hatte die Rückführung jedoch im März 2020 auf Eis gelegt und den Schritt mit der Corona-Pandemie begründet.

Die Türkei verweigere seit 17 Monaten die Zusammenarbeit, obwohl es längst Corona-Tests gebe, um bei der Rückführung Sicherheit zu gewährleisten, kritisierte Mitarakis. Athen hatte bereits im Januar die Hilfe der EU gefordert. Bislang sei jedoch nichts geschehen. Man erwarte, dass das Nachbarland den Verpflichtungen des Flüchtlingspakts nachkomme - sowohl bei der Rücknahme abgelehnter Asylbewerber als auch im Bemühen, illegale Überfahrten zu verhindern.

Die EU-Kommission bestätigte am späten Mittwochnachmittag den Eingang des Schreibens. «Die Kommission (...) unterstützt weiterhin alle Bemühungen um eine Wiederaufnahme der Rückführungen von den griechischen Inseln in die Türkei», sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Man wisse um die Herausforderungen Griechenlands.

Auf den griechischen Inseln der Ost-Ägäis befinden sich derzeit insgesamt noch rund 6650 Migranten.


Norwegen verschiebt nächste Corona-Lockerungen wegen Delta-Sorgen

OSLO: Die Menschen in Norwegen müssen wegen Sorgen vor der Delta-Variante des Coronavirus länger auf die Lockerung weiterer Corona-Maßnahmen warten. Die Umsetzung der vierten Stufe des Öffnungsplans der Regierung wird auf Empfehlung der norwegischen Gesundheitsbehörden um mindestens zwei Wochen aufgeschoben, wie Gesundheitsminister Bent Høie am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo bekanntgab.

Im Zuge der Delta-Ausbreitung sehe man eine beunruhigende Entwicklung in mehreren europäischen Ländern, darunter auch in Staaten mit höheren Impfzahlen wie etwa Großbritannien und die Niederlande, sagte Høie. Ob man in Stufe vier eintreten könne, solle nun Mitte August neu bewertet werden. Jetzt weiter zu öffnen, würde das Risiko erhöhen, dass Kinder und Jugendliche nach den Ferien nicht mit einem relativ normalen Schulalltag ins neue Schuljahr starten könnten.

Die Delta-Variante ist mittlerweile in einer Reihe von europäischen Staaten die dominierende Variante, darunter auch in Norwegen. Gemäß der Öffnungsstufe vier sollen unter anderem Beschränkungen für den Spitzensport und Begrenzungen für die Gästezahl im eigenen Heim verschwinden. Zumindest werden nach Regierungsangaben ab dem kommenden Montag einige Änderungen bei den bisherigen Lockerungen vorgenommen. Das bedeutet unter anderem, dass neben Kindern und Jugendlichen dann auch erwachsene Norwegerinnen und Norweger außerhalb ihrer eigenen Regionen und Landkreise an Sport- und Kulturveranstaltungen teilnehmen dürfen.


EU-Kommission unterschreibt Vertrag für Corona-Medikament

BRÜSSEL: Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag mit der Pharmafirma GlaxoSmithKline unterschrieben, um ein Medikament gegen Corona zu beschaffen. Deutschland und 15 weitere EU-Länder beteiligen sich an der Ausschreibung für den Kauf des Mittels Sotrovimab für voraussichtlich 220.000 Behandlungen, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte. Das Medikament wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA geprüft. Es kann den Angaben zufolge zur Behandlung bei leichten Symptomen verwendet werden.

Patienten die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigten, aber ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf hätten, könnten von der Behandlung profitieren. Laufende Studien deuteten darauf hin, dass eine frühzeitige Behandlung die Zahl der notwendigen Krankenhaus- oder gar Intensivstationsaufenthalte reduzieren könnte. Gemäß dem Vertrag können die EU-Staaten Sotrovimab erwerben, sobald es entweder in dem betreffenden Land eine Notfallgenehmigung oder eine bedingte Marktzulassung der EMA erhalten hat.

Die EU-Kommission hatte Ende Juni bereits bekanntgegeben, dass sie fünf vielversprechende Corona-Medikamente im Blick hat, darunter Sotrovimab. Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren Covid-19-Verläufen hilft.


Italiens Arzneimittelbehörde gibt Moderna-Vakzin für Jugendliche frei

ROM: Die italienische Arzneimittelagentur Aifa hat den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna für die Altersgruppen zwischen 12 und 17 Jahren freigegeben. Die technisch-wissenschaftliche Kommission habe die Auffassung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA vollständig akzeptiert, teilte die Aifa am Mittwoch in Rom mit. Die verfügbaren Daten hätten die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs für diese Altersgruppe gezeigt.

Die EMA hatte am vergangenen Freitag empfohlen, das Vakzin von Moderna auch Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu spritzen. Die Experten bewerteten die Daten positiv und machten damit den Weg frei. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung gegen Covid-19 bisher nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen.

In Italien sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwochmorgen rund 57 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre gegen die Viruskrankheit durchgeimpft. Zuletzt registrierten die Behörden am Dienstag mehr als 4500 Corona-Neuinfektionen und 24 Tote mit dem Virus binnen eines Tages. Die täglichen Neuinfektionen sind in den vergangenen Wochen wieder gestiegen, und im Durchschnitt infizierten sich immer jüngere Menschen.

In einem Bericht vom Dienstag erklärten Experten des Nationalen Gesundheitsinstituts außerdem, dass seit Februar fast 99 Prozent der Corona-Toten nicht durchgeimpft waren. Mit Stand vom 21. Juli hatten 423 Tote, die positiv mit dem Coronavirus waren, den Impfzyklus abgeschlossen, wie aus der Stichprobe von Krankenakten hervorging. Gemessen an der Gesamtzahl der Corona-Toten seit dem 1. Februar (35.776) seien das 1,2 Prozent gewesen.


Briten spenden erstmals Impfdosen ins Ausland

LONDON: Mehr als sieben Monate nach dem Start der eigenen Impfkampagne spendet Großbritannien erstmals Corona-Impfdosen ins Ausland. Insgesamt gibt das Land neun Millionen Astrazeneca-Impfdosen ab, wie das britische Außenministerium am Mittwoch erklärte. Fünf Millionen davon gehen an das UN-Impfprogramms Covax, vier Millionen direkt an einzelne Staaten, viele davon in Südostasien. 817.000 Dosen sollen nach Kenia geliefert werden, davon 400.000 noch in dieser Woche. Bis Mitte nächsten Jahres will das Vereinigte Königreich 100 Millionen Impfdosen abgeben.

«Wir tun dies, um den am meisten Gefährdeten zu helfen, aber auch, weil wir wissen, dass wir nicht sicher sein werden, bis alle sicher sind», sagte Außenminister Dominic Raab einer Mitteilung zufolge. Großbritannien hatte bei den Herstellern so viel Impfstoff bestellt, dass es ausreichen würde, um die eigene Bevölkerung mehrfach zu impfen. Da das Land bislang jedoch kaum Impfstoff exportierte und keine Dosen spendete, wurde den Briten immer wieder Impfnationalismus vorgeworfen.

Dass die Regierung nun bereitwillig dem internationalen Covax-Programm nicht nur Geld gibt, sondern auch Impfstoff zur Verfügung stellt, dürfte auch damit zu tun haben, dass die britische Impfkampagne in den Endspurt geht. Mehr als 88 Prozent der erwachsenen Briten haben bereits eine Dosis erhalten, knapp 71 Prozent sind vollständig geimpft. Da die ältere Bevölkerung weitgehend durchgeimpft ist, sind derzeit vor allem noch die jüngeren Erwachsenen an der Reihe. Wegen seltener Blutgerinnsel wird der Impfstoff von Astrazeneca an diese Altersgruppe jedoch wie in vielen anderen Ländern gar nicht mehr vergeben.


Mehr als die Hälfte der Bürger vollständig geimpft

BERLIN: Bei den Corona-Impfungen in Deutschland hat jetzt mehr als die Hälfte der Einwohner den kompletten Schutz. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Mittwoch 41,8 Millionen Menschen oder 50,2 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Mindestens eine erste Dosis erhalten haben demnach inzwischen 50,9 Millionen Menschen oder 61,1 Prozent der Bevölkerung.

Gesundheitsminister Jens Spahn rief erneut dazu auf, Impfangebote zu nutzen. «Je mehr sich jetzt impfen lassen, desto sicherer werden Herbst und Winter!», schrieb er bei Twitter.


Erneuter Anstieg der Coronafälle in der Türkei

ISTANBUL: Wenige Wochen nach der Lockerung von Coronamaßnahmen in der Türkei ist die tägliche Fallzahl erstmals seit Anfang Mai über 20.000 gestiegen. Laut dem Gesundheitsministerium wurden am Mittwoch 22.291 neue Fälle gemeldet. Anfang des Monats hatte die Zahl noch zwischen etwa 5000 und 6000 gelegen. In Deutschland mit ähnlicher Bevölkerungsgröße meldeten die Gesundheitsämter am Mittwoch binnen eines Tages 2768 Corona-Neuinfektionen.

Anfang Juli hatte die türkische Regierung Ausgangsbeschränkungen aufgehoben, die mehr als ein halbes Jahr gegolten hatten. Auch Obergrenzen für Restaurantbesucher wurden aufgehoben, Büros, Kinos und Theater wieder geöffnet. Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat sich bisher mindestens einmal impfen lassen. Die Türkei setzt die Präparate von Sinovac und Biontech/Pfizer ein.


Bald keine Quarantäne mehr für geimpfte EU-Bürger in England

LONDON: Vollständig geimpfte EU-Bürger sollen Berichten zufolge bald in England nach der Einreise nicht mehr in Quarantäne gehen müssen. Minister der britischen Regierung wollten am Mittwoch Details der Regelung diskutieren, wie unter anderem der «Guardian» berichtete. Premierminister Boris Johnson sei besorgt, sein Land könne seinen «Impfbonus» einbüßen und hinter Europa zurückfallen, heißt es in der «Times». In vielen EU-Ländern gelten bereits seit Monaten gelockerte Bestimmungen für geimpfte Reisende.

In England hingegen gilt bislang für ausländische Reisende aus Ländern von der sogenannten «orangenen Liste» - auf der auch Deutschland trotz niedriger Corona-Zahlen weiterhin steht - in Großbritannien eine strikte Quarantänepflicht. Ankommende müssen sich für mindestens fünf Tage isolieren, auch wenn sie vollständig geimpft sind.

Neben EU-Bürgern sollen die geplanten Erleichterungen den Berichten zufolge auch Reisenden aus den USA zugute kommen. Allerdings ist hierbei noch fraglich, wie ihr Impfstatus nachgewiesen werden muss. Da die Corona-Politik im Vereinigten Königreich Ländersache ist, werden die Regeln zunächst nur für England gelten. Schottland, Wales und Nordirland könnten jedoch folgen.

Für Ankommende aus Ländern auf der «roten Liste», der höchsten Risikokategorie, werden voraussichtlich keine Lockerungen gelten. Sie müssen sich weiterhin auf eigene Kosten für zehn Tage in Hotel-Quarantäne begeben.


Erdüberlastungstag: Ressourcenverbrauch fast auf Vor-Pandemieniveau

BERLIN: Der globale Verbrauch natürlicher Ressourcen hat nach Experten-Schätzungen wieder etwa das Niveau vor dem Beginn der Corona-Pandemie erreicht. Im Jahr 2021 liegt der sogenannte Erdüberlastungstag auf diesem Donnerstag (29.7.), wie aus Berechnungen des Global Footprint Networks mit Sitz in den USA und der Schweiz hervorgeht. An diesem Datum sind demnach alle erneuerbaren Ressourcen für das laufende Jahr aufgebraucht. Wichtigster Indikator dafür ist der CO2-Ausstoß.

Vor einem Jahr fiel der Stichtag pandemiebedingt erst auf den 22. August, 2019 war er schon am 26. Juli erreicht. «Dass wir jetzt wieder am 29. Juli angelangt sind - fast so früh wie 2019 - zeigt: Die Auswirkungen der Lockdowns waren nur vorübergehend, der Raubbau an unserem Planeten geht weiter», sagte der Sprecher der Umweltorganisation Germanwatch, Steffen Vogel, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir erleben nun den befürchteten Rebound-Effekt, das sprunghafte Wiederansteigen der Emissionen nach dem Höhepunkt der Pandemie.»

Im Corona-Jahr 2020 hatten Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gemeinsam mit dem Global Footprint Network geschätzt, dass die Pandemie den Verbrauch natürlicher Ressourcen durch die Menschheit um fast zehn Prozent schrumpfen ließ. Germanwatch kritisiert, dass der Ressourcenverbrauch weltweit nun wieder deutlich steigt, obwohl die Pandemie noch nicht überwunden ist. «Vor allem der Amazonas-Regenwald wird aktuell im Rekordtempo zerstört. Allein im Mai ist er um eine Fläche geschrumpft, die größer ist als die gesamte Landesfläche Berlins», betonte Vogel.


Kleine Änderung bei Corona-Quarantäne bei Einreisen

BERLIN: Bei den Corona-Regeln für Einreisen nach Deutschland gilt ab Mittwoch eine kleinere Änderung bei Quarantäne-Vorgaben. Wer aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten kommt, kann die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne nun mit einem negativen Test vorzeitig beenden, wenn die Region noch während der Quarantänezeit herabgestuft wird - zu einem Risikogebiet oder Hochinzidenzgebiet mit hohen Infektionszahlen. Grundsätzlich ist vorzeitiges «Freitesten» für Einreisende aus Virusvariantengebieten sonst nicht möglich.

Welche Regionen die Bundesregierung als Risiko-, Hochinzidenz- oder Virusvariantengebiete mit Vorgaben zu Tests und Quarantäne erklärt, veröffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) im Internet. Derzeit sind unter anderem Südafrika und Brasilien Virusvariantengebiete.

Unabhängig davon müssen sich Urlauber auf erweiterte Testpflichten bei der Rückkehr nach Deutschland gefasst machen. Die Bundesregierung stimmt dazu eine vorgesehene Neuregelung zum Schutz vor einer Corona-Ausbreitung. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) streben an, dass künftig grundsätzlich ein negativer Test nötig sein soll - egal, von wo und mit welchen Verkehrsmitteln man kommt. Eine generelle Testpflicht bei der Einreise besteht schon für alle Flugpassagiere.

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Leserkommentare

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