Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Foto: Pixabay/Christo Anestev
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UN: Wegen Corona-Pandemie 150 Millionen Kinder zusätzlich in Armut

NEW YORK: Die Coronavirus-Pandemie hat dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gestürzt. Seit Ausbruch der Pandemie sei die Zahl der in Ländern mit geringen oder mittleren Durchschnittseinkommen in Armut lebenden Kinder um 15 Prozent auf etwa 1,2 Milliarden gestiegen, heißt es in einem Bericht von Unicef und der Hilfsorganisation Save the Children, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Für den Bericht seien Daten unter anderem zu Bildung, Gesundheitssystemen oder Ernährung aus mehr als 70 Ländern ausgewertet worden.

«Covid-19 und die Lockdown-Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung haben Millionen Kinder tiefer in die Armut gestürzt», sagte Unicef-Chefin Henrietta Fore. «Familien, die gerade dabei waren, der Armut zu entkommen, sind wieder hineingezogen worden, während andere mit nie gesehenen Entbehrungen umgehen müssen. Am besorgniserregendsten ist, dass wir näher am Anfang der Krise als an ihrem Ende sind.» Die Organisationen riefen die Regierungen der Welt auf, das Problem mit hoher Priorität anzugehen.


Corona-Ausbruch in Bayern: Auch US-Armee untersucht den Fall

GARMISCH-PARTENKIRCHEN: Nach mehreren Corona-Fällen im Bereich der US-Streitkräfte in der süddeutschen Stadt Garmisch-Partenkirchen untersucht auch die US-Armee den Fall. «Es gibt eine Untersuchung der Umstände durch die US-Armee», sagte ein Sprecher der US-Streitkräfte in Bayern am Mittwoch.

Hintergrund ist der Fall einer infizierten 26-jährigen Amerikanerin, die in dem Hotel «Edelweiss Lodge» der US-Streitkräfte für Soldaten und deren Familien arbeitete. In der «Edelweiss Lodge» gab es nach Angaben des Landratsamtes vom Dienstag insgesamt 25 bestätigte Corona-Infektionen. Ob die Frau die erste Infizierte war, ist aber offen. Das Hotel wurde bereits am Montag für zwei Wochen geschlossen.

Hunderte Menschen hatten sich daraufhin auf das Corona-Virus testen lassen, von rund 740 Tests waren aber nur drei positiv. Bei den Betroffenen gibt es eine Verbindung zu der Frau: Es handelt sich um einen Mitarbeiter einer Bar, in der die 26-Jährige unterwegs war, sowie um zwei Gäste eines anderen Pubs, die zur selben Zeit wie die Frau dort waren.


Mann benutzt Schlange im Bus als «Corona-Maske»

MANCHESTER: Ein Mann hat sich eine große Schlange offenbar als Ersatz für eine Corona-Maske in einem Bus um den Kopf gewickelt. Der Fahrgast war mit dem Reptil um Nacken und Mund im Großraum der britischen Stadt Manchester unterwegs. «Nicht einer hat auch nur mit der Wimper gezuckt», berichtete eine Frau der Nachrichtenagentur PA. Sie selbst habe das lustig gefunden. Später schlängelte sich das Tier beim dem Vorfall am Montag auch noch über eine Stange im Bus.

In den öffentlichen Verkehrsmitteln in England besteht Maskenpflicht. Bei wem es sich um den Mann handelte, war am Mittwoch noch unklar.

Ein Sprecher der Verkehrsbehörde in Manchester reagierte humorvoll: Als Ersatz für richtige Masken würden Tücher und Schals akzeptiert, nicht aber Schlangenhaut - «vor allem nicht, wenn sie noch an der Schlange befestigt ist». Ein Sprecher des Busunternehmens fand den Vorfall dagegen überhaupt nicht lustig: «Die Sicherheit unserer Kunden und Angestellten hat absolute Priorität. Wir sind schockiert über die Berichte und nehmen sie sehr ernst.»


Auswärtiges Amt in Berlin warnt vor Reisen nach Wien

BERLIN: Nach der Einstufung als Corona-Risikogebiet hat die deutsche Bundesregierung für die österreichische Hauptstadt Wien nun auch eine Reisewarnung ausgesprochen.

«Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Bundesland Wien wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt», teilte das Auswärtige Amt am Mittwochabend in Berlin mit. Zuvor war Wien bereits zum Risikogebiet erklärt worden - mit einem entsprechenden Eintrag auf der ständig aktualisierten Liste des bundeseigenen Robert Koch-Instituts (RKI), auf der Wien als einziges Risikogebiet in Österreich aufgeführt wird. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Meist folgt kurz nach der Einstufung als Risikogebiet eine entsprechende Reisewarnung.


Ungarn verschärft Corona-Maßnahmen

BUDAPEST: Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus verschärft Ungarn seine Schutzvorkehrungen. Gaststätten und Vergnügungslokale müssen künftig um 23 Uhr schließen, kündigte Ministerpräsident Viktor Orban am Mittwoch in einem Video auf seiner Facebook-Seite an. Die Maskenpflicht wird auf Ämter, Gesundheitseinrichtungen, Kinos und Theater ausgeweitet. Bisher galt sie schon für öffentliche Verkehrsmittel und in Geschäften.

Bereits am 1. September war eine Grenzsperre für Ausländer in Kraft getreten: Ausnahmen gelten für Diplomaten und Geschäftsreisende. Auch Durchreisen sind möglich. Ungarn und Ausländer mit Wohnsitz in Ungarn müssen sich nach Rückkehr aus dem Ausland in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Die Regelung war ursprünglich für die Dauer eines Monats geplant. Nun gilt sie über September hinaus.

In Ungarn ist die Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, kräftig gestiegen. Am Mittwoch betrug die Zahl der Neuansteckungen der letzten sieben Tagen 42,6 pro 100.000 Einwohner. Binnen 24 Stunden starben acht Menschen an den Folgen einer Infektion.


Tschechien schränkt Veranstaltungen wegen Corona ein

PRAG: Wegen steigender Corona-Zahlen hat Tschechien strengere Regeln verhängt. Gaststätten, Cafés, Bars, Nachtklubs und ähnliche Einrichtungen dürfen nur noch so viele Menschen einlassen wie sie Sitzplätze haben. Das gab das Gesundheitsministerium in Prag am Mittwochabend bekannt. Bei Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als zehn Leuten muss jedem Besucher künftig ein Sitzplatz zugeordnet sein. Dadurch solle eine «gewisse Distanz» geschaffen werden, hieß es. Ausnahmen gelten für Ausstellungen und Messen.

Zuvor hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tschechien einen Rekordwert erreicht. Am Dienstag kamen 1675 weitere Fälle hinzu - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Bisher starben in dem EU-Land 481 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.


Südafrika lockert Corona-Restriktionen - Luftraum bald wieder offen

JOHANNESBURG: Angesichts sinkender Infektionszahlen lockert Südafrika seine Corona-Beschränkungen. Präsident Cyril Ramaphosa sagte am Mittwochabend in einer Rede an die Nation, die Restriktionen würden am Montag auf das niedrigste Niveau gesenkt. Obwohl das Virus weiter wüte, sei das Schlimmste überstanden. «Wir sind bereit, unsere Tore wieder für die Welt zu öffnen.» Dazu soll nach knapp sechsmonatiger Sperre der Luftraum vom 1. Oktober an wieder für internationale Flüge geöffnet werden.

Die Lockerungen sind aber weiter an bestimmte Beschränkungen gebunden - etwa bei der Versammlungsfreiheit oder für Flugreisende. Negative Corona-Tests unmittelbar vor der Abreise gehören dazu. Die nächtliche Ausgangssperre wird verkürzt auf die Zeit zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens.

In Südafrika wurden bisher mehr als 651.500 Covid-19-Fälle bestätigt. Etwa 15.600 Menschen starben. Fast 89 Prozent der Infizierten sind nach offiziellen Angaben aber wieder genesen. Noch vor zwei Monaten habe es 12.000 Neuinfektionen pro Tag gegeben - heute seien es noch 2000. Das Testprogramm werde weiter ausgeweitet, sagte Ramaphosa. Zudem werde es eine kostenlose Corona-App geben.

Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangssperre verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft. Millionen kämpfen um ihr Überleben, Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich dramatisch verschlechtert. Bereits vor der Corona-Epidemie steckte Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft in einer schwierigen Lage.


UN-Generalsekretär Guterres für «Volksimpfstoff» gegen Corona

NEW YORK: Wenige Tage vor der Generaldebatte der diesjährigen UN-Vollversammlung hat Generalsekretär António Guterres zum gemeinsamen Vorgehen bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 aufgerufen. «Wir brauchen einen Impfstoff, der erschwinglich und für alle verfügbar ist - einen Volksimpfstoff», sagte Guterres am Mittwoch in New York. Ein funktionierender Wirkstoff sei öffentliches Gut und dürfe nicht «nationalisiert» werden.

Guterres warb für die Initiative Covax der Weltgesundheitsorganisation WHO, die zu internationaler Zusammenarbeit bei der Herstellung eines Impfstoffs und gerechter Verteilung beitragen soll. Mehr als 170 Länder haben an dem Vorstoß UN-Angaben zufolge Interesse. Vor allem aber die USA gehen einen eigenen Weg.

Die Generaldebatte der UN-Vollversammlung startet am kommenden Dienstag größtenteils virtuell. Dutzende Reden von Staatsoberhäuptern und Regierungschefs sollen vorab aufgenommen und dann im UN-Hauptquartier in New York abgespielt werden. Dort werden die Delegationen der Mitgliedsländer in stark reduzierter Zahl anwesend sein. Normalerweise ist die Generaldebatte alljährlich Treffpunkt für Staats- und Regierungschefs, Minister und Diplomaten aus aller Welt.


Trotz Corona: Halloween-Brauchtum bleibt in New York erlaubt

NEW YORK: Trotz der Corona-Pandemie dürfen Halloween-Fans in diesem Jahr in New York von Haus zu Haus ziehen und Süßigkeiten einsammeln. «Ich würde «Süßes oder Saures» nicht verbieten, das wäre nicht angebracht», sagte Gouverneur Andrew Cuomo dem Lokalsender News 12. «Wenn du Nachbarn hast und an deren Tür klopfen willst, Gott segne dich.»

Zuvor hatten zahlreiche Städte in den USA wegen der Coronavirus-Pandemie an der Einhaltung der Halloween-Tradition gezweifelt. Die Gesundheitsbehörden in Los Angeles raten beispielsweise davon ab, in Miami soll das sogenannte «Trick-or-Treating» teilweise aus dem Auto heraus stattfinden. In den Wohngebieten der Zentrale der US-Armee in Wiesbaden fällt Halloween in diesem Jahr dagegen ganz aus, wie die US-Armee mitteilte.


US-Regierung legt Plan für Verteilung von Corona-Impfstoff vor

NEW YORK: Die US-Regierung hat einen Plan zur zukünftigen Verteilung eines möglichen Corona-Impfstoffs im Land vorgelegt. Demnach solle der Impfstoff bereits innerhalb von 24 Stunden nach einer Freigabe durch die US-Arzneimittelbehörde FDA in Verteilungszentren transportiert werden, hieß es in den am Mittwoch vorgelegten Dokumenten. Die Impfung solle den Bürgern dann nach und nach weitgehend umsonst zur Verfügung gestellt werden. Priorität hätten dabei unter anderem Mitarbeiter des Gesundheitssystems.

Erste Impfungen könnte es im November oder Dezember geben, schätzte der Direktor der US-Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield. «Wenn Sie mich fragen, wann das für die gesamte amerikanische Bevölkerung verfügbar sein wird, damit wir die Impfung nutzen und zu unserem normalen Leben zurückkehren können, dann schauen wir, denke ich, in Richtung des späten zweiten oder des dritten Quartals 2021», sagte er während einer Senatsanhörung in Washington.


Steinmeier will mit Italien-Besuch Zeichen der Solidarität setzen

MAILAND: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist am Donnerstag zu einem zweitägigen Besuch in die norditalienische Metropole Mailand. Nach anfänglichen Verstimmungen zwischen beiden Ländern während der Corona-Krise will Steinmeier ein Signal der Solidarität setzen. Italien wurde früh und härter als andere europäische Länder von der Pandemie getroffen.

Steinmeier kommt unter anderem mit Präsident Sergio Mattarella zu Gesprächen zusammen. Zudem sind Treffen mit Ärzten und Pflegekräften geplant. Der Bundespräsident wird von Bürgermeistern begleitet, deren Gemeinden eine Partnerschaft mit italienischen Kommunen pflegen. Am Abend besuchen die beiden Präsidenten die Mailänder Scala, in der - im Ludwig van Beethoven-Jahr - die 9. Symphonie gespielt wird.


Indien will 100 Millionen Dosen russischen Impfstoffs verteilen

NEU DELHI: Russlands Staatsfonds und eine indische Pharmafirma haben abgemacht, dass sie 100 Millionen Dosen eines potenziellen Corona-Impfstoffes in Indien verteilen wollen. Sollten Tests mit dem Impfstoff «Sputnik V» erfolgreich ablaufen und indische Behörden ihn zulassen, könnte der Impfstoff Ende 2020 in Indien bereitstehen, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Russian Direct Investment Fund und der indischen Pharmafirma Dr. Reddy's Laboratories Limited am Mittwoch. Russische Behörden hatten den Impfstoff bereits zugelassen - noch bevor Tests an Menschen abgeschlossen waren. Dadurch gerieten sie international in Kritik.

Die indische Pharmafirma soll nun laut Mitteilung Phase-3-Tests in Indien durchführen, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs für die indische Bevölkerung prüfen sollen. Diese Tests würden für eine mögliche Zulassung in Indien benötigt.

In Indien gibt es fünf Millionen bekannte Corona-Fälle. Das sind weltweit die zweitmeisten registrierten Infektionen. Nur in den USA gibt es mehr. In absoluten Zahlen gerechnet steigen die bekannten Neuinfektionen in der südasiatischen Nation seit Wochen schneller als in jedem anderen Land. In den vergangenen 24 Stunden kamen mehr als 90.000 neue Fälle dazu, in der vergangenen Woche rund 600.000, wie offizielle Zahlen zeigen. Auch gibt es anders als in den USA keinen Hinweis auf ein Abflachen der Kurve. Inzwischen berichten örtliche Medien auch, dass in mehreren Regionen der medizinische Sauerstoff für Patienten knapp wird. Einige sollen deshalb gestorben sein.


Chaos im Corona-Kampf: Doch keine Absperrung von Vierteln in Madrid

MADRID: Peinliche Abstimmungspanne im spanischen Corona-Hotspot Madrid: Der stellvertretende Regionalminister für Gesundheit, Antonio Zapatero, wurde am Mittwoch zurückgepfiffen, nachdem er wenige Stunden zuvor wegen sprunghaft steigender Corona-Fälle die Absperrung besonders betroffener Wohnviertel der Hauptstadt angekündigt hatte. Noch sei, anders als von Zapatero mitgeteilt, überhaupt nichts entschieden, berichteten Blätter wie «El País» und «El Mundo» unter Berufung auf Sprecher von Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso.

«Auch am Donnerstag oder am Freitag wird es noch keine Entscheidung» über eine eventuelle Verschärfung der Einschränkungen geben, hieß es. Man erwäge noch verschiedene Strategien. «El Pais» schrieb von einem «Kommunikationsdesaster». Es besteht die Sorge, dass Menschen nun aus den von der Pandemie am stärksten betroffenen Arbeitervierteln im Süden der Stadt fliehen werden.

Zapatero hatte am Vormittag vor Journalisten versichert, es werde ab dem Wochenende Absperrungen bestimmter Wohnviertel Madrids sowie weitere Maßnahmen für «Beschränkungen der Bewegungsfreiheit und für Versammlungen» geben. «Man muss so schnell wie möglich handeln», hatte er betont. Die Bürger seien zu nachlässig geworden.

Spanien ist das in Westeuropa am härtesten von der Corona-Pandemie getroffene Land. Erst am Vortag waren die Marken von 600.000 Infektionen und 30.000 Todesopfern überschritten worden. Die größten Sorgen bereitet aber die Lage in Madrid. Auf die autonome Region um die Hauptstadt mit ihren gut 6,6 Millionen Einwohnern entfielen am Dienstag mit 1207 positiven Testergebnissen binnen 24 Stunden knapp 40 Prozent aller neuen Fälle. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen lag in der Hauptstadt nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums vom Dienstagabend bei knapp 339. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei elf.


Tschechien informiert per SMS über Corona-Testergebnisse

PRAG: Wer in Tschechien positiv auf das Coronavirus getestet wird, erhält das Ergebnis künftig umgehend per SMS oder E-Mail. «Die Patienten werden damit schneller wissen, woran sie sind», teilte Gesundheitsminister Adam Vojtech am Mittwoch mit. Sie erhielten zudem Instruktionen, wie sie sich verhalten sollen, um eine weitere Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern. Bisher waren nur negative Testergebnisse elektronisch übermittelt worden.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen erreichte unterdessen abermals einen Rekordwert. Am Dienstag kamen 1677 weitere Fälle hinzu, so viele wie an keinem anderen Tag seit Beginn der Pandemie, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten lag damit bei knapp 38.900. 476 Menschen starben nachweislich in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

Die Regierung in Prag hat in den vergangenen Tagen immer wieder betont, dass die intensivmedizinischen Kapazitäten der Krankenhäuser angesichts der aktuellen Entwicklung ausreichend seien. Ministerpräsident Andrej Babis forderte «vor allem die Medien und einige Experten» auf, «den Leuten keine Angst einzujagen». Die deutsche Bundesregierung hatte vor einer Woche eine Reisewarnung für die Hauptstadtregion Prag ausgesprochen.


Irische Regierung muss doch nicht in Corona-Quarantäne

DUBLIN: Die irische Regierung muss nun doch nicht in Quarantäne, nachdem der Corona-Test eines Ministers negativ ausgefallen ist. Dies berichteten irische Medien am Dienstagabend.

Gesundheitsminister Stephen Donnelly hatte zuvor Covid-19-Symptome gezeigt. Als Vorsichtsmaßnahme waren seine Kollegen aufgefordert worden, sich zu isolieren. Nach dem Negativtest sei das nicht mehr nötig, sagte ein Regierungssprecher der «Irish Times». Auch das Parlament müsse nun doch nicht pausieren.

Bei einer Kabinettssitzung hatte der Minister zuvor viele seiner Kollegen persönlich getroffen. Außerdem hatte er gemeinsam mit dem irischen Premier Micheál Martin am selben Tag eine Pressekonferenz gegeben.

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Leserkommentare

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