Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Foto: Freepik
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Bidens Pandemie-Berater Fauci mit Coronavirus infiziert

WASHINGTON/BETHESDA: Der Immunologe und hochrangige Pandemie-Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten sei am Mittwoch positiv auf das Virus getestet worden, teilte die übergeordnete US-Gesundheitsbehörde NIH mit. Der Wissenschaftler gilt seit Jahrzehnten als einer der herausragendsten Experten für Infektionskrankheiten in den USA. In der Corona-Krise ist er zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie geworden.

Der 81-Jährige sei voll geimpft und habe zwei Auffrischungsimpfungen bekommen, teilte die Behörde weiter mit. Er habe derzeit nur milde Symptome, isoliere sich und werde von zu Hause weiter arbeiten. Fauci sei zuletzt nicht in engem direktem Kontakt mit dem Präsidenten oder anderen hochrangigen Regierungsmitgliedern gewesen.

Auch andere diverse hochrangige Mitglieder aus Bidens Umfeld - darunter Kabinettsmitglieder und enge Berater und Mitarbeiter - waren in den vergangenen Monaten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Biden selbst hat sich nach Angaben der Regierung bislang nicht infiziert.


WTO-Ministerkonferenz wird mangels Fortschritten verlängert

GENF: Die Ministertagung der Welthandelsorganisation (WTO) ist angesichts eines drohenden Scheiterns um einen Tag verlängert worden. Die Minister setzten ihre Beratungen nun bis Donnerstag fort, teilte die WTO in Genf mit. Die Verhandlungen über wichtige Handelsvereinbarungen etwa zu Corona-Patenten oder schädlichen Fischerei-Subventionen waren nach einem vielversprechenden Start Anfang der Woche ins Stocken geraten, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete.

«Die Zeit für den Abschluss sinnvoller Vereinbarungen wird knapp», sagte WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala am Dienstagabend. Das Risiko steige, dass die Regierungsvertreter mit leeren Händen nach Hause gehen, warnte Konferenzleiter Timur Suleimenow aus Kasachstan. Vor allem Indien und zeitweise Sri Lanka und Ägypten stellten sich in einigen Verhandlungssträngen quer und verhinderten zunächst Konsens. Jedes der 164 Mitgliedsländer kann Vereinbarungen stoppen, weil die Organisation sich bei allen Beschlüssen auf Einstimmigkeit verpflichtet hat.


Unternehmer: Sauftourismus auf Mallorca «schlimmer als vor Corona»

PALMA: Der Sauftourismus um den Ballermann auf Mallorca ist nach Einschätzung von Unternehmern derzeit noch schlimmer als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Manche Urlauber kämen gegen 10.00 Uhr morgens in den Hotels an, und um 14.00 Uhr könnten sie schon nicht mehr gehen, zitierte die Zeitung «Última Hora» am Mittwoch Juan Miguel Ferrer, Geschäftsführer einer Initiative für mehr Qualität an der Playa de Palma.

Die Urlauber buchten in der Regel zehn Tage im Voraus und blieben im Durchschnitt drei oder vier Nächte. Pro Tag würden sie nur 30 bis 40 Euro ausgeben, davon das meiste für Alkohol, klagte Ferrer. Touristen feierten noch um 4.00 Uhr morgens, manchmal mit Megafonen, die unerklärlicherweise weiterhin frei verkauft würden. Zum Teil würden volltrunkene Urlauber von ihren Freunden einfach auf der Straße liegen gelassen.

«Wir betrachten die Saison bereits als verloren, was die Kontrolle der Exzesse angeht», zitierte die «Mallorca Zeitung» Ferrer. Die Polizei müsse die strengeren Regeln auf den Straßen auch durchsetzen. Vor einigen Wochen hatte er sich im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur noch optimistisch geäußert. Corona habe wie ein Katalysator für die eigenen Bemühungen gewirkt und einen neuen Typ Urlauber angezogen. Dieser wolle Dinge wie gutes Essen mit lokalen Produkten und einen umweltfreundlichen Nahverkehr.

Diese positive Entwicklung sei leider mit dem 10. Mai zu Ende gegangen. «Kaum waren die großen Partytempel wieder geöffnet, wurde dieser neue Typ Urlauber vom alten Feierpublikum verdrängt», bedauert Ferrer. «Seither leiden wir unter der Ankunft großer Gruppen von Touristen, die nur darauf aus sind, sich auf den Straßen, an der Strandpromenade oder am Strand zu betrinken», zitierte die Zeitung Ferrer.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Norbert K. Leupi 15.06.22 20:30
Ballermann
Und woher wohl stammt die Mehrheit der Alki-Eliten , die für Jägermeister täglich ein paar Hirnzellen entbehren können ???
Jürgen Franke 15.06.22 17:20
Offensichtlich benötigt Palma das Geld,
sonst würden sie Maßnahmen gegen die Herde der Säufer ergreifen.