Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Foto: Pixabay/Christo Anestev
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São Paulos Gouverneur João Doria positiv auf das Coronavirus getestet

SÃO PAULO: Der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates São Paulo, João Doria, hat sich nach eigener Angabe mit dem Coronavirus infiziert. «Ich teile das positive Ergebnis meines Covid-19-Tests», schrieb Doria, dessen sechster Test es demnach gewesen war, am Mittwoch auf Twitter. «Ich bin schon in Quarantäne und werde von zu Hause aus arbeiten.» Er habe keine Symptome und fühle sich gut.

Während der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro das Virus als «kleine Grippe» verharmlost und Empfehlungen zur sozialen Distanzierung missachtet, ist Doria zusammen mit Wilson Witzel in Rio de Janeiro einer der Gouverneure in Brasilien, der restriktive Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verfügt hatte und dafür von Bolsonaro harsch kritisiert wurde.

Inzwischen hat auch São Paulo, der mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens, die Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens gelockert und die Wirtschaft schrittweise geöffnet. Nach Informationen der Regierung des Bundesstaates São Paulo haben sich bis Dienstag fast 640.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 25.500 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.


Norwegen weitet Reisebeschränkungen auf weitere Länder Europas aus

OSLO: Aus Sorge vor einem stärkeren Anstieg der Corona-Zahlen weitet Norwegen seine Reisebeschränkungen für vereinzelte Länder auf eine Reihe weiterer Staaten und Regionen in Europa aus. Man stehe an einem Kipppunkt und wolle nicht in Zeiten wie im März und April zurückgeworfen werden, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo. Wie Gesundheitsminister Bent Høie sagte, gelten die norwegischen Beschränkungen ab Samstag auch für Polen, die Niederlande, Malta, Zypern und Island, die zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln sowie mehrere Regionen in Schweden und Dänemark. Wer aus diesen Ländern und Gebieten nach Norwegen einreisen will, muss für zehn Tage in Quarantäne.

Die am 16. März eingeführten Grenzkontrollen werden um 60 Tage bis Mitte Oktober verlängert. Bis zum 1. Oktober rät das norwegische Außenministerium zudem von allen nicht zwingend notwendigen Reisen ins Ausland ab, von nun an auch in Länder wie Deutschland, die bislang als «grün» galten und nun allesamt als «gelb» eingestuft werden. «Alle Auslandsreisen sind mit einem Infektionsrisiko verbunden, selbst Reisen, bei denen Norwegen bei der Einreise keine Quarantäne verlangt», sagte Solberg dazu. Nur bei Ländern, die die Regierung als «rot» kennzeichnet, herrscht Quarantänepflicht.

Darüber hinaus verlängert die norwegische Regierung ihre zunächst für 14 Tage geltende Einschränkung für den Kreuzfahrtverkehr um eine weitere Woche. Nach einem Corona-Ausbruch auf einem Kreuzfahrtschiff der Reederei Hurtigruten hatte die Regierung beschlossen, dass Passagiere von Schiffen mit mehr als 100 Personen an Bord vorübergehend nicht mehr in norwegischen Häfen an Land gehen dürfen. Der Fährverkehr bleibt davon weiterhin ausgenommen.


Infizierte Kroatien-Urlauber stecken Gäste auf Stuttgarter Feier an

STUTTGART: Acht junge Menschen haben nach einer Reise in die kroatische Partyhochburg Novalja bei einer Geburtstagsfeier im süddeutschen Stuttgart mindestens 14 weitere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.

Die Gruppe, alle etwa Ende 20, sei im Juli nach Kroatien gereist und danach positiv auf das Virus getestet worden, teilte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mit. Es sei davon auszugehen, dass sie zum Zeitpunkt der Geburtstagsfeier am 1. August noch nicht von ihrer Infektion wussten. Derzeit versuche man herauszufinden, ob sich von den rund 40 Geburtstagsgästen weitere Menschen angesteckt haben. Zunächst hatten andere Medien über die neuen Coronafälle berichtet.

Auch im Kreis Göppingen gibt es derzeit vermehrt Neuinfektionen, nachdem eine Gruppe Abiturienten in Novalja auf der Insel Pag Party-Urlaub gemacht hatte. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Mittwoch mitteilte, sind inzwischen zwölf Teilnehmer der Abi-Fahrt mit dem Coronavirus infiziert. Teilgenommen hätten insgesamt 14 Abiturienten aus dem Raum Donzdorf, nicht wie zunächst angenommen 18.


Iran vergleicht russischen Corona-Impfstoff mit Büchse der Pandora

TEHERAN: Das iranische Gesundheitsministerium hat den russischen Corona-Impfstoff «Sputnik-V» mit der Büchse der Pandora verglichen und Vorsicht angemahnt. «Bevor nicht alle klinischen Studien beendet sind, ist der Gebrauch von Impfstoffen wie eine Büchse der Pandora und dementsprechend potenziell auch gefährlich», twitterte Pressechef Kianusch Dschahanpur am Mittwoch. Alle Staaten sollten sich bewusst sein, dass ein Wettlauf um einen Impfstoff kein anderes Ziel verfolgen sollte als den Schutz der Gesundheit der Menschen, erklärte der Pressechef des Gesundheitsministeriums.

Laut griechischer Mythologie enthielt die Büchse der Pandora Übel wie Krankheit und Tod. Als Pandora sie öffnete, entkamen sie in die Welt.

Teheran behauptet, auch selbst an einem Corona-Impfstoff zu arbeiten. Die Ergebnisse sollen von Experten-Teams bald bekanntgegeben werden. Das Land ist seit Ende Februar von der Pandemie stark betroffen. Aktuell liegt die Zahl der Corona-Toten im Iran bei 18.800, die der nachgewiesenen Infektionen bei über 330.000.

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Leserkommentare

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