Corona-Überblick: Meldungen am Freitag

Foto: Freepik/Geralt
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Über acht Millionen Corona-Infektionen in Spanien seit Pandemiebeginn

MADRID: Die Zahl der Corona-Infektionen in Spanien seit Beginn der Pandemie ist auf 8.093 036 gestiegen. Seit dem Vortag seien 65.937 neue Fälle in dem Land mit 47 Millionen Einwohnern registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag mit. Die Sieben-Tage-Inzidenz sei von 1482,63 auf 1654,91 gestiegen.

Trotz der - von der dominanten Omikron-Variante ausgelösten - hohen Fallzahlen erhöhte sich die Auslastung der Krankenhäuser in den vergangenen Tagen jedoch kaum noch. Demnach waren 14 Prozent aller Krankenhausbetten mit Corona-Patienten belegt, bei den Betten auf Intensivstationen waren es 23,62 Prozent. Vor einer Woche waren es 22,06 Prozent, gut ein Prozentpunkt weniger, gewesen.

Experten erklären das mit der relativ hohen Impfquote in Spanien. Nach amtlichen Angaben haben 84,92 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten, 80,46 Prozent zwei Impfungen oder eine von Johnson&Johnson, bei dem die Grundimmunisierung nur eine Impfung umfasst, sowie 35,48 Prozent eine Auffrischimpfung. Größeren Widerstand gegen Impfungen wie etwa in Deutschland gibt es in Spanien nicht. Deshalb wird auch keine Impfpflicht erwogen.

Ministerpräsident Pedro Sánchez bekräftigte am Freitag seine Forderung, sich auf den Übergang von einer Pandemie zu einer Endemie vorzubereiten, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Dafür müssten schon jetzt «Brücken entworfen» werden, betonte Sánchez. Ein solcher Prozess könne aber erst nach dem Abklingen der laufenden sechsten Corona-Welle beginnen. Er müsse mit der gebotenen «wissenschaftlichen Strenge» angegangen werden und sei keine Angelegenheit, die «von einem Tag auf den anderen» vor sich gehen könne. Die WHO hatte solche Pläne jedoch am Dienstag als verfrüht bezeichnet, da die Entwicklung des Virus nur schwer abzusehen sei.


Corona-Berater von Polens Regierung werfen fast geschlossen hin

WARSCHAU: In Polen hat der Streit um die staatliche Corona-Politik zu einem offenen Eklat im medizinischen Beratergremium der Regierung geführt. Aus Protest gegen den zunehmenden Einfluss von Impfgegnern verließen 13 von 17 Mitgliedern am Freitag den Medizinischen Rat. Die Experten begründeten dies in einem Schreiben an Ministerpräsident Mateusz Morawiecki mit einem «mangelnden Einfluss» ihrer Empfehlungen. «Gleichzeitig haben wir beobachtet, dass es eine wachsende Toleranz für Gruppen gibt, die die Bedrohung durch Covid-19 und die Bedeutung von Impfungen im Kampf gegen die Pandemie verneinen.»

Das Schreiben wurde von führenden Virologen, Epidemiologen und Intensivmediziner unterzeichnet. Ausdrücklich verwiesen sie dabei auf die Haltung von Regierungsmitgliedern und hohen Beamten. Nur vier Mitglieder des Rats schlossen sich nicht an. Die Opposition wirft der nationalkonservativen PiS-Regierung schon länger vor, angesichts einer vergleichsweise geringen Impfquote drastische Maßnahmen zu vermeiden, um Impfgegner in den eigenen Reihen nicht zu verprellen.

So fehlt beispielsweise weiterhin eine rechtliche Grundlage dafür, dass Betreiber von Restaurants, Hotels und Geschäften den Impfstatus ihrer Kunden abfragen können. Regelungen wie 2G (also Zugang nur für Geimpfte und Genesene) oder 3G (also auch für Getestete) sind in Polen unbekannt. Derzeit sind 56,4 Prozent der Bevölkerung mindestens zweimal geimpft. Etwa 22 Prozent haben auch schon eine Auffrischungsimpfung.

Erst Anfang der Woche war die Zahl der Corona-Toten nach offiziellen Angaben über die Marke von 100.000 gestiegen. Am Freitag meldete das Gesundheitsministerium 423 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Damit sind in dem 38-Millionen-Einwohner-Land nunmehr 101.841 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.


Novavax-Impfstoff soll ab 21. Februar verfügbar sein

BERLIN: Corona-Impfungen mit dem Präparat des US-Herstellers Novavax sollen voraussichtlich Ende Februar in Deutschland starten können. Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag mit Verweis auf Firmenangaben in Berlin sagte.

Genaue Termine für weitere 3,25 Millionen Dosen, die gekauft wurden, stünden noch nicht fest. Er hoffe auf Lieferung noch im Februar.

Lauterbach erläuterte, das Präparat, das «quasi ein Totimpfstoff» sei, solle denjenigen besonders zur Verfügung stehen, die diese Art der Impfung bevorzugten. Er selbst könne die Wertigkeit für die Omikron-Variante nicht gut einschätzen. Er gehe aber davon aus, dass der Impfstoff gut wirken dürfte. Impfungen damit würden empfohlen.

Das Mittel von Novavax wurde kürzlich als fünfter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen. Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff - er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher verfügbaren Corona-Präparate. Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben. Experten wiesen darauf hin, dass man über den neuen Impfstoff noch nicht so viel wisse wie über die anderen Präparate, die bereits länger breit angewendet werden.


Wales lockert Corona-Beschränkungen

CARDIFF: Wegen eines deutlichen Rückgangs der täglichen Corona-Fälle will der britische Landesteil Wales seine Corona-Einschränkungen wieder lockern. Die Maßnahmen hätten geholfen, durch den «Omikron-Sturm» zu kommen, sagte der walisische Regierungschef Mark Drakeford mit Blick auf die besonders ansteckende Variante des Virus am Freitag in Cardiff. Pro 100.000 Einwohner gab es vergangene Woche in Wales nach offiziellen Angaben 1200 neue Corona-Fälle. In der Woche zuvor waren es noch 2300.

Von diesem Samstag an können bei Outdoor-Events wie Sportveranstaltungen nun statt 50 wieder 500 Zuschauer dabei sein, vom 21. Januar an sollen dann draußen auch wieder voll besetzte Ränge erlaubt sein. Ende des Monats dürfen Nachtclubs und die Gastronomie normal öffnen, müssen allerdings weiterhin Impf- oder Testnachweise kontrollieren.

Wales sowie Schottland und Nordirland entscheiden unabhängig von London über ihre Corona-Politik und schlagen tendenziell einen vorsichtigeren Kurs ein als der britische Premier Boris Johnson, der für den größten Landesteil England verantwortlich ist.


Island beschränkt Versammlungen wegen Corona-Zahlen weiter

REYKJAVIK: Die verschlechterte Corona-Lage sorgt auf der Nordatlantik-Insel Island dafür, dass die Beschränkungen nochmals verschärft werden. Nur noch maximal zehn Menschen dürfen sich am selben Ort versammeln, zuvor hatte diese Zahl bei 20 gelegen. Veranstaltungsorte, die keine Restaurants sind, werden geschlossen. Events, auf denen Teilnehmer mit vorab gemachten Schnelltests eingelassen werden, sind nicht länger erlaubt. Gelten wird all das zunächst bis zum 2. Februar, wie die isländische Regierung nach Beratungen am Freitag bekanntgab. Das Gesundheitssystem sei so stark belastet, dass man keine andere Wahl habe, sagte Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir.

Erst in dieser Woche waren die seit kurz vor Weihnachten geltenden Corona-Beschränkungen auf der Insel um drei Wochen verlängert worden. Dazu zählte auch, dass Restaurants um 22.00 Uhr schließen müssen. Fitnessstudios und Schwimmbäder dürfen nur noch die Hälfte der maximal zulässigen Auslastung erreichen.

Island mit seinen rund 360.000 Einwohnern muss derzeit mit rekordhohen Neuinfektionszahlen fertig werden. Fast 10.000 Menschen befinden sich nach Infektionen in Isolation, über 11.000 weitere in Quarantäne.


Downing Street entschuldigt sich bei Palast für Lockdown-Partys

LONDON: Der Amtssitz des britischen Premierministers Boris Johnson hat sich beim Buckingham-Palast für zwei Lockdown-Partys am Vorabend der Beisetzung von Queen-Gemahl Prinz Philip entschuldigt. «Es ist zutiefst bedauerlich, dass dies zur Zeit nationaler Trauer stattgefunden hat», sagte Johnsons Sprecher am Freitag in London. Johnson habe diese Woche bereits betont, dass das Verhalten im Regierungssitz den höchsten Standards entsprechen müsse. Die Downing Street übernehme auch die Verantwortung, «für Dinge, die wir nicht richtig gemacht haben».

Wie der «Telegraph» berichtete, hatten etwa 30 Mitarbeiter am 16. April 2021 bis in die Nacht im Amtssitz getrunken und getanzt. Damals galten strenge Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie. Die Queen musste wegen der Vorschriften am nächsten Tag ganz alleine in der Kapelle ihrer Residenz Windsor sitzen, als dort ihr Ehemann, mit dem sie 73 Jahre verheiratet war, bestattet wurde. Johnson nahm nicht an den Feiern teil und war auch nicht in der Downing Street anwesend.

Prinz Philip war am 9. April 2021 im Alter von 99 Jahren gestorben. Bis zu seiner Beisetzung am 17. April galt landesweit eine nationale Trauer.


Trotz Lockdown: Niederländische Unternehmer öffnen Cafés und Läden

VALKENBURG: Trotz des Lockdowns haben am Freitag Unternehmer in der niederländischen Kleinstadt Valkenburg ihre Gaststätten und Geschäfte geöffnet. Die Unternehmer protestierten mit dieser Aktion gegen die harten Corona-Maßnahmen. Bürgermeister Daan Prevoo stufte den Protest als Demonstration ein. «Demonstrieren ist ein Grundrecht», sagte er dem TV-Sender WNL. Daher werde die Polizei nicht eingreifen.

Der Widerstand gegen den Lockdown nimmt auch daher zu, weil in manchen Nachbarländern das öffentliche Leben trotz der Maßnahmen weitgehend normal verläuft. Die Unternehmer in der nahe Aachen gelegenen Kleinstadt klagen, dass Kunden nach Belgien und Deutschland ausweichen - die Länder liegen nur wenige Kilometer entfernt.

Etwa vier Wochen nach Einführung des Lockdowns steht zwar eine Lockerung bevor - Geschäften soll es bald wieder gestattet sein, Kunden empfangen zu dürfen. Doch Gaststätten und der Kultursektor sollen weiter geschlossen bleiben. Unternehmer und Kulturschaffende reagierten empört und kündigten weitere Proteste an.

In vielen Kommunen wollen Unternehmer am kommenden Samstag Gaststätten und Geschäfte trotz des Verbots öffnen. Die Proteste werden von vielen Bürgermeistern und Provinzregierungen unterstützt.


Trotz Corona: Hunderttausende baden in heiligem Fluss

NEU DELHI: Trotz steigenden Corona-Zahlen sind Hunderttausende Pilgerinnen und Pilger in Indien zum heiligen Fluss Ganges gereist, um dort ein heiliges Bad zu nehmen. Viele von ihnen trugen in dem Ort, wo die heiligen Flüsse Ganges und Yamuna im Bundesstaat Uttar Pradesh zusammenkommen, keine Masken und waren dicht beieinander, wie Fernsehbilder am Freitag zeigten. Bei dem wichtigen hinduistischen Fest wollen sie mit dem Bad ihre Sünden wegwaschen und einem Zustand der Befreiung näherkommen. Alle Festteilnehmenden müssten negative PCR-Tests vorweisen, berichtete der örtliche Fernsehsender NDTV. Religion spielt in dem mehrheitlich hinduistischen Land eine wichtige Rolle für viele Menschen.

Zuvor hatten Ärzte aus Sorge vor einem Superspreader-Event versucht, die Veranstaltung gerichtlich zu stoppen - vergeblich. Vor rund einem Jahr hatte es kurz vor einer heftigen und tödlichen Delta-Welle ein ähnliches Fest mit Bad im Ganges gegeben. Zuletzt waren die Corona-Zahlen im Land wieder stark angestiegen. Am Freitag meldete das Gesundheitsministerium in Neu Delhi 264.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.


Schwedische Regierungschefin Andersson positiv auf Corona getestet

STOCKHOLM: Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ein Schnelltest sei positiv ausgefallen, teilte ihre Staatskanzlei am Freitag der schwedischen Nachrichtenagentur TT mit. Der 54-Jährigen gehe es den Umständen entsprechend gut. Sie befolge die in Schweden geltenden Corona-Vorgaben und werde bis auf Weiteres aus dem Homeoffice arbeiten. Ein PCR-Test soll die Infektion nun bestätigen.

Die Sozialdemokratin Andersson hatte am Mittwoch im Reichstag in Stockholm an einer Debatte und einem anschließenden Treffen mit den anderen Vorsitzenden der schwedischen Parlamentsparteien teilgenommen. Im Anschluss wurden bereits zwei andere Parteichefs positiv getestet. Ein Schnelltest am Donnerstag fiel bei Andersson noch negativ aus.


Corona-Inzidenz bei fast 2000

ROM: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle in Italien steigt weiter an. Stand Donnerstag verzeichneten die Behörden in den zurückliegenden sieben Tagen landesweit durchschnittlich 1988 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner, wie das Oberste Gesundheitsinstitut ISS unter Berufung auf Daten des Gesundheitsministeriums am Freitag in Rom mitteilte. Eine Woche zuvor lag der Wert noch bei 1669 Fällen.

Seit Weihnachten zeigt der Trend, dass immer mehr Covid-19-Patienten Betten in den Krankenhäusern belegen. Für die Intensivstationen gab das ISS den italienweiten Anteil mit 17,5 Prozent an. Damit liegt der Wert aber noch unter der Alarm-Schwelle von 30 Prozent.

Die Corona-Fallzahlen befinden sich derzeit auf Rekordniveau. Am Donnerstagabend meldeten die Behörden rund 184.600 Corona-Neuinfektionen und 316 Tote mit dem Virus binnen eines Tages. Die Regierung verschärft seit Monaten Schritt für Schritt die Corona-Regeln. Mittlerweile gilt eine Impfpflicht gegen die Krankheit für Menschen älter als 50 Jahre.


US-Experte Fauci macht Hoffnung in Corona-Pandemie

BERLIN: Der führende US-Immunologe Anthony Fauci macht im Fall einer höheren Impf- und Genesungsrate Hoffnung auf eine Abschwächung der Corona-Pandemie. Zugleich warnte der Präsidentenberater vor neuen Überraschungen und möglichen ansteckenderen Varianten. «Ich denke, wir erleben die Entwicklung zu einer viel häufigeren, aber weniger schweren Infektion», sagte Fauci dem «Spiegel». «Zumindest hoffen wir das, aber es gibt keine Garantie.»

Wenn ausreichend viele Menschen geimpft oder genesen seien, könnte Corona bald zu einer weiteren Atemwegserkrankung werden, die für den größten Teil der Bevölkerung kein Problem mehr darstelle, so Fauci. «Vielleicht ist dies bald der Fall, aber sicher ist das noch nicht.» Schon bisher sei die Erfahrung gewesen: «Das Virus hat getan, was Viren zu tun pflegen: Es hat uns überrascht.»

Es gebe noch immer viele Länder, insbesondere solche mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen die Impfrate sehr niedrig sei. Es werde also weiterhin ein schwelendes Infektionsgeschehen geben. «Damit geben wir dem Virus die Möglichkeit zu mutieren - und es ist denkbar, dass die nächste Variante nicht nur ansteckender ist, sondern auch schwerere Krankheitsverläufe verursacht», sagte Fauci.

Der Präsidentenberater beklagte die gesellschaftliche Spaltung, Zwietracht und politische Instrumentalisierung in den USA. Extremisten behaupteten, er habe «das Virus erschaffen, was natürlich vollkommen absurd ist». Weil er sich fürs Impfen und Maskentragen einsetze, sei er «für manche Leute zum Feindbild» geworden, so Fauci. «Sie erfinden Lügen über mich. (...) Und wenn man die in den sozialen Medien oft genug wiederholt, bekommen Menschen, die ein bisschen durchgeknallt sind, das Gefühl, sie müssten sich dieser Person entledigen, die ihnen da angeblich die Freiheit raubt.» Er finde das «sehr, sehr beunruhigend».


Griechischer Premier besteht auf Geldstrafe für ältere Ungeimpfte

ATHEN: Von Montag an droht Ungeimpften über 60 in Griechenland eine Geldstrafe von monatlich 100 Euro - das hat der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in einem Interview bestätigt. Der Ausweg sei einfach: «Du lässt Dich impfen und zahlst keine Strafe», sagte Mitsotakis am Donnerstagabend dem TV-Sender ANT1 auf die Frage, ob er sich bewusst sei, wie hart die Strafe für viele griechische Rentner sei.

Die Maßnahme war im November angekündigt worden. «Seither sind nun fast 90 Prozent der über 60-Jährigen geimpft», sagte Mitsotakis. Von Montag an wird die staatliche Sozialversicherung die Daten Ungeimpfter an das Finanzamt weiterleiten, das die Strafzahlungen einzieht. Das Geld soll den Krankenhäusern des Landes zukommen.


Halbe Million Israelis zum vierten Mal gegen Corona geimpft

TEL AVIV: Eine halbe Million Israelis über 60 Jahre haben bereits die vierte Impfung gegen das Coronavirus erhalten. «Israels bahnbrechende Impfkampagne hat einen weiteren Meilenstein erreicht», sagte Ministerpräsident Naftali Bennett laut einer Mitteilung seines Büros am Donnerstagabend.

Israel verabreicht seit zwei Wochen vierte Corona-Impfungen. Derzeit erhalten Menschen mit Immunschwäche, Menschen ab 60 Jahren und medizinisches sowie Pflegepersonal für Senioren den zweiten Booster. Aktuell gelten nach Angaben des Gesundheitsministeriums noch rund 62 Prozent der 9,4 Millionen Israelis als vollständig geimpft. Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen steigt rasant an: Am Donnerstagabend wurden 48.311 Fälle gemeldet.


Bildungsministerin: Stiko-Empfehlung ist Beitrag für offene Schulen

BERLIN: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat die Stiko-Empfehlung zur Booster-Impfung für 12- bis 17-Jährige mit Blick auf den Schulbetrieb im Land begrüßt. Es sei gut, dass die Ständige Impfkommission in dieser Frage Klarheit geschaffen habe, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. «Das Boostern von 12- bis 17-Jährigen erhöht den Schutz vor Omikron. Es ist damit auch ein Beitrag zur Offenhaltung der Schulen. Dort brauchen wir jetzt mehr niedrigschwellige Impfangebote.»

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte sich für eine Corona-Auffrischimpfung auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgesprochen. Die derzeitige Lage mit den stark ansteigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante mache eine entsprechende Ausweitung der Impfkampagne notwendig, hieß es zur Begründung. Booster-Impfungen für diese Altersgruppe waren zwar auch vorher schon möglich, wie etwa Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Dezember deutlich gemacht hatte. Viele Ärzte richten sich aber nach den Empfehlungen der Stiko.


Lockdown-Partys in Downing Street vor Beisetzung von Philip

LONDON: Dutzende Mitarbeiter des britischen Premierministers Boris Johnson haben am Vorabend der Beisetzung von Queen-Gemahl Prinz Philip im April 2021 einem Bericht zufolge Lockdown-Partys in der Downing Street gefeiert. Es habe sich um die Verabschiedung von zwei Vertrauten des Regierungschefs gehandelt, berichtete die Zeitung «Daily Telegraph» am Donnerstagabend unter Berufung auf Augenzeugen. Johnson selbst war demnach nicht anwesend. Die Zeitung schrieb, die Berichte seien von Downing Street nicht dementiert worden.

Mitte April 2021 waren strikte Abstandsregeln in Kraft, Mitglieder verschiedener Haushalte durften sich nicht in geschlossenen Räumen treffen. Die Zeitung betonte, dass Queen Elizabeth II. (95) am nächsten Tag bei der Beisetzung ihres Ehemanns wegen der Corona-Regeln ganz alleine in der Kapelle sitzen musste.

Auf den Partys sei viel Alkohol getrunken sowie getanzt worden, berichtete der «Telegraph» weiter. Eine Beraterin Johnsons sei zeitweise für die Musik verantwortlich gewesen. Aus einem nahen Supermarkt sei in einem Koffer alkoholischer Nachschub geholt worden. Ein Teilnehmer habe im Garten von Johnsons Amtssitz die Schaukel von dessen Sohn genutzt und dabei kaputt gemacht. Insgesamt sollen an den beiden anfangs separaten Veranstaltungen, die sich gegen Mitternacht vermischt hätten, etwa 30 Menschen teilgenommen haben.

Johnson steht wegen mehrerer mutmaßlicher Lockdown-Partys in der Downing Street im Mai und Dezember 2020 massiv in der Kritik. Die Opposition und einige Tory-Abgeordnete fordern seinen Rücktritt. Erst am Mittwoch hatte sich der Premier entschuldigt. Dies ist nun der erste Zwischenfall aus dem Jahr 2021, der bekannt wird. Kommentatoren wiesen vor allem auf die zeitliche Nähe zur Beisetzung des Queen-Gemahls hin. Johnson hatte darum gebeten, das Ergebnis einer laufenden internen Ermittlung abzuwarten.

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