Corona-Überblick: Meldungen am Freitag

Foto: Freepik
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«Leuchtfeuer der Hoffnung»: Downing Street zeigt Film zum Impferfolg

LONDON: Die britische Regierung hat einen bereits vor Wochen angekündigten Film zum Erfolg ihrer Impfkampagne veröffentlicht. «A Beacon of Hope» («Ein Leuchtfeuer der Hoffnung») heißt der mehr als halbstündige Werbefilm, den der britische Premier Boris Johnson am Freitagabend auf Twitter veröffentlichte. Der Film zeigt - gespickt mit Musik und markigen Zitaten - emotionale Szenen der Impfkampagne, bei der Menschen unter anderem in Kathedralen oder Stadien immunisiert wurden. Auch der Oxford/Astrazeneca-Impfstoff wird als heimische Wunderwaffe gefeiert.

Mittlerweile haben in Großbritannien mehr als 33 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten, das ist etwa die Hälfte der Bevölkerung. Allerdings exportiert das Land - anders als die EU - auch bislang keine Impfdosen an andere Länder. Das kommt im Film allerdings nicht zur Sprache - ebenso wie die verheerende Bilanz von mehr als 150.000 Corona-Toten, die das Land mittlerweile zählt.

Der Film hatte bereits vor seiner Veröffentlichung Häme in den sozialen Netzwerken auf sich gezogen. Die Opposition fragte schnell nach den Produktionskosten. Keine, hieß es aus der Downing Street laut Medienberichten. Das Ganze sei im eigenen Haus entstanden.


Wegen Corona-Gefahr: Kanada stoppt Flüge aus Indien und Pakistan

OTTAWA: Wegen dramatisch gestiegener Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Indien hat Kanada Flüge aus dem Land vorübergehend gestoppt. 30 Tage lang dürften keine Passagier-Flüge aus Indien und dem Nachbarland Pakistan mehr in Kanada landen, teilte Transport-Minister Omar Alghabra am Donnerstag (Ortszeit) mit. Frachtflüge blieben erlaubt.

Fast alle Menschen, die nach Kanada einreisen, müssen schon länger einen negativen Corona-Test vorweisen und zwei Wochen lang in Quarantäne. Wer per Flugzeug einreist, muss einige Tage in einem Hotel bleiben, bis neue Testresultate vorliegen. Eine steigende Zahl von Menschen, die aus Indien oder Pakistan einreisten, sei in letzter Zeit positiv getestet worden, teilten die kanadischen Behörden mit. In Indien haben die bekannten Corona-Fälle seit Wochen immer schneller zugenommen.

Unterdessen teilte Premierminister Justin Trudeau mit, dass er und seine Ehefrau Sophie am Freitag mit Astrazeneca geimpft werden sollten. «Ich habe schon mehrfach gesagt, dass der beste Impfstoff der ist, der dir als erstes angeboten wird.»


Lockerungen für Großteil Italiens ab Montag in Aussicht

ROM: In Italien sollen ab Montag Restaurants und Bars in einem Großteil des Landes wieder im Außenbereich für Gäste öffnen können. Gesundheitsminister Roberto Speranza wollte am Freitag entsprechende Anordnungen unterzeichnen, die 15 Regionen ab Montag in die Gelbe Zone mit moderaten Corona-Beschränkungen einteilen, in denen diese Öffnungen möglich sind. Das teilte sein Ministerium am Abend in Rom mit. Unter den gelben Regionen seien unter anderem die Lombardei mit der Metropole Mailand, die Autonome Provinz Bozen-Südtirol und Latium mit der Hauptstadt Rom.

Die strengsten Regeln sollen weiter für die Insel Sardinien gelten. In die mittelstrenge Zone (orange) sollen ab Montag die süditalienischen Regionen Apulien Basilikata und Kalabrien, die Insel Sizilien und das kleine Aostatal im Nordwesten fallen. Die Regierung des früheren EZB-Chefs, Mario Draghi, hatte am Mittwoch einen Fahrplan für eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen ab dem 26. April bis zum Sommer vorgelegt. Außerdem soll in Kürze ein Corona-Pass für das Reisen innerhalb des Landes eingeführt werden.

Im wöchentlichen Corona-Lagebericht warnten die Gesundheits-Experten vor dem weiter erhöhten Sieben-Tage-Inzidenzwert. Im italienweiten Durchschnitt gab es in der vergangenen Woche 157 Fälle je 100.000 Einwohner. Hoch seien auch die Patientenzahlen auf den Intensivstationen. Landesweit seien im Schnitt 35 Prozent der Betten belegt. In Italien befinde sich die Pandemie jedoch in einer abklingenden Phase. Am Freitag meldeten die Behörden knapp 14.800 Neuinfektionen und rund 340 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.


EU-Sondergipfel am 25. Mai - Spitzentreffen mit Biden im Juni

BRÜSSEL: Ratspräsident Charles Michel hat für den 25. Mai einen EU-Sondergipfel und für Juni einen EU-USA-Gipfel mit Präsident Joe Biden angekündigt. Bei dem Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel soll es im Mai um die Corona-Pandemie, den Klimaschutz und die Beziehungen zu Russland gehen, wie Michels Sprecher auf Twitter mitteilte.

Biden kommt zum Nato-Gipfel am 14. Juni nach Brüssel. Während dieses Besuchs soll auch das Spitzentreffen mit der EU stattfinden, wie Michel und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter schrieben. Als Themen nannten sie ebenfalls Corona, Klima, Sicherheit und den Multilateralismus.


EMA: Vorteile von Astrazeneca-Impfstoff überwiegen in jedem Alter

AMSTERDAM: Trotz seltener Fälle schwerer Thrombosen sind die Vorteile des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca nach Einschätzung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) in allen Altersgruppen höher zu bewerten als die Risiken. Danach kann der Impfstoff weiterhin uneingeschränkt eingesetzt werden. Die Hirnvenenthrombosen kämen im Schnitt bei einer von 100.000 geimpften Personen vor, geht aus der Analyse der EMA-Experten hervor, die am Freitag in Amsterdam vorgelegt wurde. Dem gegenüber stehe aber die sehr starke Reduzierung der schweren Covid-19-Erkrankungen.

Nach der Analyse ist das Risiko von Blutgerinnseln mit gleichzeitig sehr niedriger Anzahl von Blutplättchen bei Personen unter 60 Jahren zwar höher als bei Älteren. Aber auch bei den Jüngeren überwögen die Vorzüge. Dazu zähle, dass viel weniger geimpfte Menschen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen verlegt werden müssten. «Der Impfstoff rettet Leben», sagte der leitende Datenanalytiker der EMA, Peter Arlett.

Die EMA hatte bereits zuvor nach Prüfung von Fällen von Hirnvenenthrombosen festgestellt, dass der Impfstoff uneingeschränkt verwendet werden könne. Dennoch hatten einige Staaten die Impfung eingeschränkt und etwa nur Personen über 60 Jahre damit geimpft. Die EU-Kommission hatte die EMA mit der Analyse beauftragt, um nationalen Gesundheitsbehörden bei der Entscheidung über den Einsatz des Impfstoffes zu helfen. Die Experten hatten Daten zu Impfungen, Infektionsraten, Aufnahmen in Krankenhäuser und Sterblichkeit analysiert.

In Deutschland wurden bis Mitte April 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca gemeldet. Zwölf Menschen waren gestorben. Bis einschließlich 15. April wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4153 Zweitdosen des Impfstoffs verabreicht.


Putin schenkt den Russen kurzfristig vier zusätzliche Feiertage

MOSKAU: Russlands Präsident Wladimir Putin hat wegen der Coronaseuche für Anfang Mai kurzfristig vier zusätzliche Feiertage angekündigt. «Gut, so machen wir es», sagte Putin am Freitag zu einem entsprechenden Vorschlag der obersten Amtsärztin Anna Popowa.

Popowa hatte ihr Anliegen mit der Pandemiebekämpfung begründet: Da sich sowohl das erste als auch das zweite Maiwochenende wegen regulärer Feiertage über drei Tage strecken, würden viele Russen zum Entspannen auf ihre Datschen fahren. Müssten sie zwischen dem 4. und dem 7. Mai wegen der Arbeit erst ab- und dann wieder anreisen, würde das viele Ortswechsel bedeuten - in Coronazeiten ein Risiko.

Arbeitnehmern soll ihr Gehalt während der freien Tage weiter gezahlt werden, wie aus der am Abend vom Kreml veröffentlichten Anordnung hervorgeht. Viele Russen fragen sich allerdings, wie zusätzliche Feiertage in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten so einfach möglich sind. Besonders Unternehmer beklagen, dass solche Entscheidungen kurzfristig fallen und auf ihrem Rücken ausgetragen würden.

Zuletzt wurden in Russland mehr als 8800 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Die Anzahl der Toten stieg laut offizieller Corona-Statistik um fast 400 auf rund 107.500. Laut Statistikamt ist die Zahl der Corona-Toten allerdings deutlich höher. Popowa berichtete zudem, dass die Verbreitung von Virus-Mutanten auch in Russland mittlerweile «ziemlich groß» sei.


Pharma-Verbände fordern Aufhebung von Exportschranken für Impfstoffe

GENF: Die Pharmaindustrie drängt auf die sofortige Streichung von Exportbeschränkungen für Impfstoff-Bestandteile. Besonders die restriktive Politik der USA sei eine der größten Hürden für die globale Versorgung mit Corona-Vakzinen, sagten hochrangige Branchenvertreter am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz. Dieses Problem sei dringlicher als der Transfer von Patenten und technischem Wissen für zusätzliche Hersteller.

«Die Lieferketten für Impfstoffe sind global. Exportkontrollen bedrohen diese Lieferketten», sagte Thomas Cueni, Chef des Weltpharmaverbandes IFPMA in Genf. Die meisten der zurzeit knappen Materialien für die Vakzin-Herstellung, wie Schläuche, Filter oder Nährstoffe für Zellkulturen, werden in den USA hergestellt. Die US-Regierung hat im Februar angekündigt, heimische Impfstoffhersteller im Rahmen des Defense Production Act zu unterstützen. Dieses Gesetz erlaubt US-Präsidenten, im Interesse der nationalen Sicherheit in die Privatwirtschaft einzugreifen.

Dies könne die globalen Produktion bedrohen, warnte Rajinder Suri, der dem Netzwerk von Impfherstellern in Entwicklungsländern (DCVMN) vorsteht. «Wenn nur eine Komponente fehlt, kommt es zu einem völligen Stillstand der Produktionskette», sagte er.

Die befristete Aufhebung von Patenten auf Impfstoffe, die von Entwicklungsländern gefordert wird, sehen die Pharmaverbände skeptisch. Sie argumentierten, dass es bis nächstes Jahr dauern würde, bis weitere Firmen Produktionsanlagen aufbauen, Mitarbeiter schulen und zusätzliche Covid-Impfdosen liefern könnten.


Leyen: EU-Vertrag für 1,8 Milliarden Dosen von Biontech fast fertig

BRÜSSEL: Der angekündigte EU-Vertrag zum Kauf von weiteren 1,8 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist nach den Worten von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen fast fertig. «Wir werden in den nächsten Tagen abschließen», sagte von der Leyen am Freitag beim Besuch eines Pfizer-Werks im belgischen Puurs.

Von der Leyen hatte am 14. April bestätigt, dass mit dem deutschen Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer über die Lieferung der Riesenmenge verhandelt wird. Sie soll bis 2023 geliefert werden. Damit sollen Impfungen von Erwachsenen aufgefrischt und die 70 bis 80 Millionen Kinder in der EU gegen das Coronavirus immunisiert werden.

Schon jetzt hat die EU zwei Rahmenverträge mit Biontech/Pfizer über 600 Millionen Impfdosen, die seit Ende 2020 nach und nach ausgeliefert werden. Allein im zweiten Quartal - also von Anfang April bis Ende Juni - erwartet die EU 250 Millionen Impfdosen der Hersteller.

Deren mRNA-Impfstoff war der erste, der in Europa zugelassen wurde. Er gilt als sehr wirksam und sehr sicher. Ein Vorteil der neuartigen mRNA-Technologie ist, dass Impfstoffe relativ schnell auch an Virenmutationen angepasst werden können. Dies dürfte bei den Auffrischungsimpfungen wichtig werden. Als Nachteil gilt, dass das Präparat sehr tief gekühlt gelagert werden muss und dass es vergleichsweise teuer ist.


Corona: Einzelne Impfdosis verringert Infektionsrisiko um 65 Prozent

LONDON: Schon die erste Impfdosis reduziert das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus um etwa zwei Drittel. Das geht aus einer großangelegten Studie der Universität Oxford in Kooperation mit der britischen Statistikbehörde ONS und dem Gesundheitsministerium des Landes hervor. Unabhängig vom Impfstoff - Biontech/Pfizer oder Astrazeneca - sank das Risiko für eine Coronavirus-Infektion drei Wochen nach der Impfung demnach um 65 Prozent, wie die Universität am Freitag mitteilte.

Die Zahl symptomatischer Infektionen, also Covid-19-Erkrankungen, ging demnach sogar um 72 Prozent zurück. Für die noch nicht in einem Fachblatt veröffentlichte Studie wurden die Testergebnisse von rund 370.000 Menschen aus der Zeit zwischen dem 1. Dezember und dem 3. April berücksichtigt. Beide Impfstoffe erwiesen sich dabei als genauso effektiv gegen die britische Variante B.1.1.7 wie gegen den ursprünglich kursierenden Typ. Auch abhängig von Alter oder Gesundheitszustand der Menschen veränderte sich die Wirksamkeit der Impfstoffe nicht.

Die bereits mit der ersten Dosis erreichte Schutzwirkung stütze die Entscheidung, den Abstand zwischen der ersten und zweiten Dosis auf zwölf Wochen auszudehnen, sagte Koen Pouwels, einer der beteiligten Wissenschaftler der Universität Oxford. Die neue Analyse lege jedoch auch nahe, dass Geimpfte eine Infektion weiter - in beschränktem Maße - weitergeben könnten. Das gehe daraus hervor, dass die Zahl asymptomatischer Fälle nicht in gleichem Maße vermindert wird wie die Zahl der Krankheitsfälle. «Das unterstreicht die Notwendigkeit für jeden, die Regeln weiter zu befolgen, um das Risiko von Ansteckungen zu minimieren», so Pouwels.


Von der Leyen zieht Impfziel vor: Bis Juli 70 Prozent der Erwachsenen

PUURS: Ein Großteil der EU-Bürger kann nach Einschätzung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen deutlich früher gegen das Coronavirus geimpft werden als ursprünglich gedacht. Sie sei zuversichtlich, dass es im Juli genügend Impfstoff gebe, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen, sagte sie bei einem Besuch des Pfizer-Werks im belgischen Puurs. Bislang war dieses Ziel für den 21. September angepeilt.

Zuletzt hatte bereits EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton in Aussicht gestellt, dass bis Mitte Juli ausreichend Impfstoff an die EU-Staaten geliefert werden würde, um rund 70 Prozent der Erwachsenen zu schützen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Freitag, dass auf Basis der Lieferprognosen im Juni mit einem Ende der bisherigen festen Impfreihenfolge in Deutschland zu rechnen sei. Er betonte, gemeint sei «im Verlauf des Juni», nicht ab 1. Juni. Das heiße auch nicht, dass sich im Juni schon alle impfen lassen könnten. Dies werde bis in den Sommer hinein gehen.

Das erste EU-Impfziel hatten Deutschland und viele andere Mitgliedsstaaten deutlich gerissen. Eigentlich sollten bis Ende März mindestens 80 Prozent der Über-80-Jährigen sowie 80 Prozent des Personals in Gesundheits- und Sozialberufen in den EU-Staaten geimpft sein. Doch blieb ein Großteil der Länder deutlich unter diesem Wert.


Orban kündigt weitgehende Öffnungen des Lebens für Geimpfte an

BUDAPEST: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat weitgehende Öffnungen des Lebens für all jene Bürger angekündigt, die zumindest eine Impfung gegen Covid-19 erhalten haben. «Mitte nächster Woche werden wir bei vier Millionen (Erst-) Impfungen stehen», sagte der rechtsnationale Politiker am Freitag im staatlichen Radio. «Dann werden wir einen breiten Kreis von Dienstleistungen jenen zugänglich machen, die über einen Immunpass verfügen.»

Inhaber dieses Dokuments könnten dann wieder Theater, Kinos, Tiergärten, Wildparks, Zirkusse, Museen, Sportveranstaltungen und Fitness-Studios besuchen. Auch könnten sie in Hotels übernachten und die Innenräume von Gaststätten aufsuchen, sagte Orban. Einen Immunpass erhält in Ungarn jeder, der eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten hat. Fast alle in Ungarn eingesetzten Impfstoffe beruhen darauf, dass jeweils zwei Dosen verabreicht werden.

Der Ausweis im Scheckkarten-Format enthält keine Angaben darüber, mit welchem Impfstoff sein Inhaber geimpft wurde. Er beinhaltet neben Namen, Pass- und Personalausweisnummer lediglich das Gültigkeitsdatum. Dieses bemisst sich daran, dass die Wirksamkeit der Impfungen mit sechs Monaten veranschlagt wird. Geimpfte können ihre Kinder, die derzeit nicht geimpft werden können, zu den künftig zulässigen Veranstaltungen und Aktivitäten mitnehmen. Mit den geplanten Öffnungen genießen Inhaber des Dokuments erstmals Vorteile gegenüber nicht geimpften Mitbürgern.

Das EU-Land Ungarn macht bei den Impfungen gute Fortschritte, weil es neben den westlichen auch russische und chinesische Impfstoffe verwendet, die in der EU noch nicht zugelassen sind. Bislang erhielte etwas mehr als 3,5 Millionen Ungarn eine erste Impfung, knapp 1,5 Millionen sind bereits vollständig immunisiert. In Ungarn leben knapp zehn Millionen Menschen.


Fast die Hälfte der Europäer hat Vertrauen

BRÜSSEL: Das Vertrauen der Europäer in die Europäische Union ist trotz Problemen bei der Impfstoffbeschaffung so hoch wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage mit rund 27.000 Teilnehmern hervor. Demnach vertrauen 49 Prozent der befragten Bürger der EU - ein Zuwachs um 6 Prozentpunkte im Vergleich zum Sommer 2020 und der höchste Wert seit Frühjahr 2008.

Insgesamt sagte in 20 der 27 EU-Staaten die Mehrheit der Befragten, dass sie der EU vertraue. Die höchsten Werte wurden laut Umfrage in Portugal (78 Prozent) und in Irland (74 Prozent) verzeichnet - in Deutschland lag der Wert deutlich niedriger bei 48 Prozent und somit leicht unter dem EU-Durchschnitt.

Am meisten Sorgen bereiten den EU-Bürgern die gesundheitliche und wirtschaftliche Lage sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene. Fast die Hälfte der Befragten ist unzufrieden mit den von der EU getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Allerdings vertrauen laut Umfrage etwa 60 Prozent darauf, dass die EU die richtigen Entscheidung trifft, um die Krise zu bewältigen.


Ärzte warnen: Niederlande droht Krankenhausnotstand «Code Schwarz»

DEN HAAG: Niederländische Mediziner befürchten den Notzustand in Krankenhäusern. Wenn die Infektionszahlen nicht schnell zurückgingen, dann drohe in der nächsten Woche «Code Schwarz», sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Intensivmediziner, Diederik Gommers, am Freitag im Radio. Bei «Code Schwarz» muss eine Triage-Kommission in Krankenhäusern entscheiden, welchen Patienten noch geholfen wird. Mehrere Krankenhäuser im Land seien so überfüllt mit Covid-Patienten, dass die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht sei, sagte Gommers.

Schon jetzt werden nach Angaben der Krankenhäuser viele Operationen abgesagt, darunter auch Krebs- und Herz-Eingriffe. Den Notzustand in Krankenhäusern hatte es während der Corona-Epidemie noch nicht gegeben.

Dennoch hält die Regierung weiter an der Lockerung der Corona-Maßnahmen fest. Ab Mittwoch sollen die Ausgangssperre aufgehoben werden und Terrassen von Gaststätten sowie Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Ministerpräsident Mark Rutte sprach von einem «akzeptablen Risiko.» Durch die zunehmende Zahl der Impfungen werde Anfang Mai ein Rückgang der Infektionen erwartet.

Die Niederlande sind ein Hochinzidenzland. Zur Zeit kommen auf 100.000 Einwohner rund 280 Corona-Infektionen in einer Woche. In Deutschland liegt diese Sieben-Tage-Inzidenz zum Vergleich bei etwa 164.


Slips an Frankreichs Premier - Protestaktion von Ladenbesitzerinnen

PARIS: Slip in der Post: Aus Protest gegen die Schließung ihrer Läden wegen der Covid-19-Pandemie haben Besitzerinnen von Unterwäscheläden Höschen an Regierungschef Jean Castex geschickt. «Action Culottée» heißt die symbolische Aktion. In sozialen Netzwerken teilten die Ladenbesitzerinnen Fotos der Unterhöschen, die sie per Post an das Hôtel Matignon in Paris schickten. Das ist der Amtssitz des Premierministers.

«Wir möchten auf die sehr kritische Situation aufmerksam machen, die Hunderte von Wäschegeschäften in ganz Frankreich durchleben», heißt es auf der Facebook-Seite. Seit Anfang April gelten in Frankreich wieder strengere Corona-Maßnahmen. Die Unterwäscheläden stehen auf der Liste der nicht lebensnotwendigen Geschäfte - und müssen daher geschlossen bleiben.

Unterwäsche sei zwar auch Verführung, sagte etwa die Besitzerin eines Ladens in Grenoble, Sylvie Rey, dem Sender France 3. Es gebe aber auch Frauen, die ohne Anprobieren keinen passenden BH fänden oder Still-BHs benötigten. Sie hat für Castex ein türkises Höschen mit Spitze ausgewählt. Unterwäscheläden hält sie für unverzichtbar. «Für viele Menschen ist das Höschen ein Spaß, steht für Verführung. Aber es ist immer noch das erste, was man morgens anzieht.»


WHO: Corona gefährdet Gesundheitsversorgung in den meisten Ländern

HOLD GENF: In einem Großteil der Welt ist die medizinische Grundversorgung wegen der Corona-Pandemie eingeschränkt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf veröffentlichte am Freitag eine Umfrage, wonach in rund 90 Prozent von 135 Staaten auch ein Jahr nach Ausbruch der Krise Gesundheitsleistungen nicht ausreichend angeboten werden können.

In einem Fünftel der Länder kommt es demnach zu Engpässen in der Notfallmedizin, während zwei Drittel über Verzögerungen von nicht lebensrettenden Operationen berichten. Mehr als 40 Prozent der Länder meldeten Probleme in Bereichen wie mentale Gesundheit, HIV, Zahnmedizin, Krebsvorsorge, Bluthochdruck oder Diabetes.

Viele Staaten hätten allerdings die Versorgungslücken seit vorigem Jahr verkleinern können, berichtete die WHO. Dies sei unter anderem durch die Einstellung von zusätzlichem Personal, die Versorgung von Patienten zu Hause und Telemedizin gelungen. Viele Patienten würden jedoch weiterhin Behandlungen meiden, weil sie Angst hätten, sich dabei mit dem Coronavirus anzustecken.

Laut der Studie gibt es auch Fortschritte bei herkömmlichen Impfungen, die vielerorts wegen der Pandemie ausfielen. Allerdings berichtete noch immer mehr als ein Drittel der Länder über Einschränkungen in diesem Bereich. «Die Impfungen gegen Covid-19 dürfen nicht auf Kosten von lebenswichtigen Schutzimpfungen für Kinder gehen», warnte Henrietta Fore, die Chefin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF.


Maas bei Beschaffung russischer Impfdosen zurückhaltend

BELGRAD: Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich zurückhaltend zu der geplanten Beschaffung vieler Millionen Impfdosen aus Russland geäußert. Im Moment scheine «die mediale Aufmerksamkeit für die 30 Millionen Impfdosen aus Russland - wenn sie denn kommen - ein bisschen hoch» zu sein, sagte der SPD-Politiker am Freitag bei einem Besuch der serbischen Hauptstadt Belgrad. Die Zahl der Dosen stehe «nicht ganz in der Relation (...) zu dem, was wir bereits in Deutschland produzieren».

Maas wies darauf hin, dass im Biontech-Werk in Marburg künftig 60 Millionen Impfdosen im Monat produziert werden sollten. Außerdem müsse der russische Impfstoff Sputnik V zunächst einmal in der EU zugelassen werden. Der Minister wies auch auf Lieferschwierigkeiten bei früheren Impfstoff-Beschaffungen hin. «Wir wissen ja, dass unabhängig vom Hersteller die Belieferung von Impfdosen nicht immer dem entsprochen hat, was vorher angekündigt worden ist», sagte er.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko gesagt, dass Deutschland 30 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V erwerben wolle. Voraussetzung sei aber die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde.


Erster Anlauf zur Regierungsbildung gescheitert

SOFIA: In Bulgarien ist nach der Wahl Anfang April die stärkste Partei GERB des scheidenden Ministerpräsidenten Boiko Borissow mit der Bildung einer proeuropäischen Regierung gescheitert. Wegen fehlender Unterstützung anderer Parteien gab der von Borissow als Regierungschef vorgeschlagene Ex-Außenminister Daniel Mitow am Freitag den Regierungsauftrag an Staatschef Rumen Radew zurück. Bulgarien brauche ein «stabiles und solides Kabinett» angesichts der Covid-Pandemie und der komplizierten geopolitischen Situation, sagte Mitow. Die GERB gehört im Europaparlament zur EVP - ebenso wie die deutsche CDU/CSU.

«Wir haben (bei den angesprochenen Parteien) keine Unterstützung und sogar keinen Gesprächswillen gefunden», erklärte GERB-Fraktionschefin Dessislawa Atanasowa. Bei der Wahl am 4. April wurde die GERB mit 26 Prozent der Stimmen in dem EU- und Nato-Mitgliedsland wieder stärkste Partei. Mit 75 Sitzen verfehlte sie in dem 240-Abgeordneten-Parlament mit sechs Parteien die Mehrheit. Fünf Parteien bildeten ein «Anti-Borissow-Lager», um die GERB als «toxische Partei» politisch zu isolieren. Sie werfen der seit 2009 mit kurzer Unterbrechung regierenden bürgerlichen Partei Korruption vor.

Staatschef Radew sagte, er werde in den kommenden Tagen die zweitstärkste Partei mit der Bildung der neuen Regierung beauftragen. Dies ist die populistische Protestpartei «Es gibt so ein Volk» ITN (17,6 Prozent, 51 Sitze) des Entertainers Slawi Trifonow. Er steht wegen einer Covid-19-Erkrankung unter Quarantäne und hat sich noch nicht zu seinen Regierungsplänen geäußert. Nach dem Scheitern der GERB sagte Trifonows Stellvertreter Toschko Jordanow (ITN) recht vieldeutig: «Wir werden das tun, was wir in dem Augenblick tun müssen, in dem sie uns den (Regierungs-) Auftrag geben.»

Die konservativ-liberal-grüne Koalition Demokratisches Bulgarien DB (9,4 Prozent, 27 Sitze) und «Richte dich auf! Mafiosi raus» (4, Prozent, 14 Sitze) sagten als Protestparteien Trifonows «Es gibt so ein Volk» bereits ihre Unterstützung für eine Regierung zu. Gespräche darüber sollen inoffiziellen Informationen zufolge bereits laufen.


Blutgerinnsel: Acht Fälle pro Million Geimpfter

LONDON: Die Zahl der nach Astrazeneca-Impfungen aufgetretenen schweren Fälle von seltenen Blutgerinnseln liegt in Großbritannien neuesten Daten zufolge bei rund acht (7,9) Fällen pro Million Geimpfter. Das teilte die britische Arzneimittelbehörde MHRA in dieser Woche mit. Damit nähern sich die Erfahrungen in Großbritannien denen in anderen Ländern. Die Behörde sieht jedoch weiterhin keinen Beweis für einen Zusammenhang mit dem Impfstoff und den Blutgerinnseln erbracht. Ihre Empfehlung änderte sie nicht. Der Nutzen einer Impfung mit Astrazeneca übersteige für die meisten Menschen weiterhin die Risiken, hieß es.

Demnach wurden im Vereinigten Königreich bis Mitte April 168 Fälle von schweren Blutgerinnseln mit dem gleichzeitigen Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) nach einer Astrazeneca-Impfung registriert. In der Folge kam es zu 32 Todesfällen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden nach Angaben der Behörde bereits 21,2 Millionen Menschen erstmalig mit dem Präparat geimpft. Daraus ergibt sich die Zahl von 7,9 Fällen pro Million Geimpfter.

In 77 Fällen handelte es sich um sogenannte Sinusvenenthrombosen - Blutgerinnsel im Gehirn - das durchschnittliche Alter der Betroffenen war 47 Jahre. Bei 91 Fällen, die von anderen Blutgerinnseln betroffen waren, lag der Altersdurchschnitt bei 55 Jahren.

In Großbritannien waren bislang im Verhältnis sehr viel weniger Fälle der seltenen Blutgerinnsel gemeldet worden als in anderen Ländern. Über die Gründe dafür konnte bisher nur spekuliert werden. Als eine Erklärung galt, dass in dem Land strikt nach Altersgruppen geimpft wurde. Die Thrombosefälle scheinen jedoch häufiger bei jungen Menschen aufzutreten. Im Vereinigten Königreich sollen inzwischen unter 30-Jährige bevorzugt einen anderen Impfstoff erhalten. Eine verbindliche Altersbeschränkung gibt es aber nicht. In Deutschland wird Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige empfohlen.


Chef der Westsahara-Befreiungsfront in spanischem Krankenhaus

MADRID: Der Generalsekretär der Unabhängigkeitsbewegung Polisario für Westsahara, Brahim Ghali, ist Medienberichten zufolge aus Algerien in ein Krankenhaus in Spanien gebracht worden. Der 71-Jährige sei an Covid-19 erkrankt, berichtete das staatliche spanische Fernsehen RTVE am Freitag unter Berufung auf offizielle Angaben aus dem völkerrechtlich seit Jahrzehnten umstrittenen Gebiet. Die spanische Regierung habe die Einreise aus humanitären Gründen erlaubt. Anderen Berichten zufolge soll Ghali an Krebs leiden. Eine offizielle Bestätigung und verlässliche Angaben zu seinem Zustand gab es nicht.

Westsahara an der nordafrikanischen Atlantikküste war bis 1975 spanische Kolonie. Marokko kontrolliert große Teile des dünn besiedelten Gebiets. Die Polisario strebt nach Unabhängigkeit für die Westsahara. Marokko will der Region nur Autonomie zugestehen. Nach einer marokkanischen Militäroperation im November in der Westsahara nahmen die Spannungen wieder zu. Ghali erklärte damals Medien zufolge, es gebe keine Verpflichtung mehr, sich an den Waffenstillstand aus dem Jahr 1991 zu halten.

Die Menschenrechtsorganisation ASADEH aus Westsahara, die der Regierung Marokkos nahe steht, forderte die spanischen Behörden auf, Ghali nicht ausreisen zu lassen und zu verhören. Sie wirft ihm Menschenrechtsverletzungen vor.


Mehr als fünf Millionen Zweitimpfungen erreicht

TEL AVIV: Rund vier Monate nach ihrem Beginn hat die Impfkampagne in Israel die Marke von fünf Millionen Zweitimpfungen überschritten. Dies sei eine große Errungenschaft für die Bürger des Landes, schrieb Gesundheitsminister Juli Edelstein bei Twitter. Sein Ressort verkündete am Freitagmorgen zudem, dass erstmals seit Ende Juni kein Todesfall im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen der vergangenen 24 Stunden verzeichnet wurde.

Die Kampagne hatte am 19. Dezember begonnen. In ihrem Verlauf wurden in dem Mittelmeerstaat immer weniger Neuinfektionen registriert. Auch die Zahl der schwer kranken Patienten ging stark zurück, zuletzt auf etwa 160. Ende Januar hatte es von ihnen noch etwa 1200 gegeben.

Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner. Die Erstimpfung erhielten bisher knapp 5,4 Millionen Menschen. Hunderttausende hatten sich im Pandemie-Verlauf mit dem Virus infiziert. Rund 30 Prozent der Menschen in Israel sind unter 16 Jahre alt. Diese Gruppe kann bisher nur in absoluten Ausnahmefällen geimpft werden.

Parallel zum Erfolg der Impfkampagne hatte die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen begonnen, vor allem für Geimpfte und Genesene. Seit vergangenem Sonntag ist die Maskenpflicht im Freien aufgehoben.


Indien stellt wieder Rekord bei Neuinfektionen mit Coronavirus auf

NEU DELHI: Indien hat den zweiten Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht. In den vergangenen 24 Stunden wurden 332.730 Corona-Fälle erfasst - so viele wie in keinem anderen Land der Welt an einem Tag zuvor. Das geht aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums vom Freitag hervor. Zudem starben 2263 Leute an oder mit Covid.

Damit haben sich in den vergangenen vier Tagen mehr als eine Million Menschen in Indien mit dem Virus infiziert. In der größten Demokratie der Welt nehmen bekannte Corona-Fälle seit Wochen immer schneller zu. Vielen Krankenhäusern fehlen Betten, medizinischer Sauerstoff und antivirale Medikamente. Krankenhäuser bitten um Hilfe - genauso wie Angehörige schwerkranker Patientinnen und Patienten.

In absoluten Zahlen hat Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern mehr als 16 Millionen Infektionen erfasst. Das Land ist damit hinter den USA am Härtesten von der Pandemie betroffen. Schuld daran dürfte eine verbreitete Sorglosigkeit sein. Es gab lange Massenveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen und religiöse Feste, bei denen Menschen weder Masken trugen noch Abstand hielten. Auch Virusmutationen dürften eine Rolle spielen. Die indische Variante B.1.617 steht bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Beobachtung. Auch in Deutschland wurden bereits einige Infektionen mit dieser Variante registriert.


Brand in Intensivstation - 13 Corona-Patienten sterben

MUMBAI: Bei einem Brand in einer Intensivstation in Indien sind mindestens 13 Corona-Patienten gestorben. Die Opferzahl dürfte sich noch erhöhen, sagte ein Feuerwehrmitarbeiter gegenüber Reportern. Das Feuer brach in der Nacht auf Freitag in einem vierstöckigen Krankenhaus in der Stadt Virar aus, wie der Krankenhauschef sagte. Was den Brand verursachte, war zunächst unklar. Der Regierungschef des betroffenen Bundesstaates Maharashtra forderte Aufklärung.

In Indien kommt es häufig zu gefährlichen Bränden, auch Feuer in Krankenhäusern gab es mehrfach. Die Sicherheit von Gebäuden ist oft schlecht und Notausgänge sind oft nicht vorhanden. Ursache für die Brände ist meist eine schlechte oder veraltete Ausstattung.

In Indien steigen die Corona-Zahlen seit Wochen immer schneller. Am Donnerstag und Freitag wurden in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land jeweils Welttagesrekorde bei den Neuinfektionen gemeldet - jeweils mehr als 300.000. In absoluten Zahlen hat Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern mehr als 16 Millionen Infektionen erfasst. Das Land ist damit hinter den USA am härtesten von der Pandemie betroffen. Die USA haben insgesamt 31 Millionen Infektionen gemeldet. Mehr als 186.000 Menschen starben in Indien nach offiziellen Zahlen in Verbindung mit dem Coronavirus.


Zweite Corona-Welle: Neuer Rekord an Todesfällen

BUENOS AIRES: Zu Beginn des Herbstes auf der Südhalbkugel hat die zweite Corona-Welle Argentinien hart getroffen: Mit 537 Toten innerhalb von 24 Stunden verzeichnete das südamerikanische Land den Tag mit den meisten Covid-19-Opfern seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr, wie das Gesundheitsministerium in Buenos Aires am Donnerstag mitteilte. Zeitgleich wurden 27.216 Neuinfektionen gemeldet - einer der höchsten Werte des vergangenen Jahrs. Insgesamt haben sich in Argentinien rund 2,8 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 60.000 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Nach einem der längsten Lockdowns weltweit im vergangenen Jahr verhängte die argentinische Regierung zuletzt für große Teile des südamerikanischen Landes wieder strenge Ausgangsbeschränkungen. Im Großraum Buenos Aires gilt von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr eine Ausgangssperre. Alle sozialen, sportlichen, kulturellen und religiösen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind untersagt. Schulen und Kindergärten sollen bis Ende April schließen.

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