Corona-Überblick: Meldungen am Freitag


Trump: Senioren sollen Corona-Impfstoff als erste bekommen

FORT MYERS: US-Präsident Donald Trump hat amerikanischen Senioren versprochen, dass sie einen Coronavirus-Impfstoff als erste und kostenlos bekommen sollen. Seine Regierung wolle auch Kooperationen mit den Drogerieketten Walgreens und CVS eingehen, um Impfdosen direkt an Altenheime zu verteilen, sagte Trump bei einem Auftritt vor Senioren in Fort Myers im Bundesstaat Florida. Er kündigte erneut an, dass die Impfstoffe bereits zum Jahresende verteilt werden sollen - während Experten seiner Regierung mit ihrer breiten Verfügbarkeit eher erst zu Mitte kommenden Jahres rechnen.

Trump räumte ein, dass die Senioren am schwersten von der Coronavirus-Epidemie getroffen wurden. Zugleich verteidigte er sein oft kritisiertes Vorgehen in der Krise und sagte, der Schutz der Älteren sei für ihn von Anfang an eine Priorität gewesen. Auf Bildern aus dem Saal war zu sehen, dass zwischen den Zuschauern zwar mehr Abstand war als bei vielen anderen Trump-Auftritten - viele von ihnen trugen aber keine Masken.

Während die Veranstaltung als ein Präsidenten-Auftritt und nicht als Wahlkampfrede angekündigt war, griff Trump erneut scharf seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden an. Die Bidens seien «eine Familie des organisierten Verbrechens» behauptete der US-Präsident. Er erneuerte seine häufigen Behauptungen über angebliche kriminelle Aktivitäten von Bidens Sohn Hunter in der Ukraine. Biden betont stets, sein Sohn habe nichts falsch gemacht.


Agentur: Belgien beschließt wegen Corona Teil-Lockdown

BRÜSSEL: In Belgien sollen wegen der drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen alle Restaurants und Gaststätten für vier Wochen schließen. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Freitagabend unter Berufung auf Informationen aus einem Krisentreffen von Vertretern der Zentralregierung und der Gemeinschaften und Regionen. Zudem soll es täglich von Mitternacht bis 5.00 Uhr morgens landesweit eine Ausgangssperre geben.

Belgien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Die Behörden des Elf-Millionen-Einwohner-Landes meldeten zuletzt im Sieben-Tages-Schnitt knapp 6000 registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vergangenen 14 Tagen wurden nach aktuellen Zahlen rund 550 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet.


Schottische Regierungschefin fürchtet No-Deal-Brexit

EDINBURGH: Angesichts eines drohenden harten wirtschaftlichen Bruchs Großbritanniens mit der EU hat sich Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon besorgt geäußert. «Ich bin frustriert und traurig über die Aussicht eines No-Deal-Brexits nach der Übergangsphase Ende Dezember», sagte Sturgeon am Freitag in Edinburgh. Eigentlich sei gerade eine Zeit, in der «100 Prozent unserer Zeit und Energie» gebraucht würden, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Angesichts der knappen verbleibenden Zeit geht Sturgeon selbst im besten Fall nur noch von einem minimalen Kompromiss aus.

Der Londoner Bürgermeister, Sadiq Khan, forderte Johnson auf, die Brexit-Übergangsphase aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie zu verlängern. «Das Letzte, was London gebrauchen kann, ist die Unsicherheit und das Chaos eines No-Deal-Brexits», schrieb Khan auf Twitter.

Premier Boris Johnson hatte am Freitag seinem Land geraten, sich auf einen harten Schnitt einzustellen. Ein Handelspakt mit der EU für die Zeit nach der Brexit-Übergangsphase könne nur noch zustande kommen, wenn die EU Zugeständnisse mache. Die Staatengemeinschaft will jedoch nächste Woche in London weiter verhandeln.


Steigende Corona-Zahlen: Neue Einschränkungen in vielen Ländern

PARIS/LONDON/WARSCHAU: Angesichts sprunghaft steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen führen viele Länder in Europa an diesem Samstag erneut strengere Beschränkungen des öffentlichen Lebens ein. Besonders dramatisch ist die Situation in Frankreich. Dort verhängt die Regierung erneut den Gesundheitsnotstand. In mehreren französischen Städten, darunter in Paris, gelten ab Samstag zudem von 21.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens Ausgangssperren.

In der britischen Hauptstadt London dürfen sich ab Samstag Angehörige verschiedener Haushalte in Innenräumen nicht mehr treffen. Auch Treffen in Pubs oder Restaurants sind nicht erlaubt.

In Polen werden mehr als 150 Regionen im ganzen Land, darunter die Hauptstadt Warschau und mehrere andere Großstädte, zu sogenannten roten Zonen deklariert, in denen schärfere Auflagen gelten. Dort sind Hochzeitsfeiern künftig verboten, Schwimmbäder und Fitnessclubs werden geschlossen. In Tschechien beginnt die Armee am Samstag mit dem Aufbau eines Feldkrankenhauses. Es soll als Reserve mit einer Kapazität von bis zu 500 Betten gehalten werden, falls die Plätze in den Krankenhäusern nicht mehr ausreichen.


Spanien meldet Rekordzahl von mehr als 15.000 Neuinfektionen

MADRID: In Spanien sind am Freitag 15.186 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden, so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt mit denen vom Frühjahr vergleichbar, weil inzwischen viel mehr getestet wird. Der Prozentsatz der positiv getesteten Personen ist mit über 11 Prozent hoch, wie das Gesundheitsministerium in Madrid weiter mitteilte. In Deutschland liegt er bei etwa 2,5 Prozent.

Auch bei den Todesfällen mit Covid-19 gab es einen starken Anstieg. Am Donnerstag waren es 140, am Freitag schon 222. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wurde mit gut 133 angegeben. In Deutschland sind es derzeit 37.

Spanien ist eines der am härtesten von der Pandemie getroffenen Länder Westeuropas. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mit 47 Millionen Einwohnern mehr als 920.000 Infektionen und über 33.500 Tote registriert.


Keine neuen Corona-Auflagen trotz stark steigender Zahlen

SOFIA: Trotz massiv steigender Corona-Zahlen will die Regierung in Bulgarien vorerst auf weitere Schritte zur Eindämmung der Pandemie verzichten. «Die (existierenden) Maßnahmen sind ausreichend und rechtzeitig», betonte Gesundheitsminister Kostadin Angelow am Freitag im Parlament in Sofia. Regierungschef Boiko Borissow beruhigt die Bulgaren immer wieder, dass ein neuerlicher Lockdown wie im März und April nicht zu erwarten ist.

Auch in Bulgarien ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt stark gestiegen. Am Donnerstag wurde mit 914 neuen Fällen ein neuer Höchststand registriert, wie die Behörden am Freitag mitteilten. In dem Land mit seinen 6,9 Millionen Einwohnern sind demnach derzeit 9885 Menschen infiziert.

In Bulgarien gilt seit dem 22. Juni Maskenpflicht nur in geschlossenen, gemeinschaftlich genutzten Räumen wie etwa Supermärkten, Banken, Behörden und Kirchen. Cafés, Restaurants und Nachtbars sind unter Corona-Auflagen geöffnet. In dem ärmsten EU-Land wurden seit Beginn der Pandemie insgesamt 27.510 Infektionen registriert.


EU-Gipfel in Berlin wegen Corona abgesagt

BRÜSSEL: Die Europäische Union hat ihren für November geplanten Gipfel in Berlin zur China-Politik angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen abgesagt. «Im Sinne der Kontakte ist das glaube ich eine notwendige Botschaft», sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag in Brüssel.

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollten sich am 16. November zu einem Sondergipfel zur China-Politik in Berlin treffen. Der Termin war erst beim letzten EU-Gipfel Anfang Oktober beschlossen worden.

Ursprünglich war ein EU-China-Gipfel mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im September in Leipzig geplant gewesen. Er wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie auch schon vor längerer Zeit abgesagt. Stattdessen gab es nur eine Videokonferenz von Merkel (CDU) und den Spitzen der EU mit dem chinesischen Präsidenten.


Ausgangssperren - Premier gegen Ausnahmen für Kultur

PARIS: Frankreichs Premierminister Jean Castex hat sich gegen größere Ausnahmen bei den anstehenden Ausgangssperren ausgesprochen. «Damit die Regeln akzeptiert werden, müssen sie für alle gleich sein», sagte er am Freitag bei einem Besuch in Lille. Zuvor hatte es Forderungen aus der Regierung gegeben, Ausnahmen für Theatervorführungen oder Kinovorstellungen zu erlauben. «Jeder muss ab 21 Uhr zu Hause sein - abgesehen von ganz speziellen Ausnahmen, die ich gestern aufgelistet habe», sagte Castex.

Im Kampf gegen das Coronavirus gelten Ausgangssperren von diesem Samstag an in Paris und acht weiteren Städten. Ausnahmen gelten für Menschen, die zur Arbeit gehen oder von der Arbeit kommen. Wegen medizinischer Notfälle, der Pflege von Angehörigen oder um den Hund auszuführen, dürfen die Menschen zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens ebenfalls vor die Tür. Sie müssen dann ein entsprechendes Formular bei sich tragen. Wer zum Bahnhof oder Flughafen will, muss das entsprechende Ticket vorzeigen.

Zur Überwachung der Ausgangssperren in den Metropolen sollen rund 12.000 Polizisten eingesetzt werden. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss 135 Euro Strafe zahlen. Für Wiederholungstäter können mehrere tausend Euro fällig werden. In zahlreichen Städten, darunter auch Paris, sind Bars bereits komplett geschlossen. Frankreich ist von der Pandemie schwer getroffen - rund 33.000 Menschen sind bisher gestorben.


Coronainfektionen im belgischen Atomkraftwerk Doel

BRÜSSEL: Im belgischen Atomkraftwerk Doel hat es zahlreiche Coronafälle gegeben. Mindestens 26 Mitarbeiter seien mit dem Virus infiziert worden, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Freitag unter Berufung auf den Energieerzeuger Engie Electrabel. Die positiv getesteten Personen seien unter Quarantäne. Das Unternehmen bemühe sich, ihre Kontakte zurückzuverfolgen. Die Beschäftigten würden nun in dem Maße, in dem das möglich sei, vom Homeoffice aus arbeiten.

Belgien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Die Behörden des Elf-Millionen-Einwohner-Landes meldeten am Donnerstag 7481 registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vorangegangenen zwei Wochen seien auf 100.000 Einwohner rund 494 Infektionen gemeldet worden.

Das Atomkraftwerk Doel liegt nordwestlich von Antwerpen nahe der niederländischen Grenze. Von der deutschen Grenze ist es gut 120 Kilometer entfernt. Die beiden baugleichen Reaktoren Doel 1 und Doel 2 leisten zusammen rund 880 Megawatt und gingen 1975 ans Netz. Wie auch das belgische AKW Tihange an der Maas gelten sie Umweltgruppen als «Risikokraftwerke».


Finnische Regierungschefin verlässt EU-Gipfel nach Corona-Kontakt

BRÜSSEL/HELSINKI: Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin hat wegen eines Corona-Falls in ihrer Umgebung den EU-Gipfel in Brüssel verlassen. Sie kehre unverzüglich in ihr Heimatland zurück, lasse sich dort testen und werde sich in freiwillige Quarantäne begeben, teilte der finnische Staatsrat am Freitag mit.

Marin habe den schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven gebeten, Finnland bei der Abschlusssitzung in Brüssel zu vertreten. Der Mitteilung zufolge war die 34 Jahre alte Regierungschefin Anfang der Woche im Parlament in der Nähe des Abgeordneten Tom Packalen gewesen, der positiv auf Corona getestet wurde.


Gericht kippt Sperrstunde in Berlin

BERLIN: Das Berliner Verwaltungsgericht hat eine vom Senat beschlossene Sperrstunde in der deutschen Hauptstadt gekippt. Das sagte ein Gerichtssprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Gastronomen hatten Eilanträge gegen die Verordnung eingereicht.

Insgesamt hatten sich nach Angaben von Rechtsanwalt Niko Härting rund ein Dutzend Berliner Bars und Clubs gegen die Sperrstunde gewandt. Sie kritisierten die Sperrstunde als unverhältnismäßig. Aus ihrer Sicht gibt es keine überzeugende Begründung für die Schließung der Gaststätten um 23.00 Uhr. Mit einer Sperrstunde für die Gastronomie werde erreicht, dass sich junge Menschen dann an anderen Orten träfen, für die keine Hygienekonzepte gelten, so die Argumentation.

Der Senat hatte am Dienstag vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Infektionszahlen beschlossen, dass Restaurants, Bars, Kneipen und die meisten Geschäfte künftig zwischen 23.00 und 6.00 Uhr geschlossen sein müssen. Die neue Regelung war am vergangenem Wochenende in Kraft getreten.


Luxuskonzern LVMH spürt Aufschwung bei Mode und Lederprodukten

PARIS: Der französische Luxusgüterkonzern LVMH mit Marken wie Moët Hennessy und Louis Vuitton hat im dritten Quartal im Geschäft mit Mode und Leder sowie mit Wein und Spirituosen Lichtblicke verzeichnet. Zwar erlitt das Unternehmen noch deutliche Umsatzrückgänge, schnitt jedoch besser ab als von Analysten erwartet. Die Branche ist von der Corona-Pandemie insbesondere wegen des weggebrochenen Tourismus besonders getroffen.

Insgesamt sank der Umsatz im Vorjahresvergleich zwischen Juli und Ende September auf vergleichbarer Basis noch um sieben Prozent, wie LVMH am Donnerstagabend in Paris mitteilte. Mit Mode und Lederprodukten, der größten Sparte, erzielte LVMH aber bereits ein Umsatzplus von 12 Prozent. Bei Wein und Schnaps lag der Umsatzrückgang noch bei drei Prozent.

Die Corona-Pandemie zeigte sich in den vorgelegten Zahlen für die ersten neun Monate aber noch immer sehr deutlich. Der Gesamtumsatz von LVMH rutschte um 21 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro ab. Auch mit dem jüngsten Aufschwung betrug der Rückgang bei Mode und Leder in dieser Abgrenzung noch 12 Prozent. Die Franzosen wollen bis Ende des Monats über eine Zwischendividende entscheiden. LVMH präsentiert wie in Frankreich üblich nur zum Halbjahr und zum vollen Geschäftsjahr Gewinnkennzahlen.


Jetzt mehr als 30.000 Corona-Tote im Iran

TEHERAN: Die Anzahl der Corona-Toten hat im Iran nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Schwelle von 30.000 überstiegen. Binnen 24 Stunden seien 253 Tote registriert worden; die Sterbefälle hätten damit 30.123 erreicht, sagte die Ministeriumssprecherin Sima Lari am Samstag. Gleichzeitig sei die Anzahl der nachgewiesenen Infektionen seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar auf 526.490 gestiegen, sagte sie laut der Nachrichtenagentur IRNA.

Der drastische Anstieg der Fallzahlen hat zu kritischen Engpässen bei der medizinischen Versorgung der Corona-Patienten im Iran geführt. Nach Einschätzung des Corona-Krisenstabs spiegeln die Zahlen außerdem nur die Testergebnisse wider und es könnte weitaus mehr Corona-Tote und Infizierte im Land geben. Der Iran hat etwa so viele Einwohner wie Deutschland, wo nach Angaben des Robert Koch-Instituts die Zahl der Infektionen aktuell bei mindestens 356.387 und die der Toten bei 9767 liegt.


Londoner Parlament muss nüchtern bleiben

LONDON: Angesichts schärferer Corona-Maßnahmen in vielen Teilen des Landes muss das Londoner Parlament bis auf Weiteres nüchtern bleiben. Die Pubs und Bars des Parlaments dürfen ab Samstag bis auf Weiteres keinen Alkohol mehr ausschenken. «Nachdem London in die zweithöchste Corona-Risikostufe eingruppiert wurde, habe ich das Parlament aufgerufen, das Unterhaus der Lage im Land anzupassen», sagte der Sprecher des Parlaments, Lindsay Hoyle, am Donnerstagabend in London zur Begründung.

In Regionen mit der höchsten Corona-Warnstufe wie Liverpool müssen Pubs und Bars geschlossen bleiben, sofern sie keine Hauptmahlzeiten anbieten. Da die Abgeordneten in London das ganze Land repräsentierten, sei die Maßnahme angemessen, erklärte Hoyle. Außerhalb des Parlaments darf in London bis zur Sperrstunde um 22 Uhr weiterhin getrunken werden - ab Samstag allerdings nur noch mit Mitgliedern des eigenen Haushalts.


Rugby-Weltmeister Südafrika startet nicht

SYDNEY: Wegen der Corona-Krise hat der dreimalige Rugby-Weltmeister Südafrika seine Teilnahme an der Championship in Australien abgesagt.

Als Grund dafür nannten die Springboks die Unsicherheit durch die weltweite Covid-19 Pandemie. Die Gesundheit der Spieler habe Vorrang. Zudem habe sich der Start der nationalen Profiliga verzögert. «Da die Zeit im Wesentlichen abgelaufen ist, haben wir keine andere Wahl», sagte Verbandschef Jurie Roux am Freitag in einer Erklärung. Damit starten bei dem Top-Turnier Down Under nur noch Gastgeber Australien, Argentinien und Neuseeland.


Engländer Durrant gewinnt erstmals Darts-Premier-League

COVENTRY: Debütant Glen Durrant hat die Premier League der Darts-Profis gewonnen. Der 49 Jahre alte Engländer gewann das Finale gegen Landsmann Nathan Aspinall am späten Donnerstagabend mit 11:8 und sicherte sich damit seinen bisher größten Titel beim Weltverband PDC. «Das ist unglaublich. Das übertrifft alles, was ich zuvor erreicht habe», sagte Durrant nach dem Finalabend in Coventry, der wegen der derzeitigen Corona-Situation ohne Zuschauer ausgetragen werden musste. Zuvor hatte «Duzza» im Halbfinale den früheren Sieger Gary Anderson nach 7:9-Rückstand noch mit 10:9 bezwungen.

Aspinall, ebenfalls Premier-League-Debütant, hatte sich in der Vorschlussrunde mit 10:7 gegen Weltmeister Peter Wright durchgesetzt. Titelverteidiger Michael van Gerwen aus den Niederlanden war diesmal überraschend in der Gruppenphase gescheitert. Wegen der Corona-Krise war der Wettbewerb um mehrere Monate verschoben worden, eigentlich war das Finale bereits für Mai geplant. 2021 soll der Finalabend am 27. Mai in Berlin stattfinden.


Trudeau: Grenze zwischen Kanada und USA wegen Corona wohl weiter zu

OTTAWA: Angesichts der steigenden Coronavirus-Infektionszahlen in den USA hat Kanadas Premierminister Justin Trudeau keine baldige Öffnung der Grenze zwischen den beiden Ländern in Aussicht gestellt. «Die USA sind nicht in einer Situation, in der wir mit einem guten Gefühl die Grenzen öffnen könnten», sagte Trudeau in der kanadischen Radioshow «Smart Start». «Wir werden weiter dafür sorgen, dass die Sicherheit der Kanadier bei unserem Vorgehen an erster Stelle steht. Wir sehen die Fallzahlen in den USA und anderswo auf der Welt und wir müssen diese Grenzkontrollen aufrecht erhalten.»

Die zeitweisen Schließungen der Landgrenzen zwischen den USA und Kanada aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren im März in Kraft getreten und immer wieder verlängert worden, zuletzt offiziell bis zum 21. Oktober. Ziel ist, den nicht notwendigen Reiseverkehr zwischen den Ländern zu unterbinden und zugleich den Verkehr wichtiger Waren wie medizinischer Ausrüstung und Nahrung zu gewährleisten. Grenzübertritte aus Handels- oder Arbeitsgründen bleiben erlaubt. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen beiden Ländern.

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen hatte in den USA am Donnerstag mit 63.000 innerhalb von 24 Stunden erneut einen Höchststand seit Mitte August erreicht. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie in den USA mehr als 7,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 217.700 starben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer an Infektionen aus. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen. Auch in Kanada, wo rund 38 Millionen Menschen leben, war die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder angestiegen. Insgesamt haben sich dort bislang rund 190.000 Menschen angesteckt.

Die zweite Welle in Kanada sei «anstrengend» und «frustrierend», sagte Trudeau. «Wir müssen die Dinge wieder unter Kontrolle bekommen.» Mit der Erfahrung aus dem Frühjahr sei dies nun aber immerhin gezielter möglich.

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