Corona-Überblick: Meldungen am Freitag

Ein Volontär des bayerischen Roten Kreuzes testet einen Reisenden an einer Coronavirus-Teststation in Bayern, Deutschland. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas
Ein Volontär des bayerischen Roten Kreuzes testet einen Reisenden an einer Coronavirus-Teststation in Bayern, Deutschland. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas

Niederlande weiten Corona-Maßnahmen aus

AMSTERDAM: Angesichts der stark zunehmenden Zahl von Corona-Infektionen sind die Schutzmaßnahmen in den Niederlanden ausgeweitet worden. Sie gelten nun in 14 von insgesamt 25 sogenannten Sicherheitsregionen - acht mehr als bisher, wie die Regierung am Freitag bekanntgab.

Dazu gehörten bereits große Städte wie Amsterdam und Rotterdam. Nun gelten die Vorschriften unter anderem auch in den Regionen Groningen sowie in Gelderland-Zuid und Brabant-Noord. In allen betroffenen Regionen müssen Gaststätten spätestens um 01.00 Uhr schließen, Zusammenkünfte von mehr als 50 Menschen sind verboten.

Eine Ausweitung der Maßnahmen auf das gesamte Land lehnte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag ab, wollte sie aber nicht ausschließen. Landesweit verschärfte Regeln würden die Wirtschaft viel härter treffen, als wenn Regionen je nach konkreter Lage entscheiden können, sagte Rutte nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP.

In den Niederlanden wurde am Freitag mit 2777 Neuansteckungen die seit langem höchste Infektionszahl innerhalb von 24 Stunden registriert. In Deutschland, wo beinahe fünf Mal mehr Menschen leben, wurden am selben Tag 2153 Neuinfektionen gemeldet.

Derweil werden die Corona-Folgen auch im Kulturleben der Niederlande immer stärker spürbar: Der Geiger André Rieu (70) sagte am Freitag die traditionellen Weihnachtskonzerte seines Johann Strauss Orchesters in Maastricht wegen der Pandemie für dieses Jahr ab.


Mehrere EU-Staaten blockieren wichtige Entscheidung für Corona-Hilfen

BRÜSSEL: Mehrere EU-Staaten haben am Freitag eine für den Start des europäischen Corona-Konjunkturprogramms wichtige Entscheidung verhindert. Wie Diplomaten berichteten, machten im Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten rund ein Drittel der Mitglieder deutlich, dass sie den sogenannten Eigenmittelbeschluss erst dann mittragen werden, wenn Klarheit über den Gesamthaushalt für die kommenden sieben Jahre besteht. «Dies zeigt, wie wichtig rasche Fortschritte bei den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament über den mehrjährigen Finanzrahmen sind, um das Gesamtpaket rechtzeitig über die Ziellinie zu bringen», kommentierte ein Diplomat.

Das von den Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel im Juli vereinbarte Paket besteht aus Corona-Hilfen im Umfang von 750 Milliarden Euro und aus Geldern für die EU-Haushalte von 2021 bis 2027 in Höhe von 1074 Milliarden Euro. Es kann allerdings nur in Kraft treten, wenn auch das EU-Parlament zustimmt. Nach derzeitigem Stand wollen die Abgeordneten dies nur tun, wenn es mehr Geld als geplant für EU-Programme wie Erasmus (Jugend & Bildung) und Horizon (Forschung) gibt.

Eile ist vor allem deswegen geboten, weil die Entscheidung bis Jahresende auch noch in den einzelnen Mitgliedstaaten ratifiziert werden muss. Gelingt dies nicht, müsste vorerst mit einem Nothaushalt gearbeitet werden und die Corona-Hilfen könnten nicht anlaufen.


Unterirdische Klinik öffnet für Corona-Patienten

TEL AVIV: Nach einem massiven Anstieg der Infektionszahlen in Israel hat nach Angaben des Rambam-Krankenhauses in Haifa das größte Corona-Behandlungszentrum des Landes geöffnet. Wie die Klinik in der nördlichen Stadt am Freitag mitteilte, werden Patienten künftig in seiner unterirdischen Notfalleinrichtung versorgt. Bereitgestellt werden dort demnach 700 Betten, davon 140 mit Beatmungsgeräten.

Dem Rambam-Krankenhaus zufolge wurde die Klinik erstmals seit seiner Fertigstellung im Jahr 2014 eingerichtet. Bislang dienten die Räumlichkeiten als unterirdisches Parkhaus. Im Frühjahr war mit der Umrüstung begonnen worden.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte in Israel zuletzt Rekordwerte erreicht. Seit einer Woche gilt in dem Land ein landesweiter Lockdown, am Freitag wurden die Maßnahmen verschärft. Die Regierung will so eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.


Dänemark verlängert Corona-Beschränkungen

KOPENHAGEN: Dänemark hat einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen erreicht und weitet seine gegen die Virusausbreitung ergriffenen Beschränkungen aus. Die landesweit ergriffenen Maßnahmen werden nun um zwei Wochen bis zum 18. Oktober verlängert, wie der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Freitag in Kopenhagen bekanntgab.

Ab Samstagmittag werde das Verbot von Versammlungen mit mehr als 50 Teilnehmern auch für private Veranstaltungen gelten, die zum Beispiel in einem Restaurant stattfinden, kündigte Heunicke an. Das dürfte unter anderem Hochzeiten und Konfirmationen betreffen, sofern sie nicht in Privathaushalten abgehalten werden. Feste würden beschränkt, damit der Rest der Gesellschaft so weit wie möglich offen bleiben könne, sagte Heunicke.

Zuvor hatte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Freitag den höchsten Stand an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie vermeldet. Demnach kamen innerhalb eines Tages 678 neue bestätigte Corona-Fälle hinzu. Es gab auch zwei neue Todesfälle, womit die Zahl der Toten in Verbindung mit einer Corona-Erkrankung seit Beginn der Corona-Krise auf 647 anstieg.


Forscher: Mehr als sieben Millionen Corona-Infektionen in den USA

WASHINGTON: Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als sieben Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit verzeichneten die USA die höchste absolute Zahl an nachgewiesenen Infektionen, gefolgt von Indien mit mehr als 5,8 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Brasilien, wo mehr als 4,6 Millionen Ansteckungen registriert wurden.

Die USA kriegen die Pandemie nicht unter Kontrolle. Pro Tag werden seit Wochen um die 40.000 Infektionen nachgewiesen. Vor allem in einigen Staaten des Mittleren Westens wie Wisconsin, Iowa, North und South Dakota steigen die Infektionszahlen rasch an. Dagegen hat sich die Lage an früheren Hotspots wie New York deutlich entspannt. Auch in Florida blieb die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Experten gehen in jedem Fall von einer höheren Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus.


WHO: Zwei Millionen Covid-Tote und mehr möglich

GENF: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem massiven weiteren Anstieg der Todeszahlen durch das Coronavirus gewarnt. Die Zahl von zwei Millionen Todesopfern sei zwar unvorstellbar, «aber nicht unmöglich», sagte der Nothilfekoordinator Mike Ryan am Freitagabend in Genf. Die WHO rechnet damit, dass die Zahl von einer Million gemeldeten Covid-Todesfällen in der kommenden Woche erreicht wird.

Der massive weitere Anstieg sei abwendbar, meinte Ryan. Sämtliche Maßnahmen müssten dafür weltweit und rigoros umgesetzt werden: Hygiene, Masken tragen, Abstand halten, Testen, Kontaktverfolgung, Quarantäne und mehr.

Die WHO hat eine internationale Partnerschaft unter dem Namen COVAX aufgebaut, an der sich mehr als 150 Länder beteiligen - bislang aber nicht die USA und China. Dabei geht es um finanzielle Unterstützung der Forschung von im Moment neun Impfkandidaten sowie Medikamenten und einer gerechten Verteilung erfolgreicher Mittel an alle Bedürftigen, unabhängig von der Zahlungsfähigkeit ihrer Regierungen.


Polizei beschlagnahmt Millionen von gefälschten Corona-Masken

DEN HAAG: Bei einer europäischen Polizeiaktion gegen Produktpiraten hat die italienische Polizei rund 27 Millionen gefälschte und nicht normgerechte medizinische Gesichtsschutzmasken beschlagnahmt. Insgesamt seien bei der Operation «Aphrodite» 28 Millionen gefälschte Produkte sichergestellt worden, teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Freitag in Den Haag mit. Darunter befänden sich rund 800.000 nachgemachte Kleidungsstücke sowie Schuhe, Spielzeug und Ausrüstungen für den Fernsehempfang über das Internet.

Bei der von Europol koordinierten Operation, an der 21 Länder beteiligt waren, wurden in Griechenland zehn Verdächtige verhaftet. Gegen 37 weitere mutmaßliche Täter wurden der Mitteilung zufolge in Griechenland, Italien und Portugal Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden erstattet. 123 Konten in sozialen Medien sowie 36 Websites, die unter anderem für den Vertrieb der illegalen Erzeugnisse benutzt wurden, sind von den Strafverfolgern stillgelegt worden.


Slowakische Corona-Infektionen klettern auf Rekordwert

BRATISLAVA: Die Corona-Infektionszahlen der Slowakei haben drei Tage hintereinander jeweils Rekordwerte erreicht. Am Freitag gab das Gesundheitsministerium als neuen Höchstwert 419 Neuinfektionen (für Donnerstag) bekannt. Auch seien zwei Todesfälle hinzugekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Bratislava mit. Die nationale Pandemiekommission empfahl deshalb eine Verschärfung der bestehenden Schutzmaßnahmen. Die neuen Regeln sollen am Montag vorgestellt werden. Es werde vor allem eine strengere Maskenpflicht und striktere Regeln bei Veranstaltungen und Feiern geben, erklärte der oberste Hygienebeauftragte Jan Mikas.

Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic warf seinen Mitbürgern Disziplinlosigkeit vor. Schon am Vormittag schrieb er in einer emotionalen Botschaft auf Facebook: «Leichtsinnigkeit und Egoismus haben gesiegt.» Er selbst habe dafür gekämpft, den Menschen mehr Freiheiten zu lassen, anstatt nur rigorose Einschränkungen zu verfügen. Nun aber sei er enttäuscht über die Verantwortungslosigkeit eines Teils der Bürger. Er werde nicht dulden, dass «verantwortungslose Ignoranten weiterhin Unschuldige gefährden». Am Abend drohte er mehr Strenge an.

Medien kritisieren Matovic und seine Regierung seit Wochen wegen widersprüchlicher Botschaften und leichtfertigen Umgangs mit den selbst verkündeten Regeln. So musste der Ministerpräsident eingestehen, dass er im Sommer selbst ohne Mund-Nasen-Schutz an der Hochzeit eines Parteifreundes teilgenommen habe. Dabei erklärten seine Experten Hochzeiten und andere Familienfeiern zu einer der häufigsten Ansteckungssituationen.


Protest gegen Politik: Belgische Corona-Experten im Schweigestreik

BRÜSSEL: Aus Protest gegen das Handeln der Politik in der Corona-Krise gehen in Belgien mehrere Wissenschaftler in einen «Schweigestreik». Der prominente Virologe Marc van Ranst und einige Kollegen wollten dieses Wochenende keine Interviews geben, berichtete der belgische Sender VRT am Freitag. Die Wissenschaftler beklagen demnach, dass die Politiker sich zu oft hinter ihnen versteckten und sich weigerten, Interviews zur Corona-Politik zu geben.

Van Ranst betonte laut VRT ausdrücklich, dass der Protest sich nicht gegen die Medien richte. Vielmehr sei es ein Signal an die Politik. Am Montag soll das Schweigen vorbei sein. Belgien ist verhältnismäßig stark vom Coronavirus getroffen. In den vergangenen zwei Wochen wurden den Behörden zufolge rund 150 Infizierte pro 100.000 Einwohner gezählt. Für die Hauptstadt Brüssel hat das Auswärtige Amt derzeit eine Reisewarnung ausgesprochen.


Finnland führt wieder Reisebeschränkungen für Deutschland ein

HELSINKI: Für Reisende aus Deutschland gelten in Finnland ab Montag wieder Einreisebeschränkungen. Die Regelungen werden dann nach finnischen Regierungsangaben auch für Estland, Island, Norwegen, die Slowakei und Schweden wiedereingeführt. Grund dafür ist die Corona-Lage in den betroffenen Ländern. Ausnahmen werden für den Tagesverkehr aus den schwedischen und norwegischen Grenzgebieten gemacht. Erst vor gut zwei Wochen hatten die Finnen die Einreisebeschränkungen für Deutschland gelockert.

Die Maßnahme bedeutet nun, dass Freizeitreisen nach Finnland aus den entsprechenden Staaten nicht länger erlaubt sind. Nur die Rückkehr ins Land, der Transitverkehr auf dem Weg in andere Staaten, Dienstreisen und Reisen mit anderen triftigen Gründen sind dann noch gestattet. Wer dennoch nach Finnland kommt, muss für 14 Tage in Quarantäne. Diese Zeit können Reisende ab dem 1. Oktober abkürzen, indem sie in dem Zeitraum zwei freiwillige Corona-Tests machen.

Die finnische Regierung will demnach von nun an wöchentlich immer donnerstags darüber entscheiden, für welche Länder die Beschränkungen gelten sollen. Dabei gilt bei den Finnen für EU- und Schengenländer der Grenzwert von 25 Corona-Neuinfektionen in dem jeweiligen Land pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen.


EU-Ratschef Michel verlässt nach negativem Corona-Test Quarantäne

BRÜSSEL: EU-Ratschef Charles Michel hat seine Corona-Quarantäne verlassen. Er sei am Freitag negativ auf das Coronavirus getestet worden, teilte Michels Sprecher auf Twitter mit. Der Belgier sei nicht länger in Quarantäne und bereite weiter den EU-Sondergipfel kommende Woche vor.

Ursprünglich wollten sich Kanzlerin Angela Merkel und die anderen EU-Staats- und Regierungschef schon diese Woche Donnerstag und Freitag in Brüssel treffen. Michel verschob den Gipfel jedoch kurzfristig um eine Woche. Als Begründung verwies sein Sprecher am Dienstag auf eine Corona-Infektion bei einem von Michels Sicherheitsleuten. Der Ratschef begab sich daraufhin vorsorglich in Quarantäne.

Thema des Sondergipfels am kommenden Donnerstag und Freitag soll unter anderem die angespannte Beziehung der EU zur Türkei sein. Zudem soll etwa um das Verhältnis zu China, die Weiterentwicklung des EU-Binnenmarktes sowie die Verhandlungen über ein Handelsabkommen für die Zeit nach der Brexit-Übergangsphase ab Januar 2021 gehen.


Moskau schickt Senioren wegen Corona wieder in die Selbstisolation

MOSKAU: Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen schickt Moskau Senioren und chronisch kranke Menschen wieder in die Selbstisolation. Von Montag an sollten sie ihre Wohnungen und Häuser nur im Ausnahmefall oder für kurze Spaziergänge verlassen, schrieb der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag in einem Blogeintrag. Er rief zudem die Bewohner der Millionenmetropole zu mehr Disziplin und Verantwortung beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes auf. «Wir wollen nicht zu den Beschränkungen im Frühling zurückkehren.» Damals gab es wochenlang einen strengen Lockdown für die geschätzt rund 15 Millionen Moskauer.

In Russland steigen die Corona-Zahlen seit einigen Tagen stark an. Am Freitag wurden offiziell mehr als 7200 neue Fälle gezählt, so viele wie seit Juni nicht mehr. Moskau ist seit Beginn der Corona-Krise der Hotspot in Russland. In der Hauptstadt gab es zuletzt mehr als 1500 Neuinfektionen; die Zahl hat sich seit der vergangenen Woche fast verdoppelt.

Das Land steht in der weltweiten Rangliste der am meisten betroffenen Länder bei den Infektionszahlen an vierter Stelle. Insgesamt sind in dem Land mit rund 145 Millionen Einwohnern offiziell rund 20.000 Infizierte gestorben - das ist im internationalen Vergleich eher wenig. Russland setzt besonders auf seinen Corona-Impfstoff «Sputnik V», der im August in dem Riesenreich freigegeben wurde. Es gab jedoch international Kritik, weil die Zulassung vor Abschluss wichtiger Tests erfolgte. Zudem bemängelten Forscher, dass die Studie der russischen Experten viele Fragen offenlasse und es auffällig viele gleiche Werte gebe, die eine Wirkung des Mittels bestätigen würden.


Spahn rät von Auslandsreisen in Herbst- und Winterferien ab

BERLIN: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat den Bürgern angesichts steigender Corona-Fälle von Auslandsreisen in den Herbst- und Winterferien abgeraten.

«Man kann ja auch Urlaub im Inland machen», sagte der CDU-Politiker am Freitag im ZDF-«Morgenmagazin». In den Reisehinweisen der Regierung für Risikogebiete heiße es, man solle auf «unnötige Reisen» verzichten und das seien nun mal Urlaubsreisen. Es habe sich in der Corona-Pandemie immer wieder gezeigt, dass Reiserückkehrer verstärkt das Virus einschleppten. «Ich finde, für Herbst-, Winter-, Weihnachtsurlaub sollten wir daraus gemeinsam lernen», sagte Spahn. Das sei zwar hart für die Reiseveranstalter, aber in der derzeitigen Lage nicht zu ändern.


Polen verzeichnet so viele Corona-Neuinfektionen wie noch nie

WARSCHAU: Polen hat so viele neue Corona-Fälle registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Freitag verzeichneten die Behörden 1587 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, wie das Gesundheitsministerium in Warschau mitteilte. Der Schwerpunkt der nachgewiesenen Neuinfektionen lag mit 295 Fällen in der Region um Warschau, aber auch Kleinpolen im Süden des Landes (241) und Kujawien-Pommern im Norden (162) waren stark betroffen. Der bisherige Rekordwert von 1136 Neuinfektionen wurde einen Tag zuvor erfasst.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, es gebe keine großen lokalen Epidemieherde. «Das ist ein Effekt unserer Rückkehr zur Normalität.» Viele Ausbrüche seien auf private Feiern zurückzuführen, auch in Pflegeheimen nehme die Zahl der Infizierten zu. Es gebe die Überlegung, Besuche in diesen Heimen nicht mehr zuzulassen.

In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bislang 84.396 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 2392 Menschen starben demnach in Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Das Land wird vom Robert-Koch-Institut nicht als Risikogebiet eingestuft.

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