Corona-Überblick: Meldungen am Freitag

Ein Volontär des bayerischen Roten Kreuzes testet einen Reisenden an einer Coronavirus-Teststation in Bayern, Deutschland. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas
Ein Volontär des bayerischen Roten Kreuzes testet einen Reisenden an einer Coronavirus-Teststation in Bayern, Deutschland. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas

Welt-Aids-Konferenz im kanadischen Montreal gestartet

MONTREAL: Hunderte Experten, Interessierte und Betroffene sind am Freitag im kanadischen Montreal zur Welt-Aids-Konferenz zusammengekommen, um über Strategien im Kampf gegen HIV zu diskutieren. Unter den Teilnehmern ist beispielsweise der US-Immunologe Anthony Fauci.

Bereits im Vorfeld hatte das UN-Programm für die Bekämpfung von Aids (UNAIDS) mit einem Bericht darauf aufmerksam gemacht, dass der Kampf gegen HIV und Aids weltweit ins Stocken geraten sei. In den vergangenen beiden Jahren hätten - auch angesichts der Corona-Pandemie und anderer Krisen - deutlich weniger Mittel als zuvor zur Bekämpfung von HIV und Aids zur Verfügung gestanden. In einigen Regionen, in denen die Zahl der Neuinfektionen zuvor gesunken war, stieg sie nun wieder; Millionen von Leben seien bedroht.

Auf der Welt-Aids-Konferenz wollen die Wissenschaftler nun gegensteuern. «Die heutige Situation sieht nicht gut aus. Wir verlieren das Terrain, das wir in den vergangenen 20 Jahren im Kampf gegen HIV gewonnen haben», sagte der medizinische Leiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Bern-Thomas Nyang'wa. «Wenn wir den Kampf gegen HIV nicht verlieren wollen, müssen wir unsere Anstrengungen dringend auf die am meisten gefährdeten Menschen konzentrieren und die Finanzierungslücken sofort schließen.»

Nachdem die Konferenz 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie ins Internet verlegt werden musste, findet das Treffen diesmal bis zum 2. August mit Ansprachen, Diskussions- und Fragerunden zumindest teilweise wieder vor Ort im kanadischen Montreal statt. Die 1985 erstmals durchgeführte Konferenz gilt als weltweit größtes wissenschaftliches Treffen zum Thema Aids.


Lebenslange Haft: Mörder von Sarah Everard verliert Berufung

LONDON: Der Mörder der Londonerin Sarah Everard hat einen Berufungsprozess verloren und muss den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Das Berufungsgericht Court of Appeal lehnte am Freitag einen Antrag des ehemaligen Polizisten auf eine geringere Haftzeit ab. Das Urteil sei angesichts der Tatumstände zu Recht gesprochen worden, entschied Richter Ian Burnett.

Der Fall hatte zu einem landesweiten Aufschrei über Gewalt an Frauen gesorgt. Der Mann hatte die 33-jährige Everard am 3. März 2021 mithilfe seines Dienstausweises angehalten, weil sie Corona-Regeln missachtet habe. Er entführte, vergewaltigte und tötete die junge Frau.

Der Anwalt des Ex-Polizisten hatte als Begründung für die Berufung gesagt, sein Mandant müsse zwar zu Recht «Jahrzehnte im Gefängnis» verbringen, eine lebenslange Haftstrafe aber sei übertrieben. Es war das erste Mal, dass ein Mensch in England wegen eines Mordes zu lebenslanger Haft ohne Aussicht auf vorzeitige Freilassung verurteilt wurde. Zuvor wurde diese härteste Strafe nur gegen Menschen ausgesprochen, die mehrere Opfer getötet hatten.

Das Berufungsgericht entschied auch in weiteren aufsehenerregenden Fällen. So wurde die Mindesthaftzeit für einen Mann, der gemeinsam mit seiner Partnerin seinen sechsjährigen Sohn getötet hatte, von 21 auf 24 Jahre erhöht. Ein anderer Mann, der seine beiden kleinen Kinder sowie seine Partnerin ermordet hatte, muss nun mindestens 48 statt 40 Jahre im Gefängnis bleiben. Die Strafe für einen Doppelmörder, der seine Ehefrau und sechs Jahre später seine Verlobte getötet hatte, wurde hingegen von lebenslang auf mindestens 35 Jahre hinter Gittern reduziert.


Analyse: Reiselust weiter groß - Vor-Corona-Niveau in Sicht

FRANKFURT/MAIN: Die hohe Inflation hat die Reiselust der Menschen in Deutschland einer Analyse zufolge bislang nicht gebremst.

Die in Reisebüros und auf Online-Reiseportalen erzielten Buchungsumsätze übertrafen im Juni den ebenfalls starken Vorjahresmonat um 14 Prozent, wie das Analysehaus TDA am Freitag mitteilte. Der Rückstand der gesamten Sommersaison gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 verringerte sich dadurch weiter und beträgt zusammengerechnet nur noch 7 Prozent. Auch die Herbstferien sind den Angaben zufolge schon relativ gut gebucht. Der Oktober weise aktuell nur noch einen verhältnismäßig kleinen Rückstand von 5 Prozent gegenüber dem Niveau vor der Pandemie auf.


Athen: Corona-Sommerwelle schon im Abschwung

ATHEN: Trotz weiterhin hoher Fallzahlen sieht der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris keine Notwendigkeit für strengere Corona-Maßnahmen.

Die Pandemie, die seit Beginn der Sommersaison in Griechenland wieder an Fahrt aufgenommen hatte, habe bereits ihren Höhepunkt erreicht und sei im Abschwung, sagte er am Freitag dem Sender Skai. «Im Moment macht es keinen Sinn, wieder irgendwelche Maßnahmen einzuführen.» Nicht zuletzt für die vielen Touristen im Land ist das eine gute Nachricht - sie können sich drinnen und draußen weiterhin überall ohne Maske bewegen und müssen auch sonst keinerlei Einschränkungen beachten. Maskenpflicht herrscht lediglich in Einrichtungen wie Krankenhäusern und Arztpraxen sowie im öffentlichen Nahverkehr und den Innenräumen von Fähren.

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Leserkommentare

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