Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Foto: Freepik
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Präsident Biden: viele Länder bitten die USA um Corona-Impfstoff

WASHINGTON: Dutzende Länder haben die USA nach den Worten von Präsident Joe Biden um Hilfe bei der Beschaffung von Corona-Impfstoff gebeten. Etwa «40 Prozent» der Staats- und Regierungschefs riefen deswegen an, sagte Biden am Dienstag in einer Videokonferenz mit Gouverneuren mehrerer US-Bundesstaaten. «Sie fragen: «können wir helfen?» und wir werden es versuchen», versprach Biden. Die USA könnten künftig wesentlich mehr Impfstoff produzieren und diesen anderen Ländern zur Verfügung stellen, gab sich Biden zuversichtlich.

Biden betonte, die Regierung habe bereits zugestimmt, rund 60 Millionen Dosen des Impfstoffs Astrazeneca abzugeben, sobald diese die nötige Genehmigung erhalten. Ein Teil der Dosen soll an Indien abgegeben werden. Zudem hat Washington insgesamt bereits rund vier Millionen Dosen an die Nachbarn Mexiko und Kanada abgegeben. Der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca ist in den USA noch nicht zugelassen. Die US-Regierung hat sich aber ausreichend Impfstoff gesichert, um die Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen schon ab dem Sommer komplett versorgen zu können.

In den USA ist neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen je zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson im Einsatz. Dieser entfaltet bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung. Seit Beginn der Impfkampagne in den USA Mitte Dezember sind bereits mehr als 260 Millionen Spritzen verabreicht worden. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen bekamen bislang mindestens eine Impfdosis, 44 Prozent sind vollständig geimpft.


Niederlande kündigen weitere Lockerungen an

DEN HAAG: Der niederländische Premier Mark Rutte hat weitere Lockerungen der Corona-Restriktionen in Aussicht gestellt. Voraussetzung sei allerdings, dass die Patientenzahlen in Krankenhäusern weiter deutlich sinken, sagte der Premier am Dienstag in Den Haag. Sollte das der Fall sein, dürfen Gaststätten draußen länger geöffnet sein und Fitnessclubs wieder öffnen. Die Regierung hält auch Sommerurlaub im Ausland für möglich.

Auch Prostituierte dürften dann wieder arbeiten. Die Lockerungen wurden auch für Schwimmbäder, Sporthallen, Freiluft- Kultureinrichtungen, Vergnügungsparks sowie Zoos angekündigt und sollen ab 19. Mai gelten. «Wir wollen so kurz vor dem Ziel nicht noch Fehler machen», sagte Rutte. Eine endgültige Entscheidung werde in der nächsten Woche fallen.

Die Zahl der Neuinfektionen geht bisher nur schleppend zurück. In der vergangenen Woche wurden aber weniger Covid-19-Patienten in Krankenhäuser aufgenommen. Zur Zeit kommen in sieben Tagen 287 Infektionen auf 100.000 Einwohner. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Deutschland. Rund 5 Millionen Bürger haben mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten.

Die ersten Lockerungen des strengen Lockdowns waren vor zwei Wochen in Kraft getreten. Seither dürfen Gaststätten im Außenbereich und Geschäfte unter Auflagen wieder Kunden empfangen.


Frankreichs Nationalversammlung stimmt gegen Corona-Gesundheitspass

PARIS: Frankreichs Nationalversammlung hat überraschend gegen die Einführung eines Corona-Gesundheitspasses gestimmt. Am Dienstagabend votierten 108 Abgeordnete gegen den entsprechenden Artikel des Gesetzentwurfs für einen schrittweisen Ausstieg aus dem Gesundheitsnotstand, 103 stimmten dafür. Das Nein ist den Abgeordneten der Fraktionen Mouvement Démocrate (MoDem) zu verdanken, die in der Versammlung eigentlich die Partei von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, La République en Marche (LREM), unterstützt.

«Wir hatten rote Linien vorgegeben», sagte der MoDem-Abgeordnete Philippe Latombe. Es habe aber keinen Dialog und kein Zuhören gegeben. Deshalb habe die Fraktion einstimmig gegen den Artikel gestimmt. In dem ersten Artikel des Gesetzesentwurfs, gegen den nun votiert wurde, waren auch weitere Details zu den Befugnissen des Premiers für nächtliche Ausgangssperren geregelt. Die Regierung kann nun noch eine zweite Beratung beantragen.

Macron hatte den Gesundheitspass als ein zentrales Instrument bei den Corona-Lockerungen bezeichnet. Der Pass soll den Zugang zu bestimmten Orten, Einrichtungen oder Veranstaltungen mit großen Menschenansammlungen regeln. Mit ihm sollen die Menschen etwa einen negativen Corona-Test oder eine Impfung nachweisen können. Viele Abgeordnete kritisierten, dass der entsprechende Artikel des Gesetzesentwurfs zu unpräzise sei und zahlreiche offene Fragen noch nicht geklärt seien.


EU-Behörde will schnell über Impfstoff für Kinder entscheiden

AMSTERDAM: Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) will noch im Mai über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren entscheiden. Das teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam auf dpa-Anfrage mit. Das Verfahren könne angesichts von Fortschritten bei der Bewertung beschleunigt werden und Ende des Monats abgeschlossen sein.

EMA-Chefin Emer Cooke hatte im «Handelsblatt» gesagt, dass die Behörde Daten zur Wirkung des Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige erhalte. «Wir haben am 30. April mit der Prüfung begonnen.» Sie nannte Juni als Ziel für die Zulassung. «Wir versuchen, ob wir dies bis Ende Mai beschleunigen können.»

Zuvor hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA das Präparat des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen.


Slowakei setzt Erstimpfungen mit Astrazeneca aus

BRATISLAVA: Die Slowakei hat vorläufig den Einsatz von Astrazeneca für Erstimpfungen gegen das Coronavirus gestoppt. Wer aber bereits eine Dosis dieses Impfstoffs erhalten habe, bekomme auch die zweite Dosis, teilte das Gesundheitsministerium in Bratislava am Dienstag mit. «Derzeit prüft das Gesundheitsministerium mehrere Alternativen, wie wir in der Slowakei in diesem Zusammenhang weiter vorgehen werden», hieß es in der Bekanntgabe auf der Ministeriums-Homepage.

Am Freitag hatte das Staatliche Institut für Arzneimittelkontrolle SUKL darüber informiert, dass der plötzliche Tod einer 47 Jahre alten Frau vermutlich mit dem Impfstoff zusammenhing. Die Frau war bereits der dritte bestätigte Todesfall in Zusammenhang mit Astrazeneca in der Slowakei. Nach Angaben von Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky hatte die Frau eine genetisch bedingte Vorerkrankung gehabt, die vor der Impfung nicht bemerkt worden war.

In dem 5,5 Millionen Einwohner zählenden EU-Land wird außer mit Astrazeneca derzeit auch mit den Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna geimpft. Von dem in der EU nicht zugelassenen russischen Impfstoff Sputnik V hat die Slowakei zwar bereits Anfang März 200.000 Dosen erhalten, setzt sie aber wegen der fehlenden Zulassung vorerst nicht ein. Dies könnte sich nach Angaben des Gesundheitsministers ändern, wenn derzeit laufende weitere Tests in Ungarn und Russland den Impfstoff für einwandfrei erklären.


McDonald's wirbt in den USA für Corona-Impfungen

NEW YORK: Unter anderem auf Kaffeebechern und einer Anzeigetafel am New Yorker Times Square will die Schnellrestaurantkette McDonald's in den USA künftig für Corona-Impfungen werben. Damit werde sich das Unternehmen an der vom US-Gesundheitsministerium initiierten Kampagne «We can do this» (auf Deutsch etwa: Wir bekommen das hin) beteiligen, teilte McDonald's am Dienstag mit.

Die Aktion soll auf eine Webseite hinweisen, auf der es mehr Informationen zu den Impfungen gibt. Fast 60 Prozent der Erwachsenen in den USA haben bereits mindestens eine Impfdosis bekommen, zuletzt hatte das Impftempo aber deutlich abgenommen.


Schotten dürfen sich bald wieder drinnen treffen

EDINBURGH: In Schottland können sich die meisten Menschen dank sinkender Corona-Zahlen über weitere Freiheiten freuen. Vom nächsten Montag an sind wieder private Treffen mit bis zu sechs Leuten in Innenräumen erlaubt, wie Regierungschefin Nicola Sturgeon am Dienstag in Edinburgh ankündigte. «Sie können Ihre Lieben wieder umarmen», sagte Sturgeon. Zugleich rief sie zu Vorsicht und weiterer Beachtung der Regeln auf. Außerhalb des engsten Familien- und Freundeskreises soll weiter Abstand gehalten werden.

Pubs und Restaurants dürfen bis 22.30 Uhr auch wieder drinnen Gäste bedienen und Alkohol ausschenken. Auch Theater und Kinos können wieder ihre Türen öffnen. Die britischen Landesteile entscheiden eigenständig über ihre Corona-Maßnahmen. Premierminister Boris Johnson macht nur die Regeln für England.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Schottland derzeit bei rund 22 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Lediglich für die Region Moray, in der die Fallzahlen derzeit deutlich höher sind, sollen noch strengere Regeln gelten. Auf den schottischen Inseln hingegen können sich die Bewohner dank niedriger Infektionszahlen über noch mehr Freiheiten freuen als die Festland-Schotten.


Impfstoff-Streit: Zweites EU-Verfahren gegen Astrazeneca

BRÜSSEL: Im Rechtsstreit um Lieferrückstände von Astrazeneca bei Corona-Impfstoff führt die EU-Kommission nun offiziell ein zweites Gerichtsverfahren gegen den britisch-schwedischen Hersteller. Nach dem bereits laufenden Eilverfahren gehe es in einem Hauptsacheverfahren ab 24. September um die genaue rechtliche Prüfung von Vertragspflichten und möglicher Verstöße, teilte ein Kommissionssprecher am Dienstag mit.

Zweck beider Verfahren sei jedoch derselbe: Die EU wolle bei Astrazeneca die Lieferung der vertraglich zugesagten Impfstoffdosen durchsetzen. Konkret gehe es zunächst um 90 Millionen Dosen Corona-Impfstoff: Das Unternehmen habe im ersten Quartal an die EU 30 Millionen Impfdosen geliefert statt der zugesicherten 120 Millionen. Letztlich seien Zwangsgelder denkbar, sagte der Sprecher. Im Eilverfahren will die Kommission aber zunächst eine einstweilige Anordnung erwirken, die ihre vertraglichen Ansprüche festhält. Darüber wird am 26. Mai vor einem Gericht in Brüssel verhandelt.

Insgesamt hat die EU 300 Millionen Dosen von Astrazeneca bis Ende Juni bestellt. Nach jüngsten Prognosen dürften es bis dahin aber nur 100 Millionen Dosen werden. Astrazeneca hält den Rechtsstreit für unbegründet, weil die Firma die Vertragspflichten anders auslegt als die Kommission.

EU-Industriekommissar Thierry Breton hatte am Wochenende erklärt, man habe den Vertrag mit Astrazeneca nicht über Juni hinaus verlängert. Inzwischen wird der Impfstoff von Astrazeneca in einigen EU-Staaten nur noch eingeschränkt verwendet, weil er in Verbindung mit sehr seltenen Fällen von Hirnthrombosen gebracht wird. Er ist von der EU-Arzneimittelbehörde EMA aber weiter uneingeschränkt freigegeben.


Im März so viele Tote wie seit 1947 nicht mehr

PRAG: In März dieses Jahres sind in Tschechien so viele Menschen gestorben wie in keinem anderen Monat seit 1947. Das teilte ein Sprecher der Statistikbehörde CSU am Dienstag mit. Nach vorläufigen Angaben waren rund 16.000 Todesfälle zu beklagen. Das waren rund 60 Prozent mehr als im Schnitt der Monate März der Jahre 2015 bis 2019. Gemessen an der Bevölkerung war die Region um Usti (Aussig) an der Grenze zu Sachsen am stärksten betroffen.

Im März befand sich Tschechien auf dem Höhepunkt der dritten Corona-Welle. Um dem Einhalt zu gebieten, verbot die Regierung wochenlang Fahrten zwischen den Bezirken. Nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums starben im dem Monat 5779 Menschen, die zuvor positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden waren.

Die Übersterblichkeit sei bei Männern höher ausgefallen als bei Frauen, teilte die Statistikbehörde weiter mit. Am stärksten betroffen sei die Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren gewesen, gefolgt von den 40- bis 59-Jährigen. Positiv sei die Entwicklung indes bei den sehr alten Menschen gewesen. Sie waren auch in Tschechien vorrangig gegen das Coronavirus geimpft worden.

Inzwischen hat sich die Lage in Tschechien drastisch gebessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist unter die 100er-Marke gesunken. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach aktuellen Zahlen nur noch 95 Menschen je 100.000 Einwohner an. Der gesamte Einzelhandel ist seit Wochenbeginn unter Hygieneauflagen wieder geöffnet.


Europarat-Chefin sieht Demokratie durch Pandemie in Gefahr

STRAßBURG: Die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejcinovic Buric, hat vor bleibenden Rückschritten im Bereich der Demokratie durch die Corona-Krise gewarnt. Zwar habe es viele der aktuellen Probleme schon vor der Krise gegeben, doch Antworten der Behörden auf die Pandemie hätten die Situation verschlimmert, hieß es in ihrem Jahresbericht vom Dienstag. «Die Gefahr ist, dass unsere demokratische Kultur sich nicht vollständig erholen wird», schrieb die Europaratsgeneralsekretärin.

Der Bericht untersucht unter anderem Entwicklungen mit Bezug auf die Unabhängigkeit der Justiz, politische Organe, demokratische Partizipation und Meinungsfreiheit in Europa. Pejcinovic Buric verzeichnet darin eine Zunahme an teils gewaltsamen Protesten, geringere Wahlbeteiligungen, schrumpfendes Vertrauen in öffentliche Institutionen und mehr Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Es gebe insgesamt einen klaren und besorgniserregenden Grad an Rückschritten, was die Demokratie betrifft - ein Bild der Demokratie in Not.

Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg setzt sich für den Schutz der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten ein. Er ist kein Organ der Europäischen Union.


«Queen's Speech» in der Pandemie: Was diesmal anders ist

LONDON: Die Rede der Queen zur Eröffnung des britischen Parlaments ist eine Zeremonie voller Rituale und Traditionen - doch wie so viele Ereignisse sieht auch diese in Zeiten der Pandemie anders aus.

Statt einer Kutsche stand diesmal ein Auto bereit, um Königin Elizabeth II. zum Oberhaus im Londoner Regierungsviertel Westminster zu bringen. Statt voll besetzten Rängen dürfen nur rund 100 negativ auf Corona getestete Vertreter der Parlamentskammern live zuhören, wie die Monarchin die von der konservativen Tory-Regierung geschriebene Rede vorliest. Selbst das Outfit der Queen sollte anders ausfallen als üblich: Statt einer Robe mit Juwelen wollte die 95-Jährige Berichten zufolge in einem «Tageskleid» erscheinen.

Eine besonders kuriose «Queen's Speech»-Tradition lassen sich die Briten jedoch auch von einer Pandemie nicht nehmen: Während die Queen im Parlament spricht, wird ein Abgeordneter im Buckingham-Palast als Geisel genommen - um die Rückkehr der Monarchin abzusichern.


Italiens Corona-Kommissar: Impf-Zweifel mit Hausärzten lösen

ROM: Italiens Corona-Kommissar hat für die Impfkampagne gegen Covid-19 mehr Aufklärung über die Impfstoffe gefordert. «Es ist wichtig, die Nachricht zu verbreiten, dass alle Impfstoffe wirksam sind», sagte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, im Interview der Zeitung «La Stampa» (Dienstag). Es gebe viele Impfgegner, aber es zeige sich auch ein Problem mit Menschen, die speziell beim Corona-Vakzin von Astrazeneca Zweifel haben.

Figliuolo will deshalb nach eigener Aussage auf die Einbindung der Hausärzte in die Impfkampagne setzen, weil die Patienten ihnen vertrauten und so Unsicherheiten beseitigt werden könnten. Er rechnet demnach mit etwa 43.000 Ärzten, die mitimpfen könnten. «Wenn alle Ärzte zehn Vakzine am Tag verabreichen würden, kämen 430.000 Dosen hinzu», rechnete er vor. Weitere 100.000 Dosen könnten durch rund 20.000 Apotheken beigesteuert werden, die Italien schon länger plant, in die Impfkampagne mit einzubinden.

In dem Mittelmeerland mit rund 60 Millionen Einwohnern wurden Stand Dienstagmorgen bislang etwa 24,5 Millionen Corona-Impfungen verabreicht. Etwa 7,56 Millionen Menschen sind vollständig geimpft, was knapp 13 Prozent der Bevölkerung entspricht.


Alstom bekommt Pandemie zu spüren - Bombardier-Integration auf Kurs

PARIS: Der französische Zug- und Bahntechnik-Hersteller Alstom hat die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommen. Trotz einer Erholung im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres (bis Ende März) waren Auftragseingang und Umsatz aus eigener Kraft rückläufig, wie der Siemens-Konkurrent am Dienstag in Saint-Ouen-sur-Seine bei Paris mitteilte.

Während die Bestellungen ein Minus von 14 Prozent verzeichneten, gingen die Erlöse aus eigener Kraft - also ohne Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte - im Jahresvergleich um 4 Prozent zurück. Inklusive der milliardenschweren Übernahme der Zugsparte von Bombardier legte der Umsatz aber um 7 Prozent auf rund 8,8 Milliarden Euro zu. Alstom hatte die Sparte der Kanadier Anfang 2021 übernommen und will so dem chinesischen Weltmarktführer CRRC die Stirn bieten.

Unter dem Strich sackte der Nettogewinn auf 247 Millionen Euro ab, nachdem Alstom ein Jahr zuvor noch 467 Millionen erwirtschaftet hatte. Neben der Corona-Krise belasteten den Hersteller der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge auch Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme. Konzernchef Henri Poupart-Lafarge verwies ungeachtet dessen darauf, dass sich Alstom in der zweiten Jahreshälfte verschiedene Großaufträge gesichert habe und sich die Geschäfte trotz der Beeinträchtigungen durch die Pandemie widerstandsfähig gezeigt hätten. Die Bombardier-Integration sei klar auf Kurs.


WHO Europa: Corona-Pandemie mit Folgen für Fettleibigkeit bei Kindern

KOPENHAGEN: Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet, dass die Coronavirus-Pandemie auch zu mehr Fettleibigkeit unter Kindern führen wird. Das in Kopenhagen ansässige Regionalbüro geht davon aus, dass die Schließung von Schulen und Lockdowns negative Folgen für Ernährung und Bewegung von Kindern haben könnten, etwa durch den fehlenden Zugang zu Schulmahlzeiten und mangelnde körperliche Aktivität. Vorbeugemaßnahmen müssten deshalb während der Pandemie eine Priorität erhalten, forderte das Büro.

«Covid-19 könnte unter Umständen einen der beunruhigendsten Trends in der WHO-Region Europa verstärken - zunehmende Fettleibigkeit bei Kindern», erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Übergewicht und Fettleibigkeit stünden in direkter Verbindung mit lebensbedrohlichen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Um den kommenden Generationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, müssten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten basierende Maßnahmen umgesetzt werden, die eine gesündere Ernährung und körperliche Betätigung förderten und dabei helfen könnten, Fettleibigkeit bei Kindern zu verringern.

Wie aus einem am Dienstag veröffentlichten WHO-Bericht hervorging, lebt in manchen Ländern der Region jedes dritte Kind im Alter von sechs bis neun Jahren mit Übergewicht oder Fettleibigkeit. Am größten ist dieses Problem in den Mittelmeerstaaten, wo sich die Situation demnach aber langsam bessert: Unter anderem Griechenland, Italien, Portugal und Spanien zeigten einen abnehmenden Trend. Der Bericht basiert auf den jüngsten verfügbaren Daten aus 36 Ländern aus den Schuljahren 2015/16 und 2016/17. Deutschland war nicht darunter.


USA lassen Biontech/Pfizer-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zu

SILVER SPRING: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff des deutschen Impfstoffherstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen. Die bereits bestehende Notfallzulassung für Menschen ab 16 Jahren sei entsprechend angepasst und erweitert worden, teilte die FDA am Montag mit.

Zuvor hatte bereits unter anderem Kanada als eines der ersten Länder der Welt den Impfstoff auch für 12- bis 15-Jährige freigegeben. Auch bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt ein entsprechendes Gesuch, die Prüfung könnte noch bis Anfang oder Mitte Juni dauern.

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Leserkommentare

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