Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Das Eat Out to Help Out-Programms der britischen Regierung. In den teilnehmenden Cafés und Restaurants können die Kunden unter Einhaltung des Mindestabstandes einen Rabatt von 50 % auf Lebensmittel oder alkoholfreie Geträn... Foto: epa/Neil Halle
Das Eat Out to Help Out-Programms der britischen Regierung. In den teilnehmenden Cafés und Restaurants können die Kunden unter Einhaltung des Mindestabstandes einen Rabatt von 50 % auf Lebensmittel oder alkoholfreie Geträn... Foto: epa/Neil Halle

Rekordwert bei Neuinfektionen: Türkei verschärft Corona-Maßnahmen

ISTANBUL: Angesichts rasant zunehmender Corona-Neuansteckungen verschärft die Türkei die Beschränkungen zum Infektionsschutz weiter. Die abendliche Ausgangssperre beginne ab Mittwoch nun zwei Stunden früher, also schon um 19 Uhr, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag. Zudem würden Beschränkungen für Reisen zwischen Provinzen erlassen. Das Gesundheitsministerium meldete derweil 59.187 Neuinfektionen an einem Tag - das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.

In dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern ist vor allem die Metropole Istanbul stark betroffen. Dort wurden in der vergangenen Woche rund 800 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hauptstadt Ankara liegt demnach bei rund 420 Fällen pro 100.000 Einwohnern.

Erdogan sagte weiter, bis zum Ende des Fastenmonats Ramadan, der am Dienstag begann, müssten Sportstätten schließen. Auch Hochzeiten und andere Veranstaltungen in geschlossenen Räumen seien verboten. Bereits zuvor hatte der Präsident angekündigt, dass Cafés und Restaurants während des Fastenmonats schließen und auf Lieferservice umstellen müssen.

Die Türkei hatte ihre Impfkampagne Mitte Januar begonnen und lässt vor allem Vakzine des chinesischen Herstellers Sinovac spritzen. Inzwischen sind auch 4,5 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer verfügbar. Die Bundesregierung stuft die Türkei seit Sonntag als Corona-Hochinzidenzgebiet ein. Die Regeln zur Einreise nach Deutschland wurden damit leicht verschärft.


Corona-Verstoß: Lettland beschwert sich bei russischer Botschaft

RIGA: Lettlands Außenministerium hat sich wegen eines Verstoßes gegen die geltenden Corona-Beschränkungen durch einen Diplomaten bei der russischen Botschaft beschwert. Das Ministerium nehme den Vorfall «sehr ernst» und erachte ein solches Verhalten als «inakzeptabel», hieß es in einer am Dienstag in Riga veröffentlichten Mitteilung. Nähere Angaben zu dem Regelverstoß, zu dem es am 27. März gekommen sein soll, machte das Ministerium nicht.

Das Internetportal Delfi hatte zuvor unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, dass der russische Militärattaché in Lettland am besagten Tag eine Party in einem Privathaus in Riga veranstaltet habe. Demnach sollen daran entgegen der geltenden Corona-Regeln in dem baltischen EU-Land rund zehn Personen aus mehreren Haushalten teilgenommen haben. Auch die Polizei scheint zu dem Haus gerufen worden zu sein, darauf deuten von dem Portal veröffentlichte Bilder hin. Verärgerten Nachbarn soll der Gastgeber den Mittelfinger gezeigt haben.

Eine Stellungnahme der russischen Botschaft lag zunächst nicht vor. Der Geschäftsträger der diplomatischen Vertretung habe der Verständnis für die lettische Position aufgebracht, hieß es in der Ministeriumsmitteilung.

In Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 108.000 Corona-Fälle erfasst. Mehr als 2000 Infizierte starben.


Zwei Millionen Belgier mindestens einmal gegen Corona geimpft

BRÜSSEL: Zwei Millionen Erstimpfungen gegen das Coronavirus in Belgien: Dieser Wert sollte im Laufe des Dienstags erreicht werden, sagte Sabine Stordeur von der nationalen Impf-Task-Force nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga. Das entspricht fast jedem fünften Einwohner des Landes.

Die Lage in den Krankenhäusern bleibt jedoch angespannt. So waren am Dienstag nach jüngsten Behördenangaben mehr als 90 Prozent der Intensivbetten belegt. Vor allem die Zahl jener Menschen, die an oder mit dem Coronavirus sterben, stieg deutlich. In den vergangenen sieben Tagen waren es täglich im Schnitt rund 43 Menschen - ein Zuwachs um 29 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen nahm in der vergangenen Woche wieder leicht ab. Auch die Zahl der Neuinfektionen ging deutlich zurück.

Über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise will die belgische Regierung am Mittwoch beraten. Dabei dürfte etwa das geltende Ein- und Ausreiseverbot zur Debatte stehen. Auch eine mögliche Öffnung der Außengastronomie am 8. Mai ist belgischen Medien zufolge eine Option.


Norwegen beginnt mit Corona-Lockerungen

OSLO: Norwegen beginnt mit der schrittweisen Lockerung der geltenden Corona-Beschränkungen. Als Erstes werden landesweite Maßnahmen aufgehoben, die über Ostern gegolten hatten, wie ein nationales Ausschankverbot. Gaststätten dürfen Gästen, die Essen zu sich nehmen, von Freitag an wieder bis 22.00 Uhr alkoholische Getränke servieren, wie Regierungschefin Erna Solberg am Dienstag sagte.

Bei Sport- und Kulturveranstaltungen für Kinder und Jugendliche sind künftig bis zu 50 Teilnehmer erlaubt, bei Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen maximal 100, draußen unter bestimmten Bedingungen sogar bis zu 600. In den jeweiligen beiden Topligen im Männer- und Frauenfußball sind auch wieder Testspiele gestattet, wenn sie unter freiem Himmel stattfinden. Auf lokaler und regionaler Ebene könne es jedoch weiter strengere Beschränkungen geben, sagte Solberg.

«Dank der Tatsache, dass die Leute vorsichtig gewesen sind und zusammen dazu beigetragen haben, dass die Infektionen zu Ostern nicht zugenommen haben, können wir schon am Freitag die erste Stufe des Wiederöffnungsplans nehmen», erklärte sie. Wegen der teils deutlich unterschiedlichen Infektionslage sollen Beschlüsse zu Schulen und Kindergärten auf lokaler Ebene gefasst werden.

Das Nicht-EU-Land kam bislang im europäischen Vergleich verhältnismäßig gut durch die Corona-Krise, musste zuletzt aber mit steigenden Neuinfektionszahlen kämpfen.


Regierung: Pause von Johnson & Johnson kein Problem für US-Impfungen

WASHINGTON: Die vorsorgliche Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Präparat von Johnson & Johnson wird nach Angaben des Weißen Hauses «keine bedeutenden Auswirkungen» auf die US-Impfkampagne haben. Die USA hätten allein durch die vereinbarten Lieferungen mit den Herstellern Moderna und Biontech/Pfizer genügend Impfstoff für 300 Millionen Menschen, erklärte US-Präsident Joe Bidens Corona-Koordinator Jeff Zients am Dienstag. Die USA könnten daher weiter pro Tag rund drei Millionen Menschen impfen.

Das von Biden vorgegebene Ziel, allein in den ersten Hundert Tagen seiner Amtszeit 200 Millionen Impfungen zu verabreichen, werde wie geplant bis Ende April erreicht werden, erklärte Zients weiter. Die Regierung arbeite nun mit ihren Partnern zusammen, um allen Menschen, die einen Impftermin für den Wirkstoff von Johnson & Johnson hatten, einen neuen Termin mit einer der beiden anderen zugelassenen Impfungen anzubieten. Biden hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu haben.

Bislang wurden in den USA mehr als 6,8 Millionen Dosen des Impfstoffes von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach der ersten Spritze seine volle Wirkung entfaltet. Der Wirkstoff war in den USA Ende Februar zugelassen worden.

Die Impfkampagne in den USA schreitet unterdessen weiter rasant voran. Seit Mitte Dezember wurden Daten der Gesundheitsbehörde CDC zufolge bislang fast 190 Millionen Impfdosen gespritzt. Gut 46 Prozent der Erwachsenen haben demnach mindestens eine Impfdosis bekommen, knapp 29 Prozent sind voll geimpft.


Italienische Inseln wollen vor Urlaubszeit schneller impfen

ROM: Mit Blick auf die Urlaubszeit wollen einige italienische Inseln dem Corona-Impfplan der Regierung vorgreifen und ihre Bevölkerung schneller durchimpfen. «Ich will nur die Touristen-Saison retten, die für uns das Überleben bedeutet», sagte der Bürgermeister von Capri, Marino Lembo, der Zeitung «Corriere della Sera» (Dienstag). Man habe darum gebeten, Jüngere impfen zu dürfen. Auf der Insel in der Bucht von Neapel müssten Lembo zufolge noch 4000 Menschen immunisiert werden, was schnell ginge.

Der Bürgermeister der Insel Lampedusa, Totò Martello, sagte der Zeitung «La Repubblica», alle Inselbewohner könnten binnen einer Woche geimpft werden. Insgesamt leben dort dauerhaft mehr als 5000 Menschen. Regionalpräsidenten auf dem Festland halten jedoch wenig von dem Vorschlag. Es dürfe keine Privilegien auf Kosten anderer geben, hieß es. Auch die Regierung in Rom fordert, dass es keine Ausnahmen gibt und die Reihenfolge des Impfplans eingehalten wird.


Höchststand an Neuinfektionen im Iran - Extraschichten auf Friedhof

TEHERAN: Nach Ausbruch der vierten Corona-Welle in Iran hat das Land erneut einen Höchststand an Neuinfektionen verzeichnet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Dienstag wurden in den letzten 24 Stunden fast 25.000 Neuinfektionen erfasst. Im gleichen Zeitraum wurden über 290 Corona-Tote registriert, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Besonders schlimm ist die Lage in der Millionenmetropole Teheran. Medienangaben zufolge mussten auf dem Zentralfriedhof in der Hauptstadt wegen der vielen Corona-Toten Extraschichten eingelegt werden.

Das Gesundheitsministerium warnt vor einer «Todeswelle» im Frühling. Landesweit wurden wieder strenge Lockdowns verhängt. Den drastischen Anstieg der Zahlen vor rund einer Woche begründete das Ministerium mit den Lockerungen während der zweiwöchigen persischen Neujahrsferien (21. März bis 2. April). In dieser Zeit waren viele Iraner auf In- und Auslandreisen und hielten die Corona-Verhaltensregeln nicht ein.

Wegen der Wirtschaftskrise kann der Iran nicht ausreichend Impfstoffe einführen. Auch die im Land hergestellten Vakzine sind noch in der Testphase und daher noch nicht einsetzbar. Massenimpfungen für die über 83 Millionen Iraner sind daher erst für Mitte September geplant. Seit Ausbruch der Pandemie vor fast 14 Monaten sind im Iran mehr als 65.000 Menschen in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, über zwei Millionen wurden nachweislich mit dem Virus infiziert.


Irland passt Impfplan an: Astrazeneca nur noch für Menschen über 60

DUBLIN: Nach mehreren anderen Ländern hat auch Irland seine Impfkampagne angepasst und will den Impfstoff von Astrazeneca künftig nur noch für Menschen über 60 Jahren einsetzen. Mehrere Tausend Impftermine für Dienstag wurden wegen der geänderten Empfehlung zunächst gestrichen, wie der irische Sender RTÉ berichtete.

Am Montag hatte die zuständige Impfkommission empfohlen, das Mittel von Astrazeneca nur noch in höheren Altersgruppen einzusetzen. Zweite Dosen mit Astrazeneca sollen jedoch weiterhin auch bei Jüngeren gespritzt werden. «Da die Risiken und der Nutzen des Astrazeneca-Impfstoffs je nach Alter variieren kann und wir auch andere Corona-Impfstoffe zur Verfügung haben, hat die Kommission ihre Empfehlung angepasst», sagte die Vorsitzende Karina Butler.

Damit geht das EU-Land nach den sehr vereinzelt aufgetretenen Blutgerinnseln im Zusammenhang mit dem Impfstoff einen ähnlichen Weg wie mehrere andere Länder, auch Deutschland. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt das Mittel hingegen weiterhin für alle Altersgruppen. Die Vorteile würden die Risiken weiterhin übersteigen, so die Argumentation.

Der irische Gesundheitsminister Stephen Donnelly bezeichnete die Anpassung im Sender RTÉ als «große operative Herausforderung». Man werde sich aber definitiv daran halten, was die Impfkommission empfehle. Bislang haben in Irland rund 750.000 Menschen eine erste Corona-Impfung erhalten. Das Land hat knapp fünf Millionen Einwohner.


Coronavirus mit Flügeln: Fliegenart nach Covid-19-Erreger benannt

PRISTINA: Forscher haben eine im Kosovo neu entdeckte Fliegenart nach dem Coronavirus benannt. Potamophylax coronavirus wurde bereits vor einigen Jahren in einem Nationalpark des Landes entdeckt. Wissenschaftlich beschrieben haben die Forscher die Köcherfliegen-Art aber erst während der Pandemie-bedingten Quarantäne, berichten sie im Fachmagazin «Biodiversity Data Journal».

Der Name erinnert an die schwere Zeit, soll aber auch auf eine andere Pandemie aufmerksam machen: die Verschmutzung und Zerstörung wertvoller Süßwasser-Lebensräume im Kosovo. Zahlreiche Flüsse seien vor allem durch den Bau und Betrieb von Wasserkraftwerken in ihrer ökologischen Funktion bedroht, schreiben die Wissenschaftler, auch der Fluss, an dessen Ufern P. coronavirus entdeckt wurde.

Köcherfliegen haben ihren Namen von den Wohnröhren, in denen die Larven vieler Arten heranwachsen.


EU-Kommissar tritt Datenschutz-Bedenken bei Covid-Zertifikat entgegen

BRÜSSEL: EU-Justizkommissar Didier Reynders tritt Datenschutz-Bedenken beim geplanten Covid-Zertifikat für einfacheres Reisen in Europa entgegen. Der Grundsatz der Daten-Minimierung werde bei dem Vorhaben eingehalten, sagte der Belgier am Dienstag im Europaparlament. Tatsächlich sei der Satz an persönlichen Informationen kleiner als im gelben Impfbuch der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Um Reisen in Europa in der Corona-Krise wieder einfacher zu machen, schlägt die EU-Kommission die Einführung eines «grünen Zertifikats» vor. Es soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden. Grundsätzlich soll es den EU-Staaten überlassen bleiben, welche Vorteile - etwa freie Einreise ohne Quarantäne - sie gewähren. Das Zertifikat soll sowohl digital als auch in Papierform erhältlich sein.

Das Europaparlament und die EU-Staaten verhandeln derzeit darüber. Anfang Juni solle eine Pilotphase starten, sagte der Justizkommissar. Ende Juni sei dann der Start des gesamten Systems geplant. Reynders betonte, dass man sich an internationale Standards halten müsse. Man sei bereits mit anderen Organisationen wie der WHO in Kontakt.

Das Zertifikats solle nicht mehr benutzt werden, sobald die WHO die Pandemie für beendet erklärt habe, sagte Reynders. Für den Fall neuer Pandemien solle das Instrument jedoch im «Werkzeugkasten» gelassen werden. Europas oberste Datenschützer hatten kürzlich auf hohe Datenschutz-Standards gepocht.


USA: Mehr als 69.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages

BALTIMORE: In den USA haben die Behörden binnen 24 Stunden 69.486 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das ging am Dienstagmorgen (MEZ) aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore für Montag hervor. Die Anzahl der Toten im Zusammenhang mit einer Infektion lag bei 463.

Die bisherigen Höchstwerte wurden laut JHU am 2. Januar mit 300.295 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4476 Toten verzeichnet. Mit mehr als 31,2 Millionen Infektionen und rund 562.500 Toten sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen haben laut der Behörde CDC rund 74,1 Millionen Menschen den vollen Impfschutz bekommen. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.

Die Webseite der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.


Allen über 50-Jährigen wurde Corona-Impfung angeboten

LONDON: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die britische Regierung nach eigenen Angaben ihr nächstes Ziel erreicht. Allen über 50-Jährigen sei eine Impfung gegen das Virus angeboten worden, teilte die Regierung am Dienstag mit. Damit kommt die Kampagne etwas schneller voran als geplant. «Wir haben jetzt einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserem Impfprogramm erreicht», sagte Premierminister Boris Johnson der Mitteilung zufolge. Schon bald sollen die ersten unter 50-Jährigen geimpft werden.

Insgesamt haben im Vereinigten Königreich bisher mehr als 32 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten - das ist deutlich mehr als die Hälfte der Erwachsenen. Gut 7,5 Millionen wurde bereits die für den kompletten Schutz notwendige zweite Dosis gespritzt. Am Dienstag wurde erstmals der Impfstoff des US-Konzerns Moderna eingesetzt - es ist das dritte Mittel, das in Großbritannien genutzt wird.

Wegen des Erfolgs des Impfprogramms sind seit Montag in England wieder Geschäfte, Friseure und Außengastronomie geöffnet. Zahlreiche Menschen nutzten die Lockerungen für Einkäufe und den ersten Haarschnitt seit Monaten. Angesichts von Bildern Hunderter Feiernder in Kneipen im Londoner In-Bezirk Soho warnten Beobachter, die Fortschritte nicht zu gefährden und die Abstandsregeln weiter einzuhalten.

Am Montag hatte die Regierung den höchsten Anstieg von Neuinfektionen seit Anfang April gemeldet. In Südlondon wurden 44 bestätigte Fälle der zunächst in Südafrika entdeckten Corona-Variante B.1.351 bekannt sowie 30 Verdachtsfälle. Dutzende Menschen in den Bezirken Wandsworth und Lambeth seien in Selbstisolation, teilten die Behörden mit.


Israels Regierung beschließt weitgehende Schulöffnungen

TEL AVIV: Fast vier Monate nach Beginn einer Impfkampagne hat Israels Regierung weitgehende Schulöffnungen beschlossen. Von Sonntag an solle der Unterricht in Kleingruppen eingestellt und wieder in den üblichen Klassenverbänden gelehrt werden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Dienstag mit. Parallel dazu soll ein Überwachungssystem eingeführt werden, um Infektionen schnell zu erkennen.

Nach dem Start der Impfkampagne am 19. Dezember war in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch der Schwerkranken stark zurückgegangen. Deutlich weniger als ein Prozent aller Tests fiel zuletzt positiv aus. Die Marke von fünf Millionen Zweitimpfungen könnte in wenigen Tagen durchbrochen werden. Parallel zum Fortschritt der Impfkampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen.

Israel ist ein sehr junges Land, rund 30 Prozent der Bürger sind unter 16 Jahre alt. Sie können bisher nur in absoluten Ausnahmefällen geimpft werden. Experten rechnen aber damit, dass bald auch die Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren beginnen könnte.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.