Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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Niederlande verlängern Lockdown bis 9. Februar

DEN HAAG: Die Niederlande werden den Lockdown um weitere drei Wochen bis zum 9. Februar verlängern. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag an. «Wir haben keine Wahl», sagte er Premier. Die Zahl der Neuinfektionen ist zwar vier Wochen nach Verhängung des Lockdowns zurückgegangen. Doch es reiche bei weitem nicht aus. Hinzu gebe es große Sorgen über die britische Virus-Mutation, sagte Rutte. «Die Bilder aus London sind sehr alarmierend.»

Die Regierung schließe auch verschärfende Maßnahmen, wie eine abendliche Ausgangssperre nicht aus. Bis März wird von Auslandsreisen dringend abgeraten. «Es ist noch nicht vorbei», sagte der Premier und appellierte an die Bürger: «Halten Sie durch.»

Seit Mitte Dezember gelten strenge Corona-Maßnahmen im Land. Gaststätten und Geschäfte sind geschlossen, ebenso auch die Schulen. Persönliche Kontakte außerhalb des eigenen Haushaltes sind auf zwei Personen am Tag begrenzt. Ursprünglich sollten die Maßnahmen nur bis zum 19. Januar gelten. Die Regierung erwägt aber, die Grundschulen bereits Ende Januar wieder zu öffnen.

Am Dienstag waren knapp 5000 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet worden. Zum Vergleich. In Deutschland mit etwa fünf Mal so viel Einwohnern waren zuletzt rund 12.800 Neuinfektionen registriert worden.


Fast die Hälfte der Bulgaren lehnt Impfung ab

SOFIA: In Bulgarien herrscht nach einer Umfrage große Ablehnung gegen eine Impfung gegen das Coronavirus. In der Umfrage von Gallup International sprachen sich 46 Prozent der Bulgaren gegen eine Schutzimpfung aus, lediglich 30 Prozent wollten sich impfen lassen. Unentschlossen waren noch 23 Prozent der 800 Befragten, wie die Umfrage nach Berichten bulgarischer Medien vom Dienstag ergab, In dem EU-Land mit 6,9 Millionen Einwohnern wurden nach amtlichen Angaben bisher 14.161 Menschen gegen das Coronavirus geimpft.

Die Corona-Impfaktion mit fünf Phasen begann in dem Balkanland am 27. Dezember 2020. Eine erste Impfdose von Biontech-Pfizer erhielten Ärzte und Krankenschwestern. Ziel der Regierung in Sofia ist, dass sich 70 Prozent der Bevölkerung impfen lassen. Eine erste Lieferung von Dosen des Moderna-Impfstoffs wird an diesem Mittwoch erwartet.

Bulgariens Corona-Impfaktion wird von Verschwörungstheorien sowie weit verbreiteten Vorurteilen erschwert. 48 Prozent der Bulgaren meinen nach der Gallup-Umfrage, dass die Corona-Impfungen «Gefahren bergen». 34 Prozent hielten die Impfungen gegen das Coronavirus für «eher ungefährlich». 18 Prozent wollten keine Antwort auf diese Frage geben oder sagten, sie wüssten sie nicht.

Die Dynamik bei den Corona-Fallzahlen soll eineinhalb Monate nach Verhängen eines Teil-Lockdowns nach amtlichen Angaben gebremst worden sein. Bis 00.00 Uhr am Dienstag galten 63.057 Menschen als infiziert. Vor einer Woche waren es noch 71.821 gewesen. Seit Beginn der Pandemie wurden insgesamt 209.131 Corona-Ansteckungen nachgewiesen. An oder mit dem Coronavirus starben insgesamt 8.232 Menschen.


Portugal meldet so viele Corona-Tote wie noch nie: 155

LISSABON: Portugal hat so viele Corona-Tote an einem Tag wie noch nie seit Beginn der Pandemie gemeldet. Binnen 24 Stunden seien 155 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag in Lissabon mit. Damit wurde die am Vortag registrierte Höchstmarke (122) um 27 Prozent übertroffen. Die Gesamtzahl kletterte auf 8080 Todesopfer. Innerhalb eines Tages seien zudem 7259 Infektionen gezählt worden, hieß es. Insgesamt gab es damit in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern bereits fast eine halbe Million Ansteckungen (496.552) mit dem Virus Sars-CoV-2.

Am Mittwoch will die Regierung von Ministerpräsident António Costa nach einer Kabinettssitzung eine neue Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie bekanntgeben. Costa hatte am Montag angekündigt, die neuen Einschränkungen würden dem Lockdown des Frühjahrs 2020 «sehr nahe» kommen. Damals war unter anderem im ganzen Land eine wochenlange Ausgangssperre verhängt worden. Zudem mussten unter anderem Restaurants, Bars und Cafés sowie alle Läden, die nicht den Grundbedarf decken, geschlossen bleiben.

Im Rahmen eines Ausnahmezustands herrschen seit dem 9. November in weiten Teilen Portugals bereits strenge Ausgehbeschränkungen und Sperrstunden, darunter auch in der Hauptstadt Lissabon und der nördlichen Metropole Porto.

Im Vergleich zu anderen Ländern Europas war Portugal im Frühjahr und im Sommer relativ gut durch die Pandemie gekommen. Im Herbst wurde die Lage aber plötzlich immer schlechter. Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen 517 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Zum Vergleich: In Deutschland lag diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz bei 319.


US-Behörden empfehlen Impfkampagne auf Personen über 65 auszuweiten

NEW YORK: In den USA könnten schon in den kommenden Tagen Menschen über 65 Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. US-Gesundheitsminister Alex Azar teilte am Dienstag mit, dass die Altersgruppe der zur Impfung Berechtigen ausgeweitet würde. Zudem will die Regierung in Washington alle Impfdosen verteilen, die sie zunächst für die jeweils zweiten Injektionen zurückgehalten hatte. Damit soll der schleppend laufenden Impfkampagne in den USA neuer Schwung verliehen werden. Die Richtlinien an die Bundesstaaten sind unverbindlich.

Auch der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo teilte den Bürgern seines Bundesstaates mit, dass das Mindestalter für die Impfungen von 75 auf 65 gesenkt worden sei. «Ich bitte um Geduld, da es leider weit mehr berechtigte New Yorker gibt als Impfstoffe von der Bundesregierung», schrieb Cuomo auf Twitter. Der Bürgermeister der US-Ostküstenmetropole, Bill de Blasio, kündigte an, ab dem 25. Januar ein Baseballstadion als Zentrum für Massenimpfungen einrichten zu wollen.

Die Impfkampagne in den Vereinigten Staaten lief bislang langsamer an als geplant. Von landesweit mehr als 25 Millionen verteilten Dosen wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bislang erst etwa knapp neun Millionen verabreicht. Die Regierung in Washington hatte 20 Millionen Impfungen in dem Land mit etwa 330 Millionen Einwohnern bereits für Ende Dezember als Ziel ausgegeben.


Portugals Präsident doch nicht mit Corona infiziert

LISSABON: Der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa hat sich entgegen ersten Mitteilungen doch nicht mit dem Coronavirus infiziert. Das 72 Jahre alte Staatsoberhaupt sei nach dem positiven Test vom Vortag zwei Mal negativ getestet worden, teilte das Präsidialamt am Dienstag in Lissabon mit. Obwohl er keine Symptome hatte, hatte sich Rebelo de Sousa isoliert.

Der als volksnah und beliebt geltende Politiker der konservativen Sozialdemokratischen Partei (PSD) stellt sich am 24. Januar gegen mehrere Rivalen zur Wiederwahl. Nach jüngsten Umfragen wird sich Rebelo de Sousa schon in der ersten Runde mit großem Vorsprung durchsetzen. Wegen der Zuspitzung der Corona-Lage fordern allerdings immer mehr Politiker eine Verlegung der Abstimmung. Von den insgesamt sieben Kandidaten haben wegen der Pandemie bereits drei den Wahlkampf aus Sicherheitsgründen unterbrochen.

Die Abstimmung am 24. Januar wird die zehnte Präsidentenwahl seit der sogenannten Nelkenrevolution sein, bei der linke Militärs 1974 mit großer Unterstützung der Bevölkerung ein autoritäres Regime stürzten und das Land in der Folge zur Demokratie zurückkehrte.


Google fördert Corona-Faktencheck-Projekte mit 2,5 Mio Euro

MOUNTAIN VIEW: Google hat ein finanzielles Förderprogramm aufgelegt, um Faktencheck-Projekte zum Thema Covid-19 zu unterstützen. Das kündigte der Internet-Konzern am Dienstag in einem Blog-Eintrag an. Der offene Fonds der Google News Initiative (GNI) gegen Desinformationen im Zusammenhang mit Corona-Impfungen hat ein Volumen von über drei Millionen US-Dollar (2,5 Millionen Euro).

«Während die Verbreitung von Falschinformationen zu Covid-19 ein globales Problem war und ist, werden Fehlinformationen auch verwendet, um bestimmte Gruppen anzusprechen», heißt es in der Erklärung. Einige Studien deuteten darauf hin, dass sich das Publikum, das auf Fehlinformationen stoße, und diejenigen, die nach Fakten suchten, nicht unbedingt überschneiden würden. Aus diesem Grund nehme der Offene Fonds Anträge von Projekten entgegen, die darauf abzielten, das Publikum für Faktenchecks zu erweitern und insbesondere diejenigen zu erreichen, die ansonsten überproportional von Fehlinformationen betroffen seien.

Der Fonds wird nach Angaben von Google weltweit angeboten und steht für Nachrichtenorganisationen jeder Größe offen. «Bewerber sollten über nachweisbare Kompetenzen im Bereich Faktencheck sowie der Entlarvung von Desinformationen verfügen oder mit einer Organisation mit entsprechender Qualifikation zusammenarbeiten.»

Google werde bei der Auswahl kollaborative Projekte bevorzugen, die mit einem interdisziplinären Team und klaren Kriterien zur Erfolgsmessung arbeiteten. «Beispiele für erfolgversprechende Bewerbungen sind die Partnerschaft eines bestehenden Faktencheck-Projekts mit einem Medienunternehmen, das einen Zugang zu einer bestimmten Community etabliert hat.» Als weiteres Beispiel nannte «eine kollaborative Technologieplattform für Journalisten und Ärzte, um gemeinsam Falschinformationen zu identifizieren und Faktenchecks dazu zu veröffentlichen.» Ein globales Team von Googlern werde die Anträge überprüfen.


Portsmouth setzt Drohne zur Überwachung von Abstandsregeln ein

PORTSMOUTH: Die englische Hafenstadt Portsmouth setzt bei der Kontrolle der Corona-Abstandsregeln unter anderem auf eine unbemannte Drohne. Der Ratsvorsitzende der Stadt, Gerald Vernon-Jackson, erklärte am Dienstag, die Maßnahme greife nicht in die Privatsphäre der Bürger ein. «Wir können Menschen nicht identifizieren, wir können niemanden aus der Nähe sehen», sagte er der Nachrichtenagentur PA zufolge. Man wolle damit nur erkennen, wie sicher oder unsicher die Situation für die Menschen sei.

Zuvor hatte es öfter Klagen gegeben, an der Küstenpromenade der Stadt seien zu viele Menschen zu nah beieinander unterwegs - wegen der extrem hohen Corona-Infektionslage in der Region ein Risiko. Auf der Aufnahme von oben habe man jedoch erkennen können, dass sich die allermeisten Menschen verantwortlich verhielten, so Vernon-Jackson. Nur an einigen Punkten sei es zu voll - dort sollen nun als Konsequenz einzelne Bänke entfernt werden, um mehr Platz zu schaffen.


Israel will Corona-Impfprogramm für Holocaust-Überlebende auflegen

TEL AVIV: Die israelische Regierung setzt sich für die Impfung aller Holocaust-Überlebenden weltweit gegen das Coronavirus ein. Die Ministerin für Diaspora-Angelegenheiten, Omer Jankelevich, kündigte am Dienstag ein entsprechendes Programm an. Details dazu werden noch ausgearbeitet. Vorgesehen ist einer Mitteilung zufolge aber in einem Entwurf, Impfzentren in bestimmten Ländern zu eröffnen.

Holocaust-Überlebende gehörten aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zur Hochrisikogruppe, hieß es. In manchen Ländern sei nicht gesichert, dass sie in Kürze geimpft würden. Wenn nötig, sollten Teams die Überlebenden an ihren Wohnorten impfen. Das Projekt soll kostenfrei sein. Dem Ministerium zufolge leben etwa 190.000 Holocaust-Überlebende in Israel und 130.000 weitere in aller Welt.

Holocaust ist die nahezu weltweit gebräuchliche Bezeichnung für den Völkermord an der jüdischen Bevölkerung Europas durch die Nationalsozialisten und ihre Helfershelfer. Ihm fielen etwa sechs Millionen Menschen zum Opfer.


Ukraine lehnt russischen Corona-Impfstoff «Sputnik V» ab

KIEW: Die Ukraine will den russischen Corona-Impfstoff «Sputnik V» nicht zulassen und auf andere Impfstoffe warten. Die Regierung in Kiew hält das Mittel gegen das Coronavirus für nicht ausreichend klinisch getestet. «Russland denkt nicht an die Gesundheit der Ukrainer. Es denkt an das Aufzwängen seiner propagandistischen Stempel und Ideologien», sagte Außenminister Dmitri Kuleba am Dienstag dem Fernsehsender 1+1. Es gebe keine abschließenden medizinischen Gutachten zur Wirksamkeit des Vakzins, sagte er. Viele Länder, darunter etwa Ungarn, Serbien und Argentinien, setzen hingegen auf «Sputnik V».

Damit ist für die krisengeschüttelte und völlig verarmte Ukraine ein Impfstart nicht in Sicht. Das Land hofft zwar auf Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation und auf einen chinesischen Impfstoff. Jedoch rechnen Experten nicht vor März mit dem Start der Immunisierungen.

Zuvor war bekannt geworden, dass ein Unternehmen in der ostukrainischen und russischsprachigen Großstadt Charkiw Ende 2020 die Zulassung von «Sputnik V» beantragt hatte. Die Behörden dürften das aber kaum genehmigen. Die Beziehungen der beiden Länder sind seit Russlands Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim im Jahr 2014 zerrüttet.

In der Ukraine gibt es zum zweiten Mal einen Lockdown, der vorerst noch bis Sonntag kommender Woche gilt. Ukrainischen Amtsärzten zufolge hat das osteuropäische Land jedoch den Höhepunkt der derzeitigen Infektionswelle hinter sich. Auch in der Statistik des Gesundheitsministeriums gehen die Krankenhauseinweisungen wegen Infektionen mit dem Coronavirus sowie die Sterbefälle seit Mitte Dezember stetig zurück. Bisher haben sich mehr als 1,1 Millionen Menschen in der Ukraine mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 20.000 Menschen starben mit dem Virus.


OECD-Studie: Corona hat Forschung beispiellos mobilisiert

PARIS: Die Corona-Pandemie hat einer Studie zufolge die wissenschaftliche Forschung und Zusammenarbeit in beispielloser Weise mobilisiert. In den ersten Monaten der Pandemie stellten in den Ländern, für die Daten vorliegen, Forschungsfördereinrichtungen mehr als fünf Milliarden US-Dollar (etwa 4,1 Milliarden Euro) für Forschung und Entwicklung zu Covid-19 bereit, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris heißt. Davon seien etwa 850 Millionen US-Dollar (etwa 700 Millionen Euro) aus Europa gekommen. Die Zahlen beinhalten nicht interne Ressourcen, die innerhalb der Organisationen auf die Corona-Forschung umgelegt wurden.

Die Autorinnen und Autoren der Studie merken an, dass in «beispiellosem Tempo» Impfstoffkandidaten mit hoher Wirksamkeit gemeldet worden seien. Die Pandemie sei Katalysator für bereits bestehende Trends gewesen, habe den Einsatz digitaler Werkzeuge verstärkt, die internationale Zusammenarbeit verbessert und viele öffentlich-privaten Partnerschaften angeregt. Bis Ende November 2020 erschienen der OECD zufolge rund 75.000 wissenschaftliche Publikationen zu Corona. Die meisten Beiträge kamen aus den USA und China, Deutschland liegt etwa an neunter Stelle.

Zahlreiche Studienergebnisse wurden außerdem auf sogenannte Preprint-Plattformen gestellt. Das heißt, dass die Ergebnisse noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht wurden. Das habe zwar die Verbreitung wissenschaftlicher Informationen erheblich erleichtert. Gleichzeitig habe sich aber die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass weniger gründliche Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit gelangen und sich irreführende Informationen etwa in sozialen Netzwerken verbreiten.


So viele Tote in England und Wales in einem Jahr wie zuletzt 1918

LONDON: In England und Wales sind im vergangenen Jahr so viele Menschen gestorben wie zuletzt im Jahr 1918, dem Jahr der Spanischen Grippe. Zwischen Januar und Dezember gab es in den Landesteilen 608.002 Todesfälle, wie aus vorläufigen Zahlen hervorgeht, die die britische Statistikbehörde am Dienstag veröffentlichte. Das sind mehr als in jedem Kalenderjahr seit 1918 - damals waren 611.861 Tote gezählt worden. Allerdings sind die Zahlen über so lange Zeiträume schwierig zu vergleichen, da sich die Größe und die Altersstruktur der Bevölkerung deutlich verändert haben.

Vergleicht man die Todeszahlen von 2020 für England und Wales mit dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019, so starben knapp 76.000 Menschen mehr. Zum Ende des Jahres standen fast die Hälfte aller Todesfälle in den Krankenhäusern von England und Wales in Zusammenhang mit dem Coronavirus. In ganz Großbritannien sind seit Beginn der Pandemie bereits mehr als 80.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben, damit gehört das Land zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen in Europa.


Mittlerweile mehr als 500.000 nachgewiesene Corona-Fälle

STOCKHOLM: In Schweden sind mittlerweile mehr als eine halbe Million Coronavirus-Infektionen nachgewiesen worden. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 506.866 Corona-Fälle sowie 9667 damit in Verbindung stehende Todesfälle registriert, wie am Dienstag aus aktualisierten Zahlen der schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hervorging. Das entspricht etwa jedem 20. Einwohner des skandinavischen EU-Landes. Bis Sonntag wurden knapp 80.000 Menschen im Land gegen Corona geimpft.

Seit Ende Oktober stiegen die täglichen Neuinfektionszahlen bei den Schweden wieder stark an. Kurz vor Weihnachten erreichten sie vorerst ihren Höhepunkt; über die Feiertage wurde weniger getestet.

Schweden befinde sich in einer kritischen Phase, in der die Zahl der verfügbaren Plätze in den Krankenhäusern beinahe erreicht worden sei, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell am Dienstagnachmittag in Stockholm. Es sei deshalb extrem wichtig, sich an die Empfehlungen der Behörden zu halten. Dazu zählt unter anderem das ausreichende Abstandhalten, die Vermeidung neuer Kontakte, gründliches Händewaschen und die Bitte, zu Hause zu bleiben, wenn man sich krank fühlt.


Emirate haben mehr als eine Million Menschen gegen Corona geimpft

ABU DHABI: Im Kampf gegen das Coronavirus haben die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bereits mehr als eine Million Menschen geimpft. Das Land sei bei der Impfstoffverabreichung im weltweiten Vergleich an zweiter Stelle, schrieb der emiratische Vizepräsident und Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, am Dienstag bei Twitter. Das Land hatte die Marke von einer Million Corona-Impfungen bereits am Sonntag überschritten. Ziel ist, im ersten Quartal 2021 die Hälfte der Bevölkerung zu impfen. In dem Land am Persischen Golf leben rund zehn Millionen Menschen.

Spitzenreiter beim Tempo der Corona-Impfungen ist nach Informationen von Oxford-Forschern Israel. Die Website «Our World in Data», einem Projekt der Universität Oxford zusammen mit dem gemeinnützigen Global Change Data Lab, vergleicht verschiedene Staaten nach der Zahl der verabreichten Dosen pro 100 Einwohner. Dabei belegt Israel den ersten Platz, gefolgt von den Emiraten und Bahrain.


Debatte um Essenspakete für ärmere Kinder - Kritik von Fußballstar

LONDON: Der Fußballstar Marcus Rashford und Ärzte haben die Zusammensetzung von kostenlosen Essenspaketen für Kinder aus sozial schwachen Familien während des Corona-Shutdowns kritisiert. «Inakzeptabel», schimpfte Rashford (23) bei Twitter.

Auslöser war ein Tweet einer Frau. Sie postete ein Foto von Lebensmitteln, die ihr von einem privaten Unternehmen im Auftrag des Bildungsministeriums ausgehändigt worden waren. Darauf zu sehen sind ein Brot, zwei Bananen, zwei Möhren, zwei Kartoffeln, drei Äpfel, eine Tomate, eine Dose Baked Beans, mehrere Käsescheiben, eine Packung Nudeln und Süßigkeiten. «Mit 30 Pfund hätte ich mehr anfangen können. Diese Sachen hätte ich für 5,22 Pfund bekommen», schrieb @RoadsideMum zu dem Bild. Die Teilnehmer des Programms können zwischen Lebensmitteln oder einem Gutschein in Höhe von 30 Pfund (etwa 33,50 Euro) für zehn Tage wählen.

Max Davie von der Kinderärztevereinigung RCPCH sagte am Dienstag, es gebe zahlreiche Beispiele. «Als Kinderarzt kann ich sagen, dass der Inhalt für Kinder und Jugendliche nicht ausreichend ist. Kindern, die auf kostenlose Schulmahlzeiten angewiesen sind, geht es gesundheitlich schlechter als ihren Altersgenossen und sie verdienen angemessene Hilfe», sagte Davie. Das Bildungsministerium kündigte eine Überprüfung an. «Wir haben klare Vorhaben und Standards für Essenspakete und erwarten, dass sie befolgt werden», so das Ministerium.

Das Unternehmen Chartwells, von dem das Lebensmittelpaket stammt, kündigte eine Untersuchung an. «Vielen Dank, dass Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben. Dies spiegelt nicht die Vorgaben unseres Lebensmittelkorbes wider», betonte das Unternehmen. Fußballer Rashford betonte: «Die Kinder haben Besseres verdient.» Der Stürmer von Manchester United hatte die Regierung mit einer Kampagne so stark unter Druck gesetzt, dass sie schließlich ein Programm für kostenloses Schulessen auflegte.


Corona-Schutz für Nerze: Impfstoff in der Entwicklung

HELSINKI: In Finnland wird ein Impfstoff entwickelt, der Zuchttiere wie Nerze und Marderhunde vor dem Coronavirus schützen soll. Der finnische Pelztierzüchterverband Fifur kooperiert bei der Entwicklung mit einem Forschungsteam der Universität Helsinki, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Das Virus stelle nicht nur für die Gesundheit des Menschen eine Bedrohung dar, erklärte die Assistenzprofessorin Tarja Sironen dazu. Die Ausbreitung bei Tieren in der Landwirtschaft, Pelzindustrie und Tierwelt in Finnland müsse schnell und effektiv verhindert werden.

Mit einem Impfstoff für die infektionsanfälligen Tiere solle die Entstehung eines Virusreservoirs auf finnischen Pelzfarmen verhindert werden, sagte der Forschungsdirektor der Pelzzüchter, Jussi Peura. Auch wenn Tierversuche und Überprüfungen Zeit bräuchten, arbeite man daran, schnellstmöglich einen gut wirksamen Impfstoff fertigzustellen. Dies wird nach Ansicht des Verbandes nicht nur die Tiere schützen, sondern auch die Gesundheit der Menschen, die sich um diese kümmern. Nach Angaben des finnischen Rundfunksenders Yle dürfte die Testphase mehrere Monate dauern.

Auf finnischen Pelztierfarmen gibt es bislang keinen bekannten Corona-Fall bei Tieren. Das sah in anderen EU-Ländern wie den Niederlanden und Dänemark zuletzt anders aus: Die Dänen hatten sich nach Ausbrüchen unter Nerzen und Sorgen vor den Auswirkungen auf den Menschen gar dazu entschlossen, mehr als 15 Millionen Pelztiere zu töten und die Zucht bis Ende 2021 zu verbieten.

Nach den verschiedenen Corona-Ausbrüchen auf mehreren Nerzfarmen in Europa entwickelt auch Russland einen eigenen Impfstoff für Tiere. Das Vakzin soll Ende Januar vorliegen, wie der Chef der Agraraufsichtsbehörde Rosselchosnadsor, Sergej Dankwert, im Dezember der russischen Fachzeitschrift «Veterinär und Leben» gesagt hatte. Die EU, die USA und Singapur hätten bereits Interesse bekundet.


Litauen erhält erste Lieferung von Moderna-Impfstoff

VILNIUS: In Litauen ist die erste Lieferung von 2400 Dosen des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Moderna eingetroffen. Weitere Tranchen sollen einmal wöchentlich im Januar und Februar in das baltische EU-Land geliefert werden, teilte das Gesundheitsministerium in Vilnius am Dienstag mit. Das Präparat von Moderna ist der zweite in Europa zugelassene Impfstoff neben dem Vakzin von Biontech und Pfizer, das im stark von der Pandemie betroffenen Litauen bereits seit Ende Dezember verabreicht wird. Bislang wurden damit nach offiziellen Daten rund 25.000 Personen geimpft.

In Litauen sollen zuerst Corona-Patienten betreuende Ärzte und Pfleger sowie Bewohner und Mitarbeiter der Alten- und Pflegeheime geimpft werden. Zuletzt sorgten aber Medienberichte über vorzeitige Impfungen von nicht zur ersten Prioritätsgruppe zählenden Medizinern und im Gesundheitswesen tätigen Geschäftsleuten für Aufsehen - sie sollen persönliche Verbindungen genutzt haben, um das offizielle Verfahren zu umgehen. Staatspräsident Gitanas Nauseda hat deshalb die Regierung zu einer strikteren Kontrolle der Impfungen aufgefordert.

Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohner weist nach Angaben der EU-Behörde ECDC eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie bislang mehr als 160.000 Fälle in dem Baltenstaat erfasst, 2272 Menschen starben an dem Virus. Angesichts der Entwicklung der Corona-Zahlen hat die Regierung in Vilnius das Land Mitte Dezember in einen bis 31. Januar verhängten Lockdown geschickt. Die meisten Geschäfte sind seitdem dicht. Auch gelten Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen.


EU-Kommission schließt Vorgespräche über Valneva-Impfstoff ab

BRÜSSEL: Die EU will sich bis zu 60 Millionen Dosen eines weiteren Corona-Impfstoffs sichern. Man habe die Sondierungsgespräche mit dem französischen Biotech-Unternehmen Valneva abgeschlossen, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Der geplante Vertrag erlaube den Kauf von 30 Millionen Dosen mit der Option auf noch einmal so viele. «Damit können wir unsere Chancen maximieren, dass wir für alle Bürgerinnen und Bürger bis Ende 2021 einen Zugang zu sicheren und wirksamen Impfungen gewährleisten können», sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Schon jetzt hat die EU-Kommission im Namen der 27 Staaten Verträge mit sechs Impfstoff-Herstellern abgeschlossen und so rund 2,3 Milliarden Dosen verschiedener Mittel gesichert. Mitte Dezember wurden außerdem Sondierungsgespräche mit dem US-Unternehmen Novavax über bis zu 200 Millionen weitere Dosen abgeschlossen. Bislang sind zwei Impfstoffe in der EU zugelassen.

Nach Angaben der EU-Kommission entwickelt Valneva einen Impfstoff mit inaktivierten Viren. Dies sei eine «klassische, seit 60 bis 70 Jahren eingesetzte Impftechnologie mit bewährten Verfahren und sehr hoher Sicherheit», die bei den «meisten Influenza-Impfstoffen und vielen Impfstoffen für Kinderkrankheiten» zum Einsatz komme. Es sei der einzige Corona-Impfstoff auf Basis inaktivierter Viren, der derzeit in Europa in klinischen Studien getestet werde.


Wegen Corona: Britische Post liefert in 28 Regionen kaum noch aus

LONDON: Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie kann die britische Post landesweit in 28 Gegenden kaum noch Briefe und Pakete ausliefern. In diesen Regionen - 27 in England und eine in Nordirland - stehe zu wenig Personal zur Verfügung, weil viele Mitarbeiter krank seien oder sich in Selbstisolation befänden, teilte die Royal Mail mit. Betroffen sind unter anderem 13 Regionen in oder nahe bei London.

Mancherorts warten Menschen bereits seit mehr als einem Monat auf Sendungen, wie britische Medien am Dienstag berichteten. Nun wächst vor allem bei Älteren die Furcht, dass sie ihren Termin für eine Corona-Impfung nicht rechtzeitig erhalten. Die Gewerkschaft CWU und auch Parlamentsabgeordnete haben daher bereits aufgefordert, Postbedienstete als systemrelevant einzustufen und damit schon bald gegen Corona zu impfen.

Royal Mail versprach, nach besten Kräften alles zu tun, um die Sendungen zuzustellen. «Die Kombination aus einer starken Zunahme von Online-Bestellungen und den andauernden Covid-19-Beschränkungen führt dazu, dass alle Lieferdienste es mit außergewöhnlich hohen Mengen zu tun haben», betonte das Unternehmen.


Die meisten Griechen wollen sich impfen lassen

ATHEN: In Griechenland sind nach einer aktuellen Umfrage inzwischen 74 Prozent der Bürger bereit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Nur 22 Prozent äußerten Bedenken oder lehnten eine Impfung ganz ab. Die Umfrage wurde am Dienstag vom Nachrichtenportal «Political.gr» veröffentlicht.

Damit hat sich die Haltung zur Impfung in Griechenland deutlich gewendet: Bei einer ähnlichen Umfrage im September hatten noch 42 Prozent geantwortet, keine Impfung machen lassen zu wollen. Die Bereitschaft hatte sich dann aber bereits im Dezember 2020 erhöht, als 67 Prozent sich für eine Impfung aussprachen. Bisher wurden nach Regierungsangaben rund 50.000 Menschen geimpft.

In Griechenland ist das öffentliche Leben wegen der Pandemie weitgehend eingeschränkt. Nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken haben geöffnet. Wer auf die Straße möchte, muss per SMS den Zivildienst informieren. Möglich sind etwa Arztbesuche, Einkäufe im Supermarkt, die Versorgung von älteren Familienmitgliedern, sportliche Betätigung oder auch der Spaziergang mit dem Hund.

Der Lockdown für die rund 11 Millionen Einwohner gilt derzeit bis zum 18. Januar. Nach offiziellen Zahlen starben an oder mit dem Virus bislang mehr als 5300 Menschen. Am Montag meldete die griechische Gesundheitsbehörde 444 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.


Johnson unterstützt zweite Amtszeit von Guterres

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson unterstützt eine zweite Amtszeit von UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Johnson habe Guterres zu erfolgreichen Jahren gratuliert, teilte eine Regierungssprecherin mit. Der Premierminister twitterte am Dienstag, er habe mit dem UN-Generalsekretär über den gemeinsamen Kampf gegen Corona und Klimawandel gesprochen sowie über die Notwendigkeit, allen Mädchen Zugang zu guter Bildung zu gewährleisten. Der Portugiese Guterres hatte am Vorabend angekündigt, dass er für eine zweite Amtszeit bereit stehe.

Das Videogespräch mit Johnson fand zu Ehren des 75. Jubiläums des ersten Zusammentretens der UN-Generalversammlung statt. Die erste Sitzung hatte am 10. Januar 1946 in der Central Hall in London mit 51 teilnehmenden Nationen stattgefunden. Ursprünglich war eine Feier in London geplant, die aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde.


Portugals Präsident kurz vor Präsidentenwahl mit Corona infiziert

LISSABON: Der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa ist nur knapp zwei Wochen vor der Wahl eines neuen Staatschefs positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 72-Jährige tritt bei der Wahl wieder an. Der Politiker der konservativen Sozialdemokratischen Partei (PSD) leide unter keinen Symptomen, aber die Infektion bringe den Wahlkampf durcheinander, meldete die Nachrichtenagentur Lusa am Dienstag.

Die Wiederwahl des als volksnah und beliebt gelten Rebelo de Sousa bei der Abstimmung am 24. Januar gilt als wahrscheinlich. Von den insgesamt sieben Kandidaten für das höchste Staatsamt hätten drei ihren Wahlkampf aus Sicherheitsgründen unterbrochen, schrieb die Agentur weiter. Ob und wie eine geplante Diskussionsrunde der Kandidaten stattfinden könne, sei zurzeit offen.

Die Abstimmung am 24. Januar wird die zehnte Präsidentenwahl seit der sogenannten Nelkenrevolution sein, bei der linke Militärs 1974 mit großer Unterstützung der Bevölkerung ein autoritäres Regime stürzten und das Land in der Folge zur Demokratie zurückkehrte.


Corona-Regeln gebrochen? Boris Johnson unter Druck wegen Radausflugs

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson droht wegen eines möglichen Bruchs der Corona-Regeln unter Druck zu geraten. Der konservative Politiker war am Wochenende mit seinem Fahrrad im Olympia Park im Osten der britischen Hauptstadt gesichtet worden - mehr als elf Kilometer von seiner Dienstwohnung in der Downing Street entfernt. Nach den Lockdown-Regeln soll man sich jedoch nur im lokalen Umfeld bewegen. Für Johnson kommt die Debatte zur Unzeit: Angesichts hoher Fallzahlen versucht die Regierung gerade alles, um die Menschen zu besserer Einhaltung der Regeln zu bewegen.

Gesundheitsminister Matt Hancock führte bei einer Pressekonferenz am Montagabend aus, ein ausgedehnter Spaziergang über elf Kilometer sei in Ordnung. Die Regierung wollte sich jedoch zunächst nicht dazu äußern, ob Johnson mit dem Rad von seinem Wohnsitz aus zum Olympia-Park gefahren war oder mit dem Auto dorthin gebracht wurde.

Wie weit man sich im Lockdown mit dem Auto von der eigenen Wohnung entfernen darf, war in den vergangenen Tagen Thema erbitterter Diskussionen in dem Land gewesen. Anlass war ein Vorfall gewesen, bei dem zwei Frauen mehrere Hundert Euro Strafe von der Polizei aufgebrummt bekamen, weil sie mit dem Auto acht Kilometer weit gefahren waren, bevor sie einen Spaziergang machten.

In Großbritannien breitet sich derzeit mit großer Geschwindigkeit eine neue Variante des Coronavirus aus, die deutlich ansteckender sein soll als die bislang vorherrschende. Vor allem in London stehen die Krankenhäuser unter enormem Druck. Insgesamt starben bereits mehr als 80.000 Menschen in dem Land nach einer Corona-Infektion.


Corona-Effekt: Stärkstes Wachstum im PC-Markt seit zehn Jahren

FRAMINGHAM/STAMFORD: Das Arbeiten und Lernen zuhause in der Corona-Pandemie hat dem PC-Markt im vergangenen Jahr zum stärksten Wachstum seit 2010 verholfen. Computer seien wieder zu einem unentbehrlichen Gerät geworden, sagte Analystin Mikako Kitagawa von der Marktforschungsfirma Gartner zur Vorlage aktueller Absatzzahlen am Montag. Allerdings habe es auch einen Verkaufsrekord bei Gaming-PCs gegeben, betonte ihr Kollege Ryan Reith von der Analysefirma IDC.

Die beiden großen IT-Marktforscher definieren die Produktkategorie der Personal Computer etwas unterschiedlich und kamen daher auf unterschiedliche Zahlen. IDC errechnete für 2020 ein Absatzplus von gut 13 Prozent auf 302,6 Millionen Geräte. Gartner, das zum Beispiel die Chromebooks mit Google-Software nicht mitberechnet, kam auf ein Plus von 4,8 Prozent bei gut 275 Millionen verkauften Notebooks und Desktop-Rechnern.

Unter den einzelnen Herstellern gab es das stärkste Plus bei Apple. Der Verkauf der Mac-Computer stieg laut IDC um gut 29 Prozent an und Gartner zufolge um 22,5 Prozent. Für Marktführer Lenovo ging es um 12 Prozent (IDC) bzw. um 8,4 Prozent (Gartner) aufwärts.

Mit dem Vormarsch der Smartphones hatten viele Verbraucher das Interesse an PCs verloren - die Absatzzahlen gingen seit 2010 jahrelang runter. Vor Beginn der Corona-Krise hatte es bereits eine leichte Erholung gegeben.

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