Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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Bürgermeister: Weihnachtsbaum am Rockefeller Center trotz Pandemie

NEW YORK: Am traditionellen Weihnachtsbaum am Rockefeller Center in New York sollen in diesem Jahr trotz der Coronavirus-Pandemie die Lichter angezündet werden. «Wir wollen, dass es ein großartiges Erlebnis wird, insbesondere angesichts von all dem, womit sich die Menschen gerade herumschlagen», sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. «Das ist jedes Jahr etwas ganz besonders für diese Stadt.» Für ihn selbst bringe das Anzünden der Lichter an diesem Baum jedes Jahr «kindliches Staunen» mit sich.

Normalerweise strömen jedes Jahr Tausende Menschen zu dem Spektakel ans Rockefeller Center in Manhattan. Wann die Lichter dieses Jahr genau angehen sollen und wie die Veranstaltung ablaufen soll, haben die Betreiber bislang nicht mitgeteilt. Es würden «extra Vorkehrungen» getroffen, sagte de Blasio und kündigte für demnächst weitere Informationen dazu an. Medienberichten zufolge haben die Veranstalter den Baum für dieses Jahr unterdessen bereits ausgewählt - eine 30 Meter hohe Fichte in Oneonta im Norden des Bundesstaats New York.

Die ebenfalls weltberühmte Schlittschuhbahn am Rockefeller Center in New York soll ebenfalls trotz Coronavirus-Pandemie wiederkommen. Sie soll diesmal aber nur vom 21. November bis zum 17. Januar und damit deutlich kürzer als sonst öffnen.


Fauci: Wegen möglichem Impfstoff nicht in falscher Sicherheit wiegen

WASHINGTON: Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat die Amerikaner davor gewarnt, sich wegen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus in Sicherheit zu wiegen. «Die Nachricht über den Impfstoff sollte die Menschen nicht dazu veranlassen zu sagen, dass wir die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen nicht weiterführen müssen», sagte Fauci am Dienstag dem Sender CNN. An die Amerikaner appellierte er: «Geben Sie nicht auf, wenn Sie wissen, dass Hilfe auf dem Weg ist.» Er wisse um die Erschöpfungserscheinungen beim Thema Coronavirus. «Aber halten Sie durch, noch ein bisschen länger.»

Fauci rief die Amerikaner dazu auf, Masken zu tragen, Abstand von anderen Menschen zu halten und sich die Hände zu waschen. Auch wenn ein Impfstoff zugelassen würde, würde dieser zunächst nach Prioritäten verteilt werden. So würden beispielsweise Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiteten, zuerst damit versorgt werden. Er rechne aber damit, dass jeder Amerikaner, der das wolle, in den ersten vier Monaten des kommenden Jahres geimpft werden könne.

In den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern hatte die Zahl der Coronavirus-Infektionen seit Beginn der Pandemie am Montag die Marke von zehn Millionen überstiegen. Nach der Statistik der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen seit einer Woche bei mehr als 100.000. Mehr als 238.000 Menschen in den Vereinigen Staaten kamen nach einer Infektion ums Leben.

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat einen entschiedenen Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Er warnte am Montag allerdings auch: «Uns steht immer noch ein sehr dunkler Winter bevor.» Der bei der Wahl am vergangenen Dienstag unterlegene US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach gesagt, das Virus werde irgendwann verschwinden. Die Pandemie hatte die Wahl in den USA überschattet.


Trotz hoher Todesopfer-Zahl: Spanien spricht von «Stabilisierung»

MADRID: In Spanien sind innerhalb eines Tages so viele Todesfälle nach einer Infektion mit dem Coronavirus erfasst worden wie seit April nicht mehr. Binnen 24 Stunden seien aus den verschiedenen Regionen insgesamt 411 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstagabend in Madrid mit.

Mehr als 400 Todesopfer binnen 24 Stunden waren in Spanien zuletzt im April zu beklagen gewesen. Die höchsten Werte waren zwischen Ende März und Anfang April mit zum Teil weit mehr als 900 Toten pro Tag registriert worden. Die Gesamtzahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 kletterte am Dienstag auf 39.756.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg unterdessen um 17.395 auf knapp 1,4 Millionen. «Wir registrieren seit einigen Tagen eine deutliche Stabilisierung», betonte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón. Die Zahl der Todesfälle könne trotzdem in den nächsten Tagen weiter steigen, warnte er.

Wegen der wieder rapide steigenden Infektionszahlen hatte das Parlament in Madrid Ende Oktober einer Verlängerung des nationalen Notstands bis zum 9. Mai nächsten Jahres zugestimmt. Spanien ist von der Pandemie schwer betroffen: Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Dienstag im 47-Millionen-Einwohner-Land bei 238,19. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts 139,1.


Italien zählt fast 600 Corona-Tote an einem Tag

ROM: In Italien ist die Zahl der Corona-Toten innerhalb eines Tages mit fast 600 auf den höchsten Wert seit über einem halben Jahr gestiegen. Binnen 24 Stunden registrierten die Gesundheitsbehörden nach Angaben vom Dienstag 580 Covid-19-Opfer. Damit starben in dem Land mit rund seinen 60 Millionen Einwohnern seit Februar insgesamt 42.330 Menschen im Zusammenhang mit der Viruskrankheit. Die Zahl der Neuinfektionen lag am Dienstag bei knapp 35.100 Fällen in 24 Stunden. Bei der Gesamtzahl der Ansteckungsfälle wird somit die Marke von einer Million in Kürze erreicht werden.

Seit Freitag versucht die Regierung, die steigenden Infektionswerte mit neuen Maßnahmen einzudämmen. Für die Bürger gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens. Außerdem schränkt Rom zum Gesundheitsschutz in immer mehr der 20 Regionen derzeit die Bewegungsfreiheit der Menschen weiter ein.


Brüssel will Impfstoff-Vertrag und Gesundheitspaket billigen

BRÜSSEL: Die EU-Kommission will am Mittwoch den Weg für den Kauf von bis zu 300 Millionen Einheiten des vielversprechenden Corona-Impfstoffs der Firmen Biontech und Pfizer frei machen. Der bereits fertig ausgehandelte Liefervertrag mit den beiden Herstellern soll formal gebilligt werden, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen angekündigt hat.

Darüber hinaus will Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides ein Gesetzespaket zum Kampf gegen grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren und zur Stärkung der EU-Gesundheitsbehörden ECDC und EMA vorstellen. Damit will sich die Europäische Union besser gegen künftige Pandemien und ähnliche Gefahren wappnen.

Die Zusammenarbeit der 27 Staaten klappte vor allem am Anfang der Corona-Pandemie nicht gut. Empfehlungen der EU-Kommission wurden teils ignoriert. Nun soll unter anderem der Austausch von Infektionsdaten verbessert werden. Das ECDC soll mehr Kompetenzen bekommen, echte Empfehlungen auszusprechen. Auch deutsche Politiker hatten immer wieder gefordert, die EU-Gesundheitsbehörde zu einer Art europäischem Robert Koch-Institut auszubauen.


Friedensnobelpreisträger von Norwegens Quarantänepflicht ausgenommen

OSLO: Die Delegation des Welternährungsprogramms (WFP) wird für die Verleihung des Friedensnobelpreises von der Quarantänepflicht bei der Einreise in Norwegen entbunden. Man folge mit dem Schritt der Einschätzung der Gesundheitsbehörden, dass das Infektionsrisiko sehr gering sei, teilte das norwegische Gesundheitsministerium am Dienstag mit. «Die Verleihung des Friedensnobelpreises ist eine wichtige Begebenheit von großem nationalen und internationalen Interesse», erklärte Gesundheitsminister Bent Høie. Man wolle dem Preisträger deshalb ermöglichen, vor Ort bei der Vergabe dabei zu sein.

Das norwegische Nobelkomitee hatte vor gut einem Monat verkündet, dass der diesjährige Friedensnobelpreis an das Welternährungsprogramm geht. Die UN-Organisation wird damit unter anderem für ihre Bemühungen im Kampf gegen den Hunger sowie ihren Beitrag zur Verbesserung der Friedensbedingungen in Konfliktgebieten ausgezeichnet. Überreicht wird der Preis am 10. Dezember in Oslo.

Die WFP-Delegation wird laut Ministeriumsangaben so klein wie möglich sein und etwa 15 bis 20 Personen ausmachen. Das norwegische Nobelinstitut soll sich demnach in Norwegen um die Corona-Tests kümmern, deren negatives Ergebnis die Delegationsmitglieder vorweisen müssen, um von der Einreisequarantäne ausgenommen zu werden.


Niederlande nehmen vorsichtig Kurs auf Lockerung von Corona-Maßnahmen

DEN HAAG: Die Niederlande nehmen angesichts gesunkener Infektionszahlen vorsichtig Kurs auf eine Lockerung ihrer strengen Corona-Schutzmaßnahmen. Möglicherweise könnten in der kommenden Woche Kinos, Museen und Bibliotheken wieder öffnen, erklärte Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Dienstag nach Angaben des Senders NOS. Regionale abendliche Ausgangssperren seien bis auf weiteres vom Tisch; Gaststätten müssten allerdings voraussichtlich noch bis Mitte Dezember geschlossen bleiben.

Wie das niederländische Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM am Dienstag mitteilte, gingen die registrierten Corona-Infektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage um 32 Prozent auf 43.621 zurück. In der Woche davor sei nur ein Rückgang um 5 Prozent verzeichnet worden. Die Regierung in Den Haag hatte Mitte Oktober einen Teil-Lockdown angeordnet, der vor einer Woche durch die Schließung von Museen, Theatern, Schwimmbädern, Vergnügungsparks und Zoos noch verschärft wurde.

Inzwischen sank den Behördenangaben zufolge der Reproduktionswert - das sogenannte Sieben-Tage-R - zum ersten Mal seit Mitte Juni unter 1 auf 0,91. Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 91 weitere Menschen ansteckten. Liegt der R-Wert für längere Zeit unter eins, zeigt dies ein Abflauen des Infektionsgeschehens.


Reisekonzern TUI verhandelt über weitere Staatshilfen

BERLIN/HANNOVER: Der angeschlagene Reisekonzern TUI verhandelt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur über weitere Staatshilfen. Die Gespräche stünden aber noch am Anfang, es sei keinerlei Entscheidung getroffen, hieß es am Dienstag aus gut unterrichteten Kreisen.

Die Reisewirtschaft gehört zu den Branchen, die in der Corona-Krise am schwersten getroffen wurden. Grund sind vor allem weltweite Reisebeschränkungen. Das dritte Geschäftsquartal von April bis Juni hatte Tui tief in die roten Zahlen gerissen.

Die Tui hatte bereits über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik eine Wandelanleihe in Höhe von 150 Millionen Euro gezeichnet. Dies war eine Voraussetzungen für eine weitere Kreditlinie der staatlichen Förderbank KfW. Zusammen mit der Anleihe erhielt der weltgrößte Reisekonzern so weitere 1,2 Milliarden Euro, um die Corona-Krise zu bewältigen, wie es Ende September hieß. Der Tui war im Frühjahr als erstem deutschen Großunternehmen bereits ein Krisendarlehen über 1,8 Milliarden Euro zugesprochen worden.


Pariser Untersuchungsrichter prüfen mögliche Corona-Versäumnisse

PARIS: Die Ermittlungen um mögliche Versäumnisse im Umgang mit der Corona-Pandemie in Frankreich gehen in die nächste Phase. Vier Untersuchungen seien an Ermittlungsrichter weitergeben worden, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Die Vorwürfe lauten demnach Unterlassung bei der Bekämpfung einer Gefahr, Gefährdung des Lebens anderer sowie fahrlässige Tötung und Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Sommer Voruntersuchungen eingeleitet, um eventuell begangene Straftaten aufzudecken. Dies ist nun der nächste Schritt in den Ermittlungen.

Die Untersuchungen fassen nach Angaben der Staatsanwaltschaft 253 der 328 seit März eingegangen Beschwerden zusammen. Nach früheren Angaben richten sich die Beschwerden meist gegen namentlich nicht genannte Personen und stammen von Einzelpersonen, Gewerkschaften oder Verbänden. Sie betreffen etwa Behörden, Ministerialabteilungen sowie Verwaltungsbeamte und öffentliche Entscheidungsträger. Untersucht werden nun mögliche Vergehen, die zum Schaden der Allgemeinheit, des Gesundheitspersonals, von Beamten sowie Kranken oder Verstorbenen begangen wurden.

In Frankreich hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik am Umgang der Regierung mit der Coronakrise gegeben. Kritiker sind der Ansicht, dass die Regierung sich nicht rechtzeitig um Schutzmasken oder ausreichend Tests gekümmert hat. Ausgenommen von der aktuellen Untersuchung sind aber Anzeigen gegen Regierungsmitglieder. Der Gerichtshof der Republik ist als einzige Institution in Frankreich in der Lage, Ministerinnen und Minister für Handlungen zu verurteilen, die in Ausübung ihres Amtes begangen wurden. Auch dort sind mehrere Klagen eingegangen.

Im Oktober gab es in diesem Zusammenhang Hausdurchsuchungen beim französischen Ex-Premierministers Édouard Philippe, bei Gesundheitsminister Olivier Véran und dessen Amtsvorgängerin Agnès Buzyn. Frankreich ist stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen, es starben bereits mehr als 40.000 Menschen. Derzeit gelten in Frankreich ähnlich wie im Frühjahr wieder sehr strenge Ausgangsbeschränkungen.


Westbalkan-Staaten wollen Volkswirtschaften stärker an EU anpassen

SOFIA: Die Westbalkan-Staaten wollen sich in Wirtschaft und Klimaschutz stärker an die Europäische Union anpassen. Vertreter von sechs Staaten unterzeichneten am Dienstag zwei entsprechende Deklarationen zu einem regionalen gemeinsamen Markt und zu einer «Grünen Tagesordnung». Das Video-Gipfeltreffen fand im Rahmen des so genannten Berliner Prozesses statt - eine Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), mithilfe derer die Westbalkan-Staaten Albanien, Serbien, Nordmazedonien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Kosovo an die EU herangeführt werden sollen.

Gastgeber des Gipfeltreffens waren der Ministerpräsident Bulgariens, Boiko Borissow, und sein Amtskollege aus Nordmazedonien, Zoran Zaev, der trotz der Corona-Pandemie nach Sofia kam. Zaev wurde dort persönlich von Borissow begrüßt, der in den vergangenen zwei Wochen an Covid-19 erkrankt war, nach einem negativen Test jetzt aber nicht mehr unter Quarantäne steht.

Der regionale gemeinsame Markt hat das Ziel, die Volkswirtschaften der Westbalkan-Staaten durch die Freizügigkeit von Menschen, Waren, Dienstleistungen und Kapital zu verbinden, wie die bulgarische Regierung mitteilte. Die regionale «Grüne Tagesordnung» sei im vollen Einklang mit den Bemühungen der EU im Kampf gegen den Klimawandel, hieß es. «Lasst uns nicht vergessen, dass der Westbalkan ein Markt von etwa 20 Millionen Menschen ist», sagte Borissow. Dies würde den jüngeren Menschen Perspektiven geben, die jetzt «mit schnellem Tempo» auswanderten.

An dem Berliner Prozess, der 2014 initiiert wurde, sind neben den Westbalkan-Staaten auch Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Kroatien, Slowenien, Großbritannien, Polen, Griechenland und Bulgarien beteiligt.


Rekordzahl an Briten hat im Sommer ihre Arbeit verloren

LONDON: Mehr als 310.000 Briten haben zwischen Juli und September dieses Jahres ihren Job verloren. Damit habe die Zahl der Entlassungen in Großbritannien ein Rekordhoch erreicht, erklärte das Office for National Statistics am Dienstag in London. Im Quartal zuvor, in das der erste Teil-Lockdown fiel, lag die Zahl bei 181.000 Entlassungen.

Die Arbeitslosenquote erreichte im Sommerquartal einen Stand von 4,8 Prozent - sie liegt damit knapp ein Prozent über dem Vorjahreswert. Insgesamt haben der Behörde zufolge seit Beginn der Pandemie rund 780.000 Briten ihre Arbeit verloren.

Die Regierung hat mit der Ankündigung eines zweiten Teil-Lockdowns für England das staatliche, dem deutschen Kurzarbeitergeld ähnliche Unterstützungsprogramm bis März 2021 verlängert. Der im November geltende Teil-Lockdown ist erneut mit vielen Schließungen verbunden. Zudem sorgen die unklaren Brexit-Aussichten für weitere wirtschaftliche Unsicherheit.


Britisches Wörterbuch kürt «Lockdown» zum Wort des Jahres

GLASGOW: Das britische Collins-Wörterbuch hat den Begriff «Lockdown» zum Wort des Jahres 2020 erklärt.

«Wir haben «Lockdown» zum Wort des Jahres gekürt, weil es die geteilte Erfahrung von Milliarden Menschen zusammenfasst, die ihren Alltag einschränken müssen, um das Coronavirus einzudämmen», sagte die Sprachexpertin des Collins-Wörterbuchs, Helen Newstead, am Dienstag in Glasgow. «Sprache spiegelt die Welt um uns herum wider und 2020 war von der globalen Pandemie bestimmt.» Mit dem Wort würden umgangssprachlich die Beschränkungen von Reisen, sozialen Kontakten und öffentlichen Orten beschrieben, hieß es in der Erklärung des Verlags. In Deutschland kürt jedes Jahr gegen Ende des Jahres die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden ein «Wort des Jahres».


Jordanier wählen neues Parlament unter strengen Corona-Auflagen

AMMAN: Trotz steigender Coronazahlen ist in Jordanien ein neues Parlament gewählt worden. In dem von König Abdullah II. regierten Land waren am Dienstag mehr als vier Millionen Menschen aufgerufen, 130 Vertreter des Repräsentantenhauses zu bestimmen. Angesichts weit verbreiteter Kritik am Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie erwarteten Beobachter eine geringe Wahlbeteiligung. Das Parlament hat in dem Königreich zudem nur begrenzte Befugnisse. Ergebnisse der Abstimmung werden für Mittwoch erwartet.

Um Ansteckungen bei der Abstimmung zu vermeiden, galten in den Wahllokalen strenge Schutzmaßnahmen. So mussten die Wähler Abstand einhalten sowie eine Maske und Handschuhe tragen. Später am Wahltag sollte eine viertägige Ausgangssperre beginnen.

Bereits zuvor hatte die Regierung strikte Ausgangsbeschränkungen beschlossen. Schulen und viele Geschäfte blieben geschlossen. Die Wirtschaft des ohnehin ressourcenarmen und von Wüste geprägten Landes leidet stark unter der Corona-Pandemie. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass sie in diesem Jahr um mehr als 3,5 Prozent schrumpft. Zugleich steigt die Arbeitslosigkeit.

Jordanien hat bislang der Regierung zufolge mehr als 110.000 Corona-Infektionen registriert, knapp 1300 Menschen starben - fast alle davon in den vergangenen zwei Monaten. Das Land mit seinen rund zehn Millionen Einwohnern hat in der vergangenen Woche täglich zwischen etwa 3000 und 6000 Neuinfektionen verzeichnet.


Bachelet kritisiert Festnahmen von Oppositionellen in Tansania

GENF/DARESSALAM: Im Zuge der umstrittenen Präsidentenwahl im ostafrikanischen Tansania sind dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge mindestens 150 Oppositionelle festgenommen worden. Inzwischen seien die meisten zwar wieder frei, mindestens 18 seien aber Berichten zufolge noch in Gewahrsam, teilte das UN-Menschenrechtsbüro in Genf am Dienstag mit.

UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Michelle Bachelet zeigte sich demnach «beunruhigt» über die Schikane gegenüber der Opposition auf dem Festland sowie in der semiautonomen Region Sansibar. «Die angespannte Lage im Land wird sich nicht entschärfen, indem diejenigen, die das Ergebnis der Wahlen anfechten, zum Schweigen gebracht werden», ermahnte sie. Stattdessen müsse es einen Dialog geben. Sie rief die Behörden in Tansania auf, die Oppositionellen freizulassen und das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit der Menschen zu respektieren.

Bei der Wahl vor zwei Wochen gewann der zunehmend autoritär regierende Amtsinhaber John Magufuli nach offiziellen Ergebnissen mit rund 84 Prozent der Stimmen. Die Opposition nannte die Wahl illegitim und rief zu friedlichen Protesten auf. Dazu kam es aber nicht, da die Polizei der Opposition vorwarf, illegale Demonstrationen abzuhalten und etliche Oppositionsführer festnahm.

Der seit 2015 amtierende Magufuli, auch «Bulldozer» genannt, polarisiert in dem ostafrikanischen Land: Unterstützer befürworten seinen starken und kompromisslosen Führungsstil, große Infrastruktur-Projekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung. Kritiker und Menschenrechtler aber verurteilen seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Corona-Pandemie. Das Land mit rund 58 Millionen Einwohnern hat seit Mai offiziell keine Corona-Fälle mehr bekanntgegeben.


Deutscher Bundespräsident kritisiert Corona-Demonstranten

BERLIN: Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat scharf die Gegner der staatlichen Corona-Politik kritisiert, die in Leipzig unter weitgehender Missachtung aller Auflagen demonstriert haben.

«Rücksichtslosigkeit ist kein Freiheitsrecht», sagte er am Dienstag in Berlin. «Wo einige Zehntausend Menschen die Auflagen missachten, die Regeln verspotten und weder auf Abstand achten noch Masken tragen, da werden Grenzen überschritten.»

Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut, betonte Steinmeier zum Auftakt einer Gesprächsrunde mit Covid-19-Erkrankten, die inzwischen wieder genesen sind. Die Gesellschaft müsse sich über Mittel und Wege der Pandemiebekämpfung öffentlich auseinandersetzen. Demonstrationen müssten möglich sein. «Aber die Demonstrationsfreiheit ist nicht die Freiheit zur Gefährdung anderer», fügte er hinzu.

Der Bundespräsident gestand ein, dass auch die Maßnahmen gegen Corona «Narben hinterlassen». Er nannte Einsamkeit, Sorge um den Arbeitsplatz, Angst vor der Zukunft. Die Politik müsse diese Sorgen ernst nehmen, was sie tue, wie die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern zeigten. Das gelte auch für die berechtigten Sorgen um Wirtschaft und Arbeitsplätze. Allerdings schade es auch der Wirtschaft, wenn sich das Virus ungehindert verbreiten könne. «Ohne ein gesundes Land gibt es keine gesunde Wirtschaft.»


Weber: EU-Vertrag über Biontech-Impfstoff «in nächsten Stunden»

BRÜSSEL: Der vielversprechende Impfstoff der Pharmafirmen Biontech und Pfizer soll rasch auch in der Europäischen Union zur Verfügung stehen. Die EU-Kommission stehe kurz vor dem Abschluss eines Liefervertrags, sagte der CSU-Europapolitiker Manfred Weber am Dienstag im Fernsehsender Phoenix. «Ich kann Entwarnung geben: Die Verträge werden in den nächsten Stunden unterschrieben und dann auch durch die Kommissionsbeschlüsse morgen rechtlich verankert werden», sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei.

Die EU-Kommission verhandelt seit Monaten mit Biontech und Pfizer. Nach Vorgesprächen hatte die Behörde schon im September erklärt, sie wolle bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen der Hersteller beziehen. Ein Rahmenvertrag kam aber noch nicht zustande - anders als bei drei anderen Impfstoffherstellern. Am Montag hatten Biontech und Pfizer vielversprechende Daten über die Wirksamkeit und Verträglichkeit ihres Impfstoffs vorgelegt.

«Die Verträge müssen fachlich, sachlich, rechtlich ordentlich abgeschlossen werden», sagte Weber. Es habe am Schluss noch Diskussion darüber gegeben, dass Pfizer europäisches Recht, auch das Haftungsrecht Europas, zu respektieren habe. «Das musste noch geklärt werden», fügte er hinzu. Doch könne man «zusichern, dass wir Europäer auf diesen Impfstoff auch Zugriff haben». Es habe sich ausgezahlt, dass Europa die Gespräche mit einer Stimme geführt habe. So habe man gegenüber dem US-Konzern Pfizer stärker auftreten können.

Die EU-Staaten hatten sich geeinigt, dass die EU-Kommission in ihrem Namen die Verhandlungen über den Bezug von Impfstoffen führt. Nach Vertragsabschluss haben alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie werden nach Bevölkerungsstärke verteilt. Deutschland hat einen Anteil von rund 19 Prozent.


PLO-Vertreter Erekat nach Corona-Erkrankung gestorben

TEL AVIV: Der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Saeb Erekat, ist tot. Dies teilte die Fatah-Partei am Dienstag mit. Der 65-Jährige war wegen schwerer Atemprobleme nach einer Corona-Erkrankung Mitte Oktober nach Jerusalem ins Krankenhaus gebracht worden. Seither hatten Ärzte um das Leben des ehemaligen Unterhändlers bei Friedensgesprächen gekämpft. Nach einer Verschlechterung seines Zustands war er in Vollnarkose versetzt und künstlich beatmet worden.

Nach Angaben der Ärzte war die Behandlung besonders schwierig, weil Erekats Immunsystem nach einer Lungentransplantation vor drei Jahren unterdrückt war. Dazu seien die Corona-Erkrankung sowie eine bakterielle Infektion gekommen. Erekat galt als enger Vertrauter von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Der promovierte Politikwissenschaftler war seit Mitte der 1990er Jahre Chefunterhändler bei den Verhandlungen mit Israel. Seit 2014 liegen die Gespräche brach.

Erekat hatte sich für eine Zwei-Staaten-Lösung eingesetzt und den israelischen Siedlungsausbau stets scharf als Hindernis für den Frieden kritisiert. Er hatte auch heftige Kritik an der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und zwei Golfstaaten geübt, weil die Vereinbarungen ohne Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts getroffen worden waren. Dass zuletzt israelische Ärzte um sein Leben kämpften, löste in sozialen Medien viele hämische Kommentare aus. Erekat hinterlässt eine Frau und vier Kinder.


AfD klagt gegen Maskenpflicht im deutschen Bundestag

KARLSRUHE: Abgeordnete der rechtspopulistischen AfD haben beim deutschen Bundesverfassungsgericht eine Organklage wegen der Maskenpflicht im Bundestag eingereicht. Die Klage sei bereits am 4. November eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag in Karlsruhe.

Die von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) im deutschen Parlament angeordnete Maskenpflicht gilt seit dem 6. Oktober. Seitdem muss in allen Gebäuden des Bundestags, auch im Plenarsaal, ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Abgeordnete können diesen aber abnehmen, wenn sie - im Plenarsaal und in Sitzungsräumen - Platz genommen haben oder am Rednerpult stehen.

Mehrere AfD-Abgeordnete hatten sich der Anordnung demonstrativ widersetzt. Noch im Oktober schickten die Masken-Gegner Schäuble über einen Anwalt eine mit einem Ultimatum verbundene Abmahnung. Der Bundestagspräsident stützt sich auf sein Hausrecht. Die AfD (Alternative für Deutschland) war 2017 neu in den Bundestag eingezogen und stellt dort mit derzeit noch 89 Abgeordneten die drittstärkste Fraktion.


Mehr als 5000 Corona-Tote

PRAG: In Tschechien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 5000 überschritten. Insgesamt seien 5.074 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag in Prag mit. Bei den täglichen Neuansteckungen zeichnete sich indes eine Entspannung ab. Im Laufe des Montags wurden 6.048 neue Fälle registriert, die geringste Zahl an einem Werktag seit knapp einem Monat.

Tschechien hatte drastische Maßnahmen ergriffen, um die Pandemie wieder in den Griff zu bekommen wie eine nächtliche Ausgangssperre sowie die Schließung von Schulen und Restaurants. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

Auf Ablehnung stieß ein Vorstoß der Gewerkschaften, den 16. November in diesem Jahr zu einem freien Tag zu erklären. Der 17. November ist als Gedenktag für die demokratische Wende von 1989 ohnehin ein Feiertag in Tschechien, so dass ein langes Wochenende entstehen würde. Auf diese Weise, so das Argument der Gewerkschaften, könnten die Kontakte weiter eingeschränkt und die Infektionszahlen gedrückt werden. Gesundheitsminister Jan Blatny erklärte, dass die Regierung dafür keine Befugnisse habe.


Adidas kann Corona-Einbußen ausgleichen - Gewinn im dritten Quartal

HERZOGENAURACH: Dank eines strikten Sparkurses und erheblicher Steigerungen beim Online-Handel ist der Sportartikelhersteller Adidas wieder stabil in der Gewinnzone. Trotz erheblicher Verluste im ersten Halbjahr stand nach neun Monaten unter dem Strich ein Gewinn aus fortgeführten Geschäften von 291 Millionen Euro. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres hatte Adidas 1,737 Milliarden Euro verdient.

Im dritten Quartal habe es dank eines strikten Sparkurses etwa bei Marketingausgaben, vorsichtigerer Vorratshaltung und guter Online-Erlöse eine deutliche Erholung gegeben, teilte Adidas am Dienstag in Herzogenaurach mit. Umsatz und Gewinn lägen fast wieder auf Vorjahresniveau. Unterm Strich blieben Adidas 578 Millionen Euro.

Trotz der Erholung im Herbst hat die Corona-Pandemie Adidas schwer zu schaffen gemacht. Der Umsatz sei in den ersten neun Monaten auf währungsbereinigter Basis um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 14,297 Milliarden Euro zurückgegangen.

Adidas hatte als einer der ersten großen deutschen Konzerne unter der Corona-Pandemie zu leiden gehabt, weil der wichtige Markt in China fast vollständig weggebrochen war. Zeitweise waren alle Adidas-Läden in China und die meisten in Amerika und Europa zu. Der Anstieg der Online-Verkäufe um 51 Prozent konnte dies nicht vollständig wettmachen, zumal neben dem Spitzensport auch große Teile des Breitensports zeitweise brachlagen.


Corona-Lage spitzt sich zu - Toskana soll «orange» werden

ROM: Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage will Italien in einigen Landesteilen striktere Einschränkungen verhängen. Die Region Ligurien im Nordwesten und die Abruzzen in Mittelitalien sollen am Mittwoch zu sogenannten orangen Zonen erklärt werden, wie die dortigen Präsidenten auf Twitter schrieben. Auch die beliebte Urlaubsregion Toskana soll dem Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, zufolge in diese Kategorie fallen. Die Nachrichtenagentur Ansa nannte zudem die Basilikata und Umbrien als weitere Kandidaten.

Das Land mit rund 60 Millionen Einwohnern ist in drei Corona-Zonen eingeteilt, wobei in den roten Zonen die striktesten Maßnahmen gelten. Orange ist die mittlere, gelb die niedrigste Stufe. In orangen Gebieten müssen Restaurants und Bars den ganzen Tag über geschlossen bleiben. Außerdem ist es verboten, sich zwischen verschiedenen Regionen und Kommunen zu bewegen. Ausnahmen gelten für die Fahrt zur Arbeit oder Reisen aus gesundheitlichen Gründen.

Experten des Gesundheitsministeriums sprechen sich für noch strengere Beschränkungen aus. «Die epidemiologische Situation verschlechtert sich weiter in unserem Land», sagte Experte Giovanni Rezza. Das rechtfertige restriktivere Eingriffe, besonders für die schwer betroffenen Regionen. Auf 100.000 Menschen kamen vom 19. Oktober bis 1. November durchschnittlich etwas mehr als 500 Corona-Fälle. In der Zeit vom 15. bis 28. Oktober habe jeder Infizierte im Schnitt 1,7 andere Menschen angesteckt. Der Vergleich mit deutschen Zahlen ist wegen der unterschiedlichen Erhebungszeiträume schwierig.

Am Montag hatten die Gesundheitsbehörden knapp 25.300 neue Corona-Infektionen und 356 Tote binnen 24 Stunden gemeldet. Die Zahlen der Neuinfektionen fallen montags wegen weniger Testkapazitäten am Wochenende oft niedriger aus. Am Samstag hatten die Behörden noch etwas mehr als 39.800 Fälle gemeldet.


Deutsche Post DHL setzt ihren Höhenflug fort

BONN: Wegen des Booms im Online-Handel hat die Deutsche Post DHL deutlich mehr Pakete verschickt als erwartet und dadurch Schwächen im Werbegeschäft ausgeglichen. Im dritten Quartal habe man in Deutschland 367 Millionen Pakete verschickt und damit 11,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte der Konzern am Dienstag in Bonn mit. In der Sparte Post & Paket Deutschland gab es allerdings auch Schattenseiten: Die Briefmenge schrumpfte schneller als zuvor, zudem ging das Geschäft mit lukrativen Werbesendungen deutlich zurück. Grund hierfür: die knappen Kassen von Firmenkunden in Corona-Zeiten.

Die Paketdienste liefen aber so gut, dass der Konzernbereich trotz dieser Rückschläge wuchs: Die Umsätze bei Post & Paket Deutschland erhöhten sich im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, das operative Ergebnis stieg von 304 Millionen auf 320 Millionen Euro. Ohne einen Corona-Bonus von 300 Euro pro Mitarbeiter und eine tariflichen Einmalzahlung wäre er noch höher ausgefallen.

Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg im dritten Quartal um 4,4 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Da es in Bereichen wie dem Expressgeschäft sehr gut lief und man dort viel profitabler wirtschaftete, erhöhte sich der Nettogewinn sogar um etwa die Hälfte auf 851 Millionen Euro.


Adidas löst KfW-Kredit ab und sichert sich frisches Geld

HERZOGENAURACH: Der Sportartikelhersteller Adidas hat einen sogenannten Konsortialkredit der staatlichen KfW-Bank zurückgezahlt, der zur Überbrückung der Corona-Krise aufgenommen worden war. Der Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro sei bereits im Oktober inklusive Zinsen getilgt worden, teilte Adidas am Dienstag in Herzogenaurach mit. Ein Bankenkonsortium unter Beteiligung der staatlichen Förderbank hatte Adidas einen Kreditrahmen von drei Milliarden Euro gewährt, um über die Corona-Phase hinwegzukommen.

Zeitgleich mit der Rückzahlung hat Adidas nach eigenen Angaben einen weiteren Kredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro von einer Gruppe von Banken zugesichert bekommen. Unter den neuen Kreditgebern seien die Deutsche Bank und die britische HSBC als Konsortialführer.

«Der KfW-Kredit hat es uns ermöglicht, die Ausnahmesituation, die durch die Coronavirus-Pandemie entstanden ist, zu überbrücken und das Unternehmen im Sinne unserer knapp 60.000 Mitarbeiter und unserer Partner sicher durch die Krise zu führen. Für ihre schnelle Hilfe danken wir der Bundesregierung ausdrücklich», sagte Adidas-Finanzvorstand Harm Ohlmeyer.

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