Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Foto: Freepik
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EU sichert sich 250 Millionen Dosen Corona-Impfstoff von Hipra

BRÜSSEL: Die Europäische Kommission hat den Zugriff auf bis zu 250 Millionen Dosen des proteinbasierten Corona-Impfstoffs der spanischen Firma Hipra für 14 Mitgliedstaaten gesichert. Einen entsprechenden Rahmenvertrag unterschrieb die EU-Kommission mit dem Unternehmen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Der Wirkstoff wurde als Booster-Impfung entwickelt und wird derzeit von der EU-Arzneimittelagentur EMA geprüft. Deutschland beteiligt sich nicht an dem Gemeinschaftskauf.

«Angesichts der Zunahme der Covid-19-Infektionen in Europa müssen wir bestmöglich Vorsorge treffen, bevor die Herbst- und Wintermonate anbrechen», sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Die Zahl der Booster-Impfungen müsse in den kommenden Monaten unbedingt erhöht werden.

Im Gegensatz zu den sogenannten mRNA-Impfstoffen etwa von Biontech/Pfizer handelt es sich beim Hipra-Präparat um einen proteinbasierten Impfstoff gegen das Coronavirus. Nach EMA-Angaben enthält er zwei Versionen des Spike-Proteins, die im Labor künstlich hergestellt werden. Dieses Eiweiß hilft dem Virus, in die Zellen einzudringen. Nach der Impfung soll der Körper Antikörper und T-Zellen entwickeln. Diese würden dann bei einer Infektion das Virus töten und infizierte Zellen vernichten.


Airbnb sieht viel aufgestaute Reiselaune

SAN FRANCISCO: Die Unterkünfte-Plattform Airbnb profitiert von der aufgestauten Reiselust nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 58 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (2,07 Mrd Euro). Die Erlöse waren damit auch um 73 Prozent höher als im zweiten Quartal des Jahres 2019 vor der Pandemie, betonte die Firma aus San Francisco am Dienstag. Unterm Strich verbuchte Airbnb einen Gewinn von 379 Millionen Dollar nach roten Zahlen von 68 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Die Plattform befinde sich mitten in einem starken Sommergeschäft, betonte Mitgründer und Chef Brian Chesky. Man sehe aufgestaute Reiselaune überall auf der Welt. Besonders stark sei das Wachstum in Städten. Die Gesamtzahl der Unterkünfte auf der Plattform blieb auf dem Niveau des ersten Quartals bei sechs Millionen. Allerdings hatte zuletzt Airbnb das Geschäft innerhalb Chinas eingestellt.


Streit um Reiserücktritt bei Corona-Ausbruch geht zum EuGH

KARLSRUHE: Pauschalurlauber, die bei Ausbruch von Corona eine gebuchte Reise gekündigt haben, müssen weiter auf eine höchstrichterliche Entscheidung zu etwaigen Stornogebühren warten. Der zuständige Senat des Bundesgerichtshofs (BGH) gab am Dienstag in Karlsruhe bekannt, dass er in der Frage zunächst den Europäischen Gerichtshof (EuGH) einschaltet. (Az. X ZR 53/21)

Ein Recht auf kostenlose Stornierung gibt es nur, wenn - so heißt es im Gesetz - «unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände» die Reise erheblich beeinträchtigen. Die BGH-Richter wollen von ihren Luxemburger Kollegen wissen, ob es hierbei allein auf den Zeitpunkt des Rücktritts oder auch auf die spätere Entwicklung ankommt. Die BGH-Richterinnen und -Richter tendieren zu der zweiten Auffassung, wie der Vorsitzende Klaus Bacher sagte. Für Pauschalreisen gibt es in einer EU-Richtlinie aber einheitliche Regeln.

Der Kläger in dem zu entscheidenden Fall hatte bei einem Münchner Veranstalter für mehr als 6000 Euro eine Japan-Reise gebucht, die im April 2020 stattfinden sollte. Am 1. März trat er davon zurück. Eine Reisewarnung für Japan gab es damals noch nicht, in dem Land wurden aber schon Großveranstaltungen abgesagt und Schulen geschlossen. Ende März erging dann für Japan ein Einreiseverbot, das die komplette Reise letztlich unmöglich machte. Die Frage ist, ob der Veranstalter von dem Mann zu Recht 25 Prozent Stornokosten kassiert hat.

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