Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Foto: Freepik
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Nato-Chef Stoltenberg positiv auf Corona getestet

BRÜSSEL: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Seine Sprecherin gab am Dienstag auf Twitter bekannt, er sei vollständig geimpft und geboostert und habe milde Symptome. Da die belgischen Regeln mindestens sieben Tage Quarantäne vorschreiben, wird er demnach nicht am Nato-Außenministertreffen am Wochenende in Berlin teilnehmen können. Voraussichtlich wird der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoana den Vorsitz bei dem Treffen übernehmen.


Amerika-Gipfel in USA: Präsident Mexikos stellt Teilnahme infrage

MEXIKO-STADT: Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador will einem Amerika-Gipfel in den USA fernbleiben, falls Kuba oder andere Länder ausgeschlossen werden sollten. «Wenn nicht alle eingeladen werden, wird eine Vertretung der mexikanischen Regierung hinfahren, aber ich nicht», sagte das linksgerichtete Staatsoberhaupt am Dienstag in Mexiko-Stadt.

Brian Nichols, der im US-Außenministerium für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre zuständig ist, hatte vor wenigen Tagen in einem Interview des kolumbianischen Nachrichtensenders NTN24 angekündigt, die Regierungen von Kuba, Nicaragua und Venezuela würden wohl keine Einladung zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der Region erhalten. Diese respektierten die Interamerikanische Demokratiecharta nicht, sagte er zur Begründung. Der Gipfel findet üblicherweise alle drei Jahre statt. In diesem Jahr ist er vom 6. bis 10. Juni in Los Angeles geplant.

«Nun, die Einladungen sind noch nicht verschickt worden», sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, auf Nachfrage zu einem möglichen Fernbleiben Mexikos. Der Gipfel sei eine «wertvolle Gelegenheit», sich gemeinsamen auf Themen wie den anhaltenden Kampf für Freiheit und Demokratie, Klima, eine stärkere gemeinsame Reaktion im Kampf gegen Corona und die Bekämpfung der Ursachen von Migration zu konzentrieren.

López Obrador hatte am Sonntag einen Staatsbesuch auf Kuba absolviert. Anschließend lobte er den Präsidenten des Karibikstaates, Miguel Díaz-Canel, unter anderem als «guten Staatsdiener und guten Menschen». Auf Kuba ist nur die Kommunistische Partei zugelassen.


Tui-Gruppe blickt vor wichtigem Sommer auf Wintergeschäft zurück

HANNOVER: Der Tui-Konzern zieht am Mittwoch Zwischenbilanz vor dem Start der Sommer-Reisesaison 2022. Vorstandschef Fritz Joussen stellt die Zahlen aus dem ersten Geschäftshalbjahr vor, das im Oktober begonnen hatte. Der Winter ist für die großen Reiseanbieter in der Regel weniger bedeutend - diesmal soll er angesichts der Rücknahme von Corona-Einschränkungen in vielen Urlaubsländern aber auch eine finanzielle Basis für die buchungsstärkere Zeit bilden.

Der deutsche Staat unterstützte Tui in der Pandemie mit Milliarden. Ein Teil der Kreditlinien wurde bereits zurückgegeben, doch das Geschäft muss nun ebenso zumindest in die Nähe des ursprünglichen Niveaus zurückkehren. Joussen hält das für möglich. In einem Brief an die Beschäftigten schrieb er: «Trotz des anhaltenden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und der Folgen des Krieges ist die Nachfrage nach Reisen bei unseren Kunden ungebrochen hoch.» Das Ostergeschäft sei gut gewesen. «Der positive Trend der letzten Wochen verstetigt sich. Wir können einen guten Sommer 2022 erwarten.»

Beim Buchungsstand für die Hauptsaison liege man inzwischen bei 80 Prozent des Volumens aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. «Der Boden für ein gutes Geschäftsjahr ist bereitet, und ich sehe uns auf sicherem Terrain», meinte der Tui-Chef. Die Auslastung der Kreuzfahrtsparte werde in der zweiten Jahreshälfte stärker. Es könne auch gelingen, die erhaltenen Corona-Finanzhilfen «kontinuierlich abzubauen».

Der Konzern erweiterte zuletzt sein Digitalangebot. Dieser Umbau und andere Faktoren kosteten etliche Stellen - etwa bei der Airline Tuifly und in den Reisebüros. Er schuf aber auch neue Jobprofile.


Chinas Automarkt bricht im April ein

PEKING: In China ist der Verkauf von Autos an Verbraucher wegen der umfangreichen Corona-Lockdowns eingebrochen. Der Absatz sei im April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35,7 Prozent gesunken, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Dienstag in Peking mit. Damit beschleunigte sich die Entwicklung im Vergleich zum bereits schwächeren März nochmals.

Chinas Behörden versuchen seit Wochen, Corona-Ausbrüche in verschiedenen Großstädten mit umfassenden Einschränkungen in den Griff zu bekommen: Die Menschen konnten in einigen Millionenstädten also nicht mehr raus und sich somit auch keine Neuwagen anschauen und kaufen. Zudem scheinen die Händler ihre Lagerbestände abzubauen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers), der den sogenannten Großhandelsabsatz der Hersteller an die Händler misst, Daten vorgelegt. Demnach brach der Absatz der Hersteller an die Händler in der Volksrepublik im Jahresvergleich um fast die Hälfte ein. Dass dieses Minus noch größer ist als bei dem von PCA gemessenen Verkauf von Pkw an die Endkunden, könnte einen Lagerbestandsabbau der Autohändler signalisieren.

China ist für die deutschen Autokonzerne Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW der größte Einzelmarkt. In den vergangenen Jahren stockte das früher rasante Absatzwachstum etwas, 2021 sorgte insbesondere die knappe Chipversorgung für Produktionsprobleme.


Lockdowns in China hinterlassen Spuren im Maschinenbau

FRANKFURT/MAIN: Die Corona-Lockdowns in Teilen Chinas belasten die deutschen Maschinenbauer in dem Land. Bei einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes VDMA unter den in China ansässigen 850 Mitgliedsfirmen, bewerten 27 Prozent die aktuelle Geschäftslage noch als gut, 28 Prozent stufen sie dagegen als schlecht ein. Weitere 45 Prozent bezeichneten die Lage als zufriedenstellend. Damit sei die Bilanz von positiven zu negativen Einschätzungen mit minus einem Prozentpunkt erstmals seit zwei Jahren wieder unter null gesunken, teilte der VDMA am Dienstag mit. Im Herbst habe die Zahl der positiven Nennungen die negativen noch weit übertroffen.

Hauptproblem sind aktuell die Lockdowns und Einschränkungen im Zusammenhang mit Omikron-Infektionen in verschiedenen Städten und Regionen des Landes. Fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) musste demnach seinen Betrieb deswegen komplett einstellen, hiervon wiederum 40 Prozent für mindestens drei Wochen, viele sogar länger. «Eine Beseitigung dieser Engpässe ist aktuell noch nicht in Sicht. Die Wiederaufnahme der Produktion vor allem in Shanghai läuft sehr schleppend», erläuterte Claudia Barkowsky, VDMA-Geschäftsführerin in China.

Nur eine Minderheit der Unternehmen (24 Prozent) geht von einer Besserung der Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten aus. Dagegen erwarten 29 Prozent eine weitere Verschlechterung, 47 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Situation. Material- und Rohstoffengpässe belasten die Betriebe zusätzlich. Grund dafür seien vor allem Transportschwierigkeiten innerhalb Chinas.

Nach einem Umsatzplus von 21 Prozent in China im vergangenen Jahr haben sich die Aussichten deutlich eingetrübt. Erwartet wird in diesem Jahr nur noch ein Anstieg um 3 Prozent. Dass Omikron «die wirtschaftlichen Aktivitäten derart stark zum Erliegen bringt, damit hat niemand gerechnet», sagte Barkowsky.

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