Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Hongkong verlängert Corona-Beschränkungen um zwei Wochen

HONGKONG: Hongkong hat das Verbot für Versammlungen von mehr als acht Menschen um zwei Wochen verlängert. Im Kampf gegen das Coronavirus wurden auch die Beschränkungen für Einreisende aus dem Ausland bis Mitte September ausgedehnt, wie der öffentliche Radiosender RTHK am Dienstag berichtete. Zuvor gab es in der chinesischen Sonderverwaltungszone mehrere neue Infektionsfälle. Insgesamt wurden bei mehr als 7,5 Millionen Einwohnern bisher 1093 Fälle gezählt.

Gesundheitsministerin Sophia Chan bestritt politische Motive hinter den Beschränkungen, die von prodemokratischen Aktivisten als Mittel der Regierung angesehen werden, Demonstrationen zu verhindern. So wurde erstmals seit drei Jahrzehnten die Gedenkfeier für die Opfer der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989 an diesem Donnerstag wegen des Versammlungsverbots nicht genehmigt. Dazu hatten sich früher meist mehr als 100.000 Menschen versammelt.

Bis zum 18. Juni dürfen sich jetzt aber weiterhin nicht mehr als acht Leute versammeln. Das Einreiseverbot für Ausländer ohne Aufenthaltserlaubnis in Hongkong wurde bis 18. September verlängert. Ausgenommen sind Ausländer, die vorher mindestens 14 Tage in Festlandchina, Taiwan oder Macao waren. Für sie gelten - wie für heimkehrende Hongkonger - aber weiter 14 Tage Quarantäne.


Koalitionsspitzen vertagen Verhandlungen über Konjunkturpaket

BERLIN: Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben ihre Beratungen über das milliardenschwere Paket zur Stärkung der Konjunktur am späten Dienstagabend nach rund neun Stunden vertagt.

Wegen des großen Beratungsbedarfs soll an diesem Mittwoch gegen 10.00 Uhr nach der Kabinettssitzung weiterverhandelt werden. Einige der strittigsten Punkte wie eine mögliche Prämie beim Autokauf oder Hilfen für die Kommunen wie eine Altschuldenregelung sollten erst am Ende beraten werden. Über mögliche Verständigungen bei Einzelthemen wurde zunächst nichts bekannt - am Ende solle ein Gesamtpaket vorgelegt werden, hieß es am Dienstagabend.


Tausende demonstrieren in Paris gegen Rassismus und Polizeigewalt

PARIS: In mehreren französischen Städten haben Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. In Paris protestierten am Dienstagabend mehrere Tausend Menschen trotz eines coronabedingten Versammlungsverbots vor einem Gerichtsgebäude im Norden der Stadt. Die überwiegend jungen Demonstranten riefen bei der Anti-Rassismus-Kundgebung als Reaktion auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA Slogans der «Black Lives Matter»-Bewegung. Auch in Lyon und Marseille gingen Medienberichten zufolge Menschen auf die Straßen.

Der Protest in Paris war von der Schwester des 2016 in Polizeigewahrsam gestorbenen Adama Traoré organisiert worden. Forensische Berichte, die von Traorés Familie und Richtern angefordert worden seien, kämen zu der Schlussfolgerung, dass Adama Traoré erstickte, weil drei Gendarmen ihn zu Boden zwangen und nicht in Folge einer vorbestehenden Herzerkrankung starb, berichteten Medien in Berufung auf Assa Traoré.

Die Pariser Polizei hatte die Demonstration zuvor verboten und sich auf die Coronavirus-Beschränkungen berufen. Demnach dürfen sich höchstens zehn Menschen versammeln. Am Rande des Protestes kam es zu Ausschreitungen, wie die Pariser Polizeipräfektur auf Twitter mitteilte. Medienberichten zufolge wurden Gegenstände in Brand gesteckt, die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.


Lufthansa berichtet über Geschäftsentwicklung in Corona-Krise

FRANKFURT/MAIN: Die Corona-Krise trifft die Lufthansa mit voller Wucht. In dem Konzern mit rund 138.000 Beschäftigten stehen Tausende Arbeitsplätze auf der Kippe. Ein milliardenschweres staatliches Rettungspaket soll das Unternehmen durch die Krise bringen. An diesem Mittwoch (0700 Uhr) veröffentlicht Lufthansa die Zahlen für das erste Quartal. Nach vorläufigen Daten wies der Konzern einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von 1,2 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen.

Die Corona-Pandemie mit den folgenden Reisebeschränkungen hatte die Geschäfte der Lufthansa mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Der Konzern benötigt daher staatliche Hilfe. Im Gegenzug für ein rund neun Milliarden Euro schweres Rettungspaket einschließlich Beteiligung des Bundes an dem Unternehmen muss die Lufthansa 24 Start- und Landerechte an ihren wichtigen Flughäfen in Frankfurt und München an die Konkurrenz abgeben. Nachdem Vorstand und Aufsichtsrat den Auflagen zugestimmt haben, müssen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni noch grünes Licht geben.

Die Lufthansa will wegen der Krise die Kapazitäten verringern. Über die erforderlichen Maßnahmen in Deutschland will der Vorstand mit den Gewerkschaften Verdi, Vereinigung Cockpit (Piloten) und Ufo (Flugbegleiter) in Kürze bei einem Spitzengespräch beraten. Im Zusammenhang mit einer bereits angekündigten Verkleinerung der Flotte hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr von einem rechnerischen Überhang von 10.000 Mitarbeitern gesprochen.


Sozialisten und Grüne mit gemeinsamer Liste bei Kommunalwahl in Paris

PARIS: Im Rennen um das Pariser Rathaus hat Amtsinhaberin Anne Hidalgo ihre Chancen auf eine Wiederwahl erhöht. Die Sozialistin verbündete sich für die zweite Wahlrunde mit dem Grünen-Kandidaten David Belliard und wird mit ihm in einer gemeinsamen Liste antreten. Der Koalition zwischen Hidalgo und Belliard sei eine Einigung zu mehreren Umweltthemen vorausgegangen, bestätigte das Wahlkampfteam um Hidalgo am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Damit könnte mindestens eines der Bezirksrathäuser von Paris bald einen grünen Bürgermeister bekommen. Die zweite Runde der Kommunalwahlen wurde wegen der Coronavirus-Pandemie auf den 28. Juni verschoben.

Die Parteien hätten sich darauf geeinigt, ein Wald-Entwicklungsprojekt im Osten der französischen Hauptstadt anzugehen, teilte Belliard der Tageszeitung «Le Parisien» mit. Außerdem solle digitale, energieaufwendige Werbung im öffentlichen Raum verboten werden, erklärte Belliard. Auch die Freilegung eines zugeschütteten Nebenflusses der Seine sei Teil der Einigung gewesen. Hidalgo will Paris schon länger zum grünen Vorzeigeprojekt machen. Während der Coronavirus-Pandemie setzte sie sich für eine Stärkung des Radverkehrs ein.

Die Sozialistin hatte bei der ersten Wahlrunde im März mit ihrer Kandidatenliste 29,3 Prozent der Stimmen bekommen. Ihre konservative Gegnerin, Rachida Dati, erreichte 22,7 Prozent. Die Kandidatin der Partei LREM von Staatschef Emmanuel Macron, Ex-Gesundheitsministerin Agnès Buzyn, fuhr mit 17,9 Prozent ein eher ernüchterndes Ergebnis ein. Grünen-Kandidat Belliard erreichte in der ersten Wahlrunde mit 10,8 Prozent den vierten Platz und war damit nicht mehr Teil der zweiten Wahlrunde. Paris als größte Stadt und Machtzentrum Frankreichs hat bei der Kommunalwahl einen besonderen Symbolcharakter inne.


Turkish Airlines plant zusätzliche Direktflüge aus Europa im Juni

ISTANBUL: Die Fluggesellschaft Turkish Airlines will ab 18. Juni zusätzliche Direktflüge aus Deutschland und aus fünf weiteren europäischen Ländern in türkische Städte anbieten. So sollen etwa die Urlaubsorte Antalya und Bodrum dann direkt angeflogen werden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Insgesamt würden dann Direktflüge aus Europa zu 14 Zielen auf dem Flugplan stehen, darunter erstmals auch Städte in Anatolien und in der Südosttürkei.

Man reagiere damit auf die Bedürfnisse der Reisenden in der «außergewöhnliche Situation», teilte das Unternehmen mit. Die Türkei hatte Ende März wegen der Corona-Pandemie alle Auslandsflüge eingestellt. Turkish Airlines will ihren internationalen Flugverkehr am 10. Juni wieder aufnehmen. Die Türkei hatte Inlandsflüge am Montag nach rund zwei Monaten Pause wieder gestartet.


Italien startet seine Corona-Warn-App

ROM: Italien startet mit seiner angekündigten Warn-App im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Anwendung auf dem Smartphone soll Bürgern einen Hinweis senden, wenn sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Die kostenlose App mit dem Namen «Immuni», die ein Mailänder Unternehmen entwickelt hat, stehe zum Runterladen aufs Handy bereit, teilte das Gesundheitsministerium in Rom am Montagabend mit. Ab kommendem Montag (8. Juni) würden die Funktionen aktiviert, allerdings zunächst nur in 4 von 20 Regionen Italiens.

Die Warn-App auf Basis von Bluetooth-Technik für eine Datenübertragung zwischen Geräten solle zunächst in den Abruzzen, Ligurien, den Marken und Apulien laufen. Später sollten weitere Regionen hinzukommen. Auch andere Länder - darunter Deutschland - wollen im Kampf gegen die Covid-19-Krankheit vermehrt eine eigene Warn-App nutzen oder prüfen den Einsatz.

Italien wurde von der Lungenkrankheit besonders hart getroffen. Seit Februar zählte der Zivilschutz bis 1. Juni insgesamt 33 475 Corona-Tote. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle wird mit gut 233 000 angegeben. Der Schwerpunkt des Ausbruchs liegt seit Beginn in der Lombardei.


Mundschutz in der Kunst - Ausstellung in Riga

RIGA: In Lettland haben sich Künstler eines der sichtbarsten Zeichen der Coronavirus-Pandemie angenommen. In der Sonderausstellung «Schutzmasken» zeigt die Galerija Istaba in der Hauptstadt Riga noch bis mindestens Ende Juni rund 170 kreative und fantasievolle Varianten und Abwandlungen der Mund-Nase-Bedeckung. Zu sehen sind echte Masken, aber auch thematische Gemälde, abstrakte Skulpturen und andere künstlerische Ausdrucksformen.

«Die Arbeiten dokumentieren die gegenwärtigen Beobachtungen und Gefühle der Künstler. Sie zeigen, wie sie die Lage auffassen, und sollen auch einen positiven Blick auf die traurige Situation werfen», sagte Galerie-Inhaberin und Kuratorin Linda Luse der Deutschen Presse-Agentur in Riga. «Kunst reagiert immer auf aktuelle Ereignisse.»

Die Lettin hatte die Idee für die Ausstellung. Mehr als 160 Kunstschaffende aus Lettland und anderen Ländern reagierten auf ihren Aufruf und setzten sich künstlerisch mit dem Thema Mundschutz auseinander. «Das Thema ermöglichte einen absolut freien Zugang und eine Vielfalt von Gestaltungsmöglichkeiten, ohne das funktionale Design des Mundschutzes zu betonen, aber auch ohne es auszuschließen», sagte Luse.


Pilotengewerkschaft: Rettungspaket für Lufthansa «alternativlos»

FRANKFURT/MAIN: Nach der Einigung auf ein Rettungspaket für die Lufthansa wirbt die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bei den Aktionären der Fluggesellschaft um Zustimmung. «Für die Lufthansa ist der eingeschlagene Weg alternativlos», erklärte VC-Präsident Markus Wahl am Dienstag. «Die nun gefundene Einigung ist ein schwerer, aber tragbarer Kompromiss. Ein Schutzschirmverfahren wäre mit unkalkulierbaren Risiken für alle Stakeholder verbunden gewesen. Die Aktionäre sollten den Entschlüssen von Vorstand und Aufsichtsrat folgen und den Maßnahmen zustimmen, damit die verbleibenden Unsicherheiten beendet werden.»

Die Corona-Pandemie mit den folgenden Reisebeschränkungen hatte die Geschäfte der Lufthansa mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen brachte. Der Konzern braucht daher staatliche Hilfe. Im Gegenzug für ein rund neun Milliarden Euro schweres Rettungspaket einschließlich Beteiligung des Bundes an dem Unternehmen muss die Lufthansa 24 Start- und Landerechte an ihren wichtigen Flughäfen in Frankfurt und München an die Konkurrenz abgeben. Nachdem Vorstand und Aufsichtsrat den Auflagen zugestimmt haben, muss nun eine außerordentliche Hauptversammlung am 25. Juni noch grünes Licht geben.

Die Lufthansa müsse sich nun «auf die dringenden operativen Herausforderungen konzentrieren, um jetzt den Flugbetrieb und den Konzern für die zukünftigen Herausforderungen aufzustellen», mahnte die VC. Die Fluggesellschaft will wegen der Krise ihre Kapazitäten verringern. Über die erforderlichen Maßnahmen in Deutschland will der Lufthansa-Vorstand mit den Gewerkschaften Verdi, VC und Ufo (Flugbegleiter) in Kürze bei einem Spitzengespräch beraten.


Italiens Rechte demonstriert an Nationalfeiertag gegen «Kapitulation»

ROM: Italiens rechte Parteien haben am Nationalfeiertag in Rom gegen die Regierungspolitik in der Corona-Krise demonstriert. Unter dem Motto «Italien kapituliert nicht» zogen Hunderte Menschen am Dienstag durch eine lange Einkaufstraße. Angeführt wurde der Zug vom ehemaligen Innenminister Matteo Salvini. An seiner Seite gingen Giorgia Meloni, Chefin der ultrarechten Fratelli d'Italia, und der italienische Europaabgeordnete Antonio Tajani von der Forza Italia.

In Interviews kritisierte Meloni zu viel Bürokratie bei der Vergabe von Corona-Hilfen. Die Krankheit erzeuge «soziales Unbehagen». Ministerpräsident Giuseppe Conte habe die Gefahren einer wirtschaftlichen Katastrophe nicht verstanden. Die Veranstalter hatten wegen der Ansteckungsgefahr aufgefordert, nur in sozialen Medien mitzuwirken. Trotzdem drängten sich die Menschen. Lega-Chef Salvini nahm seinen Atemschutz wiederholt ab, fasste Teilnehmer an und ergriff Handys für Selfies.

Zuvor hatte Präsident Sergio Mattarella zum Tag der Republik am Einheitsdenkmal einen Kranz niederlegen lassen. Er wurde begleitet von Conte. Die übliche Militärparade wurde wegen der Pandemie abgesagt. Mattarella reiste dann in die Lombardei, nach Codogno. Dort war der Corona-Ausbruch zuerst aufgefallen. Dort gedachte er der mehr als 33 000 Virus-Toten. Das Land feiert am 2. Juni ein Referendum von 1946, mit dem die Italiener für das Ende der Monarchie stimmten.


Tokio besorgt über erneuten Anstieg an Corona-Infektionen

TOKIO: Ein erneuter Anstieg an Corona-Infektionen in Tokio besorgt die Behörden. Die Gouverneurin der japanischen Hauptstadt, Yuriko Koike, teilte am Dienstag laut Medien mit, dass sie mit Experten die mögliche erstmalige Nutzung eines Alarmsystems namens Tokio-Alert erwäge, um die Bevölkerung zu warnen. Zuvor war die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 34 angestiegen. Es ist das erste Mal seit 19 Tagen, dass die Zahl wieder über der Marke von 30 liegt. Als eine Problemzone wurden Tokios nächtliche Amüsierviertel ausgemacht.

Japan hatte vor wenigen Tagen den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des Notstands war die Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. In Tokio erwägt die Stadtverwaltung nun laut Medien, die Menschen aufzurufen, vor allem vom nächtlichen Ausgehen abzusehen. Ausgangssperren wie in Europa sind in Japan rechtlich nicht möglich.


Tunesien will Grenzen Ende Juni wieder öffnen

TUNIS: Nach fast dreimonatiger Schließung will das nordafrikanische Urlaubsland Tunesien seine Grenzen Ende Juni wieder öffnen.

Das Land sei bereit, Gäste in aller Sicherheit zu empfangen, teilte das tunesische Fremdenverkehrsamt am Dienstag mit. Zuvor hatte die Regierung die Öffnung sämtlicher Grenzen ab dem 27. Juni in Aussicht gestellt. Tunesien hatte angesichts der weltweiten Corona-Pandemie die Flug- und Seehäfen für den regulären Verkehr geschlossen. Nach offiziellen Angaben sind in Tunesien rund 1000 Coronavirus-Infizierungen bestätigt worden.


Erstmals keine neuen Coronatoten in Spanien registriert

MADRID: Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind in Spanien binnen eines Tages keine neuen Todesopfer registriert worden. Das teilte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, am Montagabend mit. Er schloss aber nicht aus, dass nach dem Pfingstmontag noch Fälle nachgemeldet werden könnten. Dennoch war es das erste Mal seit dem 3. März, dass an einem Tag keine einziger Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 bekannt wurde, wie die Zeitung «El País» betonte.

Damals hatten die Behörden mitgeteilt, dass ein bereits am 13. Februar verstorbener Patient mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert gewesen war. Anfang April zum Höhepunkt der Pandemie in Spanien wurden dann sogar mehr als 900 Tote pro Tag im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 registriert. Mit mehr als 27.000 Toten und rund 240.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder und hatte besonders strikte Gegenmaßnahmen ergriffen.

Die Zahlen werden aber seit Wochen besser. Das Land befindet sich in einer Phase der stufenweisen Öffnung. Regierungschef Pedro Sánchez will den umstrittenen Notstand dennoch ein letztes Mal um weitere zwei Wochen bis 20. Juni verlängern lassen. Eine Mehrheit bei der Abstimmung im Parlament an diesem Mittwoch galt als sicher. Ab 1. Juli sollen dann auch wieder ausländische Touristen einreisen dürfen.


Mehr als 100.000 Corona-Infektionen in Chile

SANTIAGO DE CHILE: In Chile haben sich nach Angaben der US-Universität Johns Hopkins bereits mehr als 100.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Über 1100 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Infektion mit dem Virus in dem südamerikanischen Land ums Leben gekommen. Zuletzt war es in Chile immer wieder zu Protesten gekommen. Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, steht der Großraum Santiago seit Wochen unter Quarantäne.

Erst am Montag hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewarnt, dass der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie in Süd- und Zentralamerika noch nicht erreicht sei. Zu den Ländern mit hohen Zahlen von neuen Infizierten zählt die WHO neben Chile vor allem Brasilien, Peru und auch Mexiko. Die Gesundheitssysteme in den Ländern stünden unter Druck. In Chile hatte die Ärztekammer angesichts des Ansturms auf die Krankenhäuser bereits vor wenigen Tagen gewarnt, dass fast alle Intensivbetten belegt seien.

Die Webseite der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der WHO. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität zuletzt allerdings auch wieder nach unten korrigiert.


Mehr als 10.000 Corona-Tote - Mexiko beginnt «neue Normalität»

MEXIKO-STADT: Mexiko hat seine Wirtschaft weiter geöffnet und zugleich bei der Zahl der Todesopfer infolge der Corona-Pandemie die 10.000er-Marke überschritten. Wie das Gesundheitsministerium am Montagabend (Ortszeit) informierte, stieg die Zahl der Corona-Toten im Vergleich zum Vortag um 237 auf 10.167, die Zahl der bestätigten Infektionen lag bei 93.435. Das waren 2771 mehr als am Sonntag. Der erste Fall in Mexiko war im März registriert worden. Inzwischen hat das Land mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl (130 Millionen Einwohner) in Lateinamerika auch die zweithöchste Zahl der Todesopfer in der Corona-Pandemie nach Brasilien (mehr als 30.000).

Trotz der steigenden Opferzahlen infolge der Pandemie begann in Mexiko am Montag die sogenannte neue Normalität: Je nach Region und Situation in der Corona-Krise können weitere wirtschaftliche Aktivitäten zusätzlich zu den als für essenziell befundenen beginnen. «Dies ist ein sehr besonderer Tag», hatte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Morgen gesagt. Er hält den Prozess der Normalisierung für die Re-Aktivierung der Wirtschaft für notwendig. López Obrador selbst nutzte den Tag, um eine einwöchige Reise in den Südosten des Landes zu beginnen, wo die Touristenhochburg Cancún liegt.

Der Tourismus in der Region kann wieder hochfahren, die Strände und Hotels werden ab dem 8. Juni erneut Gäste empfangen. Bau-, Bergbau-, Automobil- und Luftfahrtindustrie waren bereits vor zwei Wochen zu wesentlichen Tätigkeiten erklärt worden. Dennoch dürfen Volkswagen und Audi ihre Autoproduktion in Puebla nach dem coronabedingten Stopp nach dem Willen der lokalen Regierung erst am 15. Juni wieder aufnehmen.

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