Corona-Todeszahlen erreichen Höchststand - Putin besorgt

Der russische Präsident Wladimir Putin leitet ein Treffen mit Regierungsmitgliedern per Telefonkonferenz Foto: epa/Alexei Nikolsky/sputnik /kremlin
Der russische Präsident Wladimir Putin leitet ein Treffen mit Regierungsmitgliedern per Telefonkonferenz Foto: epa/Alexei Nikolsky/sputnik /kremlin

MOSKAU: Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich wegen der massiv steigenden Todeszahlen bei Corona-Patienten in Russland besorgt gezeigt. Die Behörden meldeten am Mittwoch 456 Tote - so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie in Russland. «Leider wächst die Zahl der schweren Erkrankungen, am meisten Sorgen macht der Anstieg der Sterblichkeit», sagte Putin bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Video-Konferenz.

Noch im Frühjahr hatte Russland im internationalen Vergleich mit niedrigen Todeszahlen für Aufsehen gesorgt. Putin hatte dies als Erfolg seiner Politik bezeichnet.

Der Präsident, der fast nur von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus arbeitet, sprach von einer zwar insgesamt «kontrollierbaren» Lage. In einigen Regionen sei die Situation aber schwierig. Der 68-Jährige kritisierte, dass es zu lange dauere, bis Testergebnisse vorlägen - im Schnitt etwa 48 Stunden.

Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa sagte, dass in einzelnen Regionen kaum noch Betten in Krankenhäusern frei seien. Die Auslastung liege insgesamt in Russland bei 81 Prozent. Sie kündigte an, dass im November 653.000 Dosen des russischen Impfstoffs «Sputnik V» auf den Markt kämen - und im Dezember dann schon 2,2 Millionen. Russland hat mehr als 140 Millionen Einwohner.

Putin verlangte größere Anstrengungen im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19. Einen Lockdown - wie im Frühjahr - gibt es bisher nicht. Die Anzahl der neuen Infizierten wurde am Mittwoch mit 20.985 angegeben. 34.387 Menschen starben bisher mit dem Virus. Die Corona-Sterblichkeit liege aktuell bei 1,73 Prozent, hieß es.

Zum Vergleich: In Deutschland stieg Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus auch weiter stark - und zwar um 305 auf insgesamt 13.119. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 17.561 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden.

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