Einzelhandel darf wieder öffnen

​Corona-Lockerungen

Die Fahrgäste tragen Masken, während sie auf eine Straßenbahn in Aarhus warten. Foto: epa/Bo Amstrup
Die Fahrgäste tragen Masken, während sie auf eine Straßenbahn in Aarhus warten. Foto: epa/Bo Amstrup

KOPENHAGEN: Shoppen, Sport unter freiem Himmel, auf Bornholm gar der Besuch beim Friseur: Dank gesunkener Corona-Zahlen können die Däninnen und Dänen von nun an etwas mehr unternehmen als bislang im Jahr 2021. Im benachbarten Schweden geht es dagegen in die umgekehrte Richtung.

Im nördlichsten deutschen Nachbarland Dänemark darf der Großteil der Einzelhändler ab Montag wieder Kunden in seinen Geschäften begrüßen. Nach mehr als zwei Monaten der coronabedingten Schließung dürfen Läden mit einer Fläche von weniger als 5000 Quadratmetern wieder öffnen, sofern sie nicht in einem Einkaufszentrum liegen - die bleiben vorerst nämlich noch dicht. Auch größere Läden wie Möbelhäuser dürfen ihre Türen wieder öffnen, allerdings streng begrenzt: Kunden müssen hier vorab eine Zeit gebucht haben, um in diesen Geschäften einkaufen zu können.

Auch Kultureinrichtungen unter freiem Himmel - also zum Beispiel Zoos, Freizeitparks und Freilichtmuseen - dürfen nun wieder Besucher empfangen, wenn die Gäste einen maximal 72 Stunden alten Corona-Test vorweisen können. Die Versammlungsbeschränkung wird für draußen stattfindende und organisierte Sport- und Vereinsaktivitäten von 5 auf maximal 25 Teilnehmer angehoben.

Die bislang einzige Lockerung der dänischen Lockdown-Maßnahmen war im Februar gewesen, dass die Kinder bis zur vierten Klasse in ihre Schulen zurückkehren konnten. In Nord- und Westjütland dürfen nun auch die Abschlussklassen teils zurück, auf der Ostsee-Insel Bornholm sogar alle Schüler. Auch Friseure und andere Dienstleister dürfen auf Bornholm wieder öffnen - für sie gelten aber ebenso wie für die Schulen bestimmte Testanforderungen. Für die Lockerungen erhöht Dänemark seine ohnehin guten Testkapazitäten, um maximal 400.000 PCR- oder Corona-Schnelltests pro Tag machen zu können.

Die Neuinfektionszahlen in Dänemark sind seit Mitte Dezember stark gesunken. Die Regierung in Kopenhagen hat sich deshalb gemeinsam mit ihren Unterstützerparteien im Parlament entschlossen, einige der strikten Lockdown-Maßnahmen zu lockern - trotz der Sorge vor der um sich greifenden britischen Variante des Coronavirus, die in Dänemark mittlerweile die dominierende ist.

Andere Maßnahmen bleiben dagegen bis einschließlich Ostern bestehen - darunter auch die strengen Einreisebeschränkungen. Durch diese sind die dänischen Grenzen für Menschen aus dem Ausland so gut wie dicht, weshalb es unter anderem für Touristen aus Deutschland schwer werden dürfte mit dem diesjährigen Osterurlaub in Dänemark. Darüber hinaus sind Restaurants, Cafés und Kneipen, aber auch Fitnessstudios und weitere Einrichtungen seit Ende 2020 in Dänemark geschlossen.

Wie der langfristige Weg aus den Corona-Maßnahmen aussehen soll, will Regierungschefin Mette Frederiksen ab Montag mit den Spitzen der weiteren Parlamentsparteien besprechen. Sie hofft darauf, dass sie dann auch die Opposition mit ins Boot holen kann - zur jetzigen Lockerung hatten ihre Sozialdemokraten lediglich mit ihren linksgerichteten Unterstützerparteien eine Einigung erzielt.

In die andere Richtung geht es derweil beim dänischen Nachbarn Schweden: Wegen einer weiterhin hohen Infektionsausbreitung müssen dort Restaurants, Bars und andere Lokale ab Montag schon um 20.30 Uhr schließen. Wettkampfveranstaltungen mit Ausnahme des Spitzensports werden vorübergehend untersagt. Schweden war in der Corona-Krise einen vielbeachteten Sonderweg mit weniger strikten Beschränkungen des öffentlichen Lebens gegangen. Nun werden nach und nach strengere Maßnahmen eingeführt - bislang sind diese aber im Vergleich zu Deutschland weiterhin recht freizügig.

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