Vietnam exportiert keinen Reis mehr

Foto: epa/Luong Thai Linh
Foto: epa/Luong Thai Linh

HANOI: Vietnam stoppt vorerst seine Reisexporte, um die Nahrungsmittelversorgung der eigenen Bevölkerung sicherzustellen.

Sowohl die Corona-Pandemie als auch eine schwere Dürre und ein Eindringen von Salzwasser in das Mekong Delta im Süden des Landes böten Grund zur Sorge, begründete die Regierung in Hanoi den Schritt am späten Dienstagabend. Nahrungsmittel könnten knapp werden, warnte Ministerpräsident Nguyen Xuan Phuc in einer Mitteilung. Zudem ordnete er an, das Land solle zusätzliche Reisvorräte einkaufen. Der Zoll des südostasiatischen Landes wies die Dienststellen in den Provinzen an, ab dem heutigen Mittwoch keine Reisexporte mehr zu genehmigen.

Im Mekong Delta ist in diesem Jahr das Salzwasser weiter in die örtlichen Flüsse eingedrungen als üblich und bedroht die Wasserversorgung für die landwirtschaftliche Produktion. Darunter leiden vor allem die Reisbauern in der Region. Nach Berichten von Staatsmedien haben der Klimawandel und der Bau von Dämmen flussaufwärts in China das Problem noch verstärkt.

Vietnam ist nach Indien und Thailand der drittgrößte Exporteur von Reis weltweit. Das Land exportierte im vergangenen Jahr rund 6,37 Millionen Tonnen Reis im Wert von umgerechnet 2,6 Milliarden Euro.

Bis zum Mittwoch wurden in Vietnam 134 Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet, die durch das Coronavirus verursacht wird. Todesfälle waren zunächst nicht bekannt.

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