Corona-Krise lässt Beschäftigung einbrechen

Foto: epa/Quique Garcia
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MADRID: Die Corona-Krise schlägt sich im heftig betroffenen Spanien stark am Arbeitsmarkt nieder. Die Zahl der Beschäftigten sank von knapp 19,7 Millionen im ersten Quartal auf 18,6 Millionen im zweiten Quartal, teilte das Nationale Statistikinstitut INE am Dienstag mit.

Einen derart drastischen Einbruch habe es bisher noch nie in einem Quartal gegeben, schrieb die Zeitung «El País». Der Internationale Währungsfonds IWF prognostiziert für dieses Jahr einen dramatischen Einbruch beim Bruttoinlandsprodukt Spaniens von mehr als 12 Prozent. Die EU hat Milliardenhilfen für Spanien und andere besonders unter der Pandemie leidende Länder beschlossen.

Das Statistikamt betonte, die offizielle Arbeitslosenstatistik, die nur eine Zunahme von 55.000 Arbeitslosen und eine Arbeitslosenquote von 15,3 Prozent ausweise, zeige nicht den Ernst der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Differenz aus dem Verlust an Arbeitsplätzen und der viel geringeren Zunahme der arbeitslos gemeldeten Menschen erkläre sich aus den sogenannten inaktiven Menschen, die arbeitsfähig, aber wegen der Corona-Schließungen nicht als arbeitslos registriert worden seien. Deren Zahl sei von 16,5 Millionen im ersten Quartal auf 17,6 Millionen im zweiten Quartal gestiegen. Viele von ihnen dürften sich jedoch im Laufe der kommenden Wochen arbeitslos melden.

Insgesamt hätten die Zahlen noch viel dramatischer ausfallen können, wenn der Staat nicht mit Kurzarbeitergeld gegengesteuert hätte. Während der Zeit der drastischen Ausgangsbeschränkungen ab Mitte März bis in den Mai bezogen 3,38 Millionen Menschen ganz oder zeitweise Kurzarbeitergeld. Es wird befürchtet, dass auch von ihnen im Laufe des Jahres viele in der Arbeitslosigkeit landen könnten.

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