Corona-Impfung freiwillig und zuerst für Risikogruppen

Treffen des COVID-19 und des Impfstoff-Folge Ausschusses. Foto: epa/Moncloa Palace
Treffen des COVID-19 und des Impfstoff-Folge Ausschusses. Foto: epa/Moncloa Palace

MADRID: Die Impfungen gegen Covid-19 sollen in Spanien freiwillig, kostenlos und zuerst Risikogruppen vorbehalten sein. Das sieht ein Impfplan der Regierung vor, den Gesundheitsminister Salvador Illa am Dienstag in Madrid nach einer Kabinettssitzung vorstellte.

Sobald die nationale Arzneimittelbehörde die Genehmigung für einen Impfstoff erteilt habe, könnten die Impfungen sofort beginnen, voraussichtlich im Januar, sagte der Minister. Zunächst sollten Bewohner von Seniorenheimen und ihre Pfleger immunisiert werden. Als nächstes sei besonders gefährdetes Pflegepersonal in Krankenhäusern und dann der Rest der Mitarbeiter im Gesundheitswesen dran.

Bis März sollten laut Plan etwa 2,5 Millionen Menschen geimpft sein. Insgesamt seien 18 Gruppen definiert worden, die bei den Impfungen Priorität hätten und denen bis Juli eine Impfung angeboten werden solle. Illa ließ aber offen, welche Gruppen das sein würden: «Wir werden sehen», sagte er nur.

Bei der Frage, wer als erstes geimpft werden solle, habe sich die Regierung daran orientiert, wie hoch das Risiko eines Menschen ist, an Covid-19 zu sterben, wie intensiv er dem Virus ausgesetzt ist, wie schwerwiegend die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen seiner möglichen Erkrankung wären und schließlich wie groß das Risiko ist, dass er andere ansteckt.

Die Impfungen sollen in landesweit 13.000 Gesundheitsstationen vorgenommen werden, wie Regierungschef Pedro Sánchez bereits am Sonntag angekündigt hatte.

Spanien mit einer Bevölkerung von 47 Millionen ist eines der besonders schwer von der Pandemie betroffenen Länder Westeuropas. Bisher wurden knapp 1,6 Millionen Corona-Infizierte und 43.688 Todesfälle mit Covid-19 gemeldet. Zuletzt gab es jedoch eine leichte Entspannung. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel auf 143, in etwa so wie in Deutschland, wo dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Dienstag bei 141,8 lag. Die Sterberate stieg am Dienstag jedoch auf 537 binnen 24 Stunden, ein neuer Höchstwert während der zweiten Welle.

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