Corona-Impfpass soll im Januar kommen

In einer Poliklinik in Moskau entnimmt ein russischer Sanitäter den Impfstoff gegen die Krankheit COVID-19 aus dem Kühlschrank. Foto: epa/Maxim Shipenkov
In einer Poliklinik in Moskau entnimmt ein russischer Sanitäter den Impfstoff gegen die Krankheit COVID-19 aus dem Kühlschrank. Foto: epa/Maxim Shipenkov

MOSKAU: Russland will einen Impfpass für Menschen einführen, die sich gegen das Coronavirus geimpft haben. Das sei für Januar geplant, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Vorgesehen ist demnach ein entsprechender Vermerk in einem staatlichen Internetportal. Viele Russen haben dort ein Konto mit allen persönlichen Daten. Darüber können etwa staatliche Dienstleistungen abgewickelt werden. In dem Portal solle der Impfpass hinterlegt werden, sagte Muraschko.

Zuvor hatte sich Kremlchef Wladimir Putin für «internationale Zertifikate» für diejenigen ausgesprochen, die eine Corona-Impfung erhalten haben. Dazu müssten aber noch einige Fragen geklärt werden. Wer geimpft sei, trage dazu bei, dass sich das Virus nicht mehr so schnell ausbreite. In Russland laufen seit Monatsbeginn Impfungen mit dem von russischen Forschern entwickelten Vakzin «Sputnik V».

Ob Geimpfte mit dem Corona-Impfpass Vorteile erhalten sollen, ist zunächst nicht gesagt worden. In Russland sind Impfungen wie in Deutschland freiwillig. Jüngste Umfragen haben ergeben, dass viele Menschen sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin stellte Menschen nach einer Impfung Erleichterungen in Aussicht. Sie sollten in der Lage sein, «allmählich wieder zum normalen Leben zurückzukehren», meinte er. Ältere Moskauer und Menschen mit chronischen Erkrankungen sollen demnach wieder Tickets für reduzierte und kostenlose Fahrten mit der U-Bahn nutzen können. Diese Sozialkarten waren zuvor gesperrt worden, damit Menschen dieser Risikogruppen zu Hause bleiben.

Seit Beginn der Pandemie haben sich im flächenmäßig größten Land der Erde nach offiziellen Angaben mehr als drei Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Am Dienstag meldeten die Behörden 27.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Mehr als 55.800 Menschen starben bislang mit dem Virus.

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