Holländer haben Corona-Wörterbuch

​Corona-Huster und Schniefscham

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
Foto: Pixabay/Gerd Altmann

AMSTERDAM : Corona-Huster, Händeschüttelverbot, Lockdown-Party: Die Corona-Krise hat das Niederländische um viele neue Wörter bereichert. Mehr als 700 umfasst das neue online Corona-Wörterbuch, wie der niederländische TV-Sender NOS am Samstag berichtet. Es ist eine Initiative des Chefredakteurs des Standard-Wörterbuchs Van Dale, Ton den Boon.

In dem Wörterbuch finden sich viele zusammengesetzte Wörter wie Corona-Krise, aber auch Corona-Huster. So heißen diejenigen, die Polizisten bei einer Festnahme absichtlich anhusten. Dazu gehören auch neue Kombinationen wie Lockdown-Kilos oder Corona-Frisur - gemeint ist der zwangsläufig wilde Haarwuchs, weil die Friseure geschlossen sind, oder der misslungene Haarschnitt, weil man selbst zur Schere griff.

70 Wörter, so schätzt der Sprachwissenschaftler, könnten dauerhaft in das Standard-Wörterbuch aufgenommen werden. Dazu gehört sicher die Eineinhalbmeter-Gesellschaft. Übrigens machten es die Briten bereits vor. Erst kürzlich war das renommierte Wörterbuch Oxford English Dictionary wegen der Corona-Pandemie außerhalb der Reihe aktualisiert worden.

Zum Corona-Klassiker wurde bereits «hamsteren». Das von den für ihre Sparsamkeit bekannten Holländern sowieso geliebte Wort bekam durch das Horten von Klo-Papier eine neue negative Bedeutung. Und nach der Flugscham kennen Niederländer nun auch die «Snotterschaamte». Schniefscham fühlt jemand, der in Gesellschaft anderer plötzlich niesen oder schniefen muss.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.