Corona ein Segen für Meeresbewohner

Gefährdete Meereslebewesen wie die Lederschildkröten fühlen sich derzeit vom Menschen weniger bedroht und dringen wieder verstärkt in Gefilde vor, an denen sich normalerweise Touristen tummeln. Foto: The Thaiger
Gefährdete Meereslebewesen wie die Lederschildkröten fühlen sich derzeit vom Menschen weniger bedroht und dringen wieder verstärkt in Gefilde vor, an denen sich normalerweise Touristen tummeln. Foto: The Thaiger

PHUKET: Im starken Kontrast zur wirtschaftlichen Verwüstung durch den COVID-19-Ausbruch in Thailand erweist sich besonders die situationsbedingte Abkehr des Massentourismus als ein Segen für die Tierwelt in Phuket und Phang-nga.

Als Beispiel nennt der Direktor des Meeresbiologischen Zentrums von Phuket Kongkiat Kittiwatanawong das hohe Aufkommen von scheuen Lederschildkröten, die seit November letzten Jahres 11 Nester an den Küsten der Andamanensee gebaut haben – dem Tierschützer folgend die größte Anzahl an Schildkrötennes­tern, die von den Forschern in 20 Jahren entdeckt wurden. Kongkiat führt den Rekordanstieg auf den Wegfall lebensbedrohlicher Risiken für die Meeresbewohner zurück, wie beispielsweise Fischernetze, in denen sich die Tiere häufig verfangen und qualvoll verenden. Da die Strände von den Touristenmassen befreit sind, entfällt zudem ein entscheidender Stressfaktor zur Laichzeit, betont Kongkiat. Lederschildkröten sind die größten Meeresschildkröten der Welt und werden in Thailand als „gefährdete Art“ klassifiziert, international hingegen als „gefährdete Spezies“ (gemäß International Union for Conservation of Nature).

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Thomas Sylten 17.05.20 13:54
Wenn es nur 11 Nester sind, wäre es ja ein Leichtes diese Strandabschnitte zu schützen, bis die Kleinen geschlüpft sind. Und zwar jedes Jahr..
Benno Schönholzer 17.05.20 13:35
Sabine Suess: Der Massentourismus hat da sicher kein Verständnis!! Und dem haben sie hier ja gehuldigt!!
Sabine Seuß 17.05.20 12:33
Die Strände , die sich die Lederschildkröten zum nisten ausgesucht haben , müßten ab Ende Oktober für den Tourismus gesperrt werden. Nur so haben sie eine Chance. Die Touristen haben hoffentlich Verständnis .