Corona-Ausbreitung verlangsamt

Eine Mann geht zu Fuß, während die Menschen am Allerheiligentag die Gräber ihrer Verwandten auf dem Olsany-Friedhof in Prag besuchen. Foto: epa/Martin Divisek
Eine Mann geht zu Fuß, während die Menschen am Allerheiligentag die Gräber ihrer Verwandten auf dem Olsany-Friedhof in Prag besuchen. Foto: epa/Martin Divisek

PRAG: Im besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Tschechien zeichnet sich eine allmähliche Entspannung ab. Wie das Nachrichtenportal Novinky.cz am Montag unter Berufung auf Angaben des Gesundheitsministeriums berichtete, fiel die sogenannte Reproduktionszahl am Sonntag erstmals seit Herbstanfang wieder auf 1.

Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Ein Wert über 1 bedeutet also eine Zunahme, ein Wert unter 1 einen Rückgang der Pandemie-Ausbreitung. Schon in den vergangenen drei Wochen hatten die tschechischen Gesundheitsbehörden ein kontinuierliches Sinken der Reproduktionszahl beobachtet, die noch am 9. Oktober bei 1,5 gelegen hatte.

Das tschechische Gesundheitsministerium sieht in der Verlangsamung der Corona-Ausbreitung einen Erfolg der strengen Gegenmaßnahmen. Erst am Freitag stimmte das Parlament in Prag einer Verlängerung des geltenden Corona-Notstands bis zum 20. November zu. Innenminister Jan Hamacek schloss am Sonntag eine Verlängerung bis Weihnachten nicht aus. Unter anderem gilt in Tschechien eine nächtliche Ausgangssperre. Schulen, Restaurants sowie die meisten Geschäfte sind geschlossen.

Am Montag wurden in Tschechien nach offiziellen Angaben 180.797 Menschen als aktive Infektionsfälle gezählt. Seit Ausbruch der Pandemie bestätigte das Gesundheitsministerium 3429 Corona-Tote. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in Tschechien binnen 14 Tagen am Montag bei 1575,2 und damit mehr als siebenmal so hoch wie in Deutschland.

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