Es war eine Premiere, als China Anfang des Jahres mit der Raumsonde «Chang'e-4» auf der Rückseite des Mondes landete. Nun ist auf dem Erdtrabanten womöglich ein weiteres Novum geglückt.
London/Peking (dpa/fwt) - Die chinesische Raumsonde «Chang'e-4» ist auf der Rückseite des Mondes möglicherweise auf Mantelgestein des Erdtrabanten gestoßen. Der Fund könnte helfen, Antworten auf die seit Jahrzehnten offenen Fragen zur Zusammensetzung des Mondmantels zu finden. Ein Team um Chunlai Li von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking stellt die Beobachtungen der Raumsonde im britischen Fachblatt «Nature» vor.
Der Mond war dem gängigen Modell zufolge nach seiner Entstehung zunächst von einem flüssigen Magmaozean bedeckt. Im Laufe der Abkühlung bildeten sich demnach wie bei der Erde ein Kern, ein Mantel und eine Kruste, die chemisch jeweils unterschiedlich zusammengesetzt sind. Die Mondkruste ist als oberste Schicht leicht zugänglich. Über die Zusammensetzung des Mondmantels ist dagegen wenig bekannt.