Chinas Premierin Japan eingetroffen

 Chinesischer Premierminister Li Keqiang. Foto: epa/Parker Song
Chinesischer Premierminister Li Keqiang. Foto: epa/Parker Song

TOKIO (dpa) - Erstmals seit acht Jahren besucht wieder ein chinesischer Ministerpräsident den Nachbarn Japan.

Li Keqiang traf am Dienstagabend (Ortszeit) zu einem viertägigen Besuch in Tokio ein. Für Mittwoch ist ein Dreier-Treffen mit Japans Regierungschef Shinzo? Abe und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In geplant. Im Mittelpunkt soll die Nordkoreakrise stehen. Am Donnerstag wird Li zudem von Japans Kaiser Akihito empfangen.

Seit Jahren sind die Beziehungen Chinas wie auch Südkoreas mit Japan wegen der rechtskonservativen Politik von Regierungschef Abe und dessen Umgang mit Japans Kriegsvergangenheit angespannt. Doch das Ringen um eine diplomatische Lösung im Atomkonflikt hat die drei Nachbarländer inzwischen wieder näher zueinander gebracht.

Als Zeichen für eine Verbesserung ihrer Beziehungen nahmen China und Japan - die zweit- und drittgrößte Volkswirtschaft der Welt - kürzlich nach fast acht Jahren Pause ihren Wirtschaftsdialog wieder auf. Zudem verständigten sie sich darauf, gegenseitige Besuche ihrer Regierungsspitzen zu arrangieren. Abe soll nach China kommen und im Gegenzug Chinas Staatspräsident Xi Jinping nach Japan.

?In diesem Jahr feiern die beiden asiatischen Nachbarstaaten den 40. Jahrestag ihres Freundschaftsvertrages. Am Mittwoch werden Chinas Premier Li Keqiang und sein japanischer Kollege Abe separat zu einem bilateralen Gipfel zusammenkommen. Dabei dürften sich beide Seiten laut japanischen Medienberichten auf einen lange geplanten Mechanismus zur See- und Luftfahrtsicherheit - ähnlich dem während des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion - verständigen. Mit Hilfe dieses Mechanismus sollen versehentliche Zusammenstöße in den Gewässern oder im Luftraum verhindert werden.

Japan und China streiten seit langem um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer, die in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannt wird. Taiwan erhebt ebenfalls Anspruch auf die Inseln und nennt sie Diaoyutai. Die Gegend gilt als fischreich, außerdem werden im Meeresboden Rohstoffe vermutet. Im Verlauf seines bis Freitag dauernden Besuches trifft Chinas Premier ferner mit Abgeordneten des nationalen japanischen Parlaments zusammen.

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