Notenbank verteuert Devisenkäufe

Foto: epa/Wu Hong
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PEKING (dpa) - Die chinesische Notenbank ergreift Maßnahmen gegen die andauernde Schwäche der Landeswährung Yuan.

Wie die Notenbank am Freitag in Peking mitteilte, müssen Banken künftig eine Einlage von 20 Prozent auf bestimmte Devisentermingeschäfte leisten. Als Begründung wurden wirtschaftliche Risiken infolge erhöhter Schwankungen auf dem Devisenmarkt genannt. Die Notenbank werde die Entwicklung beobachten und den Yuan stabil auf einem angebrachten Niveau halten, teilte das Institut weiter mit.

Hintergrund des Schritts dürfte die erhebliche Abwertung des Yuan in den vergangenen Wochen sein. Auslöser dieser Entwicklung ist der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China. Zuletzt war der Yuan zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte 2017 gefallen. Seit Jahresbeginn betragen die Verluste knapp fünf Prozent. Der Kurs des Yuan bewegt sich nicht frei, sondern wird von der chinesischen Notenbank in Grenzen kontrolliert. Die Notenbank berücksichtigt dabei jedoch die Marktentwicklung.

Für China ist ein abwertender Yuan Chance und Risiko zugleich. Von Vorteil kann ein schwacher Yuan angesichts der Risiken des Handelsstreits mit den USA sein. Denn ein schwächerer Yuan vergünstigt chinesische Exporte, was den wirtschaftlichen Schaden des Handelsdisputs begrenzen kann. Auf der anderen Seite kann China kein Interesse an einem zu stark abwertenden Yuan haben, weil dann die Gefahr von Kapitalflucht besteht. Dies könnte Kapitalverkehrskontrollen und wirtschaftlichen Schaden nach sich ziehen.

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