Chinas früherer Premier Li Peng im Alter von 90 Jahren gestorben

Foto: epa/Wu Hong
Foto: epa/Wu Hong

PEKING (dpa) - Der langjährige chinesische Spitzenpolitiker Li Peng ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete am Dienstag, der langjährige Ministerpräsident und Parlamentschef sei am Montagabend an einer Krankheit verstorben, als die medizinische Behandlung nichts mehr ausrichten konnte.

Li Peng galt als einer der Hauptverantwortlichen für die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989. Er hat den Militäreinsatz später immer als richtig verteidigt. Der einflussreiche Technokrat stand lange an der Spitze der konservativen Fraktion der Kommunistischen Partei.

In einer amtlichen Würdigung wurde Li Peng als «lange bewährter kommunistischer Kämpfer» beschrieben, der ein «glorreiches Leben» gehabt habe, ein «Leben der Revolution». Er habe «dem Volk von ganzem Herzen gedient», zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua.

«Wir müssen von seinem revolutionären Geist lernen, von seinem erhabenen moralischen Charakter und seinem feinen Stil, und uns geschlossen hinter das Zentralkomitee der Partei mit dem Genossen Xi Jinping als Kern stellen», hieß es weiter in einem Hinweis auf den heutigen Staats- und Parteichef.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

TheO Swisshai 26.07.19 04:48
@David Hermann / Garantie
Sie wissen aber schon was Garantie heisst ? Oder meinten Sie nur so ungefähr und mit gewissen Ausnahmen ?
Jürgen Franke 26.07.19 03:17
Lieber Michael, danke Dir für Deinen
korrekten Hinweis auf die damalige Situation. Mit meiner Zeilen wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass den Menschen in gewissen Zeitabständen immer wieder die Angst vor einem Ereignis klar gemacht werden muss, um den Steuersack noch mehr füllen zu können. Seinerzeit waren es die angeblich versiegenden Ölquellen und die damit verbundenen erhöhten Benzinpreise. Heute sorgt der angeblich vom Menschen verursachte Klimawandel, die CO2 Steuer für eine neue Geldquelle. Und zu aller Überraschung sprudelt das Öl heute immer noch.
TheO Swisshai 25.07.19 19:58
@Joerg Obermeier / Bonmot
Bonmot - Der Spruch war wirklich gut und zutreffend !
Thomas Knauer 25.07.19 16:43
Herr Franke, der Erfolg der Chinesen beruht sicher auf der langfristigen Planung, die sehr detailliert erfolgt und dann umgesetzt wird ohne auf die Menschen und ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Wenn die Regierung beschließt zum Mond zu fliegen wird dies umgesetzt, ob dabei Mittel verwendet werden die anderswo gebraucht werden egal, es wird dann auch auf Menschenleben keine Rücksicht genommen. Das ist der Vorteil eines totalitären Systems gegenüber einer egal wie gearteten Demokratie. Mir selbst sind da schlechte Demokratien immer noch lieber als gute Diktaturen ;)
Jürgen Franke 25.07.19 15:14
Lieber Michael, Armut in den Golfstaaten
ist auch beim besten Willen nicht möglich, denn 1970 hat man uns klar gemacht, dass die Ölreserven zu Ende gehen. Darauf wurden uns autofreie Sonntag verordnet und der Ölpreis ist so drastisch gestiegen, dass diese Staaten in einem unbegrenzten Luxus leben und erfreulicherweise nicht nur der USA die Rüstungsgüter abkaufen. Eigenartigerweise werden die Menschenrechte in diesen Staaten nicht angeprangert, solange sie unsere Waffen kaufen.
Jürgen Franke 25.07.19 15:13
Beim Thema China werden in erster Linie
immer die Menschenrechte in Vordergrund gerückt. Dieses Thema werden jedoch die Chinesen, ohne westliche Hilfe bewältigen müssen. Viel interessante wäre für alle Europäer die Frage zu klären, wie es möglich war, dass dieses Volk in dieser kurzen Zeit weltweit so erfolgreich werden konnte. Es kann wohl nicht nur an dem guten Schulsystem und dem Ehrgeiz der Menschen liegen. Ungern wiederhole ich, dass in Deutschland nicht nur tausenden von Lehrer an den Schulen fehlen, sondern auch, dass lediglich 50% der Abiturienten die Hochschulreife besitzen. Beim Verbraucherbetrug liegt Deutschland mit VW an erster Stelle.
Jürgen Franke 25.07.19 10:35
Herr Hermann, grundsätzlich bin ich der Meinung,
dass es nicht die Aufgabe des Westens sein sollte, das politisches System weltweit zu exportieren. China ist in kurzer Zeit so erfolgreich gewachsen, dass sie die USA in allen Bereichen überholen werden. Demokratie, Herr Knauer, funktioniert nur mit informierten und gebildeten Bürgern. Das Chaos in England und in der EU verdeutlicht diese Aussage. Wie Deutschland in zehn Jahren aussehen wird, will heute noch keiner wissen.
TheO Swisshai 25.07.19 10:33
@David Hermann / Garantie
Das stimmt so nicht. Eine Diktatur ist keine Garantie für Armut, genauso wenig wie eine Demokratie Garantie für Reichtum.ist. Es geht mir dabei nicht darum Diktaturen zu verteidigen, sondern darauf hinzuweisen, dass Ihre populistischen Aussagen so einfach nicht korrekt sind. .
Thomas Knauer 25.07.19 04:15
Ob die Demokratie ein Exportprodukt des Westens sein soll, da bin ich nicht überzeugt. Ob eine andere Lösung als den Militäreinsatz den gleichen Erfolg gehabt hätte oder nur zu einem Bürgerkrieg ähnlich dem arabischen Frühling geführt hätte, wer kann das beurteilen
Unabhängig sollte aber auf die Einhaltung der Menschenrechte gedrungen werden.
Klar geht es den Chinesen heute besser als zur Zeit Maos, das trifft aber auf viele Länder zu, das es den Menschen heute besser geht als früher, unter anderem auch Deutschland. Die Auswüchse und Exzesse die im Namen und unter Billigung von Mao stattfanden haben sicher Mio das Leben gekostet. Absolute Macht korrumpiert den Menschen absolut.
Die Bücher von Sarrazin zu lesen, kann jeder halten wie er will, allerdings war das für mich Zeitverschwendung, Eine Anhäufung von Halbwahrheiten und falschen Schlüssen. Allerdings ein gutes Einkommen für diesen verbitterten alten Mann
Norbert Kurt Leupi 24.07.19 20:04
LI PENG abgetreten
Kurz und bündig : " Jeder verstorbene Diktator hinterlässt im Büro eine Lücke, die ihn voll ersetzt " !
Jürgen Franke 24.07.19 16:22
Herr Hermann, das mag alle stimmen, was Sie
berichten, Trotzdem geht es den Chinesen heute besser, als unter Mao. Und die Regierung in Peking lacht über das, was wir unter Demokratie in Europa verstehen. Einen Kontinent wie China läßt sich offensichtlich nicht anders regieren. Die Zukunft Deutschlands hat Sarrazin wieder einmal super beschrieben. Aber wer liest heute schon Bücher.