Flugzeuge und Kriegsschiffe testen Taiwans Verteidigung

Die Kampfschiffe der taiwanesischen Marine liegen in einem Hafen in der Stadt Keelung vor Anker. Foto: epa/Ritchie B. Tongo
Die Kampfschiffe der taiwanesischen Marine liegen in einem Hafen in der Stadt Keelung vor Anker. Foto: epa/Ritchie B. Tongo

TAIPEH: China hat seine großangelegten Manöver um Taiwan am Samstag fortgesetzt. Chinesische Militärflugzeuge und Kriegsschiffe stellten die taiwanischen Streitkräfte weiter auf die Probe. Allein am Vortag hatte die chinesische Volksbefreiungsarmee eine «Rekordzahl» von 68 Militärmaschinen und 13 Marineschiffe in Gewässer nahe der demokratischen Inselrepublik geschickt, wie das Außenministerium in Taipeh berichtete.

Viele von ihnen hätten auch die inoffizielle, aber bislang von beiden Seiten meist respektierte Mittellinie in der 130 Kilometer breiten Meerenge der Taiwanstraße überquert, die das Festland und Taiwan trennt. Taiwans Außenminister Joseph Wu verurteilte «diese gefährliche militärische Eskalation der militärischen Bedrohung, die Frieden und Stabilität in der Region zerstört», wie es in einem Tweet hieß.

Bei den Manövern hatte China am Donnerstag auch elf ballistische Raketen in Richtung Taiwan gestartet, von denen nach Berichten eine sogar erstmals direkt über Taiwan und unweit der Hauptstadt Taipeh geflogen ist. Fünf landeten östlich von Taiwan in der nahe gelegenen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Japans, was auch als Warnung an Tokio gewertet wurde, sich aus dem Konflikt herauszuhalten.

China hatte die bis Sonntag angekündigten Manöver als Reaktion auf den Besuch der Vorsitzenden des amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan gestartet. Es war die ranghöchste Visite aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. China ist verärgert, weil es Taiwan für sich beansprucht. Es sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an und lehnt offiziellen Kontakte anderer Länder vehement ab. Die Insel versteht sich aber schon lange als unabhängig.

Als weitere Reaktion setzte China den Dialog mit den USA im Klimaschutz und über verschiedene Militärkanäle aus. Auch wurden andere Kooperation wie im Kampf gegen Verbrechen, Drogen und zur Rückführung illegal eingereister Menschen ganz gestrichen. Zusätzlich verhängte Peking nicht näher beschriebene Sanktionen gegen Pelosi und sogar gegen direkte Familienmitglieder. Chinas Führung wirft ihr vor, sich «ernsthaft in innere Angelegenheiten eingemischt» zu haben.

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Derk Mielig 06.08.22 15:00
@Thorsten H
Vergesse Deine Computer nicht. Kaum vorstellbar, dass da nicht Teile aus chinesischer Produktion drin sind. Und wenn es nur Seltene Erden aus chinesischen Mienen in Afrika sind.
Viel Erfolg!
Man Farang 06.08.22 14:30
China
Die Welt wird solange gute Geschaefte mit China machen bis China saemtliche Demokratien "ganz ueberraschend" ueberrollt hat. "Damit konnte man nun wirklich nicht rechnen"......da war doch was. Wie lange sollen wir noch warten? Denn dass China uns alle angreift ist klar, nur wann ist die Frage. Dass auf die USA kein Verlass ist wenn es echt knallt und einer gleich stark scheint wissen wir, also bleibt nur Europa (ohne Ungarn und Wolfsburg). Aber wir bekommen ja noch nicht einmal unter der steigenden Bedrohung Putains unser europaeisches Haus in Ordnung und benehmen uns wie Flohmarkthaendler. Wenn dann unsere beliebtesten Urlaubs-Ziele und Inseln in Asien fallen und die Orwell'schen Truppen auf der Seidenstrasse gen Westen marschieren mit dem Lied des "grossen vaterlaendischen Marsches" auf den Lippen ist es zu spaet. Den Rest besorgen dann die 5. Kolonnen der in Europa bereits ausgebreiteten Firmenaufkaufsarmee und Geldanbeter bei der Autoindustrie. Dieses Reich wird laenger dauern als das 3., dieser Faschismus kommt mit Computer, KI und 2 Milliarden gleichgeschalteten Gehirnwaeschen. Wollen wir solange warten? Es kommt schon nicht so schlimm? LOL, trainiert schon einmal den Kopf einzuziehen , das Maul zu halten und dem boesen Kaiser Faehnchen zu schwenken. Mein Vorschlag an den Westen .....malt ihn Euch aus, der wuerde hier zensiert. Schaut Euch die Betongesichter des Sprechers , Sprecherin, Aussenheinz und vor allem Winnie the Terrible Puuh selbst an : Keller, Lachen, etc?
Ingo Kerp 06.08.22 14:20
Es war zu erwarten, das es eine starke Reaktion nach dem provozierenden Besuch von Pelosi durch CHN geben würde. Außer einer Provokation CHN gegenüber, kam Pelosi mit leeren Händen und einem Versprechen, von dem keiner weiß, wie es eingeloest wird im Kriegsfall. CHN weiß sich, bedingt durch westl. Politik, in einer starken Lage, da westl. Wirtschaft in vielen Belangen von CHN abhängig ist und mehr als stark leiden würde, wenn es Sanktionen gegen CHN verhängen würde. Dagegen sind die RUS Sticheleien ein Kinderspiel.