PEKING: Eine Fregatte und ein Einsatzgruppenversorger der deutschen Marine sind auf dem Weg von Südkorea zu den Philippinen. Die Wahl der Route sorgt in Peking für Unmut.
China sieht in der Fahrt der deutschen Marine durch die Meerenge zwischen der Volksrepublik und Taiwan eine Gefahr für die Sicherheit. «Das Verhalten der deutschen Seite erhöht das Sicherheitsrisiko und sendet falsche Signale», teilte Marineoberst Li Xi vom Ostverband der chinesischen Armee mit. Die Truppen in dem Einsatzgebiet seien immer in höchster Alarmbereitschaft und gingen entschlossen gegen Bedrohungen und Provokationen vor.
Die Fregatte «Baden-Württemberg» und der Einsatzgruppenversorger «Frankfurt am Main» hatten am Freitag auf dem Weg vom südkoreanischen Seoul nach Manila auf den Philippinen die sogenannte Taiwanstraße durchquert. Chinas Volksbefreiungsarmee ebenso wie das Militär in Taiwan überwachten die Durchfahrt nach eigenen Angaben.
China hatte bereits vorab von möglichen Provokationen gesprochen, die sich gegen die Souveränität der Volksrepublik richteten. Peking zählt die Gewässer in der Meerenge sowie Taiwan zu seinem Territorium, obwohl der Inselstaat seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Andere Länder betrachten den Schifffahrtsweg in der Taiwanstraße als internationales Gewässer - auch Deutschland: «Es ist der kürzeste Weg. Es ist angesichts der Wetterlage der sicherste Weg, und es sind internationale Gewässer, also fahren wir durch», sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius mit Blick auf die Durchquerung der Marine.