China nimmt Abschied von Ex-Regierungschef Li Keqiang

Chinas Premierminister Li Keqiang. Foto: epa/How Hwee Young
Chinas Premierminister Li Keqiang. Foto: epa/How Hwee Young

PEKING: Chinas Staatsführung und zahlreiche Bürger haben vom verstorbenen Ex-Regierungschef Li Keqiang Abschied genommen. Staats- und Parteichef Xi Jinping kam mit seiner Frau Peng Liyuan am Donnerstag in die Aufbahrungshalle des Revolutions-Friedhofs in Peking, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. In der Halle verbeugten sie sich vor dem in eine Flagge der Kommunistischen Partei gehüllten Körper. Der Leichnam wurde dem Bericht zufolge anschließend auf dem Friedhof eingeäschert. Weitere Spitzenkader waren bei der Trauerfeier dabei, darunter Ministerpräsident Li Qiang.

Auf dem Weg zum Friedhof standen Hunderte Menschen am Straßenrand in Präsenz begleitet von vielen Polizisten und riefen in Richtung des Konvois mit Lis Leichnam «Regierungschef, ruhe in Frieden». Chinas Staatsmedien veröffentlichten Fotos von auf halbmast hängenden Fahnen etwa am Platz des Himmlischen Friedens in Peking und an Regierungsgebäuden.

Li Keqiang starb am 27. Oktober in Shanghai im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein Leichnam wurde mit einem Sonderflug nach Peking gebracht. Die Anteilnahme nach seinem Tod war vielerorts groß. In Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui, wo er aufwuchs, legten Menschen Blumen an seinem früheren Wohnhaus nieder.

In den Staatsmedien blieb die Anteilnahme der Bevölkerung in den Tagen vor der Einäscherung quasi unerwähnt. Hintergrund könnte Beobachtern zufolge die Sorge Pekings vor Protesten gewesen sein, wie sie in früheren Zeiten nach dem Tod wichtiger Politiker aufgeflammt waren. Auf Weibo, das chinesische Äquivalent zur Plattform X, war der Abschied von Li Keqiang Thema Nummer eins.

Li war seit 2013 Ministerpräsident und schied im März dieses Jahres turnusgemäß aus dem Amt. Der studierte Ökonom stand für eine offenere Wirtschaftspolitik Chinas und war bei vielen Chinesen beliebt. Xi Jinping entzog der Regierung jedoch viel Macht, weshalb Regierungschef Li eher im Schatten Xis stand.

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