China kritisiert Stoltenberg-Aussage zu Haltung in Ukraine-Krieg

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg leitet eine Sitzung der NATO-Verteidigungsminister im Hauptquartier der Allianz in Brüssel. Foto: EPA-EFE/Olivier Matthys
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg leitet eine Sitzung der NATO-Verteidigungsminister im Hauptquartier der Allianz in Brüssel. Foto: EPA-EFE/Olivier Matthys

PEKING: Peking gerät für seine Haltung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder in die Kritik. Nato-Generalsekretär Stoltenberg fordert Konsequenzen - was China gar nicht gefällt.

China hat die Äußerung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Peking müsse für seine Haltung im Ukraine-Krieg vielleicht Kosten tragen, scharf kritisiert. Die Nato sollte sich selbst reflektieren, anstatt willkürlich China übel nachzureden, sagte Außenamtssprecher Lin Jian am Dienstag in Peking. Stoltenberg hatte China in einer Rede während eines USA-Besuchs vorgeworfen, nach außen den Eindruck erwecken zu wollen, sich in dem Konflikt zurückzuhalten, um Sanktionen zu vermeiden und den Handel am Laufen zu halten.

«Aber die Realität ist, dass China den größten bewaffneten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg befeuert», sagte Stoltenberg. Gleichzeitig wolle Peking aber gute Beziehungen mit dem Westen halten. «Nun, Peking kann nicht beides haben», sagte er. An einem bestimmten Punkt müssten die Alliierten Kosten verlangen, falls China seinen Kurs nicht ändere, sagte der Norweger.

Das chinesische Außenamt betonte, China sei nicht der Verursacher des Krieges. Peking gilt als stärkster Verbündeter Moskaus, weil es Russland durch seine vermeintlich neutrale Haltung auf internationaler Bühne in seinem Angriffskrieg den Rücken stärkt. Für die zurückliegende Friedenskonferenz in der Schweiz hatte China abgesagt, betont aber, sich für Gespräche zur Beendigung des Konflikts einzusetzen.

Die USA sanktionierten bereits mehrere chinesische Firmen, weil diese nach Ansicht Washingtons Russland wichtige Technologie für den Rüstungsbau und damit für den Krieg lieferten. China fordere «relevante Parteien» auf, damit aufzuhören, Schuld zuzuweisen und Öl ins Feuer zu gießen, und dafür ernsthaft etwas konkret für eine politische Beilegung der Krise zu unternehmen, sagte Lin.

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