China-Importe überfluten Thai-Märkte

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

NAKHON RATCHASIMA: Der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Konsumgütern aus China erlebt aufgrund der neuen Hochgeschwindigkeitsverbindungen über Laos eine Zunahme in Thailand und stellt eine wachsende Herausforderung für lokale Händler im Isaan dar.

Bei einem Besuch am Mittwoch (15. August 2024) im Mae Kim Heng New Market im Bezirk Muang in Nakhon Ratchasima entdeckte ein Reporterteam der „Bangkok Post“ eine Vielzahl chinesischer Agrarprodukte zu günstigen Preisen. Zu den importierten Waren zählen Äpfel, Trauben, Birnen, Orangen sowie eine Reihe von Gemüsesorten wie Brokkoli, Kohl, Paprika und verschiedene Pilzsorten.

Die Waren, die über die neu etablierte Hochgeschwindigkeitseisenbahnlinie transportiert werden, erreichen die nordöstliche Region Thailands binnen eines Tages. Die professionelle Verpackung garantiert, dass die Produkte während des Transports unbeschädigt bleiben. Einige lokale Händler berichten, dass diese importierten Früchte und Gemüsesorten nicht nur optisch ansprechender, sondern auch deutlich günstiger als die einheimischen Produkte sind.

Eine lokale Gemüseverkäuferin erklärte, dass sie gezwungen sei, chinesische Produkte zu beziehen, da das Angebot an bestimmten thailändischen Gemüsesorten zu knapp sei. „Chinesisches Gemüse ist das ganze Jahr über verfügbar und kostengünstiger“, so die Händlerin. Sie kaufe beispielsweise chinesische Königstrompetenpilze zu einem Einkaufspreis von 10 Baht pro Packung und verkaufe sie für 20 Baht weiter, während der Großhändler sie möglicherweise bereits für 4 bis 5 Baht erwirbt.

Auch auf den lokalen Flohmärkten wie im Bezirk Mueang von Buriram macht sich die verstärkte Präsenz chinesischer Produkte bemerkbar. Die Stände sind ruhiger als gewöhnlich, und viele Verkäufer machen den wirtschaftlichen Abschwung und die billigen Importe für ihre sinkenden Umsätze verantwortlich. Neben Lebensmitteln sind auch Haushaltsgeräte, Kleidung und Schuhe, die größtenteils in China gefertigt werden, auf dem Markt erhältlich. Die Verkäufer berichten, dass die Kunden zunehmend bereit sind, günstigere, aber minderwertigere Produkte zu erwerben.

Dieser Zustrom günstiger Waren aus China setzt lokale Geschäftsleute unter erheblichen Druck und zwingt sie, ihre Verkaufsstrategien anzupassen, um im Wettbewerb bestehen zu können.

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Horst Flügge 16.08.24 12:18
Leschim
Sie werden in der BRD kein Geschäft finden, wo es keine Produkte aus China oder Fernost gibt. Trotzdem hat China keinen Einfluß auf die deutsche Politik.
Horst Flügge 16.08.24 12:17
Naumann
Sie waren anscheinend lange nicht mehr in Deutschland. Fast alles , egal wo man kauft, kommt aus China oder Fernost.
Auch wenn es europäische Marken sind, heißt es Made in China oder Fernost. Bei inländischen Produkten sind oft Teile
Aus Fernost oder China verbaut, trotzdem Made in Germany.
Harald Jörg Morunkommen aber Tüten mit abgezählten 16.08.24 12:17
@ naumann
Was wird denn in Thailand produziert? Wenn ich shoppen/ lazada nehme…..nimmt der Thai ein Produkt aus China. Nimmt alles aus dem set und verkauft es einzeln mit Preisaufschlag. Die Krönung war war mal Grassamen. Ich bestellte 500 g. Es kamen 50 plastictütchen mit abgezählten Körnern. Kaufe ich makitageräte….wird zwar mit Foto des Sets ( incl. Ladegeräte und accu geworben. Im kleingedruckten steht, dass es nur das Gerät ist. Der Rest wird separat verkauft. Käufe ich haribo…wird mit der kg Dose geworben. Es kommt aber….abgezählte Ware in Tüten. Herstellen? Produzieren?. Wenn es mit handeln doch einfacher geht?
Detlef Milkert 16.08.24 10:10
Ungesundes Billig Fast-Food?
In China werden viele Produkte nachgebaut, oftmals günstiger, mit teilweise heftigen Qualitätsmängeln. Siehe Rheinbrücke in Leverkusen, da wurde eine ganze Lieferung Stahl mit zu geringer Qualität aussortiert.
Bei der Nahrungsmittelproduktion war bislang die Wassertomate aus Holland die Spitze der Krönung, war zwar rot, aber schmeckte wie Wasser. Was kann China da noch toppen? Essen, das nicht mehr nach Essen schmeckt, mit Chemie hochgepäppelt und eigentlich eher als Gift zu bezeichnen?
Komisch nur, das China immer jammert zu wenig Nahrungsmittel für die eigene Bevölkerung produzieren zu können, jetzt exportieren sie, zu Ramsch-Preisen? Das kann ja nur minderwertiger Ramsch sein, da sollte mal gut kontrolliert werden auf Schadstoffe aller Art.
joe bachmann 16.08.24 06:40
hoffentlich checken die thailändischen kontrolleure intensiv, wieviel chemierückstände auf und in den lebensmitteln ist und schicken schlechte ware rigoros zurück. auf kosten der chinesen natürlich.
Hammer 15.08.24 13:10
Und dann...
Wird wieder gejammert, dass die thailändische Bauern nichts verdienen und fordern staatliche Unterstützung

Ein altbekannter Vorgang
Siegfried Naumann 15.08.24 13:04
Auch Online ist China präsent
Wenn ich bei Lazada ein Produkt suche, sind viele gar nicht aus thailändischer Produktion zu bekommen. Ich schätze mal, dass schon ca. 50% der angebotenen Artikel bei Lazada aus "Overseas" kommen, also aus China. Selbst einfachste Artikel, wo man glaubt, die müssten in Thailand produziert werden, sind nicht im Angebot. (Handtücher, Tragetaschen, Rucksäcke usw.) Schade, dass die Thais hier den Chinesen den eigenen Markt überlassen.
Dieter Kowalski 15.08.24 11:40
Wer hätte das gedacht?
Auf der einen Seite über die zunehmenden Absätze von Durian und anderen Obst nach China jubilieren, und auf der anderen Seite sich beschweren, dass die Chinesen ihrerseits mehr Produkte nach Thailand exportieren.
leschim alex 15.08.24 11:10
Thailand sollte sehr wachsam sein .....
..... wenn es darum geht sich in Abhaengigkeit von China zu begeben. CHINA ist bekannt dafuer, das, wenn man ihm den kleinen Finger reicht, es gleich den ganzen Arm ausreisst.