CHIANG MAI: Das Coronavirus hat Thailand fest im Griff und auch in Chiang Mai ist jeder Einzelne auf irgendeine Weise davon betroffen. Doch nicht nur die Einwohner der nördlichen Provinz, sondern auch ihre Elefanten geraten mehr und mehr in Notsituationen. Der durch die Corvid-19-Pandemie seit eineinhalb Jahren am Boden liegenden Tourismussektor sowie die Einschränkungen, die den Menschen auferlegt werden, und zu guter Letzt die wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie wirken sich immer stärker auch auf die Dickhäuter aus, die vielerorts monateland an Hunger leiden.
Um die Versorgung der grauen Riesen ist es in den meisten Elefantencamps seit dem Beginn der Covid-19-Krise schlecht bestellt. Weil internationale Touristen seit über eineinhalb Jahren komplett ausbleiben, fehlt es ihren Haltern an Einnahmen. Das hat zur Folge, dass sie beim Stemmen der immensen Futterkosten auf Fremdhilfe angewiesen sind. Denn zum Überleben benötigt ein Elefant täglich ca. 10 Prozent seines Körpergewichts an Futter – und das kostet im Schnitt 500 bis 900 Baht pro Tag und Tier.
Futtersicherung in der Corona-Krise
Hilfe in der Not soll nun das Projekt „Napier Grass Plantation to Help Elephants in Chiang Mai Province“ (dt.: Napiergras-Plantage zur Rettung der Elefanten in der Provinz Chiang Mai) leisten, das von der Provinzverwaltung Chiang Mai in enger Zusammenarbeit mit der Tierschutz- und Landwirtschaftsbehörde sowie mit der „Thai Elephant Alliance Association“ ins Leben gerufen wurde.
Hilfe zur Selbsthilfe gegen Hunger
Das Projekt unterstützt die Besitzer der Tiere, die seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie vor mehr als 15 Monaten die Kosten für die Fütterung von etwa 900 Elefanten allein tragen. Im Rahmen der Projektvereinbarung stellt die Provinzverwaltung Chiang Mai den Elefantenbesitzern 93 Rai Land für den Anbau von Napiergras als eine nachhaltige Nahrungsquelle für ihre Tiere zur Verfügung. Die auch „Elefantengras“ genannte Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser ist die Leibspeise der starken Pflanzenfresser.