Chiang Mai mangelt es an Masseurinnen

Foto: The Nation
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CHIANG MAI: Nach zweijähriger Schließung aufgrund der Pandemie mangelt es in Chiang Mai an traditionellen Massagepraktikern, gab die Thai Lanna Massage Operators Association am Freitag in den Medien bekannt.

Nach Aussage der Präsidentin des Verbandes Nantawan Chutipongvivate sei die Zahl der ausgebildeten Masseurinnen in Chiang Mai um fast zwei Drittel gesunken – von 9.000 vor der Pandemie auf derzeit 3.600.

Sie erklärte, dass viele Masseurinnen während der Covid-Schließungen der Regierung ihren Arbeitsplatz verloren haben und in ihre Heimatstädte zurückgekehrt sind. Sie betonte, dass es nun schwierig sein könnte, sie zurückzuholen, da viele zwischenzeitlich in anderen Branchen Beschäftigung gefunden haben.

Hinzu kommt, dass seit dem Ausbruch der Pandemie viele Masseurinnen das Gefühl haben, dass ihr Beruf keine Arbeitsplatzsicherheit bietet, da ausländische Touristen noch nicht in großer Zahl zurückgekehrt sind, und sie befürchten, dass ein erneuter Covid-19-Ausbruch die Massagesalons erneut zur Schließung zwingen könnte.

Khun Nantawan fügte hinzu, dass es schwierig sei, Ersatz zu finden, da traditionelle Massagepraktiker erst ausgebildet werden müssen, bevor sie Kunden ihre Dienste anbieten können.

Sie führte fort, dass nur wenige ihrer eigenen Angestellten nach der zweijährigen Covid-19-Schließung an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sind, weshalb sie sich derzeit dazu gezwungen sieht, über Stellenanzeigen nach Ersatz zu suchen.

Allerdings haben bisher nur 200 der insgesamt 492 Thai-Massagesalons, die dem Verband angehören, wieder geöffnet. Khun Nantawan rechnet jedoch mit einer allmählichen Verbesserung der Geschäftslage, sobald sich die Covid-19-Situation weiter entspannt.

Seit der Wiedereröffnung im April dieses Jahres liegt der Umsatz ihres eigenen Massagegeschäfts bei 40 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.

Sie geht davon aus, dass sich die Einnahmen Ende des Jahres verbessern werden, wenn chinesische Touristen nach Thailand zurückkehren. Vor der Pandemie machten Urlauber aus der Volksrepublik 80 Prozent ihres Gesamtumsatzes aus.

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Klaus Berbel 07.06.22 11:50
Touristen aus China?
Ich lebe seit kurzem in China und wundere mich über die Aussage, dass Endes des Jahres wieder chinesische Touristen nach Thailand kommen. Ja, die Bedingungen werden hier auch etwas gelockert (z.B. benötigt man in meiner Stadt "nur" noch 3 anstatt 4 Wochen Quarantäne bei Einreise aus dem Ausland). Aber eine Entspannung, dass man wieder gefahrlos von China aus ins Ausland reisen kann und dann vor allem wieder zurück darf (ohne ewige Quarantäne) sehe ich noch nicht. Folglich hoffe, dass die Frau aus diesem Artikel mit ihrer Annahme... oder eher Hoffnung richtig liegt.
Ingo Kerp 05.06.22 13:20
Die Touriindustrie ist sehr anfällig für äußere Einflüsse. Wegen der Pandemie haben sich etliche Menschen, die vom Tourismus gelebt haben umorientieren müssen, was den Beruf anbelangt. Da wollen natürlich viele von der neuen Alternative nicht mehr zurück ins unsichere Massagegeschäft.