Chemiewaffen-Kontrollbehörde besorgt über Gefahren in Syrien

OPCW-Tagung in Den Haag. Foto: epa/Jerry Lampen
OPCW-Tagung in Den Haag. Foto: epa/Jerry Lampen

DEN HAAG: Wie viele Chemiewaffen lagern in Syrien? Nach dem Fall des Assad-Regimes nehmen die Sorgen zu. Israel soll eine Anlage beschossen haben. Die Kontrollbehörde OPCW warnt.

Die Chemiewaffen-Kontrollbehörde ist besorgt über Gefahren durch große Bestände von Chemiewaffen und Produktionsanlagen in Syrien. Es sei nicht bekannt, wo die Waffen gelagert seien oder hergestellt würden, warnt die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag. «Erhebliche Mengen chemischer Waffen» seien nicht erfasst worden.

Die OPCW ist nach eigenen Angaben im Kontakt mit Behörden und Diplomaten Syriens, um die Sicherheit zu gewährleisten. Es gehe um Lagerbestände, Produktionsstätten und Versuchsanlagen.

Syrien behinderte Inspektionen

Unter starkem internationalem Druck war Syrien 2013 der Chemiewaffenkonvention beigetreten. Das Land verpflichtete sich damit, alle Bestände der verbotenen Waffen und Produktionsanlagen zu melden. Diese sollten dann vernichtet werden.

Syrien hatte nach Angaben der OPCW rund 1300 Tonnen verbotener Chemiewaffen gemeldet, diese waren anschließend vernichtet worden. Doch Zweifel an den Angaben blieben.

Gut elf Jahre lang hatte Syrien nach Angaben der OPCW die Arbeit der OPCW-Inspektoren behindert. Lücken und Diskrepanzen konnten nicht geklärt werden. «Diese Arbeit wurde bis heute fortgesetzt und die syrische Erklärung ihres Chemiewaffen-Programms kann nicht als genau oder vollständig angesehen werden», teilte die OPCW mit.

Dutzende Angriffe

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 hatte es Dutzende Angriffe mit Chemiewaffen darunter auch mit Sarin und Senfgas gegeben. Die OPCW hatte mehrfach festgestellt, dass die syrische Luftwaffe für Bombardierungen mit Sarin- und Chlorgas verantwortlich war. Syrien hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

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