Chada Thaised tritt zurück, Tochter folgt

Chada Thaised. Foto: The Nation
Chada Thaised. Foto: The Nation

BANGKOK: In einer überraschenden Wendung der Ereignisse zog der geschäftsführende stellvertretende thailändische Innenminister Chada Thaised seine Kandidatur für das nächste Kabinett zurück und schlug seine Tochter Sabeeda Thaised als seine Nachfolgerin vor. Diese Entscheidung gab er bekannt, nachdem der Staatsrat Bedenken hinsichtlich seiner Eignung geäußert hatte, was potenzielle ethische Konflikte und die Stabilität der Regierung gefährden könnte.

Chada Thaised, der eine umstrittene Figur in der thailändischen Politik darstellt, betonte seine Qualifikation für das Amt, entschied sich jedoch für den Rückzug, um seiner Tochter eine Chance zu ermöglichen. „Es ist Zeit für eine neue Generation, die Führung zu übernehmen und frischen Wind in die Politik zu bringen“, erklärte Chada während einer Pressekonferenz am Dienstag (3. September 2024).

Diese Entwicklung folgt auf den Sturz der letzten Regierung unter Premierminister Srettha Thavisin, der ebenfalls aufgrund ethischer Verstöße seines Kabinetts abgesetzt wurde. Die designierte Premierministerin Paetongtarn Shinawatra hat in Reaktion darauf verstärkte Überprüfungen der Qualifikationen aller Kabinettskandidaten angekündigt.

Sabeeda Thaised. Foto: The Nation
Sabeeda Thaised. Foto: The Nation

Die Bhumjaithai-Partei, die ursprünglich Chadas Schwester Mananya Thaised für die Nachfolge im Amt vorgesehen hatte, wurde von der Pheu Thai-Partei über Chadas Entscheidung informiert. Der Staatsrat hat jedoch seine Bedenken geäußert, dass Chadas Vergangenheit, die sogar Verbindungen zu einem Mordfall umfasst, nicht den in der Charta festgelegten Standards entspricht.

Chada Thaised stand bereits früher im Rampenlicht, nachdem er mit einem Mordfall in Verbindung gebracht wurde. Vor seiner politischen Karriere war er eine einflussreiche Persönlichkeit in seiner Heimatprovinz Uthai Thani und stand im Mittelpunkt verschiedener geschäftlicher und persönlicher Konflikte. Im Jahr 2003 wurde er verhaftet, weil er angeblich den Mord an einem politischen Sekretär geplant hatte, jedoch zwei Jahre später freigesprochen. Ebenfalls entging er 2012 knapp einem Mordanschlag, bei dem sein Sohn Farud Thaised ums Leben kam.

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Oliver Harms 05.09.24 11:28
Herr Kerp
Was haben jetzt Beamte mit Politikern zutun?Mir ist nicht bekannt, daß man Beamte wählen kann bzw diese sich zu einer Wahl stellen müssen.
Es gibt in Deutschland politische Beamte wie Staatsräte,aber auch die werden nicht gewählt sondern ernannt und verlieren ihren Status wieder wenn die Minister sie entlassen.

In diesem Fall wäre es aber interessant zu erfahren was für Qualifikationen die Tochter haben könnte außer Tochter zu sein.Wobei schlimmer als in Deutschlands und Österreichs Kabinett wird es auch nicht mehr werden können.
Laddawan Sukkon 04.09.24 13:10
Der Puppenspieler von Mexiko hat ........
... nach 52 Jahren Konkurrenz erhalten. Roberto Blanco's Hit damals war unterhaltsam und genau das geht jetzt mit den Puppenspieler Chada, Thammanat und Thaksin ab.

Gehe davon aus, dass die auch karaokeaktiv sind, womit sich der Kreis wohl schließen dürfte.
Ingo Kerp 04.09.24 12:30
Macht das jetzt Schule innerhalb der thailändischen Regierung / Beamtenapparates, das man seine Tochter politisch nachfolgen läßt? Dann entstehen dadurch Beamten-Dynastien und die Bevoelkerung kann sich demnächst Wahlen ersparen.